1. Sonntag nach Weihnachten (Simeon und Hanna)

Jacob Jordaens 1593-1678: Darstellung Jesu im Tempel (Gemäldegalarie alter Meister, Dresden)

Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

Johannes 1,14b

Introit

HERR, ich traue auf Dich, laß mich nimmermehr zuschanden werden. Errette mich durch Deine Gerechtigkeit und hilf mir heraus, neige Deine Ohren zu mir und hilf mir! Sei mir ein starker Hort, dahin ich immer fliehen kann, der Du zugesagt hast, mir zu helfen; denn Du bist mein Fels und meine Burg.

Gott, sei nicht ferne von mir; mein Gott, eile, mir zu helfen!

Ich aber will immer harren und mehren all Deinen Ruhm. Mein Mund soll verkündigen Deine Gerechtigkeit, täglich Deine Wohltaten, die ich nicht zählen kann. Ich gehe einher in der Kraft Gottes des HERRN; ich preise Deine Gerechtigkeit allein. Gott, Du hast mich von Jugend auf gelehrt, und noch jetzt verkündige ich Deine Wunder. Auch verlaß mich nicht, Gott, im Alter, wenn ich grau werde, bis ich Deine Macht verkündige Kindeskindern und Deine Kraft allen, die noch kommen sollen. 

Psalm 71,1-3.12.14-18

Kollekte

Ewiger Gott, barmherziger Vater, Du hast dem greisen Simeon geschenkt, Deinen Heiland zu sehen, und der hoch betagten Hanna Worte gegeben, den Erlöser zu preisen. Öffne auch uns die Augen, daß wir den Glanz Deiner Liebe schauen in Deinem Sohn Jesus Christus, unsern Herrn, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Halleluja.

Alttestamentliche Lektion

Jauchzet, Ihr Himmel; freue Dich, Erde! Lobet, Ihr Berge, mit Jauchzen! Denn der HERR hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Elenden. 

Zion aber sprach: Der HERR hat mich verlassen, der Herr hat meiner vergessen. Kann auch eine Frau ihr Kindlein vergessen, daß sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes?

Und ob sie seiner vergäße, so will ich doch Deiner nicht vergessen. Siehe, in die Hände habe ich Dich gezeichnet; Deine Mauern sind immerdar vor mir.

Jesaja 49,13-16

Epistolische Lektion

Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir gesehen haben mit unsern Augen, was wir betrachtet haben und unsre Hände betastet haben, vom Wort des Lebens – und das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen Euch das Leben, das ewig ist, das beim Vater war und uns erschienen ist –, was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir auch Euch, damit auch Ihr mit uns Gemeinschaft habt; und unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus. 

Und dies schreiben wir, auf daß unsere Freude vollkommen sei. 

1.Johannes 1,1-4

Hallelujavers

Halleluja. Der Herr gedenkt an seine Gnade und Treue für das Haus Israel, aller Welt Enden sehen das Heil unseres Gottes. Halleluja.

Psalm 98,3

Das Heilige Evangelium

Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz des Mose um waren, brachten sie ihn hinauf nach Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen, wie geschrieben steht im Gesetz des Herrn: »Alles Männliche, das zuerst den Mutterschoß durchbricht, soll dem Herrn geheiligt heißen«, und um das Opfer darzubringen, wie es gesagt ist im Gesetz des Herrn: »ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben« 

Und siehe, ein Mensch war in Jerusalem mit Namen Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war auf ihm. Und ihm war vom Heiligen Geist geweissagt worden, er sollte den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christus des Herrn gesehen. Und er kam vom Geist geführt in den Tempel.

Und als die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, um mit ihm zu tun, wie es Brauch ist nach dem Gesetz, da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach: Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zum Preis deines Volkes Israel. 

Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich über das, was von ihm gesagt wurde. Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist dazu bestimmt, dass viele in Israel fallen und viele aufstehen, und ist bestimmt zu einem Zeichen, dem widersprochen wird – und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen –, damit aus vielen Herzen die Gedanken offenbar werden. 

Und es war eine Prophetin, Hanna, eine Tochter Phanuëls, aus dem Stamm Asser. Sie war hochbetagt. Nach ihrer Jungfrauschaft hatte sie sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt und war nun eine Witwe von vierundachtzig Jahren; die wich nicht vom Tempel und diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht. Die trat auch hinzu zu derselben Stunde und pries Gott und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. 

Und als sie alles vollendet hatten nach dem Gesetz des Herrn, kehrten sie wieder zurück nach Galiläa in ihre Stadt Nazareth. Das Kind aber wuchs und wurde stark, voller Weisheit, und Gottes Gnade lag auf ihm. 

Lukas 2, (22-24) 25-38 (39-40)

Glaubensbekenntnis der einen heiligen christlichen Kirche

Ich glaube an den einen Gott, den allmächtigen Vater, Schöpfer Himmels und der Erden, all des, das sichtbar und unsichtbar ist.

Und an den einen Herrn Jesus Christus,  Gottes eingeborenen Sohn,  der vom Vater geboren ist vor aller Zeit und Welt,  Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrhaftigen Gott vom wahrhaftigen Gott, geboren, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater, durch welchen alles geschaffen ist; welcher um uns Menschen und um unserer Seligkeit willen vom Himmel gekommen ist und leibhaft geworden durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und Mensch geworden; auch für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, gelitten und begraben und am dritten Tage auferstanden nach der Schrift, und ist aufgefahren gen Himmel und sitzet zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen mit Herrlichkeit, zu richten die Lebendigen und die Toten; dessen Reich kein Ende haben wird.

Und an den Herrn, den Heiligen Geist, der da lebendig macht, der von dem Vater und dem Sohn ausgeht, der mit dem Vater und dem Sohne zugleich angebetet und zugleich geehret wird, der durch die Propheten geredet hat.

Und die eine, heilige, christliche, apostolische Kirche.  Ich bekenne die eine Taufe zur Vergebung der Sünden und warte auf die Auferstehung der Toten und das Leben der zukünftigen Welt.

Nizänische Glaubensbekenntnis.

Graduallied

Freuet Euch, Ihr Christen alle, freue sich, wer immer kann; Gott hat viel an uns getan. Freuet euch mit großem Schalle, dass we uns so hoch geacht’, sich mit uns befreund’t gemacht. Freude, Freude über Freude: Christus wehret allem Leide. Wonne, Wonne, über Wonne: Christus ist die Gnadensonne.

Siehe, siehe, meine Seele, wie dein Heiland kommt zu dir, brennt in Liebe für und für, dass er in der Krippen Höhle harte lieget dir zugut, dich zu lösen durch sein Blut. Freude, Freude über Freude: Christus wehret allem Leide. Wonne, Wonne über Wonne:
Christus ist die Gnadensonne.

Jesu, wie soll ich dir danken? Ich bekenne, dass von dir meine Seligkeit herrühr, so lass mich von dir nicht wanken. Nimm mich dir zu Eigen hin, so empfindet Herz und Sinn
Freude, Freude über Freude: Christus wehret allem Leide. Wonne, Wonne über Wonne:
Christus ist die Gnadensonne.

Jesu, nimm dich deiner Glieder ferner noch in Gnaden an; schenke, was man bitten kann, und erquick uns alle wieder; gib der ganzen Christenschar Frieden und ein seligs Jahr. Freude, Freude über Freude: Christus wehret allem Leide. Wonne, Wonne über Wonne: Christus ist die Gnadensonne.

Text: Christian Keimann 1646

Melodie: Andreas Hammerschmidt 1646

Predigttext

Und Hiob antwortete dem HERRN und sprach: Ich erkenne, daß Du alles vermagst, und nichts, das Du Dir vorgenommen, ist Dir zu schwer. »Wer ist der, der den Ratschluss verhüllt mit Worten ohne Verstand?« Darum hab ich ohne Einsicht geredet, was mir zu hoch ist und ich nicht verstehe. »So höre nun, laß mich reden; ich will Dich fragen, lehre mich!« Ich hatte von Dir nur vom Hörensagen vernommen; aber nun hat mein Auge Dich gesehen. Darum gebe ich auf und bereue in Staub und Asche. 

Hiob 42,1-6

+ Der Herr sei mit Euch +

Der Herr segne und behüte Dich. Der Herr lasse Sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig. Der Herr erhebe Sein Angesicht auf Dich und schenke Dir Seinen Frieden.

4. Mose 6,24-26

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About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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