Jauchz, Erd, und Himmel, juble hell, die Wunder Gotts mit Freud erzähl, die er heut hat begangen an seim trostlosen Häuflein klein, das saß in friedsamer Gemein und betet’ mit Verlangen, daß es mit Geist getaufet werd. Der kam mit Feuers Glut zu Erd, mit starkem Sturmestoben; das Haus erfüllt’ er überall, zerteilt man Zungen sah im Saal und all den Herren loben.
Auf tat sich ganz des Himmels Schrein; man wähnt, sie wären voller Wein, all Welt sich drob verwundert. In fremden Zungen reden sie, bezeugen Gottes Großtat hie, von seinem Geist ermuntert. So machen sie sich auf den Plan, Christum zu lehren fangn sie an, daß er der Herr sei worden und daß man soll von Sünd abstahn, auf seinen Nam’n sich taufen lan: das sei der christlich Orden.
Ach Herr, nun gib, dass uns auch find in Fried und Flehn Dein selger Wind; weh rein vom Sündenstaube ganz das Gemüt und füll das Haus Deiner Gemeind, dein Werk richt aus, daß aufgeh rechter Glaube und unsre Zung ganz Feuer werd, red nichts denn Dein Lob hie auf Erd und was den Nächsten bauet. Brenn rein die sündige Natur, mach uns ein neue Kreatur, ob’s Fleisch darob auch grauet.
Nach Ambrosius Blaurer 1537 (LKG 184)
Gott, der Herr spricht: “Ich will ausgießen meinen Geist über alles Fleisch” (Joel 3,1)
Freitag nach Pfingsten
Allmächtiger Gott, wir bitten Dich, Du wollest Deinen Heiligen Geist in unsere Herzen geben, daß er uns nach Deinem Willen regiere und führe, in aller Anfechtung tröste und wider allen Irrtum zu Deiner Wahrheit leite, auf daß wir im Glauben fest bestehen, in der Liebe und allen guten Werken zunehmen und endlich selig werden, durch unseren Herrn Jesum Christum, der mit Dir und dem Heiligen Geiste lebet und regieret von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Orate fratres S. 137
Fortlaufende Lesung
Ich lobe euch, weil ihr in allen Stücken an mich denkt und an den Überlieferungen festhaltet, wie ich sie euch gegeben habe. 3 Ich will aber, dass ihr wisst, dass Christus das Haupt eines jeden Mannes ist; der Mann aber ist das Haupt der Frau; Gott aber ist das Haupt Christi. 4 Ein jeder Mann, der betet oder prophetisch redet und hat etwas auf dem Haupt, der schändet sein Haupt. 5 Jede Frau aber, die betet oder prophetisch redet mit unbedecktem Haupt, die schändet ihr Haupt; denn es ist gerade so, als wäre sie geschoren. 6 Will sie sich nicht bedecken, so soll sie sich doch das Haar abschneiden lassen! Wenn es aber für die Frau eine Schande ist, dass sie das Haar abgeschnitten hat oder geschoren ist, soll sie sich bedecken. 7 Der Mann aber soll das Haupt nicht bedecken, denn er ist Gottes Bild und Abglanz; die Frau aber ist des Mannes Abglanz. 8 Denn der Mann ist nicht von der Frau, sondern die Frau von dem Mann. 9 Und der Mann wurde nicht geschaffen um der Frau willen, sondern die Frau um des Mannes willen. 10 Darum soll die Frau eine Macht auf dem Haupt haben um der Engel willen. 11 Doch im Herrn ist weder die Frau ohne den Mann noch der Mann ohne die Frau; 12 denn wie die Frau von dem Mann, so ist auch der Mann durch die Frau; aber alles von Gott. 13 Urteilt bei euch selbst: Steht es einer Frau wohl an, dass sie unbedeckt vor Gott betet? 14 Lehrt euch nicht die Natur selbst, dass es für einen Mann eine Unehre ist, wenn er langes Haar trägt, 15 aber für eine Frau eine Ehre, wenn sie langes Haar hat? Das Haar ist ihr als Schleier gegeben. 16 Ist aber jemand unter euch, der darüber streiten will, so soll er wissen, dass wir diese Sitte nicht haben – und die Gemeinden Gottes auch nicht.
1.Korinther 11,2-16
Tageslese
Und er ist gekommen und hat im Evangelium Frieden verkündigt euch, die ihr fern wart, und Frieden denen, die nahe waren. 18 Denn durch ihn haben wir alle beide in einem Geist den Zugang zum Vater. 19 So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, 20 erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, 21 auf welchem der ganze Bau ineinandergefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn. 22 Durch ihn werdet auch ihr mit erbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist.
Epheser 2,17-22
Morgengebet am Freitag
Heiliger Gott. Du willst, daß das Bild Jesu in mein Herz geprägt werde. Vergib, wo ich dir widerstanden habe. Laß nicht ab, du treuer Herr, mein Inneres zu gestalten und zu formen. Bewahre mich heute vor jeder Trägheit und vor falscher Sicherheit. Laß alles, was mir begegnet, dazu dienen, daß durch Demütigung und Leiden, durch Vollbringen und Gelingen Christus in mir Gestalt gewinne. Gib, daß der Glaube wachse in deiner Gemeinde und das Zeugnis der Wahrheit laut werde mitten im Unglauben unserer Zeit. Amen.
Orate fratres S. 68
