O Tod, wo ist dein Stachel nun?

“Kreuz im Gebirge” von Caspar David Friedrich (1823)

O Tod, wo ist dein Stachel nun? Wo ist dein Sieg, o Hölle? Was kann uns jetzt der Teufel tun, wie grausam er sich stelle? Gott sei gedankt, der uns den Sieg so herrlich hat nach diesem Krieg durch Jesus Christ gegeben!

Wie sträubte sich die alte Schlang, da Christus mit ihr kämpfte! Mit List und Macht sie auf ihn drang, und dennoch er sie dämpfte. Ob sie ihn in die Ferse sticht, so sieget sie doch darum nicht; der Kopf ist ihr zertreten.

Lebendig Christus kommt herfür, die Feind nimmt er gefangen, zerbricht der Hölle Schloss und Tür, trägt weg den Raub mit Prangen. Nichts ist, das in dem Siegeslauf den starken Held kann halten auf, alls liegt da überwunden.

Des Todes Gift, der Höllen Pest ist unser Heiland werden; Wenn Satan auch noch ungern läßt von Wüten und von Morden und, da er sonst nichts schaffen kann, nur Tag und Nacht uns klaget an, so ist er doch verworfen.

Nach Georg Weissel (1590-1635), Hannoversches Gesangbuch 1657 (LKG 170,1-4)

Samstag nach Jubilate

Ist jemand in Christo, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu worden.

2. Korinther 5,17

Kollekte

Herr, allmächtiger Gott, wie Du alljährlich das Angesicht der Erde erneust, so willst Du die Welt erneuern, die der Sünde und dem Tode verfallen war; verleih uns, wir bitten Dich, daß wir den Anbruch des wahren Lebens in Deinem Sohn erkennen und in ihm an dieser neuen Schöpfung teilhaben. Der mit Dir und dem Heiligen Geiste lebet und regieret von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Orate fratres S.133f

Fortlaufende Lese

Was ist nun Apollos? Was ist Paulus? Diener sind sie, durch die ihr gläubig geworden seid, und das, wie es der Herr einem jeden gegeben hat:  6 Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen; aber Gott hat das Gedeihen gegeben.  7 So ist nun weder der etwas, der pflanzt, noch der begießt, sondern Gott, der das Gedeihen gibt.  8 Der aber pflanzt und der begießt, sind einer wie der andere. Jeder aber wird seinen Lohn empfangen nach seiner Arbeit. 

1.Korinther 3,5-8

Tageslese

Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. 2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. 3 Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker[1] sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; 4 und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. 5 Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss! 

Offenbarung 21,1-5

Gebet am Samstag

Herr Gott, himmlischer Vater, wiederum geht eine Woche zu Ende. Wir bitten Dich mit allen Sündern: Siehe nicht an, Herr, unsere Schuld. Wir bitten Dich, vergib, daß wir auch in dieser Woche wieder gesündigt haben mit Gedanken, Worten und Werken, mit innerlicher Blindheit, Unglauben, Zweifel, Kleinmütigkeit, Ungeduld, Hoffart, bösen Lüsten, Geiz, heimlichem Neid, Haß, Mißgunst und anderen Sünden.

Wir bitten Dich, erlöse uns durch Deine Barmherzigkeit. Wir wissen, daß eine einzige Sünde unsere Gemeinschaft mit Dir auf ewig zerstört. Wir wissen, daß wir Deinen Zorn auf ewig verdient haben. Wir wissen, wir sind es nicht wert, Deine Kinder zu heißen; doch wir hoffen auf Deine Gnade, o Gott. Wir bitten Dich, daß Du uns vergeben mögest um Jesu Christi, Deines lieben Sohnes, willen. Durch ihn schenke uns Kraft, unsere Sünde zu hassen, auf daß wir ein Dir wohlgefälliges Leben führen in wahrer Demut und in der Erkenntnis Deines heiligen Willens. O Herr, lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug werden. Amen.

Zuletzt bitte ich Dich, himmlischer Vater, daß Du mir und allen Christen den morgigen Sonntag zu einem Segen gereichen lassen wollest! Wecke in uns allen den Hunger nach Deinem Wort und Sakrament und laß uns hier auf Erden mit bereitetem Herzen in der Gemeinschaft Deiner Heiligen teilhaben an der ewigen Liturgie, die vor dem Throne des Lammes von allen Engeln und Auserwählten gesungen wird.

Erhöre unser Gebet um eben des Lammes, um Deines lieben Sohnes Jesu Christi willen. Amen

Lutherisches Kirchengesangbuch (Lutheraner Verlag, Uelzen: 1956. Anhang: S.148)

Es segne und behüte Euch Gott, der allmächtige und barmherzige, der Vater, Sohn + Heiliger Geist 
Friede sei mit Euch + 
AmenAmen

About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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