Das walte Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist + nun und allezeit. Amen. +
Mittwoch nach Okuli (Das Lamm Gottes)
Des Menschen Sohn ist nicht gekommen, daß er sich dienen lasse, sondern daß er diene und gebe sein Leben für viele.
Matthäus 20,28
Christus trägt sein Kreuz – ein Sinnbild für Passion, gemalt von Lorenzo Lotto im 16. Jahrhundert
Jesus, verurteilt zum Tod, mußt sein Kreuz selbst tragen in großer Ohnmacht und Not, ward daran geschlagen; hing mehr als drei ganze Stund in groß Pein und Schmerzen; bitter Galle schmeckt sein Mund. O Mensch, faß´s zu Herzen!
Jesus rief am Kreuze laut: „Ach, ich bin verlassen! Hab Dir doch, mein Gott, vertraut, wollst mich nicht verstoßen. Gnad dem, der mir Hohn beweist jetzt in meim Elende. Ich befehl nun meinen Geist Dir in deine Hände.“
Jesus: kein trauriger Stimm im Himmel und Erden ist nie erhört als von ihm vor Angst und Beschwerden, denn Gott drang und warf auf ihn unser aller Süpnde, so je war von Anbeginn von Kind zu Kindeskinde.
Petrus Herbert 1566 (LKG 133, 7-9)
Fortlaufende Lese
Aber ich sage damit nicht, dass Gottes Wort hinfällig geworden sei. Denn nicht alle sind Israeliten, die von Israel stammen; auch nicht alle, die Abrahams Nachkommen sind, sind darum seine Kinder. Sondern »nach Isaak soll dein Geschlecht genannt werden« Das heißt: Nicht das sind Gottes Kinder, die nach dem Fleisch Kinder sind; sondern nur die Kinder der Verheißung werden zur Nachkommenschaft gerechnet. Denn dies ist ein Wort der Verheißung, da er spricht: »Um diese Zeit will ich kommen, und Sara soll einen Sohn haben.« Aber nicht allein hier ist es so, sondern auch bei Rebekka, die von dem einen, unserm Vater Isaak, schwanger wurde. Ehe die Kinder geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten, da wurde, auf dass Gottes Vorsatz der Erwählung bestehen bliebe – nicht aus Werken, sondern durch den, der beruft –, zu ihr gesagt: »Der Ältere wird dem Jüngeren dienen«, wie geschrieben steht: »Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehasst.«
Römer 9, 6-13
Tageslese
Es erhob sich auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen als der Größte gelten sollte. Er aber sprach zu ihnen: Die Könige herrschen über ihre Völker, und ihre Machthaber lassen sich Wohltäter nennen. Ihr aber nicht so! Sondern der Größte unter euch soll sein wie der Jüngste und der Vornehmste wie ein Diener. Denn wer ist größer: der zu Tisch sitzt oder der dient? Ist’s nicht der, der zu Tisch sitzt? Ich aber bin unter euch wie ein Diener. Ihr aber seid’s, die ihr ausgeharrt habt bei mir in meinen Anfechtungen. Und wie mir mein Vater das Reich bestimmt hat, so bestimme ich für euch, dass ihr essen und trinken sollt an meinem Tisch in meinem Reich und sitzen auf Thronen und richten die zwölf Stämme Israels.
Lukas 22, 24-30
Wir beten mit der heiligen Kirche im Namen unseres Herrn Jesu Christi:
Allmächtiger, ewiger Gott, der Du für uns Deinen Sohn des Kreuzes Pein hast lassen leiden, auf daß Du des Feindes Gewalt von uns triebest, verleihe uns, sein Leiden also zu begehen, daß wir dadurch Vergebung der Sünden und Erlösung vom ewigen Tode erlangen, durch unseren Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert in Ewigkeit. Amen.
Orate fratres S. 126