Es sinnt der Sünder auf Frevel im Grund seines Herzens, er kennt kein Erschrecken vor Gott. Er schmeichelt Gott vor dessen Augen und findet doch seine Strafe für seinen Hass. Seine Worte sind falsch und erlogen, verständig und gut handelt er nicht mehr. Er trachtet auf seinem Lager nach Schaden und steht fest auf dem bösen Weg und scheut kein Arges.
HERR, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen. Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes und dein Recht wie die große Tiefe. HERR, du hilfst Menschen und Tieren. Wie köstlich ist deine Güte, Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben! Sie werden satt von den reichen Gütern deines Hauses, und du tränkst sie mit Wonne wie mit einem Strom.
Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht. Breite deine Güte über die, die dich kennen, und deine Gerechtigkeit über die Frommen. Lass mich nicht kommen unter den Fuß der Stolzen, und die Hand der Frevler vertreibe mich nicht! Da sind gefallen die Übeltäter, sind gestürzt und können nicht wieder aufstehen.
Psalm 36. Von David, dem Knecht des HERRN, vorzusingen. Verdeutscht von Dr. Martin Luther. (Revision 2017)
Des Morgens, wenn Du aufstehst, kannst Du Dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen:
Das walte Gott Vater + Sohn und Heiliger Geist! Amen
Apostolische Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesum Christum, seinen einigen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist von dem Heiligen Geist, geboren aus Maria der Jungfrau, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, niedergefahren zur Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten, aufgefahren gen Himmel; sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dannen er kommen wird zu richten die Lebendigen und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige christliche Kirche, die Gemeinde der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben. Amen.
Vaterunser
Vater unser im Himmel
Geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen (Luthers Morgensegen)
Ich danke Dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, Deinen lieben Sohn, daß Du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte Dich, Du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, daß Dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in Deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde.
Als dann mit Freuden an Dein Werk gegangen und etwa ein Lied gesungen oder was Dir Deine Andacht eingibt.
Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich; wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat.
Lukas 10,16
Lied aus dem lutherischen Kirchengesangbuch
Der Tag vertreibt die finstre Nacht, o Brüder, seid munter und wacht, dienet Gott dem Herren.
Die Engel singen immerdar und loben Gott in großer Schar, der alles regieret.
Die Hähn und Vögel mancherlei loben Gott mit ihrem Geschrei, der sie speist und kleidet.
Der Himmel, die Erd und das Meer, geben dem Herren Lob und Ehr, tun sein Wohlgefallen.
Alles, was je geschaffen ward, ein jeglich Ding nach seiner Art, preiset seinen Schöpfer.
Ei nun, Mensch, so edler Natur, o vernünftige Kreatur, sei nicht so verdrossen.
Gedenk, daß Dich Dein Herre Gott zu seinem Bild geschaffen hat, daß Du ihn erkennest.
Und liebhabest aus Herzensgrund, bekennest auch mit Deinem Mund, sein also genießest.
Weil Du nun seinen Geist gekost’, und seiner Gnad genossen hast, so dank ihm von Herzen.
Sei munter, bet mit Fleiß und wach, sieh, daß Du stets in seiner Sach treu werdest befunden.
Du weißt nicht, wenn der Herre kömmt, denn er Dir keine Zeit bestimmt, sondern stets heißt wachen.
So üb Dich nun in seinem Bund, lob ihn mit Herzen, Tat und Mund, dank ihm seine Wohltat.
Sprich: “O Vater von Ewigkeit, ich dank Dir für all Gütigkeit, mir bisher erzeiget.
durch Jesum Christum, Deinen Sohn, welchem samt Dir im höchsten Thron all Engel lobsingen.
Hilf, Herr, daß ich Dich gleicherweis von nun an allzeit lob und preis in Ewigkeit, Amen.”
Michael Weiße 1531 (LKG 269)
Fortlaufende Lese
Da rief er sie herein und beherbergte sie. Am nächsten Tag machte er sich auf und zog mit ihnen, und einige Brüder aus Joppe gingen mit ihm. 24 Und am folgenden Tag kam er nach Cäsarea. Kornelius aber wartete auf sie und hatte seine Verwandten und nächsten Freunde zusammengerufen. 25 Und als Petrus hereinkam, ging ihm Kornelius entgegen und fiel ihm zu Füßen und betete ihn an. 26 Petrus aber richtete ihn auf und sprach: Steh auf, auch ich bin ein Mensch. 27 Und während er mit ihm redete, ging er hinein und fand viele, die zusammengekommen waren. 28 Und er sprach zu ihnen: Ihr wisst, dass es einem jüdischen Mann nicht erlaubt ist, mit einem Fremden umzugehen oder zu ihm zu kommen; aber Gott hat mir gezeigt, dass ich keinen Menschen gemein oder unrein nennen soll. 29 Darum habe ich mich nicht geweigert zu kommen, als ich geholt wurde. So frage ich euch nun, warum ihr mich habt holen lassen. 30 Kornelius sprach: Vor vier Tagen um diese Zeit betete ich um die neunte Stunde in meinem Hause. Und siehe, da stand ein Mann vor mir in einem leuchtenden Gewand 31 und sprach: Kornelius, dein Gebet ist erhört und deiner Almosen ist gedacht worden vor Gott. 32 So sende nun nach Joppe und lass herrufen Simon mit dem Beinamen Petrus, der zu Gast ist im Hause des Gerbers Simon am Meer. 33 Da sandte ich sofort zu dir; und du hast recht getan, dass du gekommen bist. Nun sind wir alle hier vor Gott zugegen, um alles zu hören, was dir vom Herrn befohlen ist.
Apostelgeschichte 10,23-33
Morgenlese
Danach setzte der Herr zweiundsiebzig[1] andere ein und sandte sie je zwei und zwei vor sich her in alle Städte und Orte, wohin er gehen wollte, 2 und sprach zu ihnen: Die Ernte ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende in seine Ernte. 3 Geht hin; siehe, ich sende euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe. 4 Tragt keinen Geldbeutel bei euch, keine Tasche, keine Schuhe, und grüßt niemanden auf der Straße. 5 Wenn ihr in ein Haus kommt, sprecht zuerst: Friede sei diesem Hause! 6 Und wenn dort ein Kind des Friedens ist, so wird euer Friede auf ihm ruhen; wenn aber nicht, so wird sich euer Friede wieder zu euch wenden. 7 In demselben Haus aber bleibt, esst und trinkt, was man euch gibt; denn ein Arbeiter ist seines Lohnes wert. Ihr sollt nicht von einem Haus zum andern gehen. 8 Und wenn ihr in eine Stadt kommt und sie euch aufnehmen, dann esst, was euch vorgesetzt wird, 9 und heilt die Kranken, die dort sind, und sagt ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen. 10 Wenn ihr aber in eine Stadt kommt und sie euch nicht aufnehmen, so geht hinaus auf ihre Straßen und sprecht: 11 Auch den Staub aus eurer Stadt, der sich an unsre Füße gehängt hat, schütteln wir ab auf euch. Doch das sollt ihr wissen: Das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen. 12 Ich sage euch: Es wird Sodom erträglicher ergehen an jenem Tage als dieser Stadt.
13 Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Denn wären solche Taten in Tyrus und Sidon geschehen, wie sie bei euch geschehen sind, sie hätten längst in Sack und Asche gesessen und Buße getan. 14 Doch es wird Tyrus und Sidon erträglicher ergehen im Gericht als euch. 15 Und du, Kapernaum, wirst du bis zum Himmel erhoben werden? Du wirst bis in die Hölle hinabfahren. 16 Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich; wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat.
Lukas 10,1-16
Abendlese
Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen. 13 Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in aller Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selber reden; sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen. 14 Er wird mich verherrlichen; denn von dem Meinen wird er’s nehmen und euch verkündigen. 15 Alles, was der Vater hat, das ist mein. Darum habe ich gesagt: Er nimmt es von dem Meinen und wird es euch verkündigen.
Johannes 16,12-15
Bekenntnislese
Affirmativa
Bekenntnis reiner Lehre vom heiligen Abendmahl wider die Sacramentirer
1. Wir gläuben, lehren und bekennen, daß im heiligen Abendmahl der Leib und Blut Christi wahrhaftig und wesentlich gegenwärtig sei, mit Brot und Wein wahrhaftig ausgetheilet und empfangen werde.
2. Wir gläuben, lehren und bekennen, daß die Wort des Testaments Christi nicht anders zu verstehen sein, dann wie sie nach dem Buchstaben lauten, also daß nicht das Brot den abwesenden Leib, und der Wein das abwesende Blut Christi bedeute, sondern daß es wahrhaftig um sacramentlicher Einigkeit willen der Leib und Blut Christi sei.
3. Was denn die Consecration belanget, gläuben, lehren und bekennen wir, daß solche Gegenwärtigkeit des Leibs und Bluts Christi im heiligen Abendmahl nicht schaffe einiges Menschen Werk oder Sprechen des Dieneers, sondern daß solche einig und allein der allmächtigen Kraft unsers Herrn Jesu Christi zugeschrieben werden soll.
4. Darneben aber gläuben, lehren und halten wir auch einhellig, daß im Gebrauch des heiligen Abendmahls die Wort der Einsatzung Christi keineswegs zu unterlaßen, sondern offentlich gesprochen werden sollen, wie geschrieben stehet: Der gesegnete Kelch, den wir segnen etc 1.Kor. 10, Welches Segnen durch das Sprechen der Wort Christi geschieht.
5. Die Gründe aber, darauf wir in diesem Handel stehen wider die Sacramentirer, seind, wie D. Luther solche in seinem großen Bekenntnis gesetzet hat.
Der erste ist dieser Artikel unsers christlichen Glaubens: Jesus Christus ist wahrhaftiger, wesentlicher, natürlicher, völliger Gott und Mensch, in einer Person ungetrennt und ungetheilet.
Der ander: daß Gottes rechte Hand allenthalben ist, zu welcher Christus, nach seiner menschlichen Natur mit der That und Wahrheit gesetzet, gegenwärtig regieret, in seinen Händen und unter seinen Füßen hat alles, was im Himmel und auf Erden ist, dahin sonst kein Mensch noch Engel, sondern allein Mariä Sohn gesetzet ist, daher er auch solches vermag.
Der dritte: daß Gottes Wort nicht falsch ist oder lüge.
Das vierte: daß Gott mancherlei Weise hat und weiß etwa an einem Orte zu sein, und nicht allein die einige, welche die Philosophi localem oder raumlich nennen.
6. Wir gläuben, lehren und bekennen, daß der Leib und Blut Christi nicht allein geistlich durch den Glauben, sondern auch mündlich, doch nicht auf kapernastische, sondern übernatürliche, himmliche Weise um der sacramentlichen Vereinigung willen, mit dem Brot und Wein empfangen werde, wie solches die Wort Christi klärlich ausweisen, da Christus heißet nehmen, eßen und trinken, die dann von den Aposteln geschehen; dann geschrieben steht: Und sie trunken alle daraus Marc. 14. Desgleichen Sanct Paulus sagt: Das Brot, das wir brechen, ist ein Gemeinschaft des Leibes Christi, das ist: Wer dies Brot ißet, der ißet den Leib Christi; welches auch einhellig die vornehmsten alten Kirchenlehrer, Chrysestemus, Cyprianus, Leo I., Gregorius, Ambrosius, Augustinus bezeugen.
7. Wir gläuben, lehren und bekennen, daß nicht allein die Rechtgläubigen und Würdigen, sondern auch die Unwürdigen und Ungläubigen empfahen den wahrhaftigen Leib und Blut Christi; doch nicht zum Leben und Trost, sondern zum Gericht und Verdammnis, wann sie sich nicht bekehren und Buße thun.
Dann ob sie wol Christum als ein Seligmacher von sich stoßen, so müßen sie ihn doch auch wider ihren Willen als einen strengen Richter zulaßen, welcher so gegenwärtig das Gericht auch in den unbußfertigen Gästen über und erzeiget, als gegenwärtig er Leben und Trost in den Herzen der Rechtgläubigen und würdigen Gäste wirket.
8. Wir gläuben, lehren und bekennen auch, daß daß nur einerlei unwürdige Gäste seind, nämlich die nicht gläuben, von welchen geschrieben stehet: Wer aber nicht gläubet, der ist schon gerichtet. Welches Gericht durch unwürdigen Brauch des heiligen Sacraments gehäufet, größer und schwerer wird. 1. Korinth. 1.
9. Wir gläuben, lehren und bekennen, daß kein Rechtgläubiger, so lang er den lebendigen Glauben behält, wie schach er auch sein möchte, das heilige Abendmahl zum Gericht empfahe, welches sonderlich den schwachgläubigen, doch bußfertigen Christen zum Trost und Stärkung ihres schwachen Glaubens eingesetzet werden.
10. Wir gläuben, lehren und bekennen, daß alle Würdigkeit der Tischgäste dieser himmlischen Mahlzeit sei und stehe allein in dem allerheiligsten Gehorsam und vollkommenen Verdienst Christi, welchen wir uns durch wahrhaftigen Glauben zueignen, und des durch das Sacrament versichert werden, und gar nicht in unsern Tügenden, innerlichen und äußerlichen Bereitungen.
Konkordienformel Epitome: Vom heiligen Abendmahl Jesu Christi (FC Epi VII:6-20)
Es segne und behüte Euch Gott, der allmächtige und barmherzige, der Vater, Sohn + Heiliger Geist + Friede sei mit Euch +
