Liebe Freunde und Verwandte, zum Jahresende dieser herzliche Gruß aus der Lutherstadt, wo Angelika und ich auch in diesem Jahr viel Glück und Segen erleben durften.

Wir hatten wieder lieben Besuch: Hans und Renate Straeuli, Karin und Berno Niebuhr, Kurt Klingenberg und Bernd Gevers. Bernd Eisenberg hat das nächste Eisenbergsche Familienfest bei uns in Wittenberg auf dem Kieker. Das soll im nächsten Frühjahr stattfinden. Hoffentlich sehen wir da auch wieder viele liebe Verwandte und Bekannte. Wir erwarten hunderte Gäste.
Carola Klingenberg ist ja unsere Nachbarin in der Lutherstadt. Das ist für uns besonders schön, besonders weil sie sich auch zur Kirche hält. T.Bärbel Pontow war mal da und auch Bruder Gerhard und Carmela. Kirchlicherseits kommt ja ab und zu wer vorbei, noch mehr aber unter der Woche im Buchladen. Manchmal wie mit unseren Taufkursteil-nehmern führt eins zum anderen. Inzwischen haben wir hier einige Hausfreunde – Bethge, Gruhl, Schmidt, Richter und Walther.



Angelika ist weiterhin Deutschlehrerin an der Philipp Melanchthon-Gesamtschule in der Kreuzstraße. Deutsche Literatur wie „Maria Stuart“ (Friedrich Schiller), „Corpus delicti“ (Julia Zeh) und „Der Vorleser“ (Bernhard Schlink) macht ihr immer wieder neue Freude. Auch ihre ehrenamtliche Sprachschule für Ukrainer, Flüchtlinge und andere Ausländer in der Alten Lateinschule. Nina aus N. Carolina (Fullbright Austauschstudent) ist dieses Jahr ebenfalls regelmäßig dabei. So ist Angelika auch nachmittags schulisch eingebunden und freut sich deswegen immer schon aufs Wochenende, wenn sie etwas mehr Freizeit hat. Dann übt sie noch mehr Klavier, fährt zu unserem Christoph nach Wurzen oder putzt bei uns die Wohnung auf Hochglanz.
Angelika ist ein Fan von Gabor Steingart und seiner Pioniertruppe. Beim Vorbereiten aufs Abendbrot guckt sie gerne „Wer-weiß-den-sowas?“ mit Kai Pflaume als Host und Wotan Wilke Möhring zusammen mit Bernhard Hoëcker. Zusammen gucken wir den aktuellen Tatort. Das gehört bei uns zum Alltag. Ihre diesjährige Pilgerfahrt mit ihren Schülern hat sie an der Elbe bis nach Hermannsdorf geführt. Es waren wieder gute, wenn auch lange Tage mit ihrer Klasse durch unsere neue Heimat.



Für Abwechslung sorgten Opernbesuche in Leipzig. Da haben wir im Frühling den „Freischütz“ von Weber erlebt und von Wagner den „Rheingold“. Im Herbst war Mozarts „Cosi van tutte“ und die „Zauberflöte“ dran. Bachs Kantaten hören wir sonntäglich auf BR-Klassik oder YouTube, aber ich hätte zu gerne seine H-Moll Messe life erlebt. Heuer war sie ausverkauft. Auch das Weihnachtsoratorium haben wir verpaßt, weil wir statt dessen Christophs Geburtstag in Wurzen feierten. Kein großes Opfer. Natürlich gucken wir auch im Central Kino dies und das. Jedesmal ein Vergnügen.





Zu Schwägerin Giselas Geburtstag waren wir bei Scharlachs in Lachendorf, wo wir nicht nur Cousin Lothar und seine liebe Eia, sondern auch O.Manfred und T.Marlene besuchen konnten. Noch ein Geburtstag war Armins 60. in Mertendorf. Von dort gings nach Eisenberg (Schlosskirche St. Trinitatis), Renthendorf (Christian Ludwig Brehm und seinem berühmten Sohn Alfred u.a.) und auf dem Orchideenweg bei Großwilsdorf und in den Toten Tälern.
Anfang Sommer war ich in Topeka (KS) zum Missionsfest eingeladen. Auf dem Weg dorthin konnte ich in Frankentrost (MI) predigen, aber auch in Lawrence (KS) unserem jungen Brautpaar beim Umzug beistehen. Es hat mir sehr gefallen. Nicht nur die großzügigen Farmlandschaften, sondern auch die Uni-Stadt, wo unsere beiden ja jetzt schon eine Zeitlang Professoren im Sprachdepartment sind.
Im Frühling hat es wenigstens ab und zu geregnet. So gabs im Herbst die beste Obsternte bisher. Ich habe immer wieder Äpfel und Pflaumen geerntet: im Luthergarten, am Stadtgraben oder Elberadweg Richtung Wörlitzer Gartenanlagen. Meine Pflücker hat mir gute Dienste erwiesen wie die Satteltaschen am Fahrrad. Der Apfelduft war betörend. Jetzt tun das die gebratenen Boskopäpfel mit Marzipan, Mandelkern und Himbeerjam.






Im Sommer war Robert Kolb mit Pauline zu einem weiteren Arbeitseinsatz an der Reformationsgeschichtlichen Forschungsbibliothek bei uns untergekommen. Darum waren wir frei, um an der Scharlachschen Familienfeier anläßlich des 100. Geburtstags meines Schwiegervaters auf der Wild Farm von Täuber teilzunehmen. So haben wir noch einen Winter erlebt. Es war bloody kalt. Das fing in Pretoria an, wo wir unseren alten Freund Heinrich Voges (98) erleben konnten. Zum Glück hat Nichte Cornelia in Durban geheiratet. Dort ist es zu der Jahreszeit erträglich.
Auf dem Weg dorthin sind wir über Welbedacht, Dlomodlomo und Emjati gefahren. Wir waren bei Scharlachs in Hillcrest. Wir waren mit einem Mietwagen unterwegs: Toyota Fortuner. In der Zeit wurde bekannt, daß Bruder Peter vom Hohen Rat in Bleckmar nach Deutschland beordert wird. Da haben wir ihn nochmal dort an der Südküste besucht. Wie gut, daß das gerade so passte. Ich bin dankbar für seinen jahrzehntelangen Dienst in der LuKiSA. Er war eine treue Stütze fürs Seminar und der Kirche. Er wird sich schnell in Deutschland anpassen. Die Gemeinde im alten Pondoland hat das Nachsehen.






Im August haben unsere Kinder – Detlev und Biljana – in Perast (Montenegro) geheiratet. Das war ein Familienfest. Aus aller Welt waren die Gäste herbeigeflogen. Wir genossen herrliche Tage an der Küstenlandschaft in dem altertümlichen Dorf an der Bucht von Kotor (Adria). Eine Bilderbuchhochzeit. Unsere Schwiegertochter hatte alles tiptop organisiert – aus der Ferne und trotz vollzeit Beschäftigung als Prof für BCMS. Daß meine Mutter mit ihrer Schwester Bärbel dabei sein konnte, war „nog ´n tjerrie on top“.
Alle unsere Kinder konnten dabei sein. Sogar einige Geschwister und Freunde: Gerry und Carmela mit Miriam, Hans und Renate, Bernhard und Anne mit Bernhard-Daniel, Judith, Dieter und Johanna, Patin Susanne und Jörn um nur die allernächsten zu nennen. Detlevs Freunde aus der Schulzeit waren dabei und haben, wie in alten Zeiten kräftig musiziert und ausgelassen getanzt. Die Hochzeit im Balkan war Spitze.
Unsere Fotos spiegeln beeindruckende Welt am Mittelmeer – ungefähr auf der Höhe Roms und Sofias (Bulgarien). Wir haben täglich geschwommen, sind mit Booten auf Entdeckungsfahrt und zu Fuß auf Bergspitzen und -kämme. Dieses Fest im alten Jugoslawien war für uns tatsächlich eine Hochzeit, die bei uns schon jetzt einen Ehrenplatz innehat.



Ganz anders war dann meine Solo-Wanderung durch die bayrischen Hausberge. Da gings auch hoch hinaus, aber allein und mit Comfort auf Sparflamme. Mein Stammtischkumpel Dietmar L. hatte uns eine Tour von Geitau zum Taubensteinhaus zur Guffert- und Tegernseerhütte und schließlich über Lenggries nach München und heimwärts geplant. Leider hatte er sich in der vorherigen Woche beim Holzzerkleinern mit der Kreissäge in die Hand geschnitten. Da gings für ihn nicht mehr in die Berge und ich bin allein losgezogen. Mit der Bahn bis Geitau und dann auf Schusters Rappen weiter. Das war ein Erlebnis. Hoffentlich kann ich das bald wieder machen.
„Im AT lesen wir …, wie Samuel izt zu Rama, izt zu Nobe, izt in Galgal, und so fortan, nicht aus Lust zu spazieren, sondern aus Liebe und Pflicht seines Ampts, dazu aus Noth und Durst des Volks umbherzog…“. (Dr. Martin Luther, Vorrede zum Unterricht der Visitatoren, S.3). Nun, mich zog bloß Wanderlust, von der meine Kuckucksuhr im Buchladen stündlich tönt, über Berg und Tal und sogar Landesgrenzen hinaus in „Gottes liebe, weite Welt“. Meinen anschließenden Versuch die „via Regia“ von Görlitz in Angriff zu nehmen ist am Kälteeinbruch und meiner beinahe Grippe gescheitert. Hoffentlich kann ich den im nächsten Jahr tatsächlich umsetzen.
Im Herbst war Angelika mit Uenzens auf die Malediven. Das war ein super Urlaub – und nicht nur wegen der schönen Zeit mit unserer Enkelin. Wetter, Landschaft, Wasser und Unterkunft war gehalten, was die glänzenden Prospekte versprechen. Es war herrlich und übertraf ihre kühnsten Erwartungen.
Nun ist der 4. Advent schon vorbei und wir freuen uns an Detlevs erfolgreich verteidigter Dissertation, Matthias wachsenden Geschäftsaussichten, Christophs Glück und Segen und den gemeinsamen Fest- und Feiertagen mit unseren lieben Kindern in der Eifel.
Vielen Dank für Eure treue Freundschaft, Zeit und Zuwendung. Eure Besuche und Anrufe haben wir geschätzt und freuen uns auf das kommende Jahr unter Gottes Schutz und gnädiger Führung. Er führt alles wohl! Ja, was er tut und läßt geschehen, das nimmt ein gutes End. Drum, “Ihn laß tun und walten. Er ist ein weiser Fürst und wird sich so verhalten, daß Du Dich wundern wirst… (Paul Gerhardt, 1653: LKG 340,8)

Euch wünschen wir gesegnete Weihnachtstage und ein gutes neues Jahr des Herrn 2026; denn
Euch ist ein Kindlein heut geborn von einer Jungrau auserkorn, ein Kindelein so zart und fein, das soll Euer Freud und Wonne sein.
Es ist der Herr Christ, unser Gott, der will Euch führn aus aller Not, er will Eur Heiland selber sein, von allen Sünden machen rein.
Er bringt Euch alle Seligkeit, die Gott der Vater hat bereit`, daß Ihr mit uns im Himmelreich sollt leben nun und ewiglich.
M.Luther, 1535
In herzlicher Verbundenheit Eure Webers aus Wittenberg
Angelika und Wilhelm
