
In Krakau machten wir dann eine radikale Kurskorrektur Richtung Norden. Schließlich wollten wir ja nach Masuren und nicht in die Ukraine oder Slovakei. Wenigstens dieses Mal. Also, ging es jetzt ins Herz Polens und zwar nach Częstochowa zur schwarzen Madonna, um uns von dort nach Warschau und Richtung Masuren zu begeben. Es war ja praktisch alles auf dem Weg… Es dauerte bis wir die rechte Kirche fanden. Zuerst hielten wir uns noch in der Stadt auf, zuletzt sind wir dann auf den hl. Hügel und polnischen Zion gestiegen…
In Częstochowa haben uns wieder zahllose Menschenmengen begleitet. Viele auf den Knien, viele im Gebet versunken, einige lasen stille vor sich hin, viele waren Schaulustig wie wir. Am auffälligsten waren die Radler, die in bunten Gruppen von 50+ den Berg hinauffuhren, bewimpelt, bemüht und doch wie beflügelt – jung, alt und auch ganz alte. Am Ziel angelangt, stiegen sie vom Rad, knieten nieder und beteten den Rosenkranz auf den riesigen Treppen. Aus allen Richtungen kamen sie an gefahren. Vielleicht war es ja eine gemeinsame Pilgerfahrt. Auf den Jacobsweg wurde wiederholt mit Stickern hingewiesen. Das ganze Areal wurde von einem riesigen Kreuzgang umfriedet. In den Gemäuern gab es für einen Lutheraner viel zu staunen. Viele Messen wurden gefeiert. Noch mehr Bilder, Statuen und Ikonen förderten die Andacht oder lenkten wieder ab… Die schwarze Madonna war nicht ganz so unscheinbar wie die Mona Lisa, aber hatte ja bisher auch viel größere Wirkung erzielt u.a. die Kanonenkugeln der Schweden aufgefangen und auf diese zurückgelenkt. So weit war Mona Lisa noch lange nicht. Schließlich hatte die auch nicht das liebe Jesulein auf dem Arm… Vor dem großen Herrscher Christus bin ich dann erstmal zu Kreuze gezogen. Was bin ich dankbar, dass er mich kennt und bei meinem Namen nennt…
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