Der HERR ist König; des freue sich das Erdreich und seien fröhlich die Inseln, so viel ihrer sind. (Psalm 97)

Der HERR ist König; des freue sich das Erdreich und seien fröhlich die Inseln, so viel ihrer sind. Wolken und Dunkel sind um ihn her, Gerechtigkeit und Recht sind seines Thrones Stütze. Feuer geht vor ihm her und verzehrt ringsum seine Feinde. Seine Blitze erleuchten den Erdkreis, das Erdreich sieht es und erschrickt. Berge zerschmelzen wie Wachs vor dem HERRN, vor dem Herrscher der ganzen Erde. Die Himmel verkündigen seine Gerechtigkeit, und alle Völker sehen seine Herrlichkeit. 

Schämen sollen sich alle, die den Bildern dienen und sich der Götzen rühmen. Betet ihn an, alle Götter! Zion hört es und ist froh, und die Töchter Juda sind fröhlich, weil du, HERR, recht regierest. Denn du, HERR, bist der Höchste über allen Landen, du bist hoch erhöht über alle Götter. Die ihr den HERRN liebet, hasset das Arge! Der Herr bewahrt die Seelen seiner Heiligen; aus der Hand der Frevler wird er sie erretten. Dem Gerechten muss das Licht immer wieder aufgehen und Freude den aufrichtigen Herzen. Ihr Gerechten, freut euch des HERRN und danket ihm und preiset seinen heiligen Namen! 

Psalm 97 verdeutscht von Dr. Martin Luther (Revision 2017)

Des Morgens, wenn Du aufstehst, kannst Du Dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen: 

Das walte Gott Vater + Sohn und Heiliger Geist! Amen

Apostolische Glaubensbekenntnis 

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. 

Und an Jesum Christum, seinen einigen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist von dem Heiligen Geist, geboren aus Maria der Jungfrau, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, niedergefahren zur Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten, aufgefahren gen Himmel; sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dannen er kommen wird zu richten die Lebendigen und die Toten. 

Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige christliche Kirche, die Gemeinde der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben. Amen.

Vaterunser 

Vater unser im Himmel
Geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen (Luthers Morgensegen)

Ich danke Dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, Deinen lieben Sohn, daß Du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte Dich, Du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, daß Dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in Deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde.

Als dann mit Freuden an Dein Werk gegangen und etwa ein Lied gesungen oder was Dir Deine Andacht eingibt.

Kollekte für Quasimodogeniti.

Barmherziger Gott, Du hast uns erfüllt mit österlicher Freude: Hilf, daß sie in uns lebendig bleibe und ausstrahle in die Welt. Durch unsern Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir und dem Heiligen Geiste lebt und gepriesen wird in alle Ewigkeit.

Evangelisches Gottesdienstbuch. Berlin, 1999: S.325.

Gelobt sei Gott, der Vater unsers Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.

1. Petrus 1,3

Lied aus dem lutherischen Kirchengesangbuch

Mit Freuden zart zu dieser Fahrt laßt uns zugleich fröhlich singen, beid, groß und klein, von Herzen rein mit hellem Ton frei erklingen. Das ewig Heil wird uns zuteil, denn Jesus Christ erstanden ist, welchs er läßt reichlich verkünden.

Er ist der Erst, der stark und fest all unsre Feind hat bezwungen und durch den Tod als wahrer Gott zum neuen Leben gedrungen, auch seiner Schar verheißen klar durch sein rein Wort, zur Himmelspfort desgleichen Sieg zu erlangen.

Singt Lob und Dank mit freiem Klang unserm Herrn zu allen Zeiten und tut sein Ehr je mehr und mehr mit Wort und Tat weit ausbreiten: So wird er uns aus Lieb und Gunst nach unserm Tod, frei aller Not zur ewigen Freud geleiten.

Georg Vetter 1566 (LKG 161)

Fortlaufende Lese

Ich will euch nämlich wissen lassen, welchen Kampf ich für euch und für die in Laodizea und für alle führe, die mich nicht von Angesicht gesehen haben,  2 auf dass ihre Herzen gestärkt und verbunden werden in der Liebe und zu allem Reichtum an der Fülle der Einsicht, zu erkennen das Geheimnis Gottes, das Christus ist.  3 In ihm liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.  4 Ich sage das, damit euch niemand betrüge mit verführerischen Reden.  5 Denn obwohl ich leiblich abwesend bin, so bin ich doch im Geist bei euch und freue mich, wenn ich eure Ordnung und euren festen Glauben an Christus sehe. 

Kolosser 2,1-5

Morgenlese

Aber der Engel des Herrn redete zu Philippus und sprach: Steh auf und geh nach Süden auf die Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt und öde ist. 27 Und er stand auf und ging hin. Und siehe, ein Mann aus Äthiopien, ein Kämmerer[1] und Mächtiger am Hof der Kandake[2], der Königin von Äthiopien, ihr Schatzmeister, war nach Jerusalem gekommen, um anzubeten. 28 Nun zog er wieder heim und saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja. 29 Der Geist aber sprach zu Philippus: Geh hin und halte dich zu diesem Wagen! 30 Da lief Philippus hin und hörte, dass er den Propheten Jesaja las, und fragte: Verstehst du auch, was du liest? 31 Er aber sprach: Wie kann ich, wenn mich nicht jemand anleitet? Und er bat Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen. 32 Die Stelle aber der Schrift, die er las, war diese: »Wie ein Schaf, das zur Schlachtung geführt wird, und wie ein Lamm, das vor seinem Scherer verstummt, so tut er seinen Mund nicht auf. 33 In seiner Erniedrigung wurde sein Urteil aufgehoben. Wer kann seine Nachkommen aufzählen? Denn sein Leben wird von der Erde weggenommen.« 34 Da antwortete der Kämmerer dem Philippus und sprach: Ich bitte dich, von wem redet der Prophet das, von sich selber oder von jemand anderem? 35 Philippus aber tat seinen Mund auf und fing mit diesem Schriftwort an und predigte ihm das Evangelium von Jesus. 36-37 Und als sie auf der Straße dahinfuhren, kamen sie an ein Wasser. Da sprach der Kämmerer: Siehe, da ist Wasser; was hindert’s, dass ich mich taufen lasse?[3] 38 Und er ließ den Wagen halten und beide stiegen in das Wasser hinab, Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn. 39 Als sie aber aus dem Wasser heraufstiegen, entrückte der Geist des Herrn den Philippus und der Kämmerer sah ihn nicht mehr; er zog aber seine Straße fröhlich. 

Apostelgeschichte 8,26-39

Abendlese

Denn das ist die Botschaft, die ihr gehört habt von Anfang an, dass wir uns untereinander lieben sollen, 12 nicht wie Kain, der von dem Bösen stammte und seinen Bruder umbrachte. Und warum brachte er ihn um? Weil seine Werke böse waren und die seines Bruders gerecht. 13 Wundert euch nicht, Brüder und Schwestern, wenn euch die Welt hasst. 14 Wir wissen, dass wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind; denn wir lieben die Brüder[1]. Wer nicht liebt, der bleibt im Tod. 15 Wer seinen Bruder hasst, der ist ein Mörder, und ihr wisst, dass kein Mörder das ewige Leben bleibend in sich hat. 16 Daran haben wir die Liebe erkannt, dass Er sein Leben für uns gelassen hat; und wir sollen auch das Leben für die Brüder lassen. 17 Wenn aber jemand dieser Welt Güter hat und sieht seinen Bruder darben und verschließt sein Herz vor ihm, wie bleibt dann die Liebe Gottes in ihm? 18 Meine Kinder, lasst uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern mit der Tat und mit der Wahrheit.

1. Johannes 3,11-18

Bekenntnislese

“Denn ich bin der HERR, dein Gott, ein starker Eiferer, der die Missetat der Väter heimsucht an den Kindern, die mich hassen, bis in die dritte und vierte Generation, und erweise Barmherzigkeit an vielen Tausend, die mich liebhaben und meine Gebote halten.“

Obgleich sich diese Worte auf alle Gebote beziehen (wie wir weiter unten hören werden), so stehen sie doch bei diesem ersten und grundlegenden Gebot, und zwar deswegen, weil es darauf vor allem ankommt, dass der Mensch die rechte Grundeinstellung habe; denn wo diese richtig ist, da wird auch das ganze Leben richtig sein und umgekehrt.

So lerne nun aus diesen Worten, wie zornig Gott über diejenigen ist, die sich auf irgendetwas außer ihm verlassen; und umgekehrt, wie gütig und gnädig er denen gegenüber ist, die ihm allein von ganzem Herzen vertrauen und glauben. So hört der Zorn nicht auf bis in die vierte Generation; dagegen kommen die Wohltaten und das Gute über viele Tausend. Darum soll man nicht so sicher dahinleben und sich womöglich in Gefahr begeben, wie die rohen Menschen, die meinen, es komme nicht so sehr darauf an.

Gott ist ein solcher Gott, der es nicht ungestraft lässt, dass man sich von ihm abwendet, und der nicht aufhört, zu zürnen bis in die vierte Generation, solange bis sie ganz und gar ausgerottet sind. Darum will er gefürchtet und nicht verachtet sein.

Das hat er auch bewiesen in all jenen Geschichten, von denen uns die Schrift zur Genüge erzählt; auch die tägliche Erfahrung kann das lehren. Denn von Anfang an hat er alle Abgötterei ausgerottet und um ihretwillen auch Juden und Heiden. So stürzt er auch heute allen falschen Gottesdienst um, sodass schließlich alle, die an ihm festhalten, untergehen müssen.

Darum, auch wenn man heutzutage stolze, mächtige und reiche Leute findet, die auf ihren Mammon trotzen – ohne Rücksicht darauf, ob Gott zürne oder lache, weil sie meinen, sie könnten seinen Zorn wohl ertragen – ‚ sie werden kläglich scheitern, und ehe man sich’s versieht, werden sie untergehen mit allem, worauf sie sich verlassen haben, so wie alle andern untergegangen sind, die sich noch sicherer und mächtiger gefühlt haben.

Und gerade um solcher harten Köpfe willen, die meinen, weil er sie in Frieden und Ruhe lasse, wüsste er auch um nichts oder kümmere sich um nichts, muss er dreinschlagen und strafen. Er kann es nicht vergessen bis auf ihre Kindeskinder. Jeder aber soll daran erkennen und sehen, dass es ihm Ernst damit ist. Denn wenn er sagt „die mich hassen“, meint er jene auch, nämlich die, die auf ihrem Stolz und Hochmut beharren. Was man ihnen predigt oder sagt, wollen sie nicht hören. Straft man sie, damit sie es rechtzeitig zu Herzen nehmen und sich bessern, ehe die (wirkliche) Strafe beginnt, regen sie sich auf, wie wir es auch jetzt an Bischöfen und Fürsten täglich erfahren. So verdienen sie den Zorn zu Recht.

So schrecklich aber diese Drohworte sind, so groß ist der Trost, der in der Zusage liegt, dass diejenigen, die sich allein an Gott halten, gewiss sein sollen, dass er ihnen Barmherzigkeit, viel Gutes und Wohltaten erweisen will. Und das nicht allein ihnen, sondern auch ihren Kindern bis in die tausendste und nochmals tausendste Generation. Das sollte uns dazu bewegen und treiben, unser ganzes Vertrauen von Herzen auf Gott zu setzen – wenn wir denn begehren, alles Gute in Zeit und Ewigkeit zu haben – ‚ weil die hohe Majestät Gottes uns so sehr entgegenkommt, uns so herzlich einlädt und so große Zusagen macht.

Darum nehme sich dies ein jeder ernstlich zu Herzen, dass man nicht meine, als habe es ein Mensch geredet. Denn es bringt dir entweder ewigen Segen, Glück und Seligkeit oder ewigen Zorn, Unglück und Herzeleid. Was willst du jedoch mehr haben oder begehren, als seine so freundliche Zusage, er wolle dein sein mit allem Guten, dich schützen und dir in allen Nöten helfen?

Leider aber ist es so, dass die Welt nichts davon glaubt, noch es für Gottes Wort hält, weil sie sieht, dass diejenigen, die auf Gott und nicht auf den Mammon vertrauen, Kummer und Not leiden und der Teufel sich ihnen widersetzt, sodass sie kein Geld, Einfluss und Ansehen haben und kaum das Leben fristen können. Dagegen diejenigen, die dem Mammon dienen, haben Macht, Einfluss, Ansehen, Wohlstand und können alles in Ruhe genießen. Darum muss man solche Worte, die dem zu widersprechen scheinen, fest fassen und wissen, dass sie nicht lügen und betrügen, sondern wahr sind.

Denke selbst einmal zurück und sage mir: Diejenigen, die alle ihre Sorge und Mühe darauf gewendet haben, großes Gut und viel Geld zusammenzuscharren, was haben sie schließlich erreicht? Du wirst herausfinden, dass ihre Mühe und Arbeit umsonst war, oder, wenn sie große Schätze zusammengebracht haben, doch alles zerstoben und verflogen ist, sodass sie selber dessen nie froh geworden sind und auch die Erben kaum etwas davon gehabt haben (es bis zum dritten Erben kaum gereicht hat).

Beispiele hierfür wirst du genug in der Geschichte aller Völker finden, auch alte und erfahrene Leute können dir davon erzählen. Geh nur zu ihnen hin und höre ihnen zu.

Saul war ein großer König, von Gott erwählt und ein frommer Mann. Aber als er fest im Amt war und sein Herz von Gott abwandte und er sein Vertrauen auf seine Krone und Macht setzte, musste er untergehen mit allem, was er hatte; auch von seinen Kindern blieb keines übrig. Dagegen war David ein armer, gering geachteter Mann; er wurde gejagt und vertrieben, sodass er seines Lebens nirgends sicher war. Und dennoch errettete er sein Leben vor allen Nachstellungen Sauls und wurde König. Denn diese Worte mussten gültig bleiben und wahr werden, weil Gott nicht lügen und betrügen kann. Lass dich nur vom Teufel und der Welt mit ihrem Schein, der wohl eine Zeit lang währt, aber schließlich verfliegt, nicht betrügen!

Darum lasst uns das erste Gebot gut lernen, damit wir erkennen, wie Gott keine Vermessenheit und kein Vertrauen auf irgend etwas anderes dulden will und wie er nicht mehr von uns fordert als ein herzliches Vertrauen, das alles Gute allein von ihm erwartet So wollen wir getrost unsern Weg gehen und alle Güter, die Gott uns gibt, nicht anders gebrauchen als ein Schuster, der seine Nadel und Ahle für seine Arbeit braucht und sie danach weglegt, oder wie ein Gast, der die Herberge für Verpflegung und Übernachtung nur vorübergehend in Anspruch nimmt. So lebe ein jeder in seinem Beruf nach Gottes Ordnung und lasse nichts seinen Herrn oder Abgott sein.

Das sei genug vom ersten Gebot, das wir ausführlicher haben erklären müssen, weil es auf dieses Gebot am allermeisten ankommt. Denn, wie schon oben gesagt, wo der Mensch mit Gott im Reinen ist und dieses Gebot gehalten wird, folgt die Erfüllung der andern Gebote von selbst.

Dr. Martin Luthers Großer Katechismus (1. Gebot:30-48)

Es segne und behüte Euch Gott, der allmächtige und barmherzige, der Vater, Sohn + Heiliger Geist 
Friede sei mit Euch + 

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About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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