Bringet dar dem HERRN, ihr Himmlischen, bringet dar dem HERRN Ehre und Stärke! Bringet dar dem HERRN die Ehre seines Namens, betet an den HERRN in heiligem Schmuck! Die Stimme des HERRN erschallt über den Wassern, der Gott der Ehre donnert, der HERR, über großen Wassern. Die Stimme des HERRN ergeht mit Macht, die Stimme des HERRN ergeht herrlich. Die Stimme des HERRN zerbricht Zedern, der HERR zerbricht die Zedern des Libanon. Er lässt hüpfen wie ein Kalb den Libanon, den Sirjon wie einen jungen Wildstier. Die Stimme des HERRN sprüht Feuerflammen; die Stimme des HERRN lässt die Wüste erbeben; der HERR lässt erbeben die Wüste Kadesch. Die Stimme des HERRN lässt Hirschkühe kreißen / und reißt Wälder kahl. In seinem Tempel ruft alles: »Ehre!« Der HERR thront über der Flut; der HERR bleibt ein König in Ewigkeit. Der HERR wird seinem Volk Kraft geben; der HERR wird sein Volk segnen mit Frieden.
Psalm 29. Ein Psalm Davids verdeutscht von Dr. Martin Luther (Revision 2017)
Des Morgens, wenn Du aufstehst, kannst Du Dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen:
Das walte Gott Vater + Sohn und Heiliger Geist! Amen
Apostolische Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesum Christum, seinen einigen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist von dem Heiligen Geist, geboren aus Maria der Jungfrau, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, niedergefahren zur Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten, aufgefahren gen Himmel; sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dannen er kommen wird zu richten die Lebendigen und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige christliche Kirche, die Gemeinde der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben. Amen.
Vaterunser
Vater unser im Himmel Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen (Luthers Morgensegen)
Ich danke Dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, Deinen lieben Sohn, daß Du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte Dich, Du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, daß Dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in Deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde.
Als dann mit Freuden an Dein Werk gegangen und etwa ein Lied gesungen oder was Dir Deine Andacht eingibt.
Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.
Johannes 12,32
Lied aus dem lutherischen Kirchengesangbuch:
Gen Himmel aufgefahren ist, Halleluja, der Ehrenkönig Jesus Christ. Halleluja.
Er sitzt zu Gottes rechter Hand, Halleluja, herrscht über Himml und alle Land. Halleluja.
Nun ist erfüllt, was gschrieben ist, Halleluja, in Psalmen von dem Herren Christ. Halleluja.
Nun sitzt beim Herren Davids Herr, Halleluja, wie zu ihm gsprochen hat der Herr. Halleluja.
Drum jauchzen wir mit großem Schalln, Halleluja, dem Herren Christ zum Wohlgefalln. Halleluja.
Der Heiligen Dreifaltigkeit, Halleluja, sei Lob und Preis in Ewigkeit. Halleluja.
Nach dem “Coelos ascendit hodie” (15.Jhd), Frankfurt/Oder 1601 (LKG 175)
Fortlaufende Lese
Und als man sie hatte gehen lassen, kamen sie zu den Ihren und berichteten, was die Hohenpriester und Ältesten zu ihnen gesagt hatten. Als sie das hörten, erhoben sie ihre Stimme einmütig zu Gott und sprachen: Herr, du hast Himmel und Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht, du hast durch den Mund unseres Vaters David, deines Knechtes, durch den Heiligen Geist gesagt: »Warum toben die Heiden, und die Völker nehmen sich vor, was vergeblich ist? Die Könige der Erde treten zusammen, und die Fürsten versammeln sich wider den Herrn und seinen Christus.« Wahrhaftig, sie haben sich versammelt in dieser Stadt gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, Herodes und Pontius Pilatus mit den Heiden und den Stämmen Israels, zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss zuvor bestimmt haben, dass es geschehen sollte. Und nun, Herr, sieh an ihr Drohen und gib deinen Knechten, mit allem Freimut zu reden dein Wort. Strecke deine Hand aus zur Heilung und lass Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus. Und als sie gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren; und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimut.
Apostelgeschichte 4,23-31
Morgenlese
Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und mich bitten, und ich will euch erhören. Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR, und will eure Gefangenschaft wenden und euch sammeln aus allen Völkern und von allen Orten, wohin ich euch verstoßen habe, spricht der HERR, und will.
Jeremia 29,11-14
Abendlese
Ahmt mit mir Christus nach, Brüder, und seht auf die, die so wandeln, wie ihr uns zum Vorbild habt. Denn viele wandeln so, dass ich euch oft von ihnen gesagt habe, nun aber sage ich’s auch unter Tränen: Sie sind die Feinde des Kreuzes Christi. Ihr Ende ist die Verdammnis, ihr Gott ist der Bauch und ihre Ehre ist in ihrer Schande; sie sind irdisch gesinnt. Wir aber sind Bürger im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus, der unsern geringen Leib verwandeln wird, dass er gleich werde seinem verherrlichten Leibe nach der Kraft, mit der er sich alle Dinge untertan machen kann.
Also, meine lieben Brüder, nach denen ich mich sehne, meine Freude und meine Krone, steht fest in dem Herrn, ihr Lieben.
Philipper 3,17-4,1
Bekenntnislese
Sieh, so haben wir in diesen drei Bitten auf einfachste Weise die Dinge genannt, um deretwillen wir bitten. Sie betreffen alle Gott selbst (Gottes Name, Gottes Reich, Gottes Wille), doch geht es in allem um uns, denn es bezieht sich alles allein auf uns, worum wir bitten, nämlich, wie gesagt, dass auch an uns geschehen möge, was ohne uns ohnehin geschieht. Denn ebenso wie auch ohne unser Bitten sein Name geheiligt wird und sein Reich kommt, so geschieht auch ohne unser Gebet sein Wille und setzt sich durch, auch wenn der Teufel mit seinem Anhang sehr dagegen angeht, zürnt und tobt und versucht, das Evangelium ganz zu vertilgen. Aber um unsertwillen müssen wir bitten, damit sein Wille auch bei uns ungehindert geschehe und sie – mögen sie noch so toben – nichts erreichen können, wir aber gegen alle Macht und Verfolgung fest bleiben und den Willen Gottes an uns geschehen lassen.
Solch ein Gebet soll jetzt unser Schutz und Wehr sein, womit wir alles abwehren und niederlegen, was Teufel, Bischöfe, Tyrannen und Ketzer gegen unser Evangelium ausrichten. Lass sie alle zusammen zürnen und ihr Äußerstes versuchen, planen und beschließen, wie sie uns unterdrücken und ausrotten wollen, damit ihr Wille und Vorhaben sich durchsetze und bestehe – : Dagegen sollen ein oder zwei Christen mit diesem einen Stück (dem Gebet) unsere Mauer sein, gegen die sie vergeblich anlaufen und an der sie scheitern.
Den Trost und die Gewissheit haben wir, dass der Wille und das Vornehmen des Teufels und aller unserer Feinde untergehen und zunichte werden soll und muss, gleich wie stolz, sicher und mächtig sie sich vorkommen. Denn wenn ihr Wille nicht gebrochen und verhindert wird, könnte Gottes Reich auf Erden nicht bestehen bleiben und sein Name nicht geheiligt werden.
Die 4. Bitte: Unser tägliches Brot gib uns heute.
Hier denken wir nun an unsern „armen Brotkorb“, d. h. an das, was unser Leib zum Leben nötig hat. Es ist ein kurzes, schlichtes Wort, aber es schließt vieles in sich. Denn wenn du „tägliches Brot“ sagst und darum bittest, bittest du um alles, was dazugehört, um das tägliche Brot zu haben und zu genießen, und zugleich wendest du dich mit dieser Bitte gegen alles, was dich daran hindert, das tägliche Brot zu haben und zu genießen. Darum musst du deine Gedanken weit umherschweifen lassen und sie auf viele Dinge richten, nicht allein auf den Backofen oder den Mehlsack, sondern du musst an die weiten Felder und das Ackerland denken, die das tägliche Brot und viele Arten von Nahrungsmitteln hervorbringen und tragen. Denn wenn Gott es nicht wachsen ließe, es segnete und auf den Feldern vor Schaden bewahrte, würden wir niemals Brot aus dem Backofen nehmen und auf den Tisch legen können.
Um es kurz zu machen: Diese Bitte will alles mit einschließen, was zu diesem ganzen Leben auf der Welt gehört, denn allein um unsers Lebens willen müssen wir ja das täglich Brot haben. Nun gehört zum Leben nicht allein dies, dass unser Leib Nahrung und Kleidung und andere lebensnotwendigen Dinge hat; sondern auch, dass wir in Ruhe und Frieden mit den Menschen leben können, mit denen wir in unserm täglichen Leben, in Arbeit und Beruf, zusammenleben und Umgang haben. Mit andern Worten: Alles ist mit einbezogen, was unser Leben zu Hause und in der Nachbarschaft, im gesellschaft- lichen Verkehr und im Staat betrifft. Denn wo es an diesen Dingen fehlt, wo sie nicht so sind, wie sie sein sollten, da fehlt etwas, was zum Leben nötig ist, und da kann auf die Dauer das Leben nicht erhalten werden.
Und es ist wohl am allernötigsten, für den Staat und die Regierenden zu beten, denn durch sie erhält uns Gott am allermeisten unser tägliches Brot und ein sicheres Leben in gutem Auskommen. Denn obgleich wir alles in reicher Fülle von Gott bekommen haben, so können wir doch nichts davon behalten und unangefochten und fröhlich gebrauchen, wenn er uns nicht Frieden und ruhige Zeiten geben würde. Denn wo Unfriede, Hader und Krieg ist, da ist uns das tägliche Brot schon genommen oder zumindest gefährdet.
Darum sollte das Wappen eines jeden frommen Fürsten eigentlich mit einem Brot statt mit einem Löwen oder Rautenkranz geschmückt sein; auch die Münzen sollten statt ihrer sonstigen Prägungen eigentlich ein Brot eingeprägt haben, um uns beide – die Regierenden und das Volk – daran zu erinnern, dass wir durch ihr Amt Schutz und Frieden haben und ohne sie das liebe Brot nicht essen und behalten könnten. Darum soll man ihnen auch alle schuldige Ehre erweisen. Was wir ihnen schuldig sind, sollen wir ihnen geben, denn ihnen verdanken wir es, wenn wir alles, was wir haben, in Ruhe und Frieden genießen können. Sonst würden wir keinen Heller behalten. Darum soll man auch für sie beten, damit uns Gott durch sie noch reichlicher Segen und Gutes geben möge.
Damit ist aufs Kürzeste gezeigt und beschrieben, was diese Bitte alles umschließt. Daraus könnte man nun ein langes Gebet machen und mit vielen Worten alle diese Dinge, die hiermit eingeschlossen sind, aufzählen, wie z.B., dass wir bitten, dass uns Gott Essen und Trinken geben möge, Kleidung, Haus und Hof und einen gesunden Leib; außerdem dass Gott das Getreide und die Früchte auf dem Felde wachsen und geraten lassen möge; weiterhin, dass er auch helfe, mit allem gut hauszuhalten; dass er uns Ehepartner, Kinder und Arbeitskräfte geben und erhalten möge, die treu und rechtschaffen sind; dass er unsere Arbeit, unser Handwerk oder was immer wir zu tun haben, geraten und gelingen lasse; dass er uns treue Nachbarn und gute Freunde beschere usf.
Ebenso, dass er dem Kaiser, dem König und allen Verantwortlichen im Staat, insbesondere unserm Landesfürsten, allen Ratsherren, Regierungsvertretern und Beamten Weisheit, Festigkeit und Glück gebe, gut zu regieren und alle Feinde zu besiegen; den Bürgern und dem Volk jedoch Gehorsam, Frieden und Eintracht, um miteinander leben zu können.
Und ferner, dass Gott uns vor allem Schaden an Leib und Leben behüte, auch vor Unwetter, Hagel, Feuer, Wasser, Vergiftung, Pest, Viehsterben, Krieg und Blutvergießen, teurer Zeit, schädlichem Ungeziefer, bösen Menschen usf. Es ist gut, den Menschen dies einzuprägen, dass all die genannten Dinge und dergleichen von Gott gegeben werden und von uns erbeten sein müssen.
Vor allem aber ist diese Bitte auch gegen unsern größten Feind gerichtet, den Teufel. Denn das ist sein ganzes Sinnen und Trachten, dies alles, was wir von Gott haben, zu nehmen oder zu gefährden. Und er begnügt sich nicht damit, allein das „geistliche Regiment“ zu bekämpfen und zu zerstören, indem er die Seelen der Menschen durch seine Lügen verführt und unter seine Herrschaft bringt, sondern er sucht auch zu verhindern, dass geordnete Staatswesen auf Erden bestehen, in denen ein ehrbares und friedliches Leben zu führen möglich ist; er richtet soviel Hader, Mord, Aufruhr und Krieg an, ferner Unwetter und Hagel, das Getreide und Vieh zu verderben, die Luft zu vergiften usf.
Kurz, er kann es nicht leiden, wenn jemand einen Bissen Brot von Gott erhalten hat und mit Frieden isst; wenn es in seiner Macht stünde und unsere Gebete und vor allem Gott dies nicht verhinderte – wir würden gewiss keinen Halm auf dem Feld, keinen Pfennig im Haus, ja nicht eine Stunde das Leben behalten, insbesondere die nicht, die Gottes Wort haben und gerne Christen sein wollen.