2. Sonntag nach Trinitatis (Die Einladung)

Herzog Anton Ulrich-Museum, Braunschweiger Monogrammist, das Große Gastmahl

Christus spricht: „Kommt her zu mir, alle, die Ihr mühselig und beladen seid; ich will Euch erquicken.“

Matthäus 11,28

Introitus

HERR, Deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und Deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen. Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes und Dein Recht wie die große Tiefe. HERR, Du hilfst Menschen und Tieren. Wie köstlich ist Deine Güte, Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten Deiner Flügel Zuflucht haben! Sie werden satt von den reichen Gütern Deines Hauses, und Du tränkst sie mit Wonne wie mit einem Strom. Denn bei Dir ist die Quelle des Lebens, und in Deinem Lichte sehen wir das Licht.

Psalm 36,6-10

Kollekte

Wir bitten Dich, allmächtiger Gott: gib Deiner Kirche den Heiligen Geist, daß sie das Evangelium mit Freuden verkündige, Dir in beständigem Glauben diene und im Bekenntnis Deines Names bis ans Ende beharre. Durch unseren Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Evangelisch-Lutherische Kirchenagende Bd. 1. hg.v. SELK (Herder: Freiburg u.a., 1957) S.124

Alttestamentliche Lese (Predigttext)

Wohlan, alle, die Ihr durstig seid, kommt her zum Wasser! Und die Ihr kein Geld habt, kommt her, kauft und esst! Kommt her und kauft ohne Geld und umsonst Wein und Milch! 

Warum zählt Ihr Geld dar für das, was kein Brot ist, und Euren sauren Verdienst für das, was nicht satt macht? Hört doch auf mich, so werdet Ihr Gutes essen und Euch am Köstlichen laben.

Neigt Eure Ohren her und kommt her zu mir! Höret, so werdet Ihr leben! Ich will mit Euch einen ewigen Bund schließen, Euch die beständigen Gnaden Davids zu geben. 

Siehe, ich habe ihn den Völkern zum Zeugen bestellt, zum Fürsten für sie und zum Gebieter. Siehe, Du wirst Völker rufen, die Du nicht kennst, und Völker, die Dich nicht kennen, werden zu Dir laufen um des HERRN willen, Deines Gottes, und des Heiligen Israels, der Dich herrlich gemacht hat. 

Jesaja 55,1-5

Hier meine Predigt dazu:

Epistel

(Darum denkt daran, dass ihr, die ihr einst nach dem Fleisch Heiden wart und »Unbeschnittenheit« genannt wurdet von denen, die genannt sind »Beschneidung«, die am Fleisch mit der Hand geschieht, dass ihr zu jener Zeit ohne Christus wart, ausgeschlossen vom Bürgerrecht Israels und den Bundesschlüssen der Verheißung fremd; daher hattet ihr keine Hoffnung und wart ohne Gott in der Welt. 

Jetzt aber in Christus Jesus seid ihr, die ihr einst fern wart, nahe geworden durch das Blut Christi. Denn er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht hat und hat den Zaun abgebrochen, der dazwischen war, indem er durch sein Fleisch die Feindschaft wegnahm. 

Er hat das Gesetz, das in Gebote gefasst war, abgetan, damit er in sich selber aus den zweien einen neuen Menschen schaffe und Frieden mache und die beiden versöhne mit Gott in einem Leib durch das Kreuz, indem er die Feindschaft tötete durch sich selbst.)

Und er ist gekommen und hat im Evangelium Frieden verkündigt euch, die ihr fern wart, und Frieden denen, die nahe waren. Denn durch ihn haben wir alle beide in einem Geist den Zugang zum Vater. 

So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, auf welchem der ganze Bau ineinandergefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn. 

Durch ihn werdet auch ihr mit erbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist. 

Epheser 2,(11-16) 17-22

Hallelujavers

Herzliche lieb habe ich Dich, Herr, meine Stärke!

Herr, mein Fels, meine Burg, mein Erretter.

Psalm 18,2b.3a

Evangelium

(Da aber einer das hörte, der mit zu Tisch saß, sprach er zu Jesus: Selig ist, der das Brot isst im Reich Gottes!)

Er aber sprach zu ihm: Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu ein. Und er sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, den Geladenen zu sagen: Kommt, denn es ist schon bereit! 

Da fingen sie alle an, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muss hinausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Und ein andrer sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Wieder ein andrer sprach: Ich habe eine Frau geheiratet; darum kann ich nicht kommen.

Und der Knecht kam zurück und sagte das seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen und Verkrüppelten und Blinden und Lahmen herein. 

Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast; es ist aber noch Raum da. Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde. Denn ich sage euch: Keiner der Männer, die eingeladen waren, wird mein Abendmahl schmecken. 

Lukas 14, (15) 16-24

Glaubensbekenntnis

Ich glaube an den Einen Gott, den allmächtigen Vater, Schöpfer Himmels und der Erden, all des, das sichtbar und unsichtbar ist.

Und an den Einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, der vom Vater geboren ist vor aller Zeit und Welt, Gott von Gott, Licht vom Licht,wahrhaftigen Gott vom wahrhaftigen Gott, geboren, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater, durch welchen alles geschaffen ist; welcher um uns Menschen und um unserer Seligkeit willen vom Himmel gekommen ist und leibhaft geworden durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und Mensch geworden; auch für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, gelitten und begraben und am dritten Tage auferstanden nach der Schrift, und ist aufgefahren gen Himmel und sitzet zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen mit Herrlichkeit, zu richten die Lebendigen und die Toten; dessen Reich kein Ende haben wird.

Und an den Herrn, den Heiligen Geist, der da lebendig macht, der von dem Vater und dem Sohn ausgeht, der mit dem Vater und dem Sohne zugleich angebetet und zugleich geehret wird, der durch die Propheten geredet hat.

Und die Eine, heilige, christliche, apostolischeKirche. Ich bekenne die Eine Taufe zur Vergebung der Sünden Und warte auf die Auferstehung der Toten und das Leben der zukünftigen Welt.

Nizänum

Wochenlied

»Kommt her zu mir«, spricht Gottes Sohn, »all die Ihr seid beschweret nun, mit Sünden hart beladen, Ihr Jungen, Alten, Frau und Mann, ich will Euch geben, was ich han, will heilen Euren Schaden.

Mein Joch ist sanft, leicht meine Last, und jeder, der sie willig faßt, der wird der Höll entrinnen. Ich helf ihm tragen, was zu schwer; mit meiner Hilf und Kraft wird er das Himmelreich gewinnen.«

Gern wollt die Welt auch selig sein, wenn nur nicht wär die schwere Pein, die alle Christen leiden; nun aber kanns nicht anders sein, darum ergeb sich nur darein, wer ewig Pein will meiden.

Heut ist der Mensch schön, jung und rank, sieh, morgen ist er schwach und krank, bald muß er auch gar sterben; gleichwie die Blumen auf dem Feld also wird diese schöne Welt in einem Nu verderben.

Die Welt erzittert ob dem Tod; liegt einer in der letzten Not, dann will er gleich fromm werden; einer schafft´ dies, der andre das, sein arme Seel er ganz vergaß, dieweil er lebt´ auf Erden.

Und wenn er nicht mehr leben kann, hebt eine große Klag er an, will sich nun Gott ergeben; ich fürcht fürwahr, die göttlich Gnad, die er allzeit verspottet hat, wird schwerlich ob ihm schweben.

Dem Reichen hilft doch nicht sein Gut, dem Jungen nicht sein stolzer Mut, er muß aus diesem Maien; wenn einer hätt die ganze Welt, Silber und Gold und alles Geld, doch muss er an den Reihen.

Dem G’lehrten hilft doch nicht sein Kunst, die weltlich Pracht ist gar umsonst, wir müssen alle sterben. Wer sich in Christus nicht bereit’, weil er lebt in der Gnadenzeit, ewig muß er verderben.

Höret und merkt, Ihr lieben Kind, die jetzto Gott ergeben sind: Laßt Euch die Müh nicht reuen, halt’ fest am heilgen Gotteswort, das ist Eur Trost und höchster Hort, Gott wird Euch schon erfreuen.

Und was der ewig gütig Gott in seinem Wort versprochen hat, geschworn bei seinem Namen, das hält und gibt er g’wiß fürwahr. Der helf uns zu der Engel Schar durch Jesus Christus! Amen.

Georg Grünwald 1530 (LKG 246)

Wochengebet

Herr Jesus Christus, Du rufst alle zu Dir, die schwere Lasten tragen. 
Du versprichst, unserer Seele Ruhe zu schenken. 
So kommen wir zu Dir und vertrauen Dir an, was uns beschwert.

Wir bitten Dich für alle, die nicht schlafen können, 
weil jede Nacht Raketen fliegen und Bomben fallen; 
weil sie kein sicheres Zuhause haben; 
weil sie überlastet sind; 
weil das Geld nicht reicht; 
weil ihre Liebe zerbricht; 
weil sie Angst haben um ihre Kinder; 
weil das Gedankenkarussell nie aufhört.

Wir bitten dich: Schenke allen unruhigen Seelen deine verheißene Ruhe.
Lass Friede werden in der Ukraine, in Israel, in Gaza, im Iran, im Sudan, in Syrien und überall, 
wo Krieg und Gewalt regieren. Lass Friede werden in unserem persönlichen Leben. Lass unser Herz Frieden finden in dir, auch wenn die Welt noch voller Unfrieden ist.

 Wir bitten dich für alle, die hungrig sind an Leib und Seele. 
Für alle, die von Dürre oder Überschwemmungen betroffen sind; 
deren Ernte ausbleibt; 
für alle, denen die Früchte ihrer Arbeit geraubt werden; 
für die Eltern, die ihren Kindern nichts zu essen geben können 
und die nicht wissen, wie es weitergeht.

Wir bitten dich für alle, die einsam bleiben; 
die keinen haben, für den sie den Tisch decken können, 
und die niemand zum Essen einlädt. 
Wir bitten dich heute besonders für die, 
die im Umgang schwierig sind; 
neben denen niemand sitzen möchte; 
die es allen schwer machen, mit ihnen Gemeinschaft zu haben.

Wir bitten dich: Lass den Hunger enden, den leiblichen und den seelischen. 
Schaffe Gerechtigkeit für die Entrechteten, und heile unsere Seelen mit deiner Liebe.

Wir bitten dich für alle, die deinen Ruf ausrichten. 
Für deine Kirche in der ganzen Welt; 
für alle, die deine Liebe bezeugen in Wort und Tat, 
die dir dienen mit ihrem ganzen Leben. 
Für unsere eigene Gemeinde; 
für alle, die Verantwortung tragen 
und um den Weg unserer Kirche ringen.

Wir bitten dich: Erfülle sie mit deinem Geist. 
Bewahre sie vor Verzagtheit und Überforderung. 
Lass sie erkennen, was du von uns und für uns willst. 
Erfülle uns alle von neuem mit der Freude des Glaubens,
der Kraft der Hoffnung und dem Feuer der Liebe, 
damit alle Menschen und auch wir selbst immer wieder deine Einladung vernehmen 
und dich finden können.

Herr, die Welt ist voller Unfriede und Hunger, aber bei dir finden wir Fülle und Frieden. 
Denn du bist unser Alles: Unser Licht, unser Leben, unser Heil; unsere Speise, unser Trank, unser Gott.
Amen.

VELKD: Wochengebet

+ Der Herr sei mit Euch +

Der Herr segne und behüte Dich.

Der Herr lasse Sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig.

Der Herr erhebe Sein Angesicht auf Dich und schenke Dir Seinen Friede

4. Mose 6,24-26

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About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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