HERR, erhöre mein Gebet, vernimm mein Flehen um deiner Treue willen, erhöre mich um deiner Gerechtigkeit willen, und geh nicht ins Gericht mit deinem Knecht; denn vor dir ist kein Lebendiger gerecht. Denn der Feind verfolgt meine Seele und schlägt mein Leben zu Boden, er legt mich ins Finstere wie die, die lange schon tot sind. Und mein Geist ist in mir geängstet, mein Herz ist erstarrt in meinem Leibe. Ich gedenke an die früheren Zeiten; ich sinne nach über all deine Taten und spreche von den Werken deiner Hände. Ich breite meine Hände aus zu dir, meine Seele dürstet nach dir wie ein dürres Land. Sela.
HERR, erhöre mich bald, mein Geist vergeht; verbirg dein Antlitz nicht vor mir, dass ich nicht gleich werde denen, die in die Grube fahren. Lass mich am Morgen hören deine Gnade; denn ich hoffe auf dich. Tu mir kund den Weg, den ich gehen soll; denn mich verlangt nach dir. Errette mich, HERR, von meinen Feinden; zu dir nehme ich meine Zuflucht. Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist mein Gott; dein guter Geist führe mich auf ebner Bahn. HERR, erquicke mich um deines Namens willen; führe mich aus der Not um deiner Gerechtigkeit willen, und vernichte meine Feinde um deiner Güte willen und bringe alle um, die mich bedrängen; denn ich bin dein Knecht.
Psalm 143. Ein Psalm Davids. Der 7. Bußpsalm verdeutscht von Dr. Martin Luther (Revision 2017)
Des Morgens, wenn Du aufstehst, kannst Du Dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen:
Das walte Gott Vater + Sohn und Heiliger Geist! Amen
Apostolische Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesum Christum, seinen einigen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist von dem Heiligen Geist, geboren aus Maria der Jungfrau, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, niedergefahren zur Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten, aufgefahren gen Himmel; sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dannen er kommen wird zu richten die Lebendigen und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige christliche Kirche, die Gemeinde der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben. Amen.
Vaterunser
Vater unser im Himmel Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen (Luthers Morgensegen)
Ich danke Dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, Deinen lieben Sohn, daß Du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte Dich, Du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, daß Dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in Deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde.
Als dann mit Freuden an Dein Werk gegangen und etwa ein Lied gesungen oder was Dir Deine Andacht eingibt.
Kollekte für Ostern.
Gott, Du bist uns Grund und Halt. Bei Dir können wir uns fallen lassen: Du fängst uns auf. Furcht, Angst, Entsetzen haben uns oft krumm und blind und stumm gemacht, leblos und wie tot. Bei Dir erfahren wir: Die Todesstarre weicht und Leben regt sich; Du, Gott, bist Grund und Halt und gibst uns mitten im Tod das Leben durch Jesus Christus.
Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.
Offenbarung 1,18.
Lied aus dem lutherischen Kirchengesangbuch
Jesus Christus, unser Heiland, der den Tod überwand, ist auferstanden, die Sünd hat er gefangen. Kyrie eleison.
Der ohn Sünden war geboren, trug für uns Gottes Zorn, hat uns versöhnet, daß Gott uns sein Huld gönnet. Kyrie eleison.
Tod, Sünd, Leben und auch Gnad, alls in Händen er hat; er kann erretten alle, die zu ihm treten. Kyrie eleison.
Dr. Martin Luther 1524 (LKG 157)
Fortlaufende Lese
Darum lassen auch wir von dem Tag an, an dem wir’s gehört haben, nicht ab, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht, 10 dass ihr, des Herrn würdig, ihm ganz zu Gefallen lebt und Frucht bringt in jedem guten Werk und wachst in der Erkenntnis Gottes 11 und gestärkt werdet mit aller Kraft durch seine herrliche Macht zu aller Geduld und Langmut. Mit Freuden 12 sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht. 13 Er hat uns errettet aus der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines geliebten Sohnes, 14 in dem wir die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden.
Kolosser 1,9-14
Morgenlese
Am ersten Tag der Woche kommt Maria Magdalena früh, als es noch finster war, zum Grab und sieht, dass der Stein vom Grab weggenommen war. 2 Da läuft sie und kommt zu Simon Petrus und zu dem andern Jünger, den Jesus lieb hatte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn weggenommen aus dem Grab, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben. 3 Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus, und sie kamen zum Grab. 4 Es liefen aber die beiden miteinander, und der andere Jünger lief voraus, schneller als Petrus, und kam als Erster zum Grab, 5 schaut hinein und sieht die Leinentücher liegen; er ging aber nicht hinein. 6 Da kam Simon Petrus ihm nach und ging hinein in das Grab und sieht die Leinentücher liegen, 7 und das Schweißtuch, das auf Jesu Haupt gelegen hatte, nicht bei den Leinentüchern, sondern daneben, zusammengewickelt an einem besonderen Ort. 8 Da ging auch der andere Jünger hinein, der als Erster zum Grab gekommen war, und sah und glaubte. 9 Denn sie verstanden die Schrift noch nicht, dass er von den Toten auferstehen müsste. 10 Da gingen die Jünger wieder zu den anderen zurück.
Johannes 20,1-9
Abendlese
Da stand Paulus auf und winkte mit der Hand und sprach: Ihr Männer, liebe Brüder, ihr Söhne aus dem Geschlecht Abrahams und ihr Gottesfürchtigen, uns ist das Wort dieses Heils gesandt. 27 Denn die Einwohner von Jerusalem und ihre Oberen haben, weil sie Jesus nicht erkannten, die Worte der Propheten, die an jedem Sabbat vorgelesen werden, mit ihrem Urteil erfüllt. 28 Und obwohl sie nichts an ihm fanden, das den Tod verdient hätte, baten sie doch Pilatus, ihn zu töten. 29 Und als sie alles vollendet hatten, was von ihm geschrieben steht, nahmen sie ihn von dem Holz und legten ihn in ein Grab. 30 Aber Gott hat ihn auferweckt von den Toten; 31 und er ist an vielen Tagen denen erschienen, die mit ihm von Galiläa hinauf nach Jerusalem gegangen waren; die sind jetzt seine Zeugen vor dem Volk. 32 Und wir verkündigen euch die Verheißung, die an die Väter ergangen ist, 33 dass Gott sie uns, ihren Kindern, erfüllt hat, indem er Jesus auferweckte; wie denn im zweiten Psalm geschrieben steht: »Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.« 34 Dass er ihn aber von den Toten auferweckt hat und ihn nicht der Verwesung überlassen wollte, hat er so gesagt: »Ich will euch die Gnade, die David verheißen ist, treu bewahren.« 35 Darum sagt er auch an einer andern Stelle: »Du wirst nicht zugeben, dass dein Heiliger die Verwesung sehe.« 36 Denn nachdem David den Menschen seiner Zeit gedient hatte, ist er nach dem Willen Gottes entschlafen und zu seinen Vätern versammelt worden und hat die Verwesung gesehen. 37 Der aber, den Gott auferweckt hat, der hat die Verwesung nicht gesehen. 38 So sei euch nun kundgetan, ihr Männer, liebe Brüder, dass euch durch ihn Vergebung der Sünden verkündigt wird; und in all dem, worin ihr durch das Gesetz des Mose nicht gerecht werden konntet, 39 ist der gerecht gemacht, der an ihn glaubt.
Apostelgeschichte 13,16a.26-39
Bekenntnislese
Schon allein deswegen solltest du solche Katechismusstücke gern lesen, über sie reden und nachdenken und mit ihnen umgehen, um damit den Teufel und böse Gedanken verjagen zu können – auch wenn du sonst keinen andern Nutzen und Gewinn davon hättest. Denn der Teufel kann Gottes Wort nicht hören und leiden. Denn Gottes Wort ist nicht mit irgendwelchem Altweibergeschwätz zu vergleichen – wie etwa den Geschichten von Dietrich von Bern – ‚ sondern es ist, wie St. Paulus Römer 1 (Vers 16) sagt, „eine Kraft Gottes“, und allerdings eine Kraft Gottes, die dem Teufel empfindlich weh tut, uns aber über die Maßen stärkt, tröstet und hilft. [12]Und was soll ich noch viel sagen? Wenn ich den ganzen Nutzen und Gewinn aufzählen sollte, den Gottes Wort wirkt, ich wüsste nicht, woher ich das Papier und die Zeit hernehmen sollte. Den Teufel nennt man einen Tausendkünstler; wie soll man aber Gottes Wort nennen, das solch einen Tausendkünstler mit all seiner Kunst und Macht verjagt und zunichte macht? Es muss in Wahrheit mehr als ein Tausendkünstler sein. [13]Und wir sollten solche Macht und Kraft, solchen Nutzen und Gewinn des Wortes Gottes so leichtfertig verachten, insbesondere wir, die wir Pfarrer und Prediger sein wollen? Man sollte uns nicht allein nichts zu essen geben, sondern uns von Hunden hetzen lassen und uns schimpflich vertreiben; denn wir brauchen das Wort Gottes nicht nur jeden Tag wie das tägliche Brot, sondern wir müssen es auch gegen die täglichen und unaufhörlichen Anfechtungen und Hinterhalte des teuflischen Tausendkünstlers haben. [14]Und wenn dies zur Ermahnung, den Katechismus täglich zu lesen, nicht ausreicht, dann sollte uns allein schon Gottes Gebot zwingen. In Deuteronomium 6 (5. Mose 6,7-9) gebietet er ernstlich, dass man sein Gebot immer bedenken und wie ein ständiges Malzeichen vor Augen und in den Händen haben solle – gleich ob beim Sitzen oder Gehen, Stehen oder Liegen oder Sich-Erheben. Zweifellos hat er dies nicht ohne Grund so ernstlich geboten und gefordert, sondern er kennt die Gefahren und Nöte, in denen wir uns befinden, und er kennt die ständigen und wütenden Anläufe und Anfechtungen des Teufels. Deswegen will er uns davor warnen und mit einem guten Harnisch und einer guten Arznei ausrüsten, damit wir vor den feurigen Pfeilen des Teufels und seiner giftigen Ansteckung und Verführung bewahrt werden. [15]O was für törichte und unsinnige Narren sind wir, dass wir – obgleich wir mitten unter solch mächtigen Feinden, wie die Teufel es sind, wohnen und leben müssen – unsere Waffen und Rüstung verachten und zu faul sind, sie anzulegen oder überhaupt an sie zu denken. [16]Und was tun denn jene überdrüssigen und eingebildeten Heiligen, die den Katechismus nicht täglich lesen und lernen wollen, anderes, als dass sie sich selber für viel gelehrter halten als Gott selbst mit allen seinen heiligen Engeln, Propheten, Aposteln und allen Christen? Denn Gott selbst schämt sich nicht, ihn täglich zu lehren; weiß er doch nichts Besseres zu lehren. Darum lehrt er immer ein und dasselbe und nimmt sich nichts Neues oder anderes vor. Und auch alle Heiligen wissen nichts Besseres oder Anderes zu lernen und können daran nicht auslernen. Sind wir nicht darum feine Gesellen, wenn wir meinen: Wenn wir den Katechismus einmal gelesen oder gehört haben, dann können wir alles und wir haben es nicht mehr nötig, ihn zu lesen oder zu lernen? Und wenn wir meinen: Wir können innerhalb einer Stunde das auslernen, was Gott selbst nicht auslehren kann, woran er von Anfang der Welt bis zu ihrem Ende lehrt? Und alle Propheten und alle Heiligen haben daran zu lernen gehabt und sind doch immer Schüler geblieben und müssen es immer bleiben? [17]Denn das ist wahr: Wer die Zehn Gebote wirklich verstanden hat, der hat auch die ganze Schrift verstanden; der kann in allen Dingen und Fällen raten, helfen, trösten, urteilen und entscheiden, sowohl in Fragen des Glaubens wie in weltlichen Fragen; der ist imstande, weltliches Recht und christliche Lehre, gesellschaftliche Ordnungen und geistige Bewegungen und was es sonst noch in der Welt geben mag, zu beurteilen. [18]Ist doch der ganze Psalter nichts anderes als allein eine Betrachtung und Übung des ersten Gebotes! Nun weiß ich allerdings, dass jene Faulenzer und eingebildeten Heiligen nicht einen einzigen Psalm verstehen, geschweige denn die ganze Heilige Schrift. Und sie wollen den Katechismus kennen – und verachten ihn, der doch ein kurzer Auszug und eine Zusammenfassung der ganzen Heiligen Schrift ist! [19]Darum bitte ich nochmals alle Christen, insbesondere die Pfarrer und Prediger, dass sie sich nicht zu schnell für Doktoren halten und dass sie sich nicht einbilden sollen, sie wüssten schon alles. Sich etwas einbilden und können ist zweierlei. Sondern sie sollen sich täglich im Katechismus üben und mit ihm umgehen und sich mit aller Sorgfalt davor hüten, dass sie sich nicht von jener Selbstsicherheit anstecken lassen, von jenem Dünkel, der sich einbildet, schon alles zu wissen und zu können. Sie sollen stattdessen mit Lesen und Lehren fortfahren, mit Lernen, Nachdenken und Betrachten, und sollen erst dann aufhören, bis sie erkennen und überzeugt sind, dass sie den Teufel tot-gelehrt und gelehrter geworden sind, als es Gott selber ist und alle seine Heiligen! [20]Werden sie solch einen Fleiß aufbringen, dann will ich ihnen sagen – und sie sollen es auch erfahren – ‚ welchen Gewinn sie davon haben werden und was für vorzügliche Leute Gott aus ihnen machen wird. Sie werden es mit der Zeit selbst bekennen, dass sie, je länger und mehr sie sich mit dem Katechismus beschäftigen, sie um so weniger von ihm verstehen und um so mehr an ihm zu lernen haben. Dann wird ihnen der Katechismus, den sie jetzt vor Sattheit und Überdruss nicht riechen mögen, erst richtig schmecken, weil sie Hunger und Durst verspüren. Dazu gebe Gott seine Gnade. Amen.
Der Herr segne und behüte Dich. Der Herr lasse Sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig. Der Herr erhebe Sein Angesicht auf Dich und schenke Dir Frieden +