- Die Nacht ist vorgedrungen, / der Tag ist nicht mehr fern. So sei nun Lob gesungen, / dem hellen Morgenstern. Auch wer zur Nacht geweinet, / der stimme froh mit ein. Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein.
- Dem alle Engel dienen, / wird nun ein Kind und Knecht. Gott selber ist erschienen / zur Sühne für sein Recht. Wer schuldig ist auf Erden, / verhüll nicht mehr sein Haupt. Er soll errettet werden, / wenn er dem Kinde glaubt.
- Die Nacht ist schon im Schwinden, / macht euch zum Stalle auf! Ihr sollt das Heil dort finden, / das aller Zeiten Lauf von Anfang an verkündet, / seit eure Schuld geschah. Nun hat sich euch verbündet, / den Gott selbst ausersah.
- Noch manche Nacht wird fallen / auf Menschenleid und -schuld. Doch wandert nun mit allen / der Stern der Gotteshuld. Beglänzt von seinem Lichte, / hält euch kein Dunkel mehr. Von Gottes Angesichte / kam euch die Rettung her.
- Gott will im Dunkel wohnen / und hat es doch erhellt. Als wollte er belohnen, / so richtet er die Welt. Der sich den Erdkreis baute, / der lässt den Sünder nicht. Wer hier dem Sohn vertraute, / kommt dort aus dem Gericht.
Jochen Klepper 1938
Hier noch mehr zu Jochen Klepper und zu “unserer Adventszeit”: Die Nacht ist vorgedrungen…