Singet dem HERRN ein neues Lied; singet dem HERRN, alle Welt! Singet dem HERRN und lobet seinen Namen, verkündet von Tag zu Tag sein Heil! Erzählet unter den Heiden von seiner Herrlichkeit, unter allen Völkern von seinen Wundern!
Denn der HERR ist groß und hoch zu loben, mehr zu fürchten als alle Götter. Denn alle Götter der Völker sind Götzen; aber der HERR hat den Himmel gemacht. Hoheit und Pracht sind vor ihm, Macht und Herrlichkeit in seinem Heiligtum.
Ihr Völker, bringet dar dem HERRN, bringet dar dem HERRN Ehre und Macht! Bringet dar dem HERRN die Ehre seines Namens, bringet Geschenke und kommt in seine Vorhöfe! Betet an den HERRN in heiligem Schmuck; es fürchte ihn alle Welt! Sagt unter den Heiden: Der HERR ist König. Er hat den Erdkreis gegründet, dass er nicht wankt. Er richtet die Völker recht.
Der Himmel freue sich, und die Erde sei fröhlich, das Meer brause und was darinnen ist; das Feld sei fröhlich und alles, was darauf ist; jauchzen sollen alle Bäume im Walde vor dem HERRN; denn er kommt, denn er kommt, zu richten das Erdreich. Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker mit seiner Wahrheit.
Psalm 96 verdeutscht von Dr. Martin Luther (Revision 2017)
Des Morgens, wenn Du aufstehst, kannst Du Dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen:
Das walte Gott Vater + Sohn und Heiliger Geist! Amen
Apostolische Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesum Christum, seinen einigen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist von dem Heiligen Geist, geboren aus Maria der Jungfrau, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, niedergefahren zur Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten, aufgefahren gen Himmel; sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dannen er kommen wird zu richten die Lebendigen und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige christliche Kirche, die Gemeinde der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben. Amen.
Vaterunser
Vater unser im Himmel Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen (Luthers Morgensegen)
Ich danke Dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, Deinen lieben Sohn, daß Du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte Dich, Du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, daß Dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in Deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde.
Als dann mit Freuden an Dein Werk gegangen und etwa ein Lied gesungen oder was Dir Deine Andacht eingibt.
Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth.
Sacharja 4,6b
Lied aus dem lutherischen Kirchengesangbuch
Nun bitten wir den Heiligen Geist um den rechten Glauben allermeist, daß er uns behüte an unserm Ende, wenn wir heimfahrn aus diesem Elende. Kyrieleis.
Du wertes Licht, gib uns Deinen Schein, lehr uns Jesus Christ kennen allein, daß wir an ihm bleiben, dem treuen Heiland, der uns bracht hat zum rechten Vaterland. Kyrieleis.
Du süße Lieb, schenk uns Deine Gunst, laß uns empfinden der Liebe Brunst, daß wir uns von Herzen einander lieben und im Frieden auf einem Sinn bleiben. Kyrieleis.
Du höchster Tröster in aller Not, hilf, daß wir nicht fürchten Schand noch Tod, daß in uns die Sinne nicht verzagen, wenn der Feind wird das Leben verklagen. Kyrieleis.
Dr. Martin Luther 1524 (LKG 183)
Fortlaufende Lese
In diesen Tagen aber, als die Zahl der Jünger zunahm, erhob sich ein Murren unter den griechischen Juden in der Gemeinde gegen die hebräischen, weil ihre Witwen übersehen wurden bei der täglichen Versorgung. Da riefen die Zwölf die Menge der Jünger zusammen und sprachen: Es ist nicht recht, dass wir das Wort Gottes vernachlässigen und zu Tische dienen. Darum, liebe Brüder, seht euch um nach sieben Männern in eurer Mitte, die einen guten Ruf haben und voll Geistes und Weisheit sind, die wollen wir bestellen zu diesem Dienst. Wir aber wollen ganz beim Gebet und beim Dienst des Wortes bleiben. Und die Rede gefiel der ganzen Menge gut; und sie wählten Stephanus, einen Mann voll Glaubens und Heiligen Geistes, und Philippus und Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und Nikolaus, den Proselyten aus Antiochia. Diese stellten sie vor die Apostel; die beteten und legten ihnen die Hände auf. Und das Wort Gottes breitete sich aus, und die Zahl der Jünger wurde sehr groß in Jerusalem. Es wurden auch viele Priester dem Glauben gehorsam.
Apostelgeschichte 6,1-7
Morgenlese
Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet. Es kam aber Furcht über alle, und es geschahen viele Wunder und Zeichen durch die Apostel. Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam. Sie verkauften Güter und Habe und teilten sie aus unter alle, je nachdem es einer nötig hatte. Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk. Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden.
Apostelgeschichte 2,42-47
Abendlese
Wie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch auch. Bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, bleibt ihr in meiner Liebe, so wie ich meines Vaters Gebote gehalten habe und bleibe in seiner Liebe. Das habe ich euch gesagt, auf dass meine Freude in euch sei und eure Freude vollkommen werde. Das ist mein Gebot, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch liebe. Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete. Ich nenne euch hinfort nicht Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe ich Freunde genannt; denn alles, was ich von meinem Vater gehört habe, habe ich euch kundgetan. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, auf dass, worum ihr den Vater bittet in meinem Namen, er’s euch gebe. Das gebiete ich euch, dass ihr euch untereinander liebt.
Johannes 15,9-17
Bekenntnislese
Darum folgt der alte Mensch ungehindert seiner Natur und lebt sich aus, wenn man nicht durch die Kraft der Taufe Einhalt gebietet und die Natur in ihre Schranken weist. Umge-kehrt gilt: Wenn jemand ein Christ geworden ist, nimmt der alte Mensch täglich ab, bis er endlich ganz und gar untergeht. Das ist die richtige Art und Weise, in die Taufe hinein-zugehen und täglich wieder herauszukommen.
So ist das äußerliche Zeichen der Taufe nicht allein dazu bestimmt, um kraftvoll zu wirken, sondern auch, um etwas abzubilden. Wo nun der Glaube mit seinen Früchten vorhanden ist, da ist die Taufe nicht nur ein Symbol, sondern zugleich wirkende Kraft.
Wo aber kein Glaube ist, bleibt sie allein ein wirkungsloses Zeichen.
Und hier siehst du, dass die Taufe mit ihrer Wirkung und sinnbildlichen Bedeutung auch das dritte Sakrament mit einschließt, das man die Buße genannt hat; denn sie ist eigentlich nichts anderes als die Taufe. Denn was bedeutet Buße anderes, als gegen den „alten“ Menschen ernstlich angehen und ein neues Leben zu beginnen. Wenn du darum in der Buße lebst, so lebst du in der Taufe. Sie versinnbildlicht ja nicht nur dieses neue Leben, sondern sie bewirkt es auch, lässt es beginnen und treibt es voran.
Denn in ihr wird Gnade und Kraft und der Heilige Geist gegeben, damit der „alte“ Mensch unterdrückt werde und der neue Mensch hervorkomme und stark werde.
Darum bleibt die Taufe immer in Kraft; auch wenn jemand von ihr abfällt und sündigt, können wir doch immer wieder zu ihr zurückkehren, um den „alten“ Menschen wieder zu unterwerfen. Aber mit Wasser braucht man uns nicht mehr zu begießen. Denn wenn man sich gleich hundertmal im Wasser untertauchen ließe, ist es doch nicht mehr als eine Taufe; ihre Wirkung aber und sinnbildhafte Bedeutung dauern an und bleiben in Kraft.
So ist also die Buße nichts anderes als eine Rückkehr und ein Wiederhinzutreten zur Taufe, damit man das wieder aufnimmt und tut, was man einmal angefangen und dann doch unterlassen hatte.
Das sage ich darum, dass man nicht meinen soll – wie wir es lange Zeit geglaubt haben – ‚ die Taufe wäre dahin und sei von keinem Nutzen mehr, wenn man wieder in Sünde gefallen sei; das würde bedeuten, dass man sie nur als etwas ansieht, was einmal geschehen ist und seine Wirkung gehabt hat.
Und diese Meinung kommt daher, dass St. Hieronymus geschrieben hat: „Die Buße ist das Brett, auf dem wir schwimmen und ans Ufer kommen müssen, nachdem das Schiff (der Taufe) zerbrochen ist.“ In dieses sind wir eingetreten und mit ihm sind wir losgefahren, als wir Glieder der Christenheit wurden.
Das heißt aber, dass damit die Taufe unbrauchbar geworden ist, sodass sie uns nichts mehr nützen kann. Darum soll man so nicht sprechen; denn das „Schiff“ (der Taufe) zerbricht nicht, weil es, wie gesagt, Gottes Ordnung und nicht unsere Sache ist. Aber das geschieht wohl, dass wir ausgleiten und herausfallen. Wenn aber jemand herausfällt, der sehe zu, dass er wieder herzuschwimmt und sich am Schiff festhält, bis er wieder hineinkommt und sich, so wie es vorher der Fall war, mit dem Schiff voranbewegt.
So sieht man, eine wie vortreffliche Sache es um die Taufe ist. Sie reißt uns dem Teufel aus dem Rachen, sie macht uns zu Gottes Eigentum und sie bekämpft die Sünde und nimmt sie fort; danach stärkt sie den neuen Menschen und bleibt immer in Kraft, bis wir aus diesem Elend zur ewigen Herrlichkeit kommen.
Darum soll jeder seine Taufe ansehen wie die Kleidung, die man täglich anlegt. In ihr soll man fortwährend leben und sich immer im Glauben finden lassen und seine Früchte bringen, damit man den alten Menschen überwindet und am neuen Menschen wächst.
Denn wenn wir Christen sein wollen, müssen wir in der Taufe leben, durch die wir Christen geworden sind. [86]Verleugnet aber jemand seine Taufe, so komme er wieder herzu. Denn ebenso wie Christus, der „Gnadenthron“, nicht von uns weicht und uns nicht hindert, wieder zu ihm zu kommen, auch wenn wir gesündigt haben, so bleiben auch alle seine Schätze und Gaben für uns erhalten. Die Vergebung der Sünden, die wir einmal in der Taufe empfangen haben, bleibt täglich in Kraft, solange wir leben und den alten Menschen mit uns herumschleppen.
V. Das Sakrament des Altars
So wie wir es bei der heiligen Taufe taten, müssen wir es auch bei diesem zweiten Sakrament tun, nämlich von drei Stücken reden: Was sein Wesen ist, was sein Nutzen ist und wer es empfangen soll. Die Antwort ist den Worten zu entnehmen, mit denen Christus das Sakrament eingesetzt hat; auf sie gründet sich alles, was wir sagen. Jeder, der ein Christ sein will und zum Sakrament gehen will, soll sie auch kennen. Denn wir sind nicht gewillt, jene zum Sakrament zuzulassen und es denen zu reichen, die nicht wissen, was sie dort empfangen oder warum sie kommen. Dies sind aber die Worte Christi: „Unser Herr Jesus Christus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brach’s und gab’s seinen Jüngern und sprach: Nehmet hin und esset; das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Solches tut zu meinem Gedächtnis. Desselbengleichen nahm er auch den Kelch nach dem Abendmahl, dankte und gab ihnen den und sprach: Nehmet und trinket alle daraus; dieser Kelch ist das Neue Testament in meinem Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Solches tut, so oft ihr’s trinket, zu meinem Gedächtnis.“
Erstens
Auch hier wollen wir nicht den Streit mit den Lästerern und Schändern dieses Sakramentes führen, sondern erstens lernen, worauf es auch bei diesem Sakrament (ebenso wie bei der Taufe) ankommt, nämlich auf Gottes Wort und Ordnung bzw. Befehl. Das ist das Wichtigste. Denn es ist von keinem Menschen erdacht oder eingeführt worden, sondern Christus hat es eingesetzt ohne jemandes Rat oder Veranlassung.
Und so wie die Zehn Gebote, das Vaterunser und das Glaubensbekenntnis in ihrem Wesen und ihrer Würde bestehen bleiben, auch wenn du nicht betest, nicht glaubst und die Gebote nicht hältst, so bleibt auch dies hochwürdige Sakrament unverändert bestehen, auch wenn wir in unwürdiger Weise mit ihm umgehen. Es kann ihm kein Abbruch getan und ihm nichts genommen werden.
Oder meinst du, dass Gott deswegen nach unserm Tun oder Glauben fragt, um von ihnen seine Ordnung abhängig zu machen? Auch in allen weltlichen Dingen bleibt doch alles, wie es Gott geschaffen und geordnet hat, unabhängig davon, wie wir die Dinge gebrauchen und mit ihnen umgehen. Dies muss man immer wieder betonen.
Denn damit kann man am besten das Geschwätz aller Sektierer zurückweisen; denn sie betrachten die Sakramente losgelöst vom Worte Gottes und sehen sie als etwas an, das wir tun.