Das ist ein köstlich Ding, dem HERRN danken (Ps 92)

Bad Hersfeld (Hessen)

Das ist ein köstlich Ding, dem HERRN danken und lobsingen deinem Namen, du Höchster, des Morgens deine Gnade und des Nachts deine Wahrheit verkündigen auf dem Psalter mit zehn Saiten, auf der Harfe und zum Klang der Zither. Denn, HERR, du lässest mich fröhlich singen von deinen Werken, und ich rühme die Taten deiner Hände. 

HERR, wie sind deine Werke so groß! Deine Gedanken sind sehr tief. Ein Törichter glaubt das nicht, und ein Narr begreift es nicht. Die Gottlosen grünen wie das Gras, / und die Übeltäter blühen alle – nur um vertilgt zu werden für immer! Aber du, HERR, bist der Höchste und bleibest ewiglich. Denn siehe, deine Feinde, HERR, siehe, deine Feinde werden umkommen, und alle Übeltäter sollen zerstreut werden. 

Aber du erhöhst mein Horn wie bei einem Wildstier und salbst mich mit frischem Öl. Mit Freude sieht mein Auge auf meine Feinde herab und hört mein Ohr von den Boshaften, die sich gegen mich erheben. Der Gerechte wird grünen wie ein Palmbaum, er wird wachsen wie eine Zeder auf dem Libanon. Die gepflanzt sind im Hause des HERRN, werden in den Vorhöfen unsres Gottes grünen. Und wenn sie auch alt werden, werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein, dass sie verkündigen, dass der HERR gerecht ist; er ist mein Fels und kein Unrecht ist an ihm. 

Psalm 92. Ein Psalm. Ein Lied für den Sabbattag. Verdeutscht von Dr. Martin Luther (Revision 2017)

Des Morgens, wenn Du aufstehst, kannst Du Dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen: 

Das walte Gott Vater + Sohn und Heiliger Geist! Amen

Apostolische Glaubensbekenntnis 

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. 

Und an Jesum Christum, seinen einigen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist von dem Heiligen Geist, geboren aus Maria der Jungfrau, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, niedergefahren zur Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten, aufgefahren gen Himmel; sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dannen er kommen wird zu richten die Lebendigen und die Toten. 

Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige christliche Kirche, die Gemeinde der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben. Amen.

Vaterunser 

Vater unser im Himmel
Geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen (Luthers Morgensegen)

Ich danke Dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, Deinen lieben Sohn, daß Du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte Dich, Du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, daß Dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in Deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde.

Als dann mit Freuden an Dein Werk gegangen und etwa ein Lied gesungen oder was Dir Deine Andacht eingibt.

Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet. 

Psalm 66,20

Lied aus dem lutherischen Kirchengesangbuch:

Wir glauben all an einen Gott, Schöpfer Himmels und der Erden, der sich zum Vater geben hat, dass wir seine Kinder werden. Er will uns allzeit ernähren, Leib und Seel auch wohl bewahren; allem Unfall will er wehren, kein Leid soll uns widerfahren. Er sorget für uns, hüt’ und wacht; es steht alles in seiner Macht.

Wir glauben auch an Jesus Christ, seinen Sohn und unsern Herren, der ewig bei dem Vater ist, gleicher Gott von Macht und Ehren, von Maria, der Jungfrauen, ist ein wahrer Mensch geboren durch den Heilgen Geist im Glauben; für uns, die wir warn verloren,
am Kreuz gestorben und vom Tod wieder auferstanden durch Gott.

Wir glauben an den Heilgen Geist, Gott mit Vater und dem Sohne, der aller Schwachen Tröster heißt und mit Gaben zieret schöne, die ganz Christenheit auf Erden hält in einem Sinn gar eben; hier all Sünd vergeben werden, das Fleisch soll auch wieder leben. Nach diesem Elend ist bereit’ uns ein Leben in Ewigkeit.

Martin Luther 1524 (LKG 4)

Fortlaufende Lese

Sie sahen aber den Freimut des Petrus und Johannes und wunderten sich; denn sie merkten, dass sie ungelehrte und einfache Leute waren, und wussten auch von ihnen, dass sie mit Jesus gewesen waren.  14 Sie sahen aber den Menschen, der gesund geworden war, bei ihnen stehen und wussten nichts dagegen zu sagen.  15 Da hießen sie sie hinausgehen aus dem Hohen Rat und berieten miteinander  16 und sprachen: Was wollen wir mit diesen Menschen tun? Denn dass ein offenkundiges Zeichen durch sie geschehen ist, ist allen bekannt, die in Jerusalem wohnen, und wir können’s nicht leugnen.  17 Aber damit es nicht weiter einreiße unter dem Volk, wollen wir ihnen drohen, dass sie hinfort zu keinem Menschen in diesem Namen reden.  18 Und sie riefen sie und geboten ihnen, keinesfalls zu verkünden oder zu lehren in dem Namen Jesu.  19 Petrus aber und Johannes antworteten und sprachen zu ihnen: Urteilt selbst, ob es vor Gott recht ist, dass wir euch mehr gehorchen als Gott.  20 Wir können’s ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben.  21 Da drohten sie ihnen und ließen sie gehen um des Volkes willen, weil sie nicht wussten, wie man sie hätte bestrafen können; denn alle lobten Gott für das, was geschehen war.  22 Denn der Mensch war über vierzig Jahre alt, an dem dieses Zeichen der Heilung geschehen war. 

Apostelgeschichte 4,13-22

Morgenlese

Darum, nachdem auch ich gehört habe von dem Glauben bei euch an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen, höre ich nicht auf, zu danken für euch, und gedenke euer in meinem Gebet, dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und der Offenbarung, ihn zu erkennen. 

Und er gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid, wie reich die Herrlichkeit seines Erbes für die Heiligen ist und wie überschwänglich groß seine Kraft an uns ist, die wir glauben durch die Wirkung seiner mächtigen Stärke. 

Mit ihr hat er an Christus gewirkt, als er ihn von den Toten auferweckt hat und eingesetzt zu seiner Rechten im Himmel über alle Reiche, Gewalt, Macht, Herrschaft und jeden Namen, der angerufen wird, nicht allein in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen. Und alles hat er unter seine Füße getan und hat ihn gesetzt der Gemeinde zum Haupt über alles, welche sein Leib ist, nämlich die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt. 

Epheser 1,15-23

Abendlese

Seid ihr nun mit Christus auferweckt, so sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes. Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist. Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott. Wenn aber Christus, euer Leben, offenbar wird, dann werdet ihr auch offenbar werden mit ihm in Herrlichkeit. So tötet nun die Glieder, die auf Erden sind, Unzucht, Unreinheit, schändliche Leidenschaft, böse Begierde und die Habsucht, die Götzendienst ist. Um solcher Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Ungehorsams. In dem allen seid auch ihr einst gewandelt, als ihr noch darin lebtet. Nun aber legt auch ihr das alles ab: Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, schandbare Worte aus eurem Munde; belügt einander nicht; denn ihr habt den alten Menschen mit seinen Werken ausgezogen und den neuen angezogen, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat.

Kolosser 3,1-10

Bekenntnislese

Denn das Reich Gottes kommt auf zweierlei Weise: Einmal hier in dieser Zeit, durch das Wort Gottes und den Glauben, zum andern in der Ewigkeit, durch die Wiederkunft Christi. Nun bitten wir um dies beides: Dass das Reich Gottes zu denen kommen möge, die noch nicht in ihm sind, und auch zu uns komme, zu denen es schon gekommen ist; es kommt aber zu uns durch die tägliche Zunahme im Glauben und christlichen Leben und schließlich durch das Kommen des ewigen Lebens.

Dies alles heißt mit andern Worten soviel wie: „Lieber Vater, wir bitten, gib uns zuallererst dein Wort, damit das Evangelium in rechter Weise in der Welt gepredigt wird; dann aber gib auch, dass es im Glauben angenommen wird, in uns wirkt und lebendig ist, damit dein Reich – durch dein Wort und die Kraft des Heiligen Geistes – sich unter uns ausbreitet und das Reich des Teufels vernichtet wird, sodass er kein Recht und keine Macht mehr über uns hat – solange bis sein Reich schließlich ganz zerstört und Sünde, Tod und Hölle vertilgt werden und wir in vollkommener Gerechtigkeit und Seligkeit ewig leben.“

Daraus kannst du entnehmen, dass wir hier nicht um eine Kleinigkeit oder um ein zeitliches, vergängliches Gut bitten, sondern um einen ewigen, überschwänglich großen Schatz, ja um alles, was Gott selbst sein eigen nennt. Es ist viel zu groß, als dass eines Menschen Herz darauf kommen könnte, dies zu begehren – wenn er nicht selbst geboten hätte, darum zu bitten.

Aber weil er Gott ist, will er sich auch die Ehre nicht nehmen lassen, dass er viel
mehr und reichlicher gibt, als es je einer begreifen kann; er ist ein ewiger, unversiegbarer Quell, der, je mehr er verströmt und überfließt, nur um so mehr von sich gibt; nichts begehrt er so sehr von uns, als dass wir viele und große Dinge von ihm erbitten; andererseits zürnt er, wenn man nicht zuversichtlich bittet und fordert.

Wenn z. B. der reichste und mächtigste Kaiser einem armen Bettler befehlen würde, er möchte bitten, was immer er begehrt, und er bereit wäre, ein großes, kaiserliches Geschenk zu machen, und der Narr nicht mehr als um einen Teller Suppe bettelte – man würde ihn mit Recht für einen Schelm und Bösewicht halten, der mit dem Befehl der kaiserlichen Majestät seinen Spott treibt und ihn verhöhnt und der es nicht wert ist, vor seine Augen zu kommen. Ebenso gereicht es auch Gott zu großer Schmach und Schande, wenn wir, denen er so unaussprechlich große Güter anbietet und zusagt, dies verachten oder uns nicht trauen, etwas von ihm anzunehmen und kaum um ein Stück Brot zu bitten wagen.

Das alles ist Schuld des schändlichen Unglaubens, der nichts Gutes von Gott erwartet,
nicht einmal, dass er ihm den Bauch füllt, geschweige denn, dass er vertrauensvoll jene ewigen Güter von Gott erwartet. Darum sollen wir uns dagegen stark machen und dies die erste Bitte sein lassen; dann werden wir gewiss auch alles andere reichlich haben, wie Christus lehrt: „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes, so soll euch solches alles zufallen.“ Denn wie sollte Gott uns an zeitlichen Gütern Mangel leiden und darben lassen, wenn er uns ewige und unvergängliche Güter zusagt?

Die 3. Bitte: Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf Erden.

Bisher (in den ersten beiden Bitten) haben wir gebetet, dass Gottes Name von uns geehrt werde und dass sein Reich unter uns sich ausbreite. Darin ist alles inbegriffen, was Gottes Ehre und unsere Seligkeit betrifft; Letztere bedeutet, dass wir Gott und alle seine Güter zu eigen bekommen. Aber das ist nun überaus notwendig, dass wir dies alles festhalten und uns nicht davon trennen lassen. Denn wie es in einem guten Staat nicht allein jene geben muss, die etwas aufbauen und gut regieren, sondern auch jene, die das Böse abwehren, den Staat schützen und sorgsam darüber wachen, dass er nicht zu Schaden kommt, so auch hier: Auch wenn wir um die notwendigsten Dinge gebetet haben – um das Evangelium, den Glauben und um den heiligen Geist, dass er uns regiere und aus der Macht des Teufels erlösen möge – ‚ so müssen wir auch darum bitten, dass Gottes Wille sich (gegen alle gottfeindlichen Mächte) durchsetze. Denn es müsste mit wunderlichen Dingen zugehen, wenn wir beim Glauben bleiben sollten, ohne dass wir viele Angriffe und Anfechtungen von all denen erleiden müssten, die darauf aus sind, die Erfüllung der beiden vorigen Bitten zu verhindern und abzuwehren.

Denn niemand will es wahrhaben, wie sich der Teufel dagegenstellt und sich sträubt; denn er kann es nicht leiden, dass jemand richtig lehrt oder glaubt. Es tut ihm über die Maßen weh, dass seine Lügen und Gräuel, die er mit dem Schein des göttlichen Namens versehen hat, aufgedeckt werden und er nun mit Schande dastehen muss; und dass er darüber hinaus aus den Herzen der Menschen vertrieben wird und er einen solchen Einbruch in seinem Reich geschehen lassen muss. Darum tobt und wütet er mit aller
seiner Macht und Kraft wie ein zorniger Feind.

Er nimmt alles zu Hilfe, was ihm untergeben ist, auch die Welt und unser eigenes Fleisch. Denn unser Fleisch ist von Natur böse und zum Bösen geneigt, auch nachdem wir das
Wort Gottes angenommen haben und glauben. Die Welt aber ist arg und böse. Da hetzt der Teufel alles auf, er entfacht allen Widerstand gegen uns, um uns Hindernisse in den Weg zu legen, uns zu sich zurückzutreiben, zu Boden zu strecken und wieder in seine Gewalt zu bringen.

Das ist sein Wille; danach steht ihm der Sinn und alle seine Gedanken; danach trachtet er Tag und Nacht, und er ruht keinen Augenblick, sondern er gebraucht dazu alle List und Tücke, alle Wege und Möglichkeiten, die er nur immer erdenken kann.

Darum müssen wir uns völlig klar darüber sein, dass, wenn wir Christen sein wollen, wir den Teufel mit all seinen Engeln und die Welt zum Feind haben, die uns alles Unglück und Herzeleid antun. Denn wo Gottes Wort gepredigt, angenommen und geglaubt wird und Frucht bringt, da wird auch das liebe Kreuz nicht ausbleiben. Und niemand denke, dass er Frieden haben werde, sondern er muss bereit sein aufzugeben, was er auf Erden hat, Gut und Ehre, Haus und Hof, Frau und Kind, Leib und Leben. Das tut nun unserm Fleisch, dem alten Adam, weh; denn es heißt am Glauben festhalten und mit Geduld leiden, wenn man uns ergreift, und loslassen, was man uns nimmt.

Darum ist diese Bitte ebenso nötig wie alle andern, und wir haben Grund, unaufhörlich zu bitten: „Lieber Vater, dein Wille geschehe, nicht der Wille des Teufels und der Wille unserer Feinde; nichts möge geschehen, was dein heiliges Wort verfolgen und unter-drücken oder dein Reich hindern will. Und hilf uns, dass wir alles, was wir um deinet-willen erleiden, mit Geduld tragen und überwinden und unser armes Fleisch nicht aus Schwachheit oder Trägheit zurückweiche und von dir abfalle.“

Dr. Martin Luther, Großer Katechismus: Vaterunser (GK III,53-67)

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About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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