Groß ist der HERR und hoch zu rühmen in der Stadt unsres Gottes, auf seinem heiligen Berge. (Psalm 48)

St. Marien (Wittenberg) von Thomas Sickert

Groß ist der HERR und hoch zu rühmen in der Stadt unsres Gottes, auf seinem heiligen Berge. Schön ragt empor sein Gipfel, daran sich freut die ganze Welt, der Berg Zion fern im Norden, die Stadt des großen Königs. Gott ist in ihren Palästen, er ist bekannt als Schutz. 

Denn siehe, Könige waren versammelt und miteinander herangezogen. Sie haben sich verwundert, da sie solches sahen; sie haben sich entsetzt und sind davongestürzt. Zittern hat sie daselbst gepackt, Angst wie eine Gebärende. Du zerbrichst die großen Schiffe durch den Sturm vom Osten. 

Wie wir’s gehört haben, so sehen wir’s an der Stadt des HERRN Zebaoth, an der Stadt unsres Gottes: Gott erhält sie ewiglich. Sela. 

Gott, wir gedenken deiner Güte in deinem Tempel. Gott, wie dein Name, so ist auch dein Ruhm bis an der Welt Enden. Deine Rechte ist voll Gerechtigkeit. Es freue sich der Berg Zion, und die Töchter Juda seien fröhlich um deiner Rechte willen. 

Ziehet um den Zion herum und umschreitet ihn, zählt seine Türme; habt gut acht auf seine Mauern, durchwandert seine Paläste, dass ihr den Nachkommen davon erzählt: Dieser ist Gott, unser Gott für immer und ewig. Er ist’s, der uns führet. 

Psalm 48. Ein Psalmlied der Korachiter. Verdeutscht von Dr. Martin Luther. (Revision 2017)

Des Morgens, wenn Du aufstehst, kannst Du Dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen: 

Das walte Gott Vater + Sohn und Heiliger Geist! Amen

Apostolische Glaubensbekenntnis 

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. 

Und an Jesum Christum, seinen einigen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist von dem Heiligen Geist, geboren aus Maria der Jungfrau, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, niedergefahren zur Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten, aufgefahren gen Himmel; sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dannen er kommen wird zu richten die Lebendigen und die Toten. 

Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige christliche Kirche, die Gemeinde der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben. Amen.

Vaterunser 

Vater unser im Himmel
Geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Willst Du, so kannst Du dies Gebet dazu sprechen (Luthers Morgensegen)

Ich danke Dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, Deinen lieben Sohn, daß Du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte Dich, Du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, daß Dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in Deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde.

Als dann mit Freuden an Dein Werk gegangen und etwa ein Lied gesungen oder was Dir Deine Andacht eingibt.

Christus spricht: „Kommt her zu mir, alle, die Ihr mühselig und beladen seid; ich will Euch erquicken.“

Matthäus 11,28

Lied aus dem lutherischen Kirchengesangbuch

Ich dank Dir schon durch Deinen Sohn, o Gott für Deine Güte, daß Du mich heut in dieser Nacht so gnädig hast behütet.

In welcher Nacht ich lag so hart mit Finsternis umfangen, von aller Sünd geplaget ward, die ich mein Tag begangen.

Drum bitt ich Dich aus Herzensgrund, Du wollest mir vergeben all meine Sünd, die ich hab begunnt mit meinem bösen Leben.

Und wollest mich auch diesen Tag in Deinem Schutz erhalten, daß mir der Feind nicht schaden mag mit Listen mannigfalten.

Regier mich nach dem Willen Dein, laß mich in Sünd nicht fallen, auf daß Dir mög das Leben mein und all mein Tun gefallen.

Denn ich befehl Dir Leib und Seel und alls in Deine Hände. In meiner Angst und Ungefäll’, Herr, mir Dein Hilfe sende.

Auf daß der Fürste dieser Welt kein Macht an mir mög finden; denn wo mich nicht Dein Gnad erhält, ist er mir viel zu gschwinde.

Ich hab doch all mein Tag gehört: menschlich Hilf ist verloren. So steh mir bei, Du treuer Gott, zur Hilf bist du geboren.

Allein Gott in der Höh sei Preis, samt seinem eingen Sohne in Einigkeit des Heilgen Geists, der herrscht ins Himmels Throne.

LKG 276

Fortlaufende Lese

Als es aber Tag wurde, entstand eine nicht geringe Verwirrung unter den Soldaten, was wohl mit Petrus geschehen sei.  19 Als aber Herodes ihn holen lassen wollte und ihn nicht fand, verhörte er die Wachen und ließ sie abführen. Dann zog er von Judäa hinab nach Cäsarea und blieb dort eine Zeit lang.  20 Er wollte aber Krieg führen gegen die Einwohner von Tyrus und Sidon. Sie aber kamen einmütig zu ihm und überredeten Blastus, den Kämmerer des Königs, und baten um Frieden, weil ihr Land seine Nahrung aus dem Land des Königs bekam.  21 Und an einem festgesetzten Tag legte Herodes das königliche Gewand an, setzte sich auf den Thron und hielt eine Rede an sie.  22 Das Volk aber rief ihm zu: Das ist Gottes Stimme und nicht die eines Menschen!  23 Alsbald schlug ihn der Engel des Herrn, weil er Gott nicht die Ehre gab. Und von Würmern zerfressen, gab er den Geist auf.  24 Und das Wort Gottes wuchs und breitete sich aus.  25 Barnabas und Saulus aber kehrten zurück, nachdem sie in Jerusalem ihre Aufgabe erfüllt hatten, und nahmen mit sich Johannes, der den Beinamen Markus hat. 

Apostelgeschichte 12,18-25

Morgenlese

Denn wie der Leib einer ist und hat doch viele Glieder, alle Glieder des Leibes aber, obwohl sie viele sind, doch ein Leib sind: so auch Christus. 13 Denn wir sind durch einen Geist alle zu einem Leib getauft, wir seien Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt. 14 Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele. 15 Wenn nun der Fuß spräche: Ich bin keine Hand, darum gehöre ich nicht zum Leib!, gehört er deshalb etwa nicht zum Leib? 16 Und wenn das Ohr spräche: Ich bin kein Auge, darum gehöre ich nicht zum Leib!, gehört es deshalb etwa nicht zum Leib? 17 Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo bliebe das Gehör? Wenn er ganz Gehör wäre, wo bliebe der Geruch? 18 Nun aber hat Gott die Glieder eingesetzt, ein jedes von ihnen im Leib, so wie er gewollt hat. 19 Wenn aber alle Glieder ein Glied wären, wo bliebe der Leib? 20 Nun aber sind es viele Glieder, aber der Leib ist einer. 21 Das Auge kann nicht sagen zu der Hand: Ich brauche dich nicht; oder wiederum das Haupt zu den Füßen: Ich brauche euch nicht. 22 Vielmehr sind die Glieder des Leibes, die uns schwächer erscheinen, die nötigsten; 23 und die uns weniger ehrbar erscheinen, die umkleiden wir mit besonderer Ehre; und die wenig ansehnlich sind, haben bei uns besonderes Ansehen; 24 denn was an uns ansehnlich ist, bedarf dessen nicht. Aber Gott hat den Leib zusammengefügt und dem geringeren Glied höhere Ehre gegeben, 25 auf dass im Leib keine Spaltung sei, sondern die Glieder einträchtig füreinander sorgen. 26 Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit, und wenn ein Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder mit. 

1. Korinther 12,12-26

Abendlese

So seht nun sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht als Unweise, sondern als Weise, und kauft die Zeit aus, denn die Tage sind böse. Darum werdet nicht unverständig, sondern versteht, was der Wille des Herrn ist. Und sauft euch nicht voll Wein, woraus ein unordentliches Wesen folgt, sondern lasst euch vom Geist erfüllen. Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen und sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus. 

Epheser 5,15-20

Bekenntnislese

Affirmativa

Die rechte wahrhaftige Lehre und Bekenntnis von diesem Artikel

1. In Hinlegung auch dieser Zwiespalt gläuben, lehren und bekennen wir einhellig, daß die Ceremonien oder Kirchengebräuche, welche in Gottes Wort weder geboten noch verboten, sondern allein um Wolstands und guter Ordnung willen angestellt, an ihnen und für sich selbst kein Gottesdienst, auch kein Theil desselben seien. Matth. 15. Sie ehren mich umsonst mit menschlichen Geboten.

2. Wir gläuben, lehren und bekennen, daß die Gemeine Gottes jedes Orts und jederzeit nach derselben Gelegenheit Macht habe solche Ceremonien zu ändern, wie es der Gemeine Gottes am nützlichsten und erbaulichsten sein mag.

3. Doch das hierinnen alle Leichtfertigkeit und Aergernis gemieden, und sonderlich der Schwachgläubigen mit allem Fleiß verschonet werde.

4. Wir gläuben, lehren und bekennen, daß zur Zeit der Verfolgung, wann eine runde Bekenntnis des Glaubens von uns erfordert, in solchen Mitteldingen den Feinden nicht zu weichen, wie der Apostel geschrieben: So bestehet nun in der Freiheit, damit uns Christus befreiet hat, und laßt euch nicht wiederum in das knechtische Joch fangen. Item: Ziehet nicht am fremden Joch; was hat das Licht vor Gemeinschaft mit der Finsternis? Item: Auf daß die Wahrheit den Evangelii bei euch bestünde, wichen wir denselben nicht eine Stunde unterthänig zu sein. Denn in solchem Falle ist es nicht mehr um Mittelding, sondern um die Wahrheit des Evangelii, um die christliche Freiheit und um die Bestätigung öffentlicher Abgötterei, wie auch um Verhütung des Aergernis der Schwachgläubigen zu thun, darin wir nichts zu vergeben haben, sondern rund bekennen und darüber leiden sollen, was uns Gott zugeschickt und über uns den Feinden seines Worts verhängt.

5. Wir gläuben, lehren und bekennen auch, daß keine Kirch die ander verdammen soll, daß eine weniger oder mehr äußerlicher von Gott ungebotenen Ceremonien dann die andere hat, wann sonst in der Lehre und allen derselben Artikeln, wie auch im rechten Gebrauch der heiligen Sacramenten mit einander Einigkeit gehalten, nach dem wol bekannten Spruch: Dissionantia ielunti non dissolvit consonantiam fidei, Ungleichheit des Fastens soll die Einigkeit im Glauben nicht trennen.

Negativa

Falsche Lehre von diesem Artikel

Demnach verwerfen und verdammen wir als unrecht und dem Worte Gottes zuwider, wann gelehret wird:

1. Daß Menschengebot und Satzungen in der Kirchen vor sich selbst als ein Gottesdienst oder Theil desselbigen gehalten werden sollen.

2. Wann solche Ceremonien, Gebot und Satzungen mit Zwang als nothwendig der Gemein Gottes wider ihre christliche Freiheit, so sie in äußerlichen Dingen hat, aufgedrungen werden.

3. Item, daß man zur Zeit der Verfolgung und öffentlicher Bekenntnis den Feinden des heiligen Evangelii (welches zu Abbruch der Wahrheit dienet) in dergleichen Mitteldingen und Ceremonien möge willfahren, oder sich mit ihnen vergleichen.

4. Item, wann solche äußerliche Ceremonien und Mitteldinge also abgeschaffet werden, als sollte es der Gemein Gottes nicht frei stehen, nach ihrer guten Gelegenheit, wie es jederzeit der Kirchen am nützlichsten, sich eines oder mehr in christlicher Freiheit zu gebrauchen.

XI. Von der ewigen Vorsehung und Wahl Gottes.

Von diesem Artikel ist kein offentliche Zwiepsalt unter den Theologen Augsburgischer Confession eingefallen. Dieweil es aber ein tröstlicher Artikel, wann er recht gehandelt, und deshalben nicht künftiglich ärgerliche Disputation eingeführet werden möchte, ist derselbe in dieser Schrift auch erkläret worden.

Affirmativa

Reine wahrhaftige Lehre von diesem Artikel

1. Anfänglich ist der Unterschied zwischen der praescientie et praedentinatione, das ist zwischen der Vorsehung und ewigen Wahl Gottes, mit Fleiß zu merken.

2. Denn die Vorsehung Gottes ist anders nichts, denn daß Gott alle Ding weiß, ehe sie geschehen, wie geschrieben stehet: Gott im Himmel kann verborgen Ding offenbaren; der hat dem König Nebucadnezar angezeiget, was in künftigen Zeiten geschehen soll.

3. Diese Vorsehung gehet zugleich über die Frommen und Bösen, ist aber keine Ursach des Bösen, weder der Sünden, daß man unrecht thue, (welche ursprünglich aus dem Teufel und des Menschen bösen verkehrten Willen herkömmt) noch ihres Verderbens, daran sie selbst schuldig, sondern ordnet allein dasselbig und steckt ihm ein Ziel, wie lang es währen, und alles, unangesehen daß es an ihm selbst böse, seinen Auserwählten zu ihrem Heil dienen solle.

Konkordienformel Epitome X,3 Von Kirchengebräuchen verf. -XI,3 Von der ewigen Vorsehen und Wahl Gottes

Es segne und behüte Euch Gott, der allmächtige und barmherzige, der Vater, Sohn + Heiliger Geist  + Friede sei mit Euch +

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About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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