2. Sonntag im Advent (Der kommende Erlöser)

Antiphone

Seht auf und erhebt Eure Häupter, weil sich Eure Erlösung naht.

Lukas 21,28

Introitus

Du Hirte Israels, höre, der Du Josef hütest wie Schafe! Erscheine, der Du thronst über den Cherubim … Erwecke Deine Kraft und komm uns zu Hilfe! Gott, tröste uns wieder und laß leuchten Dein Antlitz, so ist uns geholfen. HERR, Gott Zebaoth, wie lange willst Du zürnen beim Gebet Deines Volkes? Du speisest sie mit Tränenbrot und tränkest sie mit einem großen Krug voll Tränen. Du lässest unsre Nachbarn sich um uns streiten, und unsre Feinde verspotten uns. Gott Zebaoth, tröste uns wieder und lass leuchten dein Antlitz, so ist uns geholfen. 

Du hast einen Weinstock aus Ägypten geholt, hast vertrieben die Völker und ihn eingepflanzt. Du hast vor ihm Raum gemacht und hast ihn lassen einwurzeln, dass er das Land erfüllt hat. Berge sind mit seinem Schatten bedeckt und mit seinen Reben die Zedern Gottes. Du hast seine Ranken ausgebreitet bis an das Meer und seine Zweige bis an den Strom. Warum hast du denn seine Mauern zerbrochen, dass jeder seine Früchte abreißt, der vorübergeht? Es haben ihn zerwühlt die wilden Säue, und die Tiere des Feldes haben ihn abgeweidet. 

Gott Zebaoth, wende Dich doch! Schau vom Himmel und sieh, nimm Dich dieses Weinstocks an! Schütze doch, was Deine Rechte gepflanzt hat, den Sohn, den Du Dir großgezogen hast! Sie haben ihn mit Feuer verbrannt wie Kehricht; vor dem Drohen Deines Angesichts sollen sie umkommen. Deine Hand schütze den Mann deiner Rechten, den Sohn, den Du Dir großgezogen hast. So wollen wir nicht von Dir weichen. Laß uns leben, so wollen wir Deinen Namen anrufen. HERR, Gott Zebaoth, tröste uns wieder; laß leuchten Dein Antlitz, so ist uns geholfen. 

Psalm 80.

Kollekte

Lieber Herr und Gott, wecke uns auf: daß wir bereit sind, wenn Dein Sohn kommt, ihn mit Freuden zu empfangen und ihm mit reinem Herzen zu dienen. Darum bitten wir durch ihn, unsern Herrn Jesus Christus, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert in Ewigkeit.

Alttestamentliche Lesung

So schau nun vom Himmel und sieh herab von deiner heiligen, herrlichen Wohnung! Wo ist nun dein Eifer und deine Macht? Deine große, herzliche Barmherzigkeit hält sich hart gegen mich. 16 Bist du doch unser Vater; denn Abraham weiß von uns nichts, und Israel kennt uns nicht. Du, HERR, bist unser Vater; »Unser Erlöser«, das ist von alters her dein Name. 17 Warum lässt du uns, HERR, abirren von deinen Wegen und unser Herz verstocken, dass wir dich nicht fürchten? Kehr zurück um deiner Knechte willen, um der Stämme willen, die dein Erbe sind! 18 Kurze Zeit haben sie dein heiliges Volk vertrieben, unsre Widersacher haben dein Heiligtum zertreten. 19 Wir sind geworden wie solche, über die du niemals herrschtest, wie Leute, über die dein Name nie genannt wurde. Ach dass du den Himmel zerrissest und führest herab, dass die Berge vor dir zerflössen, wie Feuer Reisig entzündet und wie Feuer Wasser sieden macht, dass dein Name kundwürde unter deinen Feinden und die Völker vor dir zittern müssten, 2 wenn du Furchtbares tust, das wir nicht erwarten, und führest herab, dass die Berge vor dir zerflössen! 3 Von alters her hat man es nicht vernommen, kein Ohr hat gehört, kein Auge hat gesehen einen Gott außer dir, der so wohltut denen, die auf ihn harren. 

Jesaja 63,15-64,3

Epistel

So seid nun geduldig, Brüder und Schwestern, bis zum Kommen des Herrn. Siehe, der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde und ist dabei geduldig, bis sie empfange den Frühregen und Spätregen. Seid auch ihr geduldig und stärkt eure Herzen; denn das Kommen des Herrn ist nahe. 

Seufzt nicht widereinander, damit ihr nicht gerichtet werdet. Siehe, der Richter steht vor der Tür. Nehmt zum Vorbild des Leidens und der Geduld die Propheten, die geredet haben in dem Namen des Herrn. Siehe, wir preisen selig, die erduldet haben. Von der Geduld Hiobs habt ihr gehört und habt gesehen, zu welchem Ende es der Herr geführt hat; denn der Herr ist barmherzig und ein Erbarmer. 

Jakobus 5,7f (9-11)

Hallelujavers

Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker mit seiner Wahrheit.

Psalm 96,13b

Das allerheiligste Evangelium

Und es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen, und auf Erden wird den Völkern bange sein, und sie werden verzagen vor dem Brausen und Wogen des Meeres, und die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen über die ganze Erde; denn die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit. Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.

Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Seht den Feigenbaum und alle Bäume an: wenn sie jetzt ausschlagen und ihr seht es, so wisst ihr selber, dass der Sommer schon nahe ist. So auch ihr: Wenn ihr seht, dass dies alles geschieht, so wisst, dass das Reich Gottes nahe ist. Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis es alles geschieht. Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen. 

Lukas 21,25-33 (Predigttext)

Das christliche Glaubensbekenntnis

Ich glaube an den Einen Gott, den allmächtigen Vater, Schöpfer Himmels und der Erden, all des, das sichtbar und unsichtbar ist.

Und an den Einen Herrn Jesus Christus,  Gottes eingeborenen Sohn,  der vom Vater geboren ist vor aller Zeit und Welt,  Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrhaftigen Gott vom wahrhaftigen Gott, geboren, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater, durch welchen alles geschaffen ist; welcher um uns Menschen und um unserer Seligkeit willen vom Himmel gekommen ist und leibhaft geworden durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und Mensch geworden; auch für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, gelitten und begraben und am dritten Tage auferstanden nach der Schrift, und ist aufgefahren gen Himmel und sitzet zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen mit Herrlichkeit, zu richten die Lebendigen und die Toten; dessen Reich kein Ende haben wird.

Und an den Herrn, den Heiligen Geist, der da lebendig macht, der von dem Vater und dem Sohn ausgeht, der mit dem Vater und dem Sohne zugleich angebetet und zugleich geehret wird, der durch die Propheten geredet hat.

Und die Eine, heilige, christliche, apostolische Kirche.  Ich bekenne die Eine Taufe zur Vergebung der Sünden und warte auf die Auferstehung der Toten und das Leben der zukünftigen Welt.

Das Nizänum

Graduallied

Ihr lieben Christen, freut Euch nun, bald wird erscheinen Gottes Sohn, der unser Bruder worden ist, das ist der lieb Herr Jesus Christ.

Der Jüngste Tag ist nun nicht fern. Komm, Jesu Christe, lieber Herr. Kein Tag vergeht, wir warten Dein und wollten gern bald bei Dir sein.

Du treuer Heiland Jesu Christ, dieweil die Zeit erfüllet ist, die uns verkündet Daniel, so komm, lieber Immanuel.

Der Teufel brächt uns gern zu Fall und wollt uns gern verschlingen all; er tracht nach Leib, Seel, Gut und Ehr. Herr Christ, dem alten Drachen wehr.

Eil, lieber Herr, eil zum Gericht. Laß sehn Dein herrlich Angesicht, das Wesen der Dreifaltigkeit. Das helf uns Gott in Ewigkeit.

Erasmus Alber 1546 (LKG 72)

Meine Predigt dazu:

+ Der Herr sei mit Euch +

Der Herr segne und behüte Dich.

Der Herr lasse Sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig.

Der Herr erhebe Sein Angesicht auf Dich und schenke Dir seinen Frieden +

4. Mose (Numeri) 6,24-26

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About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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