Jauchzet Gott, alle Lande! (Psalm 66)

Jauchzet Gott, alle Lande! Lobsinget zur Ehre seines Namens; rühmet ihn herrlich! Sprecht zu Gott: Wie wunderbar sind deine Werke! Deine Feinde müssen sich beugen vor deiner großen Macht. Alles Land bete dich an und lobsinge dir, lobsinge deinem Namen. Sela. 

Kommt her und sehet an die Werke Gottes, der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern. Er verwandelte das Meer in trockenes Land, sie gingen zu Fuß durch den Strom; dort wollen wir uns seiner freuen. Er herrscht mit seiner Gewalt ewiglich, seine Augen schauen auf die Völker. Die Abtrünnigen können sich nicht erheben. Sela.

Lobet, ihr Völker, unsern Gott, lasst seinen Ruhm weit erschallen, der unsre Seelen am Leben erhält und lässt unsere Füße nicht gleiten. Denn, Gott, du hast uns geprüft und geläutert, wie das Silber geläutert wird; du hast uns in den Turm werfen lassen, du hast auf unsern Rücken eine Last gelegt, du hast Menschen über unser Haupt fahren lassen, wir sind in Feuer und Wasser gekommen. Aber du hast uns herausgeführt und erquickt. Darum will ich in dein Haus gehen mit Brandopfern und dir meine Gelübde erfüllen, wie ich meine Lippen aufgetan habe und mein Mund geredet hat in meiner Not. Ich will dir Brandopfer bringen von fetten Schafen mit dem Opferrauch von Widdern; ich will opfern Rinder mit Böcken. Sela. 

Kommt her, höret zu alle, die ihr Gott fürchtet; ich will erzählen, was er an mir getan hat. Zu ihm rief ich mit meinem Munde und pries ihn mit meiner Zunge. Wenn ich Unrechtes vorgehabt hätte in meinem Herzen, so würde der Herr nicht hören. Aber Gott hat mich erhört und gemerkt auf mein Flehen. Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet. 

Psalm 66. Ein Psalmlied vorzusingen. Verdeutscht von Dr. Martin Luther (Revision 2017)

Des Morgens, wenn Du aufstehst, kannst Du Dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen: 

Das walte Gott Vater + Sohn und Heiliger Geist! Amen

Apostolische Glaubensbekenntnis 

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. 

Und an Jesum Christum, seinen einigen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist von dem Heiligen Geist, geboren aus Maria der Jungfrau, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, niedergefahren zur Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten, aufgefahren gen Himmel; sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dannen er kommen wird zu richten die Lebendigen und die Toten. 

Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige christliche Kirche, die Gemeinde der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben. Amen.

Vaterunser 

Vater unser im Himmel
Geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen (Luthers Morgensegen)

Ich danke Dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, Deinen lieben Sohn, daß Du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte Dich, Du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, daß Dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in Deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde.

Als dann mit Freuden an Dein Werk gegangen und etwa ein Lied gesungen oder was Dir Deine Andacht eingibt.

Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth.

Sacharja 4,6b

Herr Gott, lieber Vater, der Du Deiner Gläubigen Herzen durch Deinen Heiligen Geist erleuchtet und gelehret hast, gib uns, daß wir auch durch denselbigen Geist rechten Verstand haben und zu aller Zeit Seines Trostes und Seiner Kraft uns freuen. Durch denselbigen Deinen Sohn, Jesum Christum, unsern Herrn. Amen.

Lutherisches Kirchengesangbuch S. 236

Lied aus dem lutherischen Kirchengesangbuch

Gib zu allen Dingen Wollen und Vollbringen, führ uns ein und aus; wohn in unsrer Seele, unser Herz erwähle Dir zum eignen Haus; wertes Pfand, mach uns bekannt, wie wir Jesus recht erkennen und Gott Vater nennen.

Mach das Kreuze süße, und durch Finsternisse sei Du unser Licht; trag nach Zions Hügeln uns mit Glaubensflügeln und verlaß uns nicht, wenn der Tod, die letzte Not, mit uns will zu Felde liegen, daß wir fröhlich siegen.

Laß uns hier indessen nimmermehr vergessen, daß wir Gott verwandt; dem laß uns stets dienen und im Guten grünen als ein fruchtbar Land, bis wir dort, Du werter Hort, bei den grünen Himmelsmaien ewig uns erfreuen.

Benjamin Schmolck 1715 (LKG 191,6-8)

Fortlaufende Lese

Da fragte der Hohepriester: Ist das so?  Er aber sprach: Liebe Brüder und Väter, hört zu. Der Gott der Herrlichkeit erschien unserm Vater Abraham, als er noch in Mesopotamien war, ehe er in Haran wohnte,  und sprach zu ihm: »Geh aus deinem Land und von deiner Verwandtschaft und zieh in das Land, das ich dir zeigen will.«  Da ging er aus dem Land der Chaldäer und wohnte in Haran. Und als sein Vater gestorben war, brachte Gott ihn von dort herüber in dies Land, in dem ihr nun wohnt,  aber er gab ihm kein Erbteil darin, auch nicht einen Fußbreit, und verhieß ihm, er wolle es ihm und seinen Nachkommen zum Besitz geben, obwohl er noch kein Kind hatte.  Denn so sprach Gott: »Seine Nachkommen werden Fremdlinge sein in einem fremden Lande, und man wird sie knechten und misshandeln vierhundert Jahre lang. Aber das Volk, dem sie als Knechte dienen werden, will ich richten«, sprach Gott, »und danach werden sie ausziehen und mir dienen an dieser Stätte.« Und er gab ihm den Bund der Beschneidung. Und so zeugte er Isaak und beschnitt ihn am achten Tage, und Isaak den Jakob, und Jakob die zwölf Erzväter. Und die Erzväter wurden neidisch auf Josef und verkauften ihn nach Ägypten. Aber Gott war mit ihm  und errettete ihn aus aller seiner Bedrängnis und gab ihm Gnade und Weisheit vor dem Pharao, dem König von Ägypten; der setzte ihn zum Regenten über Ägypten und über sein ganzes Haus.  Es kam aber eine Hungersnot über ganz Ägypten und Kanaan und eine große Bedrängnis, und unsre Väter fanden keine Nahrung. Jakob aber hörte, dass es in Ägypten Getreide gebe, und sandte unsre Väter ein erstes Mal. Und beim zweiten Mal gab sich Josef seinen Brüdern zu erkennen; so wurde dem Pharao Josefs Herkunft bekannt.  Josef aber sandte aus und ließ seinen Vater Jakob holen und seine ganze Verwandtschaft, fünfundsiebzig Menschen. Und Jakob zog hinab nach Ägypten und starb, er und unsre Väter;  und sie wurden nach Sichem herübergebracht und in das Grab gelegt, das Abraham für Geld gekauft hatte von den Söhnen Hamors in Sichem. 

Apostelgeschichte 7,1-16

Morgenlese

Sie sahen aber den Freimut des Petrus und Johannes und wunderten sich; denn sie merkten, dass sie ungelehrte und einfache Leute waren, und wussten auch von ihnen, dass sie mit Jesus gewesen waren. Sie sahen aber den Menschen, der gesund geworden war, bei ihnen stehen und wussten nichts dagegen zu sagen. Da hießen sie sie hinausgehen aus dem Hohen Rat und berieten miteinander und sprachen: Was wollen wir mit diesen Menschen tun? Denn dass ein offenkundiges Zeichen durch sie geschehen ist, ist allen bekannt, die in Jerusalem wohnen, und wir können’s nicht leugnen. Aber damit es nicht weiter einreiße unter dem Volk, wollen wir ihnen drohen, dass sie hinfort zu keinem Menschen in diesem Namen reden. Und sie riefen sie und geboten ihnen, keinesfalls zu verkünden oder zu lehren in dem Namen Jesu. Petrus aber und Johannes antworteten und sprachen zu ihnen: Urteilt selbst, ob es vor Gott recht ist, dass wir euch mehr gehorchen als Gott. Wir können’s ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben. Da drohten sie ihnen und ließen sie gehen um des Volkes willen, weil sie nicht wussten, wie man sie hätte bestrafen können; denn alle lobten Gott für das, was geschehen war. Denn der Mensch war über vierzig Jahre alt, an dem dieses Zeichen der Heilung geschehen war. 

Apostelgeschichte 4,13-22

Abendlese

Und als man sie hatte gehen lassen, kamen sie zu den Ihren und berichteten, was die Hohenpriester und Ältesten zu ihnen gesagt hatten. Als sie das hörten, erhoben sie ihre Stimme einmütig zu Gott und sprachen: Herr, du hast Himmel und Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht, du hast durch den Mund unseres Vaters David, deines Knechtes, durch den Heiligen Geist gesagt: »Warum toben die Heiden, und die Völker nehmen sich vor, was vergeblich ist? Die Könige der Erde treten zusammen, und die Fürsten versammeln sich wider den Herrn und seinen Christus.« Wahrhaftig, sie haben sich versammelt in dieser Stadt gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, Herodes und Pontius Pilatus mit den Heiden und den Stämmen Israels, zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss zuvor bestimmt haben, dass es geschehen sollte. Und nun, Herr, sieh an ihr Drohen und gib deinen Knechten, mit allem Freimut zu reden dein Wort. Strecke deine Hand aus zur Heilung und lass Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus. Und als sie gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren; und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimut.

Die Menge der Gläubigen aber war ein Herz und eine Seele; auch nicht einer sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam. Und mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war bei ihnen allen.

Apostelgeschichte 4,23-33

Bekenntnislese

Darum ist auch nichts darauf zu geben, wenn sie sagen, dass Leib und Blut Christi nicht im Abendmahl für uns gegeben und vergossen werden und man deswegen nicht im Sakrament Vergebung der Sünde haben könne. Denn wenn auch das Werk der Versöhn-ung am Kreuz geschehen ist und dadurch die Vergebung der Sünde erworben ist, so kann sie doch nicht anders als durch das Wort zu uns kommen. Denn was wüssten wir von dem, was am Kreuz geschehen ist, und von dem, was uns dadurch erworben ist, wenn es nicht durch die Predigt oder das verkündigte Wort vorgetragen würde! Woher wissen sie es oder wie können sie die Vergebung annehmen und sich zu eigen machen, wenn sie sich nicht an die Schrift und an das Evangelium halten und ihnen glauben.

Nun ist aber das ganze Evangelium und der Glaubensartikel „Ich glaube eine heilige christliche Kirche, die Vergebung der Sünde“ usf. kraft jener Worte in dieses Sakrament hineingelegt und wird uns darin angeboten. Warum sollten wir uns denn jenen Schatz aus dem Sakrament herausreißen lassen, zumal sie doch zugeben müssen, dass es eben die gleichen Worte sind, die wir auch sonst im Evangelium hören? Auch werden sie nicht sagen können, dass jene Worte im Sakrament ohne Nutzen sind; ebensowenig wie sie es wagen werden zu behaupten, dass das ganze Evangelium oder Wort Gottes, abgesehen vom Sakrament, ohne Nutzen ist.

Drittens
So haben wir nun das Wichtigste des ganzen Sakramentes besprochen, sein Wesen und seinen Nutzen. Nun müssen wir auch sehen, wer diejenigen sind, die die Kraft und den Nutzen des Sakramentes empfangen. Wie oben bei der Taufe und auch sonst schon oft gesagt worden ist, kann man in aller Kürze darauf antworten: „Derjenige, der glaubt, was die Worte sagen und was sie mit sich bringen.“ Denn jene Worte sind nicht zu Holz und Steinen gesprochen, sondern sie sind denen verkündigt, die sie hören können und zu denen Christus spricht: „Nehmet und esset“ usf.

Und weil er Vergebung der Sünde anbietet und zusagt, kann dies nicht anders als durch den Glauben empfangen werden. Solch einen Glauben fordert er selbst, wenn er spricht „für euch gegeben“ und „für euch vergossen“, so als wollte er sagen: „Darum gebe ich euch meinen Leib und mein Blut zu essen und zu trinken, damit ihr die Vergebung der Sünde annehmt und euch zu eigen macht.“ Wer sich nun dies gesagt sein lässt und glaubt, dass dies wahr ist, der hat, was die Worte sagen.

Wer aber nicht glaubt, der hat nichts. Der lässt sich alles umsonst anbieten, ohne dieses heilbringende Gut zu empfangen. Der Schatz ist für jeden da, er liegt vor jedermanns Tür, ja er ist für jeden auf den Tisch gelegt, aber darauf kommt es an, dass du ihn entgegennimmst und der festen Überzeugung bist, dass wahr ist, was die Worte Christi sagen.

Darin besteht die ganze Vorbereitung für den Christen, dieses Sakrament „würdig“ zu empfangen. Denn weil uns jener Schatz allein in den Worten Christi vorgehalten wird, kann man ihn nicht anders entgegennehmen und sich zu eigen machen als mit dem Herzen. Denn mit der Faust kann man ein solches Geschenk und solch einen Schatz, der in Ewigkeit bleibt, nicht ergreifen.

Fasten und Beten mag wohl eine äußerliche Vorbereitung sein, eine „Kinderübung“, damit wir uns zuchtvoll und ehrerbietig Leib und Blut Christi gegenüber verhalten. Aber was uns mit dem Leibe und Blute Christi gegeben wird, können wir mit unserm Leib nicht erfassen noch zu uns nehmen. Es ist unser Herz und der Glaube unsers Herzens, der jenen Schatz erkennt und begehrt.

Da sei nun genug zur allgemeinen Unterweisung dieses Sakramentes. Was noch mehr dazu zu sagen ist, mag ein andermal geschehen.

Viertens

Nachdem wir nun das richtige Verständnis des Sakramentes und die richtige Sakramentslehre dargelegt haben, ist wohl auch eine Ermahnung und Ermunterung nötig, dass man solch einen großen Schatz, der täglich in unserer Mitte ist und unter uns Christen ausgeteilt wird, nicht einfach unbeachtet lassen soll. Wer ein Christ sein will, soll bereit sein, das hochwürdige Sakrament oft zu empfangen.

Denn wir sehen, dass die Haltung dem Sakrament gegenüber bei vielen nachlässig und träge ist. Die Zahl derer ist sehr groß, die zwar das Evangelium hören, die aber, weil das
Papsttum mit seinem Zwang, seinen unnützen Zeremonien und Geboten bei uns abgeschafft ist, nun ein, zwei, drei oder noch mehr Jahre ohne Sakrament dahinleben. Als seien sie so starke Christen, die das Sakrament nicht nötig hätten.

Einige haben sich dadurch abhalten und abschrecken lassen, weil wir gelehrt haben, dass niemand zum Sakrament gehen soll, ohne Hunger und Durst zu verspüren und von ihnen getrieben zu werden. Andere behaupten, die Teilnahme am Sakrament sei jedem freigestellt und sei nicht notwendig; es genüge, wenn man einfach glaube. Und so kommt es dazu, dass sehr viele ganz roh werden und schließlich beides verachten, sowohl das Sakrament als auch das Wort Gottes.

Nun ist wahr, was wir gesagt haben, dass man keinesfalls jemand bedrängen noch zwingen soll, das Sakrament zu empfangen, damit es nicht wieder zu einer neuen Seelen-mörderei komme. Aber das soll man wissen, dass jene Leute, die sich so lange Zeit vom Sakrament fernhalten, nicht als Christen anzusehen sind. Denn Christus hat es nicht deswegen eingesetzt, damit man eine Feier zum Zuschauen daraus mache, sondern er hat seinen Christen geboten, dass sie es essen und trinken und seiner dabei gedenken sollen.

Diejenigen, die in Wahrheit Christen sind und das Sakrament teuer und wert halten, werden sich wohl selber zu ermuntern wissen; sie werden ohnehin zum Sakrament kommen. Doch um der weniger Unterrichteten und im Glauben schwachen Christen willen, die aber doch gern Christen sein möchten, wollen wir ein wenig davon reden; sie sollen dadurch desto mehr veranlasst werden, über den Grund und die Notwendigkeit nachzudenken, die sie bewegen soll, das Sakrament zu empfangen.

Auch in andern Dingen, die den Glauben, die Liebe und die Geduld betreffen, genügt es ja nicht, allein zu lehren und zu unterrichten, sondern man muss auch täglich ermahnen.
Ebenso ist es auch hier nötig, nicht im Ermahnen nachzulassen, damit man nicht nachlässig und des Sakramentes überdrüssig werde; denn wir wissen und spüren es, wie der Teufel sich dem Sakrament und allem Christlichen stets widersetzt und, soweit er’s vermag, Menschen davon abzubringen sucht.

Erstens haben wir nun die klare, eindeutige Aussage in den Worten Christi: „Das tut zu meinem Gedächtnis.“ Das sind Worte, die uns etwas befehlen und gebieten: Denen, die Christen sein wollen, wird hiermit geboten, das Sakrament zu empfangen. Wer darum Christi Jünger sein will – mit solchen redet er ja hier – ‚ der denke daran und halte sich zum Sakrament, nicht aus Zwang, weil Menschen ihn bedrängen, sondern um Christus zu
gefallen und ihm zu gehorchen.

Wenn du aber sagst: „Es steht doch da: So oft ihr’s tut; damit zwingt er ja niemand, sondern stellt es jedem frei“, so antworte ich: „Das ist wahr, aber das heißt nicht, dass man es überhaupt nicht tun soll; gerade weil er die Worte spricht So oft ihr’s tut, ist damit inbegriffen, dass man es oft tun soll; es ist aber deswegen hinzugefügt, weil er das Sakrament frei haben wollte, nicht gebunden an eine bestimmte Zeit, wie das Essen des Passa-Lammes bei den Juden, das sie jedes Jahr nur einmal essen durften (und zwar genau am Abend des 14. Tages nach dem ersten Vollmond, wobei sie keinen Tag überschreiten durften). Als ob Christus damit sagen wollte: „Ich ordne für euch ein Passafest bzw. ein Abendmahl, das ihr nicht nur einmal an diesem Abend des Jahres feiern sollt, sondern ihr sollt es oft tun, wann und wo ihr wollt, ganz nach eines jeden Gelegenheit und Wunsch; an keinen Ort und keine bestimmte Zeit gebunden“ – obgleich
später der Papst dies in das Gegenteil verkehrt hat und wieder ein „Judenfest“ daraus gemacht hat.“

Dr. Martin Luther, Großer Katechismus: Das Abendmahl GK V:31-48

Es segne und behüte Euch Gott, der allmächtige und barmherzige, der Vater, Sohn + Heiliger Geist  + Friede sei mit Euch +


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About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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