10. Sonntag nach Trinitatis (Gott und Volk)

Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat!

Lukas 12,48b

Introitus

Ich freute mich über die, die mir sagten: Lasset uns ziehen zum Hause des Herrn!

Nun stehen unsere Füße in deinen Toren, Jerusalem.

Jerusalem ist gebaut als eine Stadt, in der man zusammenkommen soll, wohin die Stämme hinaufziehen, die Stämme des Herrn, wie es geboten ist dem Volke Israel, zu preisen den Namen des Herrn. Denn dort stehen Throne zum Gericht, die Throne des Hauses David.

Wünschet Jerusalem Frieden!

Es möge wohlgehen denen, die dich lieben!

Es möge Friede sein in deinen Mauern und Glück in deinen Palästen!

Um meiner Brüder und Freunde willen will ich dir Frieden wünschen.

Um des Hauses des Herrn willen, unseres Gottes, will ich dein Bestes suchen.

Psalm 122. Von David, ein Wallfahrtslied.

Alttestamentliche Lesung

Im dritten Monat nach dem Auszug der Israeliten aus Ägyptenland, an diesem Tag kamen sie in die Wüste Sinai. Sie brachen auf von Refidim und kamen in die Wüste Sinai, und Israel lagerte sich dort in der Wüste gegenüber dem Berge. Und Mose stieg hinauf zu Gott. Und der Herr rief ihm vom Berge zu und sprach: So sollst du sagen zu dem Hause Jakob und den Israeliten verkündigen: Ihr habt gesehen, was ich an den Ägyptern getan habe und wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht. Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein. Das sind die Worte, die du den Israeliten sagen sollst.

2. Mose 19,1-6

Epistolische Lektion 

Ich will euch, Brüder und Schwestern, dieses Geheimnis nicht verhehlen, damit ihr euch nicht selbst für klug haltet: Verstockung ist einem Teil Israels widerfahren, bis die volle Zahl der Heiden hinzugekommen ist. Und so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht: »Es wird kommen aus Zion der Erlöser; der wird abwenden alle Gottlosigkeit von Jakob. Und dies ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde.«

Nach dem Evangelium sind sie zwar Feinde um euretwillen; aber nach der Erwählung sind sie Geliebte um der Väter willen. Denn Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen. Denn wie ihr einst Gott ungehorsam gewesen seid, nun aber Barmherzigkeit erlangt habt wegen ihres Ungehorsams, so sind auch jene jetzt ungehorsam geworden wegen der Barmherzigkeit, die euch widerfahren ist, damit auch sie jetzt Barmherzigkeit erlangen. Denn Gott hat alle eingeschlossen in den Ungehorsam, damit er sich aller erbarme.

Römer 11,25-32

Graduallied

Treuer Wächter Israel’, des sich freuet meine Seel, der Du weißt um alles Leid Deiner armen Christenheit, o Du Wächter, der Du nicht schläfst noch schlummerst, zu uns richt Dein hilfreiches Angesicht.

Schau, wie große Not und Qual trifft Dein Volk jetzt überall; täglich wird der Trübsal mehr. Hilf, ach hilf, schütz Deine Lehr. Wir verderben, wir vergehn, nichts wir sonst vor Augen sehn, wo Du nicht bei uns wirst stehn.

Jesu, der Du Jesus heißt, als ein Jesus Hilfe leist! Hilf mit Deiner starken Hand, Menschenhilf hat sich gewandt. Eine Mauer um uns bau, daß dem Feinde davor grau, er mit Zittern sie anschau.

Deines Vaters starker Arm, komm und unser Dich erbarm. Laß jetzt sehen Deine Macht,  drauf wir hoffen Tag und Nacht; aller Feinde Rotten trenn, daß Dich alle Welt erkenn, aller Herren Herren nenn.

Andre traun auf ihre Kraft, auf ihr Glück und Ritterschaft, Deine Christen traun auf Dich, auf Dich traun sie festiglich. Laß sie werden nicht zuschand’, bleib ihr Helfer und Beistand, sind sie Dir doch all bekannt.

Du bist ja der Held und Mann, der den Kriegen steuern kann, der da Spieß und Schwert zerbricht, der die Bogen macht zunicht, der die Wagen gar verbrennt und der Menschen Herzen wend’t, daß der Krieg gewinnt ein End.

Jesu, wahrer Friedefürst, der Du Frieden bringen wirst, weil Du hast durch Deinen Tod
wiederbracht den Fried bei Gott: Gib uns Frieden gnädiglich! So wird Dein Volk freuen sich, dafür ewig preisen Dich.

Johann Heermann 1630

Das heilige Evangelium

Und es trat zu ihm einer der Schriftgelehrten, der ihnen zugehört hatte, wie sie miteinander stritten. Als er sah, dass er ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: Welches ist das höchste Gebot von allen? Jesus antwortete: Das höchste Gebot ist das: »Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein, und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und mit all deiner Kraft« Das andre ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«. Es ist kein anderes Gebot größer als diese. Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Ja, Meister, du hast recht geredet! Er ist einer, und ist kein anderer außer ihm; und ihn lieben von ganzem Herzen, von ganzem Gemüt und mit aller Kraft, und seinen Nächsten lieben wie sich selbst, das ist mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer. Da Jesus sah, dass er verständig antwortete, sprach er zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und niemand wagte mehr, ihn zu fragen.

Markus 12,28-34 (Predigttext)

Und hier meine Predigt dazu in English:

Der christliche Glaube

Ich glaube an einen einigen allmächtigen Gott, den Vater, Schöpfer Himmels und der Erden, alles, das sichtbar und unsichtbar ist.

Und an einen Herrn Jesum Christum, Gottes eingeborenen Sohn, der vom Vater geboren ist vor der ganzen Welt, Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrhaftigen Gott vom wahrhaftigen Gott, geboren, nicht geschaffen, mit dem Vater in einerlei Wesen, durch welchen alles geschaffen ist; welcher um uns Menschen und um unserer Seligkeit willen vom Himmel kommen ist und leibhaftig worden durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und Mensch worden; auch für uns gekreuzigt unter Pontio Pilato, gelitten und begraben und am dritten Tage auferstanden nach der Schrift, und ist aufgefahren gen Himmel und sitzet zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen mit Herrlichkeit, zu richten die Lebendigen und die Toten; des Reich kein Ende haben wird.

Und an den Herrn, den Heiligen Geist, der da lebendig macht, der vom Vater und dem Sohn ausgeht, der mit dem Vater und dem Sohne zugleich angebetet und zugleich geehret wird, der durch die Propheten geredet hat.

Und eine einige heilige, christliche, apostolische Kirche. Ich bekenne eine einige Taufe zur Vergebung der Sünden und warte auf die Auferstehung der Toten und ein Leben der zukünftigen Welt.

Nizänische Glaubensbekenntnis

Der Herr sei mit Euch + Der Herr segne und behüte Dich. Der Herr lasse Sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig.  Der Herr erhebe Sein Angesicht auf Dich und schenke Dir Seinen Frieden. 

4. Mose 6,24-26

Unknown's avatar

About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
This entry was posted in Trinitatis and tagged , , , , , , , , , , , , , , , . Bookmark the permalink.

Leave a comment

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.