Gott sei uns gnädig und segne uns, er lasse uns sein Antlitz leuchten, – Sela – dass man auf Erden erkenne deinen Weg, unter allen Heiden dein Heil. Es danken dir, Gott, die Völker, es danken dir alle Völker. Die Völker freuen sich und jauchzen, dass du die Menschen recht richtest und regierst die Völker auf Erden. Sela.
Es danken dir, Gott, die Völker, es danken dir alle Völker. Das Land gibt sein Gewächs; es segne uns Gott, unser Gott!
Es segne uns Gott, und alle Welt fürchte ihn!
Psalm 67. Ein Psalmlied, vorzusingen, beim Saitenspiel. Verdeutscht von Dr. Martin Luther (Revision 2017)
Des Morgens, wenn Du aufstehst, kannst Du Dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen:
Das walte Gott Vater + Sohn und Heiliger Geist! Amen
Apostolische Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesum Christum, seinen einigen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist von dem Heiligen Geist, geboren aus Maria der Jungfrau, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, niedergefahren zur Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten, aufgefahren gen Himmel; sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dannen er kommen wird zu richten die Lebendigen und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige christliche Kirche, die Gemeinde der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben. Amen.
Vaterunser
Vater unser im Himmel
Geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen (Luthers Morgensegen)
Ich danke Dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, Deinen lieben Sohn, daß Du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte Dich, Du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, daß Dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in Deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde.
Als dann mit Freuden an Dein Werk gegangen und etwa ein Lied gesungen oder was Dir Deine Andacht eingibt.
Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.
Johannes 12,32
Lied aus dem lutherischen Kirchengesangbuch
Wir danken dir, Herr Jesu Christ, dass du gen Himmel g’fahren bist: o starker Gott Immanuel, stärk uns an Leib, stärk uns an Seel. Halleluja, Halleluja.
Nun freu sich alle Christenheit und singt und springt ohn alles Leid: Gott Lob und Dank im höchsten Thron, unser Bruder ist Gottes Sohn. Halleluja.
Gen Himmel ist er gfahren hoch, und ist doch allzeit bei uns noch, sein Macht und Gwalt unendlich ist, wahr Gott und Mensch zu aller Frist. Halleluja.
Über all Himmel hoch erhöht, über all Engel mächtig schwebt, über all Menschen er regiert und alle Kreaturen führt. Halleluja.
Zur Rechten Gott des Vaters groß hat er all Macht ohn alle Maß, all Ding sind ihm ganz untertan, Gottes und der Marien Sohn. Halleluja.
All Teufel, Welt, Sünd, Höll und Tod, er alles überwunden hat. Trotz, wer da will, es liegt nichts dran, den Sieg muß er doch allzeit haben. Halleluja.
Wohl dem, der ihm vertrauen tut und hat in ihm nur frischen Mut. Welt, wie du willst, wer fragt nach dir? Nach Christus steht unser Begier. Halleluja.
Er ist der Herr und unser Trost, der uns durch sein Blut hat erlöst. Das Gefängnis er gefangen hat, daß uns nicht schad der bittere Tod. Halleluja.
Wir freuen uns aus Herzensgrund und singen fröhlich mit dem Mund: Unser Bruder, Fleisch, Bein und Blut ist unser allerhöchstes Gut. Halleluja.
Durch ihn der Himmel unser ist. Hilf uns, o Bruder Jesus Christ, dass wir nur fest vertrauen auf dich und durch dich leben ewiglich. Halleluja.
Amen, Amen, Herr Jesus Christ, der du gen Himmel gefahren bist: Behüt uns, Herr, bei rechter Lehr, des Teufels Trug und Listen wehr. Halleluja.
Komm, lieber Herr, komm, es ist Zeit zum letzten Gericht in Herrlichkeit. Führ uns aus diesem Jammertal in den ewigen Himmelssaal. Halleluja.
Amen, singen wir noch einmal, wir sehnen uns zum Himmelssaal, da wir mit deinen Engelein das Amen wollen singen fein. Halleluja.
Musae Sioniae 1607 (LKG 176)
Fortlaufende Lese
Die Menge der Gläubigen aber war ein Herz und eine Seele; auch nicht einer sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam. Und mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war bei ihnen allen. Es war auch keiner unter ihnen, der Mangel hatte; denn wer von ihnen Land oder Häuser hatte, verkaufte sie und brachte das Geld für das Verkaufte und legte es den Aposteln zu Füßen; und man gab einem jeden, was er nötig hatte. Josef aber, der von den Aposteln Barnabas genannt wurde – das heißt übersetzt: Sohn des Trostes –, ein Levit, aus Zypern gebürtig, der hatte einen Acker und verkaufte ihn und brachte das Geld und legte es den Aposteln zu Füßen.
Apostelgeschichte 4,32-37
Morgenlese
Wenn euch die Welt hasst, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat. Wäret ihr von der Welt, so hätte die Welt das Ihre lieb. Weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt. Denkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen; haben sie mein Wort gehalten, so werden sie eures auch halten. Aber das alles werden sie euch tun um meines Namens willen; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat. Wenn ich nicht gekommen wäre und hätte es ihnen nicht gesagt, so hätten sie keine Sünde; nun aber können sie nichts vorbringen, um ihre Sünde zu entschuldigen. Wer mich hasst, der hasst auch meinen Vater. Hätte ich nicht die Werke getan unter ihnen, die kein anderer getan hat, so hätten sie keine Sünde. Nun aber haben sie es gesehen, und doch hassen sie mich und meinen Vater. Aber es muss das Wort erfüllt werden, das in ihrem Gesetz geschrieben steht: »Sie hassen mich ohne Grund«
Johannes 15,18-25
Abendlese
Und Mose stieg aus den Steppen Moabs auf den Berg Nebo, den Gipfel des Gebirges Pisga, gegenüber Jericho. Und der HERR zeigte ihm das ganze Land: Gilead bis nach Dan und das ganze Naftali und das Land Ephraim und Manasse und das ganze Land Juda bis an das Meer im Westen und das Südland und die Gegend am Jordan, die Ebene von Jericho, der Palmenstadt, bis nach Zoar. Und der HERR sprach zu ihm: Dies ist das Land, von dem ich Abraham, Isaak und Jakob geschworen habe: Ich will es deinen Nachkommen geben. – Du hast es mit deinen Augen gesehen, aber du sollst nicht hinübergehen.
So starb Mose, der Knecht des HERRN, daselbst im Lande Moab nach dem Wort des HERRN. Und er begrub ihn im Tal, im Lande Moab gegenüber Bet-Peor. Und niemand hat sein Grab erfahren bis auf den heutigen Tag. Und Mose war hundertzwanzig Jahre alt, als er starb. Seine Augen waren nicht schwach geworden, und seine Kraft war nicht verfallen. Und die Israeliten beweinten Mose in den Steppen Moabs dreißig Tage, bis die Zeit des Weinens und Klagens über Mose vollendet war.
5. Mose 34,1-8 (Deuteronomium)
Bekenntnislese
Sieh, so will Gott uns zeigen, wie er sich aller unserer Not annimmt und so treu für unser zeitliches Wohl sorgt. Obgleich er das alles reichlich gibt und erhält, auch den gottlosen und bösen Menschen, will er dennoch, dass wir darum bitten; denn wir sollen erkennen, dass wir es aus seiner Hand empfangen, und wir sollen darin seine väterliche Güte spüren, die er uns gegenüber erweist. Denn wenn er seine Hand abzieht, kann nichts auf Dauer gedeihen und erhalten werden; das kann man täglich sehen und beobachten.
Was ist das jetzt für eine Plage in der Welt mit dem Falschgeld, mit täglicher Verteuerung und mit Wucher – in Handel und Gewerbe, in den Geschäften, bei den Dienstleistungen und den Arbeiten der Handwerker! Nach ihrer Willkür bedrücken sie die Armen und entziehen ihnen das tägliche Brot. Wir müssen das zwar alles erleiden, sie aber mögen sich vorsehen, dass sie nicht die öffentliche Achtung verlieren; und sie sollen achtgeben, dass diese Bitte des Vaterunsers sich nicht gegen sie wendet.
Die 5. Bitte: Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Diese Bitte betrifft nun unser armes, elendes Leben, in dem es doch ohne Sünde nicht abgeht. Auch wenn wir Gottes Wort haben, glauben, seinen Willen tun und an uns geschehen lassen und wir uns von Gottes Gaben und seinem Segen ernähren – wir straucheln noch täglich und halten nicht Maß; denn wir leben mitten in der Welt unter Leuten, die uns viel zuleide tun und uns Anlass zur Ungeduld geben, zum Zorn, zur Rache usf.
Außerdem haben wir den Teufel im Nacken, der uns auf allen Seiten zusetzt und, wie gesagt, gegen alle vorigen Bitten angeht, sodass es nicht möglich ist, in diesem ständigen Kampf immer standhaft zu bleiben. Darum ist es hier wiederum sehr nötig zu bitten und zu rufen: „Lieber Vater, vergib uns unsere Schuld.“ Nicht dass er nicht auch ohne unser Bitten und vor unserm Bitten uns die Sünde vergeben würde! Denn er hat uns ja das Evangelium gegeben, das voller Vergebung ist, und zwar ehe wir darum gebeten oder je daran gedacht haben; es geht aber darum, dass wir die Vergebung unserer Schuld erkennen und annehmen. Denn unser „Fleisch“, das wir an uns haben, ist von solcher Art, dass es Gott nicht vertraut und glaubt; immer regen sich in ihm böse Begierden und Bosheiten, sodass wir täglich mit Worten und Taten, mit unserm Tun und Lassen sündigen; dadurch kommt Unfriede in unser Gewissen; es fürchtet sich vor Gottes Zorn und Ungnade und kann darum keinen Trost, keine Zuversicht mehr aus dem Evangelium schöpfen. Deswegen ist es unaufhörlich nötig, dass man mit dieser Bitte herzukomme und Trost hole, um das Gewissen wieder aufzurichten.
Dies aber soll nun dazu dienen, dass Gott uns den Stolz zerbricht und in der Demut hält; denn das Vorrecht, dies zu tun, hat Gott sich vorbehalten. Wenn nun jemand auf seine Frömmigkeit pocht und andere verachtet, soll er sich selber ansehen und diese Bitte vor Augen halten; er wird dann merken, dass er nicht frommer ist als die andern; wir alle müssen uns vor Gott beugen und können nur froh sein, dass wir Vergebung empfangen können.
Niemand meine, solange wir hier leben, es dahin bringen zu können, dass er der Vergebung nicht mehr bedürfe. Mit andern Worten: Wenn Gott nicht unaufhörlich vergibt, sind wir verloren.
So ist nun der Sinn dieser Bitte der, Gott möge unsere Sünde nicht ansehen und uns nicht vorhalten, was wir täglich verdienen; sondern er möge gnädig mit uns umgehen und uns vergeben, wie er es zugesagt hat, und uns so ein fröhliches und unverzagtes Gewissen geben, um vor ihm stehen und ihn bitten zu können. Denn wenn das Herz des Menschen mit Gott nicht im Reinen ist und es solche Zuversicht nicht gewinnen kann, wird der Mensch es nimmermehr wagen, zu Gott zu beten. Solche Zuversicht aber und solch
ein fröhliches Herz kann niemand bekommen, es sei denn, er weiß, dass ihm die Sünde vergeben ist.Es ist aber an diese Bitte noch ein notwendiger und tröstlicher Zusatz angefügt: „Wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.“ Gott hat uns zugesagt, dass wir die Gewissheit haben können, alles sei uns vergeben und geschenkt – sofern wir auch unserm Nächsten vergeben. Denn so wie wir uns an Gott täglich oft versündigen und er uns doch aus Gnade alles vergibt, so müssen auch wir unserm Nächsten, der uns Schaden und Unrecht zufügt und grob und gemein zu uns ist, immer wieder vergeben.
Vergibst du nicht, so meine auch nicht, dass Gott dir vergibt. Vergibst du aber, dann hast
du den Trost und die Gewissheit, dass dir im Himmel vergeben wird, nicht weil du vergibst – denn er vergibt ganz umsonst, aus lauter Gnade, weil er es zugesagt hat, wie es das Evangelium lehrt – ‚ sondern weil er uns damit ein Zeichen der Vergewisserung gegeben hat (an dem wir erkennen können, dass auch Gott uns vergeben hat). Dieses Zeichen der Vergewisserung hat er uns noch zusätzlich zu seiner Zusage, uns zu vergeben, gegeben; seine Zusage aber stimmt mit dem Wort aus Lukas 6 überein: „Vergebet, so wird euch vergeben.“ Darum wiederholt sie auch Christus gleich nach dem Vaterunser und sagt in Matthäus 6: „Denn wenn ihr den Menschen ihre Fehler vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben.“Darum ist nun dieses „Zeichen“ an diese Bitte angefügt, damit, wenn wir die fünfte Bitte sprechen, wir uns der Zusage erinnern und denken: „Lieber Vater, darum komme ich zu dir, um dich zu bitten, dass du mir vergeben möchtest, nicht als ob ich mit meinem Tun Genugtuung leisten oder die Vergebung verdienen könnte, sondern weil du es zugesagt und dieses Siegel daran gehängt hast, damit ich der Vergebung ganz gewiss wäre, so als hättest du mir selbst die Vergebung zugesprochen. Denn was die Taufe und das Abend- mahl vermögen, die auch als äußerliches Zeichen gegeben sind, vermag auch dieses Zeichen, nämlich unser Gewissen aufzurichten und fröhlich zu machen; und es ist uns außer den andern eben darum gegeben, damit wir es zu jeder Zeit gebrauchen könnten; denn wir haben es immer bei uns.
Dr. Martin Luther, Großer Katechismus (4+5 Bitte): GK III,82-98
Es segne und behüte Euch Gott, der allmächtige und barmherzige, der Vater, Sohn + Heiliger Geist + Friede sei mit Euch +
