
Ich freu mich in dem Herren aus meines Herzens Grund, bin fröhlich Gott zu Ehren jetzt und zu aller Stund, mit Freuden will ich singen zu Lob dem Namen sein, ganz lieblich soll erklingen ein neues Liedelein.
In Sünd war ich verloren, sündlich war all mein Tun, nun bin ich neu geboren in Christus, Gottes Sohn; der hat mir Heil erworben durch seinen bittern Tod, weil er am Kreuz gestorben für meine Missetat.
All Sünd ist nun vergeben und zugedecket fein, darf mich nicht mehr beschämen vor Gott, dem Herren mein. Ich bin ganz neu geschmücket mit einem schönen Kleid, gezieret und gesticket mit Heil und Grechtigkeit.
Dafür will ich ihm sagen Lob und Dank allezeit, mit Freud und Ehren tragen dies köstliche Geschmeid, will damit herrlich prangen vor Gottes Majestät, hoff, darin zu erlangen die ewge Seligkeit.
Bartholomäus Helder 1648 (LKG 235)
Reformationsfest
So spricht der Herr: Ich bin der Herr, Dein Gott, Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
2. Mose 20, 2-3
Kollekte
Herr, unser Gott, wir danken Dir, daß Du Dich Deiner Kirche erbarmt und Dein lauteres Evangelium wieder ans Licht gebracht hast. Wir bitten Dich, Du wollest unsere Herzen durch Deinen Heiligen Geist regieren, daß wir allein nach Deinem Willen fragen, Deiner Gnade trauen und auf den Trost des Evangeliums leben und sterben. Durch unsern Herrn Jesus Christus, der mit Dir und dem Heiligen Geiste lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Orate fratres 3.Aufl. Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen, 1970. S.158
Fortlaufende Lese
Und des HERRN Wort geschah zu mir: 12 Sprich doch zu dem Haus des Widerspruchs: Wisst ihr nicht, was damit gemeint ist? Und sprich: Siehe, es kam der König von Babel nach Jerusalem und nahm seinen König und seine Oberen und führte sie weg zu sich nach Babel. 13 Und er nahm einen vom königlichen Geschlecht und schloss einen Bund mit ihm und nahm einen Eid von ihm; aber die Gewaltigen im Lande führte er fort, 14 damit das Königtum niedrig bliebe und sich nicht erheben könnte, sondern sein Bund gehalten würde und bestünde. 15 Aber er fiel von ihm ab und sandte seine Boten nach Ägypten, dass man ihm Rosse und viel Kriegsvolk schicken sollte. Sollte es ihm gelingen? Sollte davonkommen, wer das tut? Sollte davonkommen, wer den Bund bricht? 16 So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: An dem Ort des Königs, der ihn als König eingesetzt hat, dessen Eid er verachtet und dessen Bund er gebrochen hat, da soll er sterben, mitten in Babel. 17 Auch wird ihm der Pharao nicht beistehen im Kriege mit einem großen Heer und viel Volk, wenn man zum Sturm den Wall aufwerfen und die Bollwerke bauen wird, sodass viele umkommen. 18 Denn weil er den Eid verachtet und den Bund gebrochen hat, weil er seine Hand darauf gegeben und doch dies alles getan hat, wird er nicht davonkommen. 19 Darum, so spricht Gott der HERR: So wahr ich lebe, will ich meinen Eid, den er verachtet hat, und meinen Bund, den er gebrochen hat, auf seinen Kopf kommen lassen. 20 Ich will mein Netz über ihn werfen, und er soll in meinem Garn gefangen werden, und ich will ihn nach Babel bringen und will dort mit ihm ins Gericht gehen, weil er mir die Treue gebrochen hat. 21 Und alle Auserlesenen von seiner ganzen Streitmacht sollen durchs Schwert fallen, und alle, die übrig geblieben sind, sollen in alle Winde zerstreut werden, und ihr sollt erfahren, dass ich, der HERR, es geredet habe. 22 So spricht Gott der HERR: Dann will ich selbst von dem Wipfel der Zeder die Spitze wegnehmen und ihr einen Platz geben; ich will oben von ihren Zweigen ein zartes Reis brechen und will’s auf einen hohen und erhabenen Berg pflanzen. 23 Auf den hohen Berg Israels will ich’s pflanzen, dass es Zweige gewinnt und Früchte bringt und ein herrlicher Zedernbaum wird, sodass Vögel aller Art in ihm wohnen und alles, was fliegt, im Schatten seiner Zweige bleiben kann. 24 Und alle Bäume auf dem Felde sollen erkennen, dass ich der HERR bin: Ich erniedrige den hohen Baum und erhöhe den niedrigen; ich lasse den grünen Baum verdorren und den dürren Baum lasse ich grünen. Ich, der HERR, rede es und tue es auch.
Hesekiel 17,11-24
Tageslese
Ich will euch aber nicht verschweigen, Brüder und Schwestern, dass ich mir oft vorgenommen habe, zu euch zu kommen – wurde aber bisher gehindert –, damit ich auch unter euch Frucht schaffe wie unter andern Heiden. Griechen und Nichtgriechen, Weisen und Nichtweisen bin ich es schuldig; darum, soviel an mir liegt, bin ich willens, auch euch in Rom das Evangelium zu predigen.
Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die glauben, die Juden zuerst und ebenso die Griechen. Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie geschrieben steht: »Der Gerechte wird aus Glauben leben.«
Römer 1,13-17
Gebet am Reformationsfest
Wir danken Dir, allmächtiger Gott und Vater, daß Du Dich Deiner Kirche väterlich erbarmt und Dein lauteres Evangelium uns wieder geschenkt und erhalten hast.
Wir bitten Dich, Du wollest unser aller Herzen durch Deinen heiligen Geist regieren, daß wir dem Evangelium allezeit treu und fest anhängen, aber auch nach demselben würdiglich wandeln und auf den Trost desselben leben und sterben.
Durch Jesum Christum, Deinen Sohn, unsern Herrn. Amen.
Evangelisch-lutherisches Gesangbuch der Hannoverschen Landeskirche (1937): Gebete zum täglichen Gottesdienste. S. 59