Los geht´s nach Athen (2)

Montagabends waren Conny & Chuck aus Riga angetanzt. Sie kamen hier verspätet an und hatten noch nicht mal zu Abend gegessen. Wir hatten erst vor um 18h00 mit Vivian beim Italiener zu speisen und dort die Aufgaben im Einzelnen durchzusprechen. Als sie dann um 21h00 auf dem Weg von Berlin anriefen, haben wir das aufgegeben. Sie sollten ja nur die Gottesdienstvertretung beherzigen und da gab es nicht so viel zu bereden. Vivian würde sich um alles sonstige kümmern und das hat sie auch gut gemacht. Nicht mal die Spanier hatte noch um diese Zeit auf und so bewirteten wir die späten Gäste schließlich im Gemeinschaftsraum mit scharfen Nudeln aus Taiwan und Angelikas Rotweinresten. Kurz vor Mitternacht war ich dann auch oben und eilig ins Bett zu kommen.

Dienstag sollte es früh los gehen. Vivian wollten wir um kurz vor 5h00 abholen, damit sie den Wagen dann zurückfahren konnte, nachdem sie uns beim Flugplatz Tegel abgeladen hatte. Das verlief alles reibungslos und wir konnten trotz Coronamaßregeln die Koffer loswerden und pünktlich den Flieger besteigen. Noch ehe wir in Athen ankamen, schickte uns Vivian Bestätigung, dass das Auto bei ihr geparkt und gut im Schatten versorgt war. Angelika und ich saßen zusammen, während Christoph weiter hinten saß, damit auch er einen Fensterplatz hatte. Wir waren sommerlich angezogen, aber haben kaum erwartet, dass es dann so anhaltend warm in Athen und in Griechenland bleiben sollte. Dort gingen auch Nachts die Temperaturen selten unten 20° – wenn überhaupt und dann nur in Meteora bzw nach heiß ersehntem Regen! Selbst die fast allgegenwärtigen Klimaanlangen waren bloss auf 23° gestellt. Wir hätten sicherlich noch sparsamer packen können, aber sogar auf der Rückreise hatten wir 4kg Spielraum nicht ausgeschöpft und im Handgepäck sowieso noch mehr Platz. Das Reisen ging also leicht von statten bis auf die lästige Maske, doch auch an die haben wir uns im Laufe der Zeit gewöhnt. Hier in Wittenberg brauchen wir sie ja wirklich nur beim sporadischen Einkaufen, aber in Griechenland nutzten wir sie doch ständig bei unseren vielen Ausflügen, Spaziergängen und Wanderungen.

Über den Alpen gabs gute Aussicht, genau wie überm Balkan und in Griechenland Thessaloniki, der imposante Olymp rechts von uns wurde vom Piloten angesagt und schließlich blickten wir aufs ausgebreitet Athen. Die Landschaft war wie, wenn wir in Polokwane (Pietersburg, Limpopo) landen würden – trocken, heiß und sandig. Aber das viele Wasser und die unzähligen Olivenbäume rückten die Vorstellung zurecht und kontextualisierten das Bild im Mittelmeerraum.

Der Flughafen von Athen: “Eleftherios Venizelos” (ATH) ist überaus großzügig angelegt. Der Zoll machte uns keine Schwierigkeiten noch die Grenzpolizei. Wir brauchten nicht mal Geldwechsler, sondern konnten sofort zum Linienbus X96, der uns zum Syntagmaplatz fahren sollte. Fahrkarten waren schnell gekauft und ab gings durch den relativ ruhig dahinfließenden Verkehr von Athen bis dort, wo die parlamentarische Wache ihre Posten stationiert hat und alle Stunde eindrücklich auswechselt.  Von dort hatte unser Vermieter Basileus uns eins der vielen gelben Taxis empfohlen, das uns zur Marti Straße 8 in unmittelbarer Nähe des Archäologischen Museums fahren sollte. Die Taxifahrerin hat das auch gepackt, obwohl ihre Englischkenntnisse minimal waren und unsere Griechischen noch schlechter.

Schon auf der Straße kam uns Basileus entgegen und schloss uns seine Wohnung auf, in der wie die erste Woche bleiben wollten. Via AirB&B haben wir das rechtzeitig gebucht und damit sind wir diese 3 Wochen gut gefahren. Die Wohnung war sparsam genug eingerichtet, hatte aber aircon, einen luftigen Balkon und problemloses WiFi. Angelika hat sogar aus der kl.Küche Wunder gezaubert und aus dem ähnlich beschränkten Badezimmer kamen wir regelmäßig nacheinander wieder sauber raus. Endlich haben wir auch mitgekriegt, dass auf dem Dach die herrlichste Aussicht über die Stadt zu haben ist. Dort haben wir dann auch sehnsüchtig den Vollmond erwartet und die schönsten Stunden mit herrlicher Rundumsicht verbracht. Wir waren schon so gespannt auf Griechenland – und konnten es kaum mehr erwarten, Athen zu erkunden. Gleich am nächsten Tag sollte das los gehen!

About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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