Im Schatten des allerhöchsten auch in Frankentrost
Ich sprach: In der Mitte meines Lebens muss ich dahinfahren, zu des Totenreichs Pforten bin ich befohlen für den Rest meiner Jahre. Ich sprach: Nun werde ich nicht mehr sehen den HERRN, ja, den HERRN im Lande der Lebendigen, nicht mehr schauen die Menschen, mit denen, die auf der Welt sind. Meine Hütte ist abgebrochen und über mir weggenommen wie eines Hirten Zelt. Zu Ende gewebt hab ich mein Leben wie ein Weber; er schneidet mich ab vom Faden. Tag und Nacht gibst du mich preis; bis zum Morgen schreie ich um Hilfe; aber er zerbricht mir alle meine Knochen wie ein Löwe; Tag und Nacht gibst du mich preis. Ich zwitschere wie eine Schwalbe und gurre wie eine Taube. Meine Augen sehen verlangend nach oben: Herr, ich leide Not, tritt für mich ein!
Was soll ich reden und was ihm sagen? Er hat’s getan! Entflohen ist all mein Schlaf bei solcher Betrübnis meiner Seele. Herr, davon lebt man, und allein darin liegt meines Lebens Kraft: Du lässt mich genesen und am Leben bleiben. Siehe, um Trost war mir sehr bange. Du aber hast dich meiner Seele herzlich angenommen, dass sie nicht verdürbe; denn du wirfst alle meine Sünden hinter dich zurück. Denn die Toten loben dich nicht, und der Tod rühmt dich nicht, und die in die Grube fahren, warten nicht auf deine Treue; sondern allein, die da leben, loben dich so wie ich heute. Der Vater macht den Kindern deine Treue kund. Der HERR hat mir geholfen, darum wollen wir singen und spielen, solange wir leben, im Hause des HERRN!
Jesaja 38,10-20 verdeutscht von Dr. Martin Luther (Revision 2017)
Des Morgens, wenn Du aufstehst, kannst Du Dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen:
Das walte Gott Vater + Sohn und Heiliger Geist! Amen
Apostolische Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesum Christum, seinen einigen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist von dem Heiligen Geist, geboren aus Maria der Jungfrau, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, niedergefahren zur Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten, aufgefahren gen Himmel; sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dannen er kommen wird zu richten die Lebendigen und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige christliche Kirche, die Gemeinde der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben. Amen.
Vaterunser
Vater unser im Himmel Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen (Luthers Morgensegen)
Ich danke Dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, Deinen lieben Sohn, daß Du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte Dich, Du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, daß Dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in Deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde.
Als dann mit Freuden an Dein Werk gegangen und etwa ein Lied gesungen oder was Dir Deine Andacht eingibt.
Kollekte für Jubilate.
Du Gott, himmlischer Vater, Deine Schöpfung singt Dir ihr Loblied – die Vögel des Himmels, die Tiere auf den Feldern und in den Wäldern. Bäume, Sträucher und Blumen – sie werfen Dir ihre Blütenpracht entgegen. Dein Geist wecke unsere Sinne und unsere Seele, damit wir dich loben und preisen. Deinem Sohn, Jesus Christus, auferstanden von den Toten, gehört unsere Zukunft. Amen.
Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.
1.Korinther 5,17
Lied aus dem lutherischen Kirchengesangbuch
Wach auf, mein Herz, die Nacht ist hin, die Sonn ist aufgegangen. Ermuntre deinen Geist und Sinn, den Heiland zu umfangen, der heute durch des Todes Tür gebrochen aus dem Grab herfür der ganzen Welt zur Wonne.
Steh aus dem Grab der Sünden auf und such ein neues Leben, vollführe deinen Glaubenslauf und lass dein Herz sich heben gen Himmel, da dein Jesus ist, und such, was droben, als ein Christ, der geistlich auferstanden.
Vergiss nun, was dahinten ist, und tracht nach dem, was droben, damit dein Herz zu jeder Frist zu Jesus sei erhoben. Tritt unter dich die böse Welt und strebe nach des Himmels Zelt, wo Jesus ist zu finden.
Quält dich ein schwerer Sorgenstein, dein Jesus wird ihn heben; es kann ein Christ bei Kreuzespein in Freud und Wonne leben. Wirf dein Anliegen auf den Herrn und sorge nicht, er ist nicht fern, weil er ist auferstanden.
Geh mit Maria Magdalen und Salome zum Grabe, die früh dahin aus Liebe gehn mit ihrer Salbungsgabe, so wirst du sehn, dass Jesus Christ vom Tod heut auferstanden ist und nicht im Grab zu finden.
Es hat der Löw aus Judas Stamm heut siegreich überwunden, und das erwürgte Gotteslamm hat uns zum Heil erfunden das Leben und Gerechtigkeit, weil er nach überwundnem Streit den Feind zur Schau getragen.
Drum auf, mein Herz, fang an den Streit, weil Jesus überwunden; er wird auch überwinden weit in dir, weil er gebunden der Feinde Macht, dass du aufstehst und in ein neues Leben gehst und Gott im Glauben dienest.
Scheu weder Teufel, Welt noch Tod noch gar der Hölle Rachen. Dein Jesus lebt, es hat kein Not, er ist noch bei den Schwachen und den Geringen in der Welt als ein gekrönter Siegesheld; drum wirst du überwinden.
Ach mein Herr Jesu, der du bist vom Tode auferstanden, rett uns aus Satans Macht und List und aus des Todes Banden, dass wir zusammen insgemein zum neuen Leben gehen ein, das du uns hast erworben.
Sei hochgelobt in dieser Zeit von allen Gotteskindern und ewig in der Herrlichkeit von allen Überwindern, die überwunden durch dein Blut; Herr Jesu, gib uns Kraft und Mut, dass wir auch überwinden.
Lorenz Lorenzen 1700 (LKG 171)
Fortlaufende Lese
Blast die Posaune zu Zion, ruft laut auf meinem heiligen Berge! Erzittert, alle Bewohner des Landes! Denn der Tag des HERRN kommt und ist nahe, 2 ein finsterer Tag, ein dunkler Tag, ein wolkiger Tag, ein nebliger Tag! Gleichwie die Morgenröte sich ausbreitet über die Berge, so kommt ein großes und mächtiges Volk, desgleichen vormals nicht gewesen ist und hinfort nicht sein wird auf ewige Zeiten für und für. 3 Vor ihm her geht ein verzehrendes Feuer und hinter ihm eine brennende Flamme. Das Land ist vor ihm wie der Garten Eden, aber nach ihm wie eine wüste Einöde, und niemand wird ihm entgehen. 4 Sie sind gestaltet wie Pferde und rennen wie die Rosse. 5 Sie sprengen daher über die Höhen der Berge, wie die Wagen rasseln und wie eine Flamme prasselt im Stroh, wie ein mächtiges Volk, das zum Kampf gerüstet ist. 6 Völker entsetzen sich vor ihm, und jedes Angesicht erbleicht. 7 Sie laufen wie Helden und ersteigen die Mauern wie Krieger; ein jeder geht stracks seinen Weg, weicht nicht von seinen Pfaden. 8 Keiner drängt den andern, sondern ein jeder zieht auf seinem Weg daher; sie durchbrechen die feindlichen Waffen und dabei reißt ihr Zug nicht ab. 9 Sie stürzen sich auf die Stadt, laufen auf der Mauer, in die Häuser steigen sie ein, wie ein Dieb kommen sie durch die Fenster. 10 Vor ihm erzittert das Land und bebt der Himmel, Sonne und Mond werden finster, und die Sterne halten ihren Schein zurück. 11 Und der HERR lässt seinen Donner vor seinem Heer erschallen. Denn sein Heer ist sehr groß; denn es ist mächtig und richtet seinen Befehl aus. Ja, der Tag des HERRN ist groß und voller Schrecken, wer kann ihn ertragen?
Joel 2,1-11
Morgenlese
Darum legt die Lüge ab und redet die Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten, weil wir untereinander Glieder sind. 26 Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen 27 und gebt nicht Raum dem Teufel. 28 Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern arbeite und schaffe mit eigenen Händen das nötige Gut, damit er dem Bedürftigen abgeben kann. 29 Lasst kein faules Geschwätz aus eurem Mund gehen, sondern redet, was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Gnade bringe denen, die es hören. 30 Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt seid für den Tag der Erlösung. 31 Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung seien fern von euch samt aller Bosheit. 32 Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus.
Epheser 4,25-32
Abendlese
Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll. Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, dass die Kinder Gottes offenbar werden. Die Schöpfung ist ja unterworfen der Vergänglichkeit – ohne ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat –, doch auf Hoffnung; denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick seufzt und in Wehen liegt.
Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe haben, seufzen in uns selbst und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes.
Römer 8,18-23
Bekenntnislese
Das 6. Gebot: Du sollst nicht ehebrechen.
Dieses und die folgenden Gebote sind leicht zu verstehen, wenn man das vorige verstanden hat. Denn sie laufen alle darauf hinaus, dass man sich davor hüten soll, dem Nächsten allerlei Schaden zuzufügen. Sie folgen aber in guter Ordnung: das Erste bezieht sich auf die Person des Nächsten selbst, das Folgende auf die ihm nächststehende Person bzw. auf das Gut, das ihm nach seinem eigenen Leben am nächsten steht, nämlich sein eheliches Gemahl, das mit ihm ein Fleisch und Blut ist. An keinem andern Gut kann man ihm größeren Schaden zufügen. Darum wird hier auch klar zum Ausdruck gebracht, dass man dem Nächsten keine Schande bereiten soll, indem man sich an seiner Ehefrau vergeht.
Und dieses Gebot bezieht sich dem Wortlaut nach allein auf den Ehebruch, und zwar deswegen, weil es im jüdischen Volk so geordnet und geboten war, dass jeder ehelich werden musste. Darum sollten die Jugendlichen auch möglichst zeitig heiraten. Ledig zu sein galt nichts. Es gab auch keine öffentliche Prostitution, wie sie jetzt bei uns gestattet ist. Darum ist der Ehebruch die verbreitetste Unkeuschheit bei ihnen gewesen.
Weil aber bei uns eine solche schändliche Anhäufung aller Untugenden und Laster zu finden ist, richtet sich dieses Gebot gegen alle Arten von Unkeuschheit, welche es auch immer sein mögen. Es verbietet auch nicht allein das unkeusche Tun, sondern auch alles, was zur Unkeuschheit reizt und verführt. So sollen Herz, Mund und der ganze Leib keusch sein. Und kein Anlass und keine Verführung zur Unkeuschheit sollen gegeben werden. Schließlich soll man auch aller Unkeuschheit wehren und, wo jemand in Gefahr und Versuchung gerät, gegen das 6. Gebot zu sündigen oder dazu verführt zu werden, ihn beschützen und ihm helfen, damit die Ehre des Nächsten nicht angetastet werde. Denn wenn du Hilfeleistung unterlässt, wo du Schaden verhüten könntest, oder darüber hinweg siehst, als ginge es dich nichts an, bist du ebenso schuldig wie der Täter selbst. So wird, um es kurz zu sagen, in diesem Gebot gefordert, dass ein jeder selbst keusch leben und auch dem Nächsten dazu behilflich sein soll. So will Gott durch dieses Gebot eines jeden Ehegemahl schützen und bewahren, damit sich niemand an ihm vergreife.
Weil sich dieses Gebot aber vor allem auf den Ehestand bezieht und Anlass gibt, von ihm zu reden, sollst du Folgendes bedenken und zu Herzen nehmen: Erstens wie sehr Gott diesen Stand dadurch ehrt und hervorhebt, dass er ihn durch sein Gebot bestätigt und schützt. Bestätigt hat er ihn im 4. Gebot: „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.“ Hier – mit dem 6. Gebot – bewahrt und schützt er ihn. Darum will er auch, dass wir ihn als einen göttlichen und seligen Stand ehren, ansehen und führen. Denn er hat ihn vor allen andern Ständen eingesetzt. Er hat Mann und Frau unterschiedlich geschaffen, wie das vor Augen ist, aber nicht, damit sie miteinander Unzucht treiben, sondern dass Mann und Frau in der Ehe zusammenhalten, fruchtbar sind, Kinder zeugen, ernähren und zu Gottes Ehre aufziehen.
Darum hat Gott den Ehestand auch vor allen andern Ständen auf’s reichlichste gesegnet. Alles, was es in der Welt gibt, hat Gott dem Ehestand zugedacht und soll ihm zugute kommen, sodass er mit allem reichlich versorgt ist. So ist die Ehe kein Kinderspiel und keine vorwitzige Sache, sondern eine vortreffliche Ordnung, um die es Gott sehr ernst ist. Denn es kommt ihm alles darauf an, dass man Leute erzieht, die der Welt dienen und ihr helfen, Gott zu erkennen, ein seliges und an guten Taten reiches Leben zu führen und gegen alles Böse und den Teufel zu kämpfen.
Darum habe ich immer gelehrt, dass man die Ehe nicht verachten oder geringschätzen soll, wie es die blinde Welt und unsere falschen Geistlichen tun. Man soll die Ehe vielmehr ansehen, wie Gottes Wort sie sieht, denn Gott heiligt den Ehestand und zeichnet ihn vor allen andern Ständen aus. Er ist allen andern Ständen nicht nur gleich – ob es sich nun um Kaiser, Fürsten und Bischöfe handelt – ‚ sondern ist höher als sie alle. Ob nun jemand im geistlichen oder weltlichen Stande lebt – alle müssen diesem Stand Ehre bezeugen und sich in ihn hineinfinden, wie wir noch hören werden. Darum ist der Ehestand nicht ein besonderer Stand, sondern der verbreitetste und doch edelste Stand, der sich in der ganzen Christenheit, ja in der ganzen Welt findet.
Zweitens sollst du auch wissen, dass der Ehestand nicht allein ein ehrenhafter, sondern auch ein notwendiger Stand ist. Es ist ernstlich von Gott geboten, dass in allen Ständen und Gesellschaftsschichten Mann und Frau die Ehe eingehen sollen, zu der sie doch geschaffen sind. Ausgenommen sind einige wenige, welche Gott davon ausgenommen hat, sei es, dass sie zur Ehe nicht tüchtig sind, oder sei es, dass er sie durch eine hohe, übernatürliche Gabe von ihr befreit hat, eine Gabe, die sie befähigt, auch außerhalb der Ehe in Keuschheit zu leben. Denn wo es nach der Natur geht, wie sie Gott dem Menschen eingepflanzt hat, ist es nicht möglich, ohne Ehe keusch zu bleiben, denn Fleisch und Blut bleiben Fleisch und Blut. Und die natürliche Neigung und der geschlechtliche Trieb lassen sich nicht unterdrücken, wie jeder sieht und fühlt. Darum hat auch Gott den Ehestand befohlen, damit es desto leichter fällt, die Unkeuschheit einigermaßen zu meiden. In der Ehe hat ein jeder sein zugewiesenes Teil und soll sich daran genügen lassen – obgleich noch Gottes Gnade hinzukommen muss, damit auch das Herz keusch sei.
Daraus kannst du nun erkennen, wie sehr der Papst, die Priester, die Mönche und Nonnen Gottes Gebot und Ordnung widerstreben. Denn sie verachten und verbieten den Ehestand, und sie sind so vermessen, das Gelübde abzulegen, ewige Keuschheit zu halten. Dazu betrügen sie auch noch die einfachen Leute mit lügnerischen Worten und heuchlerischem Schein. Denn niemand hat so wenig Lust und Liebe zur Keuschheit als gerade sie, die den Ehestand aus Gründen der Heiligkeit meiden, und entweder öffentlich und schamlos in Hurerei liegen oder es heimlich noch ärger treiben. Man, wagt es gar nicht zu sagen; allzuviel hat man leider erfahren. Kurz, auch wenn sie sich der Hurerei selbst enthalten, so steckt doch ihr Herz voll unkeuscher Gedanken und böser Lust. Es ist ein ewiges Brennen und heimliches Leiden, das man im ehelichen Leben vermeiden kann.
Darum sind durch dieses Gebot alle der Ehe entgegenstehenden Keuschheitsgelübde verdammt und außer Kraft gesetzt. Ja, es ist sogar all den armen, gefangenen Gewissen, die durch ihre Klostergelübde betrogen worden sind, geboten, dass sie aus dem unkeuschen Stand in das eheliche Leben treten. Auch wenn sonst das klösterliche Leben Gott wohlgefällig wäre, würde es doch nicht in ihrer Kraft stehen, Keuschheit zu bewahren. Wenn sie im Kloster bleiben, werden sie nur immer mehr und weiter gegen dieses Gebot sündigen müssen.