Allan Paton schrieb “Cry of the beloved country”. Die Zeilen in Englisch etwas weiter unten sind nun nicht ein Aufschrei aus Natal, bzw. aus dem Zuluvolk; sie sind ein Schrei aus einer anderen Gegend unseres geliebten Südafrikas. Ich lese gerade ein Buch über den Kongo. Das sind lauter “Schreie” nicht gerade sanfter aus Afrika. Die Zeilen in Englisch sind ein Beispiel aus der Feder eines, in dessen Adern weißes und schwarzes Blut fließt: “‘The homogeny of Coloured people is a fallacy and we can only build our nation if we address it as the South African nation. ‘Operation: Nation Building South Africa’ is challenging and difficult because we are so different and have the unpleasant post-Apartheid hangover to shake off. But it can only work if we address it as the South African nation rather than the ‘Venda nation’, the ‘Zulu nation’ or – sorry to disappoint you Steve Hofmeyr – the ‘Afrikaner nation’. (Dazu noch zwei Lutherische Kirchen, die sich in ihrer Lehre und Praxis an die heilige Schrift und an das lutherische Bekenntnis gebunden wissen) “Like it or not, we are all here to stay and at some point the damn hatchet needs to be chucked aside and we need to fix the kak of the past or we will have perpetual disenfranchisement in all corners and 100 years from now our legatees will be moaning about the same nonsense we are moaning about today. DM” Es hätte heißen sollen, dass das Beil begraben werden muss, und nicht nur zur Seite geworfen werden soll, we have to burry our grievances – noch besser, es mit dem Kleinen Katechismus zu sagen: Von Herzen sich gegenseitig vergeben und gerne wohltun dem, der sich an uns versündigt; versündigt hat, in Gegenwart vergibt, und in Zukunft täglich aufs Neue.
Was nützt es gute Ratschläge zu geben, solange mit Recht die von Menschen formulierten Menschenrechte eingefordert werden müssen und nicht einmal solche Menschenrechte beachtet werden. Fragwürdig werden die von Menschen formulierten “Menschenrechte,” wenn sie über die Maßstäbe hinausgehen, die die heilige Schrift setzt. Da werden sie nicht nur fragwürdig, sondern verführen Parlamente und Kirchenleitungen Gesetze und Ordnungen zu verabschieden, dass auch Christen verführt werden, Kindermord, Euthanasie, Ehebruch und Trauung zwischen Gleichgeschlechtlichen als Möglichkeit für sich in Anspruch zu nehmen, oder über Jahrhunderte hinweg bewährte Werte und Ordnungen über den Haufen schmeißen, weil die Zeit und die heutigen Umstände Änderungen nötig machen.
Menschen, gerade auch in Südafrika, in ganz Afrika, auch im Rest der Welt können, dürfen und müssen vieles ändern. Tägliche Sinnesänderung ist sogar vom Herrn Christus geboten. Dabei ist mit viel Vorsicht und Weisheit darauf zu achten, was wir ändern müssen, was wir ändern dürfen, und was wir ändern können. Der Herr hat mir als jungen Missionar sehr schnell gezeigt, was bei allem Eifer und Einsatz sich nicht einfach ändert. Wie mein Vorgänger habe auch ich viele un- und voreheliche Kinder getauft. Mein Eifer in den sechziger Jahren, dass in deutschsprechenden Gemeinden Türen sich auch für Englisch- und Afrikaanssprechende öffnen müssten, und später, dass sie sich für Zulu, Tswana und Inder öffnen möchten, weil manches in der Politik schon selbstverständlich geworden war, wurde nicht gerade gedämpft aber von älteren Amtsträgern in Schranken verwiesen. Sie erzählten, was mit gleichem Eifer getan worden war, und auch sie gegen Mißstände zu Felde gezogen waren und gelernt hatten, geduldig auf die Frucht warten zu können, es dem Herrn zu überlassen, die Frucht reifen zu lassen, wann er sie reifen lässt. Dabei nicht eins der Gebete zum Donnerstag abend in “Orate fratres” zu unterlassen: “O Gott, der du in deiner Gnade unsere armseligen menschlichen Anstregungen zur Erfüllung deines Vorhabens brauchen willst, ich bitte dich für alle, die für den Frieden und die Verständigung zwischen den Völkern arbeiten. Ich bitte dich für alle, die darum bemüht sind, die Schranken zwischen den Völkern und Menschen, zwischen … Schwarzen und Weißen niederzureißen und sie alle eins zu machen in Christus. Stärke sie durch die Freude deiner Gegenwart und wecke in mir das brennende Verlangen ihre Arbeit zu unterstützen und weiterzutragen, soweit es in meinen Kräften steht, durch Jesus Christus, unsern Herrn. Amen.” Mit dem Gebet ist nun angedeutet, von wem man in rechter Demut und Einschätzung der eigenen Möglichkeiten Hilfe und Gelingen erwarten kann und soll. Mit einem Hinweis: But it can only work if we address it as the South African nation oder “Like it or not, we are all here to stay and at some point the damn hatchet needs to be chucked aside and we need to fix … the past.” Wir müssen, aber wir können nicht. Ich blieb möglicherweise dem einen oder anderen zum Ärgernis und durfte weiter in Afrika in den Sprachen, die ich für meinen Dienst in der Mission und Kirche lernen musste, bis jetzt arbeiten. Das tut mir nicht einmal leid, weil mir auch immer wieder gedankt wird sogar von jenseits von Kirchengrenzen in Südafrika für das, was ich in Afrika für meine Heimatkirche in Afrika tue dankbar meinerseits für Unterstützung für die Arbeit von Übersee. Kürzlich hat mich eine transschämische Attacke sehr deutlich daran erinnert, wie ein anderer am Schalter sitzt und die Zufuhr des Lebenssafts abschalten wird, auch das in der Gewissheit, dass er um seines Sohnes willen ein noch viel besseres Leben schenken wird ohne Schwachheit und Sünde in seiner Herrlichkeit und er auch für Afrika, Frau, Kinder, Enkel und die lutherische Kirche und Mission in Afrika noch eine Zukunft auf Lager hat bis zum jüngsten Tag immer in seiner Hand gut aufgehoben in Freud und Leid, und noch immer viel Freude, dass Kinder und Enkel einmal von Sonnabend bis Sonntag besuchen können, wie gestern und heute Hans und Renate mit ihrem Christian und BenjaminSchütze. Benjamin sagte beim Abschied, dass er uns in nächster Zei diese Freude öfter bereiten kann, wenn er mit Gerhard mitkommt, der seine Geschäftstouren nach KwaZulu-Natal machen wird. Christian muss ja bald wieder zurück nach Deutschland. In der vergangenen Woche besuchten uns auch meine Geschwister. Sie wollten u. a. sehen, wie es ihrem großen Bruder geht.