+ Der Herr sei mit Euch +
Christus lädt ein: “Kommt her zu mir alle, die Ihr mühselig und beladen seid; ich will Euch erquicken.” (Matthäus 11,28. Spruch für die Woche nach dem 2. Sonntag nach Trinitatis: Die Einladung)
Erhebe Dich, steig zu ihm zu und lern ihn recht erkennen; denn solch Erkenntnis bringt Dir Ruh und macht die Seele brennen in reiner Liebe, die uns nährt zum ewgen Freudenleben, da, was allhier kein Ohr gehört, Gott wird zu schauen geben den Augen seiner Kinder.
Weh aber dem verstockten Heer, das sich hier selbst verblendet, Gott von sich stößt und seine Ehr auf Kreaturen wendet: Dem wird gewiss des Himmels Tür einmal verschlossen bleiben; denn wer Gott von sich treibt allhier, den wird er dort auch treiben von seinem heilgen Throne.
Ei nun, so gib, Du großer Held, Gott Himmels und der Erden, daß alle Menschen in der Welt / zu Dir bekehret werden. Erleuchte, was verblendet geht, bring wieder, was verirret, reiß aus, was uns im Wege steht und unheilvoll verwirret die Schwachen in dem Glauben.
auf daß wir also allzugleich zur Himmelspforte dringen und dermaleinst in Deinem Reich ohn alles Ende singen, dass Du alleine König seist, hoch über alle Götter, Gott Vater, Sohn und Heilger Geist, der Frommen Schutz und Retter: Ein Wesen, drei Personen.
Paul Gerhardt 1653 (LKG 194,5-8)
Fortlaufende Lese
Und es begab sich danach, dass sich der Mundschenk des Königs von Ägypten und der Bäcker versündigten an ihrem Herrn, dem König von Ägypten. 2 Und der Pharao wurde zornig über seine beiden Kämmerer, den Obersten der Mundschenken und den Obersten der Bäcker, 3 und gab sie in Gewahrsam ins Haus des Obersten der Leibwache, in das Gefängnis, wo Josef gefangen lag. 4 Und der Oberste der Leibwache befahl Josef zu ihnen, dass er ihnen diente. Und sie saßen einige Zeit im Gefängnis. 5 Und es träumte ihnen beiden, dem Mundschenk und dem Bäcker des Königs von Ägypten, in einer Nacht einem jeden ein eigener Traum, und eines jeden Traum hatte seine Bedeutung. 6 Als nun am Morgen Josef zu ihnen hineinkam und sah, dass sie bedrückt waren, 7 fragte er sie und sprach: Warum seid ihr heute so traurig? 8 Sie antworteten: Es hat uns geträumt, und wir haben niemand, der es uns auslege. Josef sprach: Auslegen steht bei Gott – doch erzählt mir’s! 9 Da erzählte der Oberste der Mundschenken Josef seinen Traum und sprach zu ihm: Mir hat geträumt, dass ein Weinstock vor mir wäre, 10 der hatte drei Reben, und er grünte, wuchs und blühte, und seine Trauben wurden reif. 11 Und ich hatte den Becher des Pharao in meiner Hand und nahm die Beeren und zerdrückte sie in den Becher und gab den Becher dem Pharao in die Hand. 12 Josef sprach zu ihm: Das ist seine Deutung: Drei Reben sind drei Tage. 13 Nach drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und dich wieder in dein Amt setzen, dass du ihm den Becher in die Hand gibst wie vormals, als du sein Mundschenk warst. 14 Aber gedenke meiner, wenn dir’s wohlgeht, und tu Barmherzigkeit an mir, dass du dem Pharao von mir sagst und mich so aus diesem Hause bringst. 15 Denn ich bin aus dem Lande der Hebräer heimlich gestohlen worden; und auch hier hab ich nichts getan, weswegen sie mich hätten ins Gefängnis setzen dürfen. 16 Als der Oberste der Bäcker sah, dass die Deutung gut war, sprach er zu Josef: Mir hat auch geträumt, ich trüge drei Körbe mit feinem Backwerk auf meinem Haupt 17 und im obersten Korbe allerlei Gebackenes für den Pharao, und die Vögel fraßen aus dem Korbe auf meinem Haupt. 18 Josef antwortete und sprach: Das ist seine Deutung: Drei Körbe sind drei Tage. 19 Und nach drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und dich an den Galgen hängen, und die Vögel werden dein Fleisch von dir fressen. 20 Und es geschah am dritten Tage, da beging der Pharao seinen Geburtstag. Und er machte ein Festmahl für alle seine Knechte und erhob das Haupt des Obersten der Mundschenken und das Haupt des Obersten der Bäcker unter seinen Knechten 21 und setzte den Obersten der Mundschenken wieder in sein Amt, dass er den Becher reiche in des Pharao Hand, 22 aber den Obersten der Bäcker ließ er aufhängen, wie ihnen Josef gedeutet hatte. 23 Aber der Oberste der Mundschenken dachte nicht an Josef, sondern vergaß ihn.
1. Mose 40,1-23
Tageslese
Bewahre deinen Fuß, wenn du zum Hause Gottes gehst, und komm, dass du hörst. Das ist besser, als wenn die Toren Opfer bringen; denn sie wissen nichts als Böses zu tun.
Sei nicht schnell mit deinem Munde und lass dein Herz nicht eilen, etwas zu reden vor Gott; denn Gott ist im Himmel und du auf Erden; darum lass deiner Worte wenig sein. 2 Denn wo viel Mühe ist, da kommen Träume, und wo viel Worte sind, da hört man den Toren. 3 Wenn du Gott ein Gelübde tust, so zögere nicht, es zu halten; denn er hat kein Gefallen an den Toren; was du gelobst, das halte. 4 Es ist besser, du gelobst nichts, als dass du nicht hältst, was du gelobst. 5 Lass nicht zu, dass dein Mund dich in Schuld bringe, und sprich vor dem Boten nicht: Es war ein Versehen. Gott könnte zürnen über deine Worte und verderben das Werk deiner Hände. 6 Wo viel Träume sind, da ist Eitelkeit und viel Gerede; darum fürchte Gott!
Prediger 4,17 und 5,1-6
Wir beten mit der Kollekte für den 1.S.n. Trinitatis:
Allmächtiger Gott, wir bitten Dich, gib Deiner Gemeinde Deinen Geist und göttliche Weisheit, daß Dein Wort unter uns laufe und wachse, und mit aller Freudigkeit gepredigt und Deine christliche Gemeinde dadurch gebessert werde, auf daß wir in beständigem Glauben Dir dienen, und im Bekenntnis Deines Namens bis ans Ende beharren, durch Jesus Christus, Deinen Sohn, unseren Herrn, der mit Dir und dem Heiligen Geiste lebet und regieret von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Orate fratres S.140
