Nun freut Euch hier und überall, Ihr Christen, liebe Brüder (LKG 169)

Rapsfeld bei Köslin, Pommern

Nun freut Euch hier und überall, Ihr Christen, liebe Brüder.
Das Heil, das durch den Todesfall gesunken, stehet wieder.
Des Lebens Leben lebet noch, sein Arm hat aller Feinde Joch
mit aller Macht zerbrochen.

Die Morgenröte war noch nicht mit ihrem Licht vorhanden,
und siehe, da war schon das Licht, das ewig leucht, erstanden.
Die Sonne war noch nicht erwacht, da wacht und ging in voller Macht
die unerschaffne Sonne.

O Lebensfürst, o starker Leu, aus Juda Stamm erstanden,
so bist Du nun wahrhaftig frei von Todes Strick und Banden.
Du hast gesiegt und trägst zum Lohn ein allzeit unverwelkte Kron
als Herr all Deiner Feinde.

Ich will Dich rühmen, wie Du seist die Pest und Gift der Höllen;
ich will auch, Herr, durch Deinen Geist mich Dir zu Seiten stellen
und mit Dir sterben, wie Du stirbst; und was Du in dem Sieg erwirbst,
soll meine Beute bleiben.

Ich will von Sünden auferstehn, wie Du vom Grab aufstehest,
ich will zum andern Leben gehen, wie Du zum Himmel gehest.
Dies Leben ist doch lauter Tod, drum komm und reiß aus aller Not
uns in das rechte Leben.

Paul Gerhardt 1653 (LKG 169)

Freitag nach Jubilate

Ist jemand in Christo, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu worden.

2. Korinther 5,17

Kollekte

Herr, allmächtiger Gott, wie Du alljährlich das Angesicht der Erde erneust, so willst Du die Welt erneuern, die der Sünde und dem Tode verfallen war; verleih uns, wir bitten Dich, daß wir den Anbruch des wahren Lebens in Deinem Sohn erkennen und in ihm an dieser neuen Schöpfung teilhaben. Der mit Dir und dem Heiligen Geiste lebet und regieret von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Orate fratres S.133f

Fortlaufende Lese

Und ich, Brüder und Schwestern, konnte nicht zu euch reden wie zu geistlichen Menschen, sondern wie zu fleischlichen, wie zu unmündigen Kindern in Christus.  2 Milch habe ich euch zu trinken gegeben und nicht feste Speise; denn ihr konntet sie noch nicht vertragen. Auch jetzt könnt ihr’s noch nicht,  3 denn ihr seid noch fleischlich. Denn wenn Eifersucht und Zank unter euch sind, seid ihr da nicht fleischlich und lebt nach Menschenweise?  4 Denn wenn der eine sagt: Ich gehöre zu Paulus, der andere aber: Ich zu Apollos –, ist das nicht nach Menschenweise geredet?

1.Korinther 3,1-4

Tageslese

Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll. 19 Denn das ängstliche[1] Harren der Kreatur wartet darauf, dass die Kinder Gottes offenbar werden. 20 Die Schöpfung ist ja unterworfen der Vergänglichkeit – ohne ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat –, doch auf Hoffnung; 21 denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. 22 Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick seufzt und in Wehen liegt. 23 Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe haben, seufzen in uns selbst und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes.

Römer 8,18-23

Gebet am Freitag

Wir danken Dir, HErr JEsu Christe, wahrer GOTT und Mensch, daß Du uns arme Sünder und verdammte Menschen ohn all unsere Werke, Verdienst und Würdigkeit durch Dein heiliges Leiden, Sterben und Blutvergießen erlöset hast.

O HErr JEsu Christe, wie groß ist Dein Leiden, wie schwer ist Deine Pein, wieviel ist Deiner Marter, wie tief sind Deine Wunden, wie bitter und schmerzlich ist Dein Tod. Wie unaussprechlich ist Deine Liebe, damit Du uns Deinem himmlischen Vater versöhnt hast, da Du am Ölberg blutigen Schweiß vor großer Todesangst geschwitzt hast, daß die Blutstropfen auf die Erde gefallen, und Du daselbst, von allen Deinen Jüngern verlassen, in die Hände der schnöden Juden und Gottlosen Schar Dich willig für uns gegeben, welche Dich hart und grausam gebunden, von einem ungerechten Richter zum anderen unbarmherzig geführt haben. Daselbst bist Du fälschlich verklagt und verurteilt, verspeit, verhöhnt und mit Fäusten ins Angesicht geschlagen worden. Du bist um unserer Missetat willen zerschlagen, gegeißelt, mit Dornen gekrönt und jämmerlich zugerichtet, wie ein armer Wurm, der nicht einem Menschen ähnlich gewesen. Denn Du warst der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit, also daß es auch ein heidnisch Herz erbarmt hat zu sagen: “Sehet, welch ein Mensch ist das !” Du bist von wegen unserer Missetat mitten unter zwei Übeltäter gerechnet und als ein Fluch aufgehängt, an Händen und Füßen mit Nägeln durchgraben, dazu in Deinem höchsten Durst mit Essig und Gallen getränkt, und mit großen Schmerzen hast Du Deinen Geist aufgegeben, auf daß Du unsere Schuld bezahltest, und wir durch Deine Wunden geheilt würden.

O HErr JEsu Christe, für diese und alle andere Deine Marter und Pein sagen wir Dir Lob und Dank und bitten Dich, laß Dein heilig bitter Leiden an uns nicht verloren sein, sondern gib, daß wir uns desselben zu jeder Zeit von Herzen trösten und rühmen, auch dasselbe also begehen und betrachten, daß alle böse Lust in uns ausgelöscht und gedämpft, dagegen aber alle Tugend eingepflanzt und gemehrt werde, auf daß wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben, und Deinem uns gelassenen Vorbilde nachfolgen, in Deine Fußtapfen treten, das Übel mit Geduld ertragen und das Unrecht mit gutem Gewissen leiden. Amen.

Lutherisches Kirchengesangbuch (Lutheraner Verlag, Uelzen: 1956. Anhang: S.147)

Es segne und behüte Euch Gott, der allmächtige und barmherzige, der Vater, Sohn + Heiliger Geist 
Friede sei mit Euch + 
AmenAmen

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About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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