Halleluja! Lobet den Namen des HERRN, lobet, ihr Knechte des HERRN, die ihr steht im Hause des HERRN, in den Vorhöfen des Hauses unsres Gottes! Lobet den HERRN, denn der HERR ist freundlich; lobsinget seinem Namen, denn er ist lieblich! Denn der HERR hat sich Jakob erwählt, Israel zu seinem Eigentum. Ja, ich weiß, dass der HERR groß ist und unser Herr über allen Göttern.
Alles, was der HERR will, das tut er im Himmel und auf Erden, im Meer und in allen Tiefen; der die Wolken lässt aufsteigen vom Ende der Erde, der die Blitze samt dem Regen macht, der den Wind herausführt aus seinen Kammern; der die Erstgeburten schlug in Ägypten bei den Menschen und beim Vieh und ließ Zeichen und Wunder kommen über dich, Ägyptenland, über den Pharao und alle seine Knechte; der viele Völker schlug und tötete mächtige Könige, Sihon, den König der Amoriter, und Og, den König von Baschan, und alle Königreiche in Kanaan, und gab ihr Land zum Erbe, zum Erbe seinem Volk Israel.
HERR, dein Name währet ewiglich, dein Ruhm, HERR, währet für und für. Denn der HERR schafft Recht seinem Volk und wird seinen Knechten gnädig sein. Die Götzen der Heiden sind Silber und Gold, gemacht von Menschenhänden. Sie haben Mäuler und reden nicht, sie haben Augen und sehen nicht, sie haben Ohren und hören nicht, auch ist kein Odem in ihrem Munde. Die solche Götzen machen, sind ihnen gleich, alle, die auf sie hoffen.
Das Haus Israel lobe den HERRN! Lobet den HERRN, ihr vom Hause Aaron! Ihr vom Hause Levi, lobet den HERRN! Die ihr den HERRN fürchtet, lobet den HERRN! Gelobt sei der HERR aus Zion, der zu Jerusalem wohnt! Halleluja!
Psalm 135 verdeutscht von Dr. Martin Luther (Revision 2017)
Des Morgens, wenn Du aufstehst, kannst Du Dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen:
Das walte Gott Vater + Sohn und Heiliger Geist! Amen
Apostolische Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesum Christum, seinen einigen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist von dem Heiligen Geist, geboren aus Maria der Jungfrau, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, niedergefahren zur Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten, aufgefahren gen Himmel; sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dannen er kommen wird zu richten die Lebendigen und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige christliche Kirche, die Gemeinde der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben. Amen.
Vaterunser
Vater unser im Himmel
Geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen (Luthers Morgensegen)
Ich danke Dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, Deinen lieben Sohn, daß Du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte Dich, Du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, daß Dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in Deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde.
Als dann mit Freuden an Dein Werk gegangen und etwa ein Lied gesungen oder was Dir Deine Andacht eingibt.
Kollekte für Miserikordias Domini.
Herr Jesus Christus, Du bist der gute Hirte, Du führst uns auf Deinen Wegen und läßt uns nicht Mangel leiden. Von Dir werden wir nicht verlassen. Wir bitten Dich: Halte uns zusammen bei Dir: Suche die Verlorenen. Sammle die Verstreuten, daß am Ende dieser Zeit die Deinen geschart sind um Dich, der Du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Evangelisches Gottesdienstbuch (199, S.328)
Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.
Johannes 10,11a.27f
Lied aus dem lutherischen Kirchengesangbuch
Du starker Held, Herr Jesu Christ, des Tods nun mächtig worden bist, zerbricht der Höllen Band und Tür und kommst am dritten Tag herfür,
Läßt schauen Dich ohn alle Qual bei Deinen Freunden überall, zeigst ihn´ Dein Gaben hochgeacht, die Du hast aus dem Tod gebracht:
Lehr uns und alle Christenheit erkennen diese große Freud, die von Deinr Auferstehung wir bekommen haben all von Dir.
Hilf uns von Sünden auferstehn und in ein heilig Leben gehn, bis wir, erlöst von aller Pein, bei Dir in ewgen Ostern sein.
Johann Mylius 1596 (LKG 165)
Fortlaufende Lese
So tötet nun die Glieder, die auf Erden sind, Unzucht, Unreinheit, schändliche Leidenschaft, böse Begierde und die Habsucht, die Götzendienst ist. 6 Um solcher Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Ungehorsams. 7 In dem allen seid auch ihr einst gewandelt, als ihr noch darin lebtet. 8 Nun aber legt auch ihr das alles ab: Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, schandbare Worte aus eurem Munde; 9 belügt einander nicht; denn ihr habt den alten Menschen mit seinen Werken ausgezogen 10 und den neuen angezogen, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat. 11 Da ist nicht mehr Grieche oder Jude, Beschnittener oder Unbeschnittener, Nichtgrieche, Skythe, Sklave, Freier, sondern alles und in allen Christus.
Kolosser 3,5-11
Morgenlese
Und ich will ihnen einen einzigen Hirten erwecken, der sie weiden soll, nämlich meinen Knecht David. Der wird sie weiden und soll ihr Hirte sein, 24 und ich, der HERR, will ihr Gott sein. Und mein Knecht David soll der Fürst unter ihnen sein; das sage ich, der HERR. 25 Und ich will einen Bund des Friedens mit ihnen schließen und alle bösen Tiere aus dem Lande ausrotten, dass sie sicher in der Steppe wohnen und in den Wäldern schlafen können. 26 Ich will sie und alles, was um meinen Hügel her ist, segnen und auf sie regnen lassen zu rechter Zeit. Das sollen gnädige Regen sein, 27 dass die Bäume auf dem Felde ihre Früchte bringen und das Land seinen Ertrag gibt, und sie sollen sicher auf ihrem Lande wohnen und sollen erfahren, dass ich der HERR bin, wenn ich ihr Joch zerbrochen und sie errettet habe aus der Hand derer, denen sie dienen mussten. 28 Und sie sollen nicht mehr den Völkern zum Raub werden, und kein wildes Tier im Lande soll sie mehr fressen, sondern sie sollen sicher wohnen, und niemand soll sie schrecken. 29 Und ich will ihnen eine Pflanzung aufgehen lassen zum Ruhm, dass sie nicht mehr Hunger leiden sollen im Lande und die Schmähungen der Völker nicht mehr ertragen müssen. 30 Und sie sollen erfahren, dass ich, der HERR, ihr Gott, bei ihnen bin und dass die vom Hause Israel mein Volk sind, spricht Gott der HERR. 31 Ja, ihr sollt meine Herde sein, die Herde meiner Weide, und ich will euer Gott sein, spricht Gott der HERR.
Hesekiel 34,23-31
Abendlese
Da sprach Jesus zu ihnen: In dieser Nacht werdet ihr euch alle ärgern an mir; denn es steht geschrieben: »Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden sich zerstreuen.« 32 Wenn ich aber auferstanden bin, will ich vor euch hingehen nach Galiläa. 33 Petrus aber antwortete und sprach zu ihm: Wenn sich auch alle an dir ärgern, so will ich doch mich niemals ärgern. 34 Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: In dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. 35 Petrus sprach zu ihm: Und wenn ich mit dir sterben müsste, werde ich dich nicht verleugnen. Das Gleiche sagten auch alle Jünger.
Matthäus 26,31-35
Bekenntnislese
Das 4. Gebot: Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.
Bisher haben wir die ersten drei Gebote behandelt, die von unserm Verhalten Gott gegenüber reden: Das erste, dass wir ihm von ganzem Herzen vertrauen und ihn in unserm ganzen Leben fürchten und lieben sollen. Das zweite, dass man seinen heiligen Namen nicht zur Lüge oder irgend einer bösen Sache missbrauchen, sondern ihn zum Lobe Gottes und zum eigenen und des Nächsten Nutzen und Heil gebrauchen soll. Das dritte, dass man am Feier- und Ruhetag fleißig mit Gottes Wort umgehen soll, damit unser ganzes Tun und Leben sich danach richte. Es folgen nun die andern sieben Gebote, die sich auf unser Verhalten dem Nächsten gegenüber beziehen; unter ihnen ist das erste das höchste: “Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.“
Den Vater- und Mutterstand hat Gott vor allen andern Ständen, die ihnen nachgeordnet sind, dadurch herausgehoben, dass er nicht nur gebietet, die Eltern liebzuhaben, sondern sie auch zu ehren. Denn Brüder, Schwestern und ganz allgemein den Nächsten befiehlt Gott allein zu lieben; Vater und Mutter jedoch hebt er von allen andern Personen uf Erden ab und stellt sie neben sich, denn ehren ist etwas viel Größeres als lieben. Denn das Ehren schließt nicht allein das Lieben mit ein, sondern bedeutet zugleich auch, dass man in einer Haltung der Demut und Ehrerbietung ihnen gegenübersteht, so als ob man einer hohen Autorität und Majestät gegenüberstünde. Es schließt auch das mit ein, dass man freundlich und mit Ehrerbietung zu ihnen spricht, vor allem auch, dass man in seiner ganzen inneren und äußeren Haltung ihnen so begegnet, dass man sie erkennen lässt, wieviel man von ihnen hält und dass man in ihnen nächst Gott die höchste Autorität sieht. Denn wen man von Herzen ehren soll, den muss man allerdings hoch achten. So präge man der Jugend ein, ihre Eltern so vor Augen zu haben, als stünden sie an Gottes Statt da. Sie sollen wissen, dass jene, auch wenn sie gering, arm, gebrechlich und wunderlich sind, dennoch ihnen von Gott zum Vater und zur Mutter gegeben sind. Wie immer sie ihr Leben führen und was für Fehler sie auch haben mögen, diese Ehre kann ihnen nicht genommen werden. Darum ist nicht die Person, so wie sie ist, anzusehen, sondern Gottes Wille, der dies so geschaffen und geordnet hat. Sonst sind wir zwar in Gottes Augen alle gleich, aber unter uns kann es ohne Ungleichheiten und geordneten Unterschiede nicht gehen. Darum hat Gott auch geboten, sie zu beachten; so bin ich als Vater über dich gesetzt und du sollst mir als deinen Vater gehorsam sein.
So erkenne nun als erstes, was es heißt, die Eltern zu ehren. Das nämlich fordert dieses Gebot: Man soll die Eltern höher als alles andere achten und sie für den höchsten Schatz auf Erden halten. Außerdem soll man auch in seinen Worten ihnen gegenüber bescheiden und zurückhaltend sein, sie nicht böse anfahren, ihnen gegenüber nicht auftrumpfen und sie zur Rede stellen, sondern sie recht haben lassen und lieber schweigen, auch wo sie den Bogen überspannen. Schließlich soll man sie mit seinem ganzen Verhalten ehren; man soll ihnen dienen und helfen und sie versorgen, wenn sie krank, alt, gebrechlich oder arm sind. Und dies soll man nicht allein gern tun, sondern auch in Demut und Ehrerbietung, so als sei es Gott getan. Denn wer begriffen hat, wie er sie von Herzen lieb haben soll, der wird sie nicht Not und Hunger leiden lassen, sondern wird ihnen zur Seite stehen und mit ihnen teilen, was er hat und soviel er vermag.
Zweitens bedenke, eine wie große, gute und heilige Verpflichtung hier den Kindern auferlegt ist. Leider verachtet man das sehr und schlägt es in den Wind, und niemand nimmt wahr, dass es Gott geboten hat und dass es ein heiliges Wort und eine göttliche Lehre ist. Denn wenn man dies beachtet hätte, hätte ein jeder daraus entnehmen können, dass diejenigen heilig sein müssen, die nach diesen Worten leben. So hätte man kein Klosterleben und keine geistlichen Stände einzuführen brauchen, wenn jeder bei diesem Gebot geblieben wäre und sein Gewissen auf Gott gerichtet und gesprochen hätte: Wenn ich Gutes tun und heilig leben soll, dann weiß ich nichts besseres zu tun als meinen Eltern alle Ehre zu erweisen und ihnen gehorsam zu sein, weil es Gott selbst geboten hat. Denn was Gott gebietet, muss viel edler sein als alles, was wir selber uns ausdenken mögen. Und weil kein höherer und besserer Meister zu finden ist als Gott, wird es freilich keine bessere Lehre geben, als die er selber gibt. Nun lehrt er ja reichlich, was man tun soll, um ein rechtschaffenes und gutes Leben zu führen. Dadurch, dass er etwas gebietet, gibt er zu erkennen, dass es ihm auch gut gefällt. Wenn aber Gott solches gebietet und nichts besseres anordnet, werde ich es gewiss auch nicht besser machen können.
Sieh, so hätte man ein frommes Kind recht gelehrt und christlich erzogen; und man hätte es daheimbehalten, damit es den Eltern gehorcht und dient, sodass man seine Freude daran gehabt hätte. Aber stattdessen hat man Gottes klares Gebot verdunkelt und hat es unbeachtet gelassen. Man ist schnell darüber hinweggegangen, sodass ein Kind gar nicht darüber nachdenken konnte. Es konnte nur den Mund aufsperren und auf das achten, was wir selber eingeführt haben, ohne Gott um Rat zu fragen.
Darum wollen wir um Gottes willen begreifen, dass die Jugend alles andere einmal vergessen und zuallererst auf dieses Gebot achten muss, wenn sie Gott mit einem rechten guten Leben dienen wollen. Dann werden sie tun, was Vater und Mutter lieb ist bzw. denen, die an Stelle ihrer Eltern über sie gesetzt sind. Denn wenn ein Kind dies weiß und danach handelt, kann es – mit der beruhigenden Gewissheit im Herzen – fröhlich sprechen und sich rühmen (allen zum Trotz, die mit selbsterwähltem Tun umgehen): Sieh, was ich tue, gefällt meinem Gott im Himmel gut, das weiß ich ganz gewiss.
Sollen sie doch alle zusammenkommen, die sich mit vielem und schwerem Tun sauer plagen; lass sehen, ob sie sich irgendeiner Sache rühmen können, die größer und edler ist als der Gehorsam gegenüber Vater und Mutter. Nächst dem Gehorsam der göttlichen Majestät gegenüber will Gott den Gehorsam den Eltern gegenüber. Er hat geordnet, dass – abgesehen von seinem Wort und Willen – nichts größere Geltung haben soll als der Wille und das Wort der Eltern, doch so, dass ihr Wille unter Gottes Gehorsam bleibt und nicht den vorhergehenden Geboten widerspricht.
Dr. Martin Luther Großer Katechismus (1529): 4. Gebot (I:103-116)
Es segne und behüte Euch Gott, der allmächtige und barmherzige, der Vater, Sohn + Heiliger Geist
+ Friede sei mit Euch +
