Halleluja! Lobet Gott in seinem Heiligtum, lobet ihn in der Feste seiner Macht! 2 Lobet ihn für seine Taten, lobet ihn in seiner großen Herrlichkeit! 3 Lobet ihn mit Posaunen, lobet ihn mit Psalter und Harfen! 4 Lobet ihn mit Pauken und Reigen, lobet ihn mit Saiten und Pfeifen! 5 Lobet ihn mit hellen Zimbeln, lobet ihn mit klingenden Zimbeln! 6 Alles, was Odem hat, lobe den HERRN! Halleluja!
Psalm 150. Verdeutscht von Dr. Martin Luther (Version 2017)
Des Morgens, wenn Du aufstehst, kannst Du Dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen:
Das walte Gott Vater + Sohn und Heiliger Geist! Amen
Apostolische Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesum Christum, seinen einigen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist von dem Heiligen Geist, geboren aus Maria der Jungfrau, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, niedergefahren zur Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten, aufgefahren gen Himmel; sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dannen er kommen wird zu richten die Lebendigen und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige christliche Kirche, die Gemeinde der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben. Amen.
Vaterunser
Vater unser im Himmel
Geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen (Luthers Morgensegen)
Ich danke Dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, Deinen lieben Sohn, daß Du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte Dich, Du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, daß Dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in Deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde.
Als dann mit Freuden an Dein Werk gegangen und etwa ein Lied gesungen oder was Dir Deine Andacht eingibt.
Kollekte für Miserikordias Domini.
Herr Jesus Christus, Du bist der gute Hirte, Du führst uns auf Deinen Wegen und läßt uns nicht Mangel leiden. Von Dir werden wir nicht verlassen. Wir bitten Dich: Halte uns zusammen bei Dir: Suche die Verlorenen. Sammle die Verstreuten, daß am Ende dieser Zeit die Deinen geschart sind um Dich, der Du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Evangelisches Gottesdienstbuch (199, S.328)
Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.
Johannes 10,11a.27f
Lied aus dem lutherischen Kirchengesangbuch
Nun freut Euch hier und überall, Ihr Schwestern und Ihr Brüder; Das Heil, das durch den Todesfall gesunken, stehet wieder. Des Lebens Leben lebet noch, sein Arm hat aller Feinde Joch mit aller Macht zerbrochen.
Die Morgenröte war noch nicht mit ihrem Licht vorhanden, und siehe, da war schon das Licht, das ewig leucht’, erstanden. Die Sonne war noch nicht erwacht, da wacht und ging in voller Macht die unerschaffne Sonne.
O Lebensfürst, o starker Leu, aus Juda Stamm erstanden, so bist Du nun wahrhaftig frei von Todes Strick und Banden. Du hast gesiegt und trägst zum Lohn ein allzeit unverwelkte Kron als Herr all Deiner Feinde.
Ich will Dich rühmen, wie Du seist die Pest und Gift der Höllen; ich will auch, Herr, durch Deinen Geist mich Dir zur Seiten stellen, und mit Dir sterben, wie Du stirbst, und was Du in dem Sieg erwirbst, soll meine Beute bleiben.
Ich will von Sünden auferstehn, wie Du vom Grab aufstehest, ich will zum andern Leben gehn, wie Du zum Himmel gehest. Dies Leben ist doch lauter Tod, drum komm und reiß aus aller Not uns in das rechte Leben.
Paul Gerhardt 1653 (LKG 169)
Fortlaufende Lese
Wie es um mich steht, wird euch alles Tychikus berichten, der liebe Bruder und treue Diener und Mitknecht in dem Herrn, 8 den ich darum zu euch sende, dass ihr erfahrt, wie es uns ergeht, und damit er eure Herzen tröste. 9 Mit ihm sende ich Onesimus, den treuen und lieben Bruder, der einer der Euren ist. Wie es hier um uns steht, werden sie euch alles berichten. 10 Es grüßen euch Aristarch, mein Mitgefangener, und Markus, der Vetter des Barnabas – seinetwegen habt ihr schon Weisungen empfangen; wenn er zu euch kommt, nehmt ihn auf –, 11 und Jesus mit dem Beinamen Justus. Von denen aus der Beschneidung sind sie allein meine Mitarbeiter am Reich Gottes, und sie sind mir ein Trost geworden. 12 Es grüßt euch Epaphras, der einer von den Euren ist, ein Knecht Christi Jesu, der allezeit in seinen Gebeten für euch ringt, auf dass ihr fest steht, vollkommen und erfüllt mit allem, was Gottes Wille ist. 13 Ich bezeuge ihm, dass er viel Mühe hat um euch und um die in Laodizea und in Hierapolis. 14 Es grüßt euch Lukas, der Arzt, der Geliebte, und Demas. 15 Grüßt die Brüder und Schwestern in Laodizea und Nympha und die Gemeinde in ihrem Hause. 16 Und wenn der Brief bei euch gelesen ist, so sorgt dafür, dass er auch in der Gemeinde von Laodizea gelesen wird und dass ihr auch den von Laodizea lest. 17 Und sagt dem Archippus: Sieh auf das Amt, das du empfangen hast in dem Herrn, dass du es ausfüllst! 18 Mein Gruß mit meiner, des Paulus, Hand. Gedenkt meiner Fesseln! Die Gnade sei mit euch!
Kolosser 4,7-18
Morgenlese
Und Jesus ging umher im Tempel in der Halle Salomos. 24 Da umringten ihn die Juden und sprachen zu ihm: Wie lange hältst du uns im Ungewissen? Bist du der Christus, so sage es frei heraus. 25 Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich tue in meines Vaters Namen, die zeugen von mir. 26 Aber ihr glaubt nicht, denn ihr seid nicht von meinen Schafen. 27 Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; 28 und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. 29 Was mir mein Vater gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann es aus des Vaters Hand reißen. 30 Ich und der Vater sind eins.
Johannes 10:23-30
Abendlese
So habt nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in der euch der Heilige Geist eingesetzt hat zu Bischöfen, zu weiden die Gemeinde Gottes, die er durch sein eigenes Blut erworben hat. 29 Denn das weiß ich, dass nach meinem Abschied reißende Wölfe zu euch kommen, die die Herde nicht verschonen werden. 30 Auch aus eurer Mitte werden Männer aufstehen, die Verkehrtes reden, um die Jünger an sich zu ziehen. 31 Darum seid wachsam und denkt daran, dass ich drei Jahre lang Tag und Nacht nicht abgelassen habe, einen jeden unter Tränen zu ermahnen. 32 Und nun befehle ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade, der da mächtig ist, euch zu erbauen und das Erbe zu geben mit allen, die geheiligt sind.
Apostelgeschichte 20,28-32
Bekenntnislese
Dies soll uns immer wieder bewegen, voller Lust und Liebe diejenigen in unser Herz zu schließen, denen wir Ehrerbietung schuldig sind, und unsere Hände zu erheben und Gott fröhlich zu danken, der uns diese Zusage gegeben hat. Um ihretwillen sollen wir bis ans Ende der Welt laufen. Denn auch wenn sich die ganze Welt zusammentun würde, könnte sie unser Leben nicht um eine Stunde verlängern oder auch nur ein Korn aus der Erde wachsen lassen. Gott aber kann und will dir alles überreichlich geben – ganz wie dein Herz es verlangt. Wer nun dies verachtet und in den Wind schlägt, der ist es überhaupt nicht wert, dass er ein Gotteswort hört.
Das alles ist nun sehr ausführlich denen gesagt, an die sich dieses Gebot wendet. Daneben wäre wohl auch den Eltern einzuprägen, was ihres Amtes ist – wie sie sich denen gegenüber verhalten sollen, die ihnen anbefohlen sind. Dies steht zwar in den 10 Geboten nicht ausdrücklich drin, aber es ist sonst an vielen Stellen der Heiligen Schrift reichlich geboten. Auch will es Gott in diesem Gebot mit inbegriffen haben, denn er redet ja von Vater und Mutter; und er will nicht böse Buben und Tyrannen zu diesem Amt haben. Er gibt ihnen auch nicht deswegen die Vollmacht und das Recht zu regieren, damit sie sich anbeten lassen. Sondern sie sollen daran denken, dass auch sie Gott Gehorsam schuldig sind und sollen darauf bedacht sein, dass sie sich vor allen Dingen ihrer Aufgabe und ihres Amtes von Herzen und in Treue annehmen. Ihre Kinder, Hausgenossen, Untertanen und so fort sollen sie nicht allein ernähren und leiblich versorgen, sondern zuallererst zu Gottes Lob und Ehre aufziehen und hinführen.
Darum meine nicht, dass dies in deiner Willkür steht und du hier nach eigenem Belieben handeln könntest, sondern Gott hat dir einen strengen Befehl gegeben und auferlegt. Du wirst ihm dafür Rechenschaft geben müssen.
Leider ist hier wieder zu beklagen, dass niemand dieses wahrnimmt und beachtet. Sie leben dahin, als gebe uns Gott Kinder, damit wir an ihnen bloß unsere Lust und Kurzweil hätten; oder als seien die Hausangestellten nur dazu da, damit wir sie wie eine Kuh oder einen Esel allein zum Arbeiten gebrauchten; oder als ob wir mit den Untertanen ganz nach unserm Belieben umgehen dürften. Wir lassen sie leben, als ginge es uns nichts an, was sie lernen oder wie sie leben. Und niemand will es wahrhaben, dass es der Befehl der hohen Majestät Gottes ist, der es mit allem Ernst von uns fordert und es strafen wird, wenn wir seinem Befehl nicht folgen. Niemand will es auch wahrhaben, dass es so sehr nötig ist, sich der Jugend mit Ernst anzunehmen.
Denn wenn wir in Kirche und Welt tüchtige und geschickte Leute haben wollen, dann dürfen wir allerdings keinen Fleiß, keine Mühe und kein Geld an unsern Kindern sparen, um sie zu unterrichten und auszubilden, damit sie Gott und der Welt dienen mögen. Und wir dürfen nicht allein daran denken, wie wir ihnen Geld und Gut sammeln, denn Gott kann sie wohl auch ohne uns ernähren und reich machen, wie er es auch täglich tut.
Darum aber hat er uns Kinder gegeben und anbefohlen, dass wir sie nach seinem Willen
erziehen und lenken; sonst brauchte er Vater und Mutter nicht. Darum soll ein jeder wissen, dass er es bei Verlust der göttlichen Gnade schuldig ist, seine Kinder vor allen Dingen zur Furcht und Erkenntnis Gottes zu führen und, wo sie begabt sind, sie auch lernen und studieren lasse, damit man sie gebrauchen könne, wo es nötig ist.Wenn man nun solches tun würde, würde uns Gott auch reichlich segnen und Gnade geben, solche Leute zu erziehen, von denen Land und Leute einen Vorteil hätten, außerdem auch tüchtige und gut ausgebildete Bürger und wohlerzogene Hausfrauen, die ihrerseits fromme Kinder erziehen möchten.
Nun denk einmal selber darüber nach, einen wie großen Schaden du anrichtest, wenn du in dieser Sache etwas versäumst und es an etwas fehlen lässt und du dein Kind nicht gut und zu seinem Heil erziehst. Du bringst dich in größte Schuld und ziehst dir Gottes Zorn zu und verdienst so die Hölle an deinen eignen Kindern, auch wenn du sonst fromm und heilig bist. Deswegen straft Gott auch die Welt so grausam, weil man dieses verachtet, sodass wir keine Zucht und Ordnung und keinen Frieden im Lande haben. Wir beklagen es zwar alle, sehen aber nicht, dass es unsere Schuld ist. Denn so, wie wir sie jetzt erziehen, haben wir auch entsprechend ungeratene und ungehorsame Untergebene.
Dies sei genug zur Ermahnung. Noch mehr davon zu reden, mag zu
anderer Zeit geschehen.Das 5. Gebot: Du sollst nicht töten.
Wir haben nun beides behandelt, sowohl das geistliche als auch das weltliche „Regiment“, d. h. den Gehorsam sowohl Gott gegenüber als auch gegenüber den weltlichen Autoritäten. Nun aber gehen wir aus unserm Hause heraus zu den Nachbarn, um zu lernen, wie wir untereinander leben sollen, ein jeder mit seinem Nächsten. Darum bezieht sich dieses Gebot nicht auf Gott und die Obrigkeit; ihnen ist die Vollmacht zu töten nicht durch dieses Gebot genommen. Denn Gott hat sein Recht, Übeltäter zu strafen, der staatlichen Obrigkeit an der Eltern Statt befohlen; denn diese haben früher,
wie man bei Mose liest, ihre Kinder selbst vor Gericht stellen und zum Tode verurteilen müssen. Deswegen ist das, was hier verboten ist, nicht der Obrigkeit verboten, sondern dem Einzelnen in seinem Verhalten dem Nächsten gegenüber.Dieses Gebot ist nun leicht verständlich; es ist auch schon oft behandelt worden, weil man es Jahr für Jahr im Evangelium Matthäus 5 hört. Dort legt es Christus selbst aus und fasst es zusammen, nämlich dass man nicht töten soll, weder mit der Hand noch im Herzen, weder durch Reden noch durch Verhalten, auch nicht durch Beihilfe. Darum ist im 5. Gebot jedem verboten zu zürnen – ausgenommen, wie gesagt, sind diejenigen, die an Gottes Statt sitzen, d. h. Eltern und Obrigkeit. Denn Gott und all jene, die von ihm über andere gesetzt sind, haben ein Recht zu zürnen, zu schelten und jene zu strafen, die dieses und andere Gebote übertreten.
Dr. Martin Luther, Großer Katechismus (1529): 4. Gebot verf. und 5. Gebot (I,166-182)
Es segne und behüte Euch Gott, der allmächtige und barmherzige, der Vater, Sohn + Heiliger Geist
+ Friede sei mit Euch +
