6. Sonntag nach Trinitatis (Taufe)

Taufstein (Lutherische Kirche, Georgenau)

So spricht der Herr, der Dich geschaffen hat, Jakob, und Dich gemacht hat, Israel: Fürchte Dich nicht, denn ich habe Dich erlöst; ich habe Dich bei Deinem Namen gerufen; Du bist mein!

Jesaja 43,1

Antiphone

Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit!

Psalm 121,8

Introitus

HERR, du erforschest mich und kennest mich. Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne. Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege. Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, HERR, nicht alles wüsstest. Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch, ich kann sie nicht begreifen.
Wohin soll ich gehen vor deinem Geist, und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht? Führe ich gen Himmel, so bist du da; bettete ich mich bei den Toten, siehe, so bist du auch da. Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten. Spräche ich: Finsternis möge mich decken und Nacht statt Licht um mich sein –, so wäre auch Finsternis nicht finster bei dir, und die Nacht leuchtete wie der Tag. Finsternis ist wie das Licht. 
Denn du hast meine Nieren bereitet und hast mich gebildet im Mutterleibe. Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. Es war dir mein Gebein nicht verborgen, da ich im Verborgenen gemacht wurde, da ich gebildet wurde unten in der Erde. Deine Augen sahen mich, da ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war. Aber wie schwer sind für mich, Gott, deine Gedanken! Wie ist ihre Summe so groß! Wollte ich sie zählen, so wären sie mehr als der Sand: Wenn ich aufwache, bin ich noch immer bei dir. 
Ach, Gott, wolltest du doch den Frevler töten! Dass doch die Blutgierigen von mir wichen! Denn voller Tücke reden sie von dir, und deine Feinde erheben sich ohne Ursache. Sollte ich nicht hassen, HERR, die dich hassen, und verabscheuen, die sich gegen dich erheben? Ich hasse sie mit ganzem Ernst; sie sind mir zu Feinden geworden. Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich’s meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege. 

Psalm 139

Kollekte

Himmlischer Vater, du rufst uns mit Namen, wir gehören zu dir. Erfülle uns mit dem Vertrauen, das Kinder zu ihren Eltern haben, damit wir dem Vorbild deines Sohnes nacheifern und von deiner Liebe erzählen überall dort, wo du uns hin sendest. Das bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und herrscht in Ewigkeit.

Alttestamentliche Lese

Und nun spricht der HERR, der Dich geschaffen hat, Jakob, und Dich gemacht hat, Israel: Fürchte Dich nicht, denn ich habe Dich erlöst; ich habe Dich bei Deinem Namen gerufen; Du bist mein! Wenn Du durch Wasser gehst, will ich bei Dir sein, und wenn Du durch Ströme gehst, sollen sie Dich nicht ersäufen. Wenn Du ins Feuer gehst, wirst du nicht brennen, und die Flamme wird Dich nicht versengen. Denn ich bin der HERR, Dein Gott, der Heilige Israels, Dein Heiland. Ich gebe Ägypten für Dich als Lösegeld, Kusch und Seba an Deiner statt. Weil Du teuer bist in meinen Augen und herrlich und weil ich Dich lieb habe, gebe ich Menschen an Deiner statt und Völker für Dein Leben. So fürchte Dich nun nicht, denn ich bin bei Dir. Ich will vom Osten Deine Kinder bringen und Dich vom Westen her sammeln, ich will sagen zum Norden: Gib her!, und zum Süden: Halte nicht zurück! Bring her meine Söhne von ferne und meine Töchter vom Ende der Erde, alle, die mit meinem Namen genannt sind, die ich zu meiner Ehre geschaffen und zubereitet und gemacht habe.

Jesaja 43,1-7

Epistel

Oder wisst Ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, auf dass, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in einem neuen Leben wandeln. Denn wenn wir mit ihm zusammengewachsen sind, ihm gleich geworden in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein. Wir wissen ja, dass unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist, damit der Leib der Sünde vernichtet werde, sodass wir hinfort der Sünde nicht dienen. Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde. Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden, und wissen, dass Christus, von den Toten erweckt, hinfort nicht stirbt; der Tod wird hinfort über ihn nicht herrschen. Denn was er gestorben ist, das ist er der Sünde gestorben ein für alle Mal; was er aber lebt, das lebt er Gott. So auch ihr: Haltet euch für Menschen, die der Sünde gestorben sind und für Gott leben in Christus Jesus.  

Römer 6,3-11

Professor Dr. Robert Kolb´s Sermon:

Hallelujavers

Ich will Deinen Namen kundtun meinen Brüdern, ich will Dich in der Gemeinde rühmen.

Ps 22, 23

Evangelium

Aber die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte. Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; einige aber zweifelten. Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. 

Matthäus 28,16-20

Glaubensbekenntnis

Ich glaube an den Einen Gott, den allmächtigen Vater, Schöpfer Himmels und der Erden, all des, das sichtbar und unsichtbar ist.

Und an den Einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, der vom Vater geboren ist vor aller Zeit und Welt, Gott von Gott, Licht vom Licht,wahrhaftigen Gott vom wahrhaftigen Gott, geboren, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater, durch welchen alles geschaffen ist; welcher um uns Menschen und um unserer Seligkeit willen vom Himmel gekommen ist und leibhaft geworden durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und Mensch geworden; auch für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, gelitten und begraben und am dritten Tage auferstanden nach der Schrift, und ist aufgefahren gen Himmel und sitzet zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen mit Herrlichkeit, zu richten die Lebendigen und die Toten; dessen Reich kein Ende haben wird.

Und an den Herrn, den Heiligen Geist, der da lebendig macht, der von dem Vater und dem Sohn ausgeht, der mit dem Vater und dem Sohne zugleich angebetet und zugleich geehret wird, der durch die Propheten geredet hat.

Und die Eine, heilige, christliche, apostolischeKirche. Ich bekenne die Eine Taufe zur Vergebung der Sünden Und warte auf die Auferstehung der Toten und das Leben der zukünftigen Welt.

Nizänum

Wochenlied

Durch Adams Fall ist ganz verderbt, menschlich Natur und Wesen: dasselb Gift ist auf uns geerbt, daß wir nicht mocht’n genesen ohn Gottes Trost, der uns erlöst hat von dem großen Schaden, darin die Schlang Evam bezwang, Gott Zorn auf sich zu laden.

Weil denn die Schlang Evam hat bracht, daß sie ist abgefallen von Gottes Wort, welch’s sie veracht’t, dadurch sie in uns allen bracht hat den Tod: so war je Not, daß uns auch Gott sollt geben sein lieben Sohn, der Gnaden Thron, in dem wir möchten leben.

Wie uns nun hat ein fremde Schuld in Adam all verhöhnet: also hat uns ein fremde Huld in Christo all versöhnet; und wie wir all durch Adams Fall, sind ewigs Tods gestorben: also hat Gott durch Christi Tod verneut, was war verdorben.

So er uns denn sein´ Sohn geschenkt, da wir sein Feind noch waren, der für uns ist ans Kreuz gehenkt, getödt’t, gen Himmel g’fahren, dadurch wir sein vom Tod und Pein erlöst, so wir vertrauen in diesen Hort, des Vaters Wort: wem wollt vor Sterben grauen?

Er ist der Weg, das Licht, die Pfort, die Wahrheit und das Leben, des Vaters Rat und ewigs Wort, den er uns hat gegeben zu einem Schutz, daß wir mit Trutz an ihn fest sollen glauben; darum uns bald kein Macht noch G’walt aus seiner Hand wird rauben.

Der Mensch ist gottlos und verrucht, sein Heil ist auch noch ferren, der Trost bei einem Menschen sucht, und nicht bei Gott dem Herren; denn wer ihm will ein ander Ziel, ohn diesen Tröster stecken, den mag gar bald des Teufels G’walt mit seiner List erschrecken.

Wer hofft in Gott und dem vertraut, der wird nimmer zu Schanden; denn wer auf diesen Felsen baut, ob ihm gleich geht zuhanden viel Unfall hie, hab ich doch nie den Menschen sehen fallen, der sich verläßt auf Gottes Trost; er hilft sein Gläubgen allen.

Ich bitt, o Herr, aus Herzengrund, Du wollst nicht von mir nehmen Dein heilg Wort aus meinem Mund, so wird mich nicht beschämen mein Sünd und Schuld; denn in Dein Huld setz ich all mein Vertrauen; wer sich nun fest darauf verläßt, der wird den Tod nicht schauen.

Mein’ Füßen ist Dein heilg Wort ein brennende Luzerne, ein Licht, das mir den Weg weist fort; so dieser Morgensterne in uns aufgeht, so bald versteht der Mensch die hohen Gaben, die Gottes Geist, den’ gwiß verheißt, die Hoffnung darein haben.

Lazarus Spengler 1524 (LKG 228)

Predigttext

So legt nun ab alle Bosheit und allen Betrug und Heuchelei und Neid und alle üble Nachrede und seid begierig nach der vernünftigen lauteren Milch wie die neugeborenen Kindlein, auf dass Ihr durch sie wachset zum Heil, da ihr schon geschmeckt habt, dass der Herr freundlich ist. Zu ihm kommt als zu dem lebendigen Stein, der von den Menschen verworfen ist, aber bei Gott auserwählt und kostbar. Und auch Ihr als lebendige Steine erbaut Euch zum geistlichen Hause und zur heiligen Priesterschaft, zu opfern geistliche Opfer, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus. Darum steht in der Schrift: »Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten, kostbaren Eckstein; und wer an ihn glaubt, der soll nicht zuschanden werden.« Für Euch nun, die ihr glaubt, ist er kostbar. Für die aber, die nicht glauben, ist er »der Stein, den die Bauleute verworfen haben; der ist zum Eckstein geworden« und »ein Stein des Anstoßes und ein Fels des Ärgernisses« Sie stoßen sich an ihm, weil sie nicht an das Wort glauben, wozu sie auch bestimmt sind. Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk zum Eigentum, dass Ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der Euch berufen hat aus der Finsternis in sein wunderbares Licht; die Ihr einst nicht sein Volk wart, nun aber Gottes Volk seid, und einst nicht in Gnaden wart, nun aber in Gnaden seid.

1. Petrus 2,1-10

Wochengebet

Jesus Christus, du Freund des Lebens, wir gehören dir. Du bist bei uns. Du tust uns gut, damit wir der Welt guttun.

Dein Licht vertreibt die Finsternis. Wir bitten dich um dein Licht für die Menschen,  die gegen das Böse ankämpfen – dein Licht für die Menschen in den zahllosen Kriegen. Dein Licht für die Menschen in der Ukraine, die sich in der Nacht vor tödlichen Drohnen schützen müssen. Dein Licht für die Hungernden in Gaza, die in Lebensgefahr sind, wenn sie Hilfe suchen. Dein Licht für die Flüchtlinge und Migranten, deren Rechte missachtet werden. Jesus Christus, du Freund und Bruder der Leidenden. Erbarme dich.

Deine Gegenwart heilt die Wunden dieser Welt. Wir bitten dich um deine Freundlichkeit für die Menschen,  die sich um Versöhnung bemühen – deine Freundlichkeit für die Menschen, die anderen helfen und ihnen beistehen. Deine Freundlichkeit für die, die Hass und Streit entgegentreten.
Deine Freundlichkeit für die Jungen, die ihren Weg in einer unübersichtlichen Welt suchen. Deine Freundlichkeit für die, denen mehr aufgebürdet wird, als sie tragen können.  Jesus Christus, du Freund und Bruder der Schwachen. Erbarme dich.

Deine Gegenwart lässt uns aufatmen. Wir bitten dich um deinen Atem für diese Tage. Dein heilender Atem für die Kranken und die Erschöpften. Dein heilender Atem für deine leidende Schöpfung, für die von Dürre, Bränden und Fluten bedrohten Regionen. Dein heilender Atem für alle, die auf der Suche nach Heimat und einem Ort zum Leben sind. Dein belebender Atem für die Reisenden. Jesus Christus, du Freund und Begleiter. Erbarme dich.

Dein Segen macht diese Welt zu einem besseren Ort. Wir bitten dich um deinen Segen für deine weltweite Kirche, für die Gemeinde an diesem Ort. Segne alle neu Getauften und alle, die sich auf die Taufe vorbereiten. Segne uns und alle, die zu uns gehören. Jesus Christus,  wir gehören dir. Du bist bei uns. Du tust uns gut, damit wir der Welt guttun. Du Freund und Bruder. Erbarme dich heute und alle Tage bis an der Welt Ende. Amen.

VELKD: Wochengebet

+ Der Herr sei mit Euch +

Der Herr segne und behüte Dich. Der Herr lasse Sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig. Der Herr erhebe Sein Angesicht auf Dich und schenke Dir Seinen Friede

4. Mose 6,24-26

Unknown's avatar

About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
This entry was posted in Trinitatis and tagged , , , , , , , , , , . Bookmark the permalink.

Leave a comment

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.