Viel Platz bleibt nun nicht für einen langen Brief.. Erklären möchte ich doch, warum ich heute das Bildchen angehängt.habe. Ich hatte es als Briefkopf im ausgedruckten Brief benutzt. Das Bildchen hängt zwischen den Bildern von unseren Eltern, Groß- und Urgroßeltern und anderen Verwandten an der Wand in meinem Studiezimmert. Mit der Hand und dem prominenten Zeigefinger in der Ecke links unten zeigt es auf den Lastträger mit der Last, die mit Ketten gebunden ist und so groß ist, dass sie nicht aufs Bild passt. Die Bildchen gab es einmal als Anschauungsmaterial für Kinderunterricht. Ich habe mir aus einer gewöhnlichen Fensterscheibe die rechte Größe herausgeschnitten und einen einfachen Rahmen zum Aufhängen gemacht.
Es hängt nun zwischen den Vorfahren als Erinnerung daran, dass das Lamm Gottes auch alle ihre Sünden getragen hat, auch als Erinnerung daran, dass es sie alle tragen musste, weil sie alle von Natur Kinder des Zorns und des Todes waren und durch Adams Fall menschlich Natur und Wesen verderbt ist und dasselbe Gift auf uns alle vererbt wurde; auch als Erinnerung zum Danken , dass bis auf ganz wenig Ausnahmen alle getauft waren und im Glauben an die Vergebung ihrer Sünden gelebt und gestorben sind, und als Erinnerung zur Fürbitte, dass die noch Lebenden aber nicht mehr von Wort und Sakrament leben oder noch nicht getauft sind, den Weg zur Taufe oder zurück zum Leben aus der Taufe und vom Wort finden.
Ähnlich habe ich von Anfang an meinen Weg, gerne Missionar im Dienst der Bleckmarer Mission zu sein, begründet. Damals war es mir recht schwer geworden, nicht wie mein Vater in einem ausgesprochenen Heidengebiet als Heidenmissionar arbeiten szullen. Als Student hatte ich in Semesterferien Missionar Henning besucht. Hennings wollten mit mir am Sonnabend Dierksens in Botshabelo besuchen. Das konnte nicht sein, weil ein junger Mann beerdigt wurde, der von seinem betrunkenen Mitkonfirmanden erstochen worden war. Auch erzählte Missionar Henning einiges aus seiner Arbeit, dass z. B. fast die Hälfte seiner Täuflinge vor- oder uneheliche Kinder seien. Dann hörte ich, dass ich Missionar Hennings Nachfolger in Roodepoort bei Ventersdorp werden sollte. Ich wusste, dass auch da die Verkündigung der Gebote Gottes und des Evangeliums unseres Heilandes nötig war, nicht Engeln die Botschaft zu bringen, sondern Sündern, die wie ich selber und alle Menschen als Sünder geboren sind und Predigt, Unterricht, Taufe, Absolution, Abendmahl, einfach die Vergebung nötig haben, auch Gemeinden, deren Vorfahren vor Generationen schon Christen wurden. Ihre Kinder werden wie die Kinder von Heiden als Sünder geboren. Ihr Blut hat ein schlimmeres Gift geerbt, als die Kinder mit dem Aidsvirus. Es ist das Blut, das durch Adams Fall ganz verderbt ist, und nur vom Blut Jesu Christi des Sohnes Gottes gereinigt werden kann und dann auch gereinigt wird, wenn die Taufe im Namen des dreieinigen Gottes, die Absolution in dessen Namen und Leib und Blut Christi im Glauben empfangen werden.