Die Toren sprechen in ihrem Herzen: »Es ist kein Gott.« Sie taugen nichts; ihr Treiben ist ein Gräuel; da ist keiner, der Gutes tut. Gott schaut vom Himmel auf die Menschenkinder, dass er sehe, ob jemand klug sei und nach Gott frage. Aber sie sind alle abgefallen und allesamt verdorben; da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer. Wollen denn die Übeltäter sich nichts sagen lassen, die mein Volk fressen, dass sie sich nähren, Gott aber rufen sie nicht an? Da erschrecken sie sehr, wo kein Schrecken ist; doch Gott zerstreut die Gebeine derer, die dich bedrängen. Du machst sie zuschanden, denn Gott hat sie verworfen. Ach dass die Hilfe aus Zion über Israel käme! Wenn Gott das Geschick seines Volkes wendet, freue sich Jakob und sei Israel fröhlich!
Eine Unterweisung Davids, vorzusingen, zum Reigentanz verdeutscht von Dr. Martin Luther (Revision 2017)
Des Morgens, wenn Du aufstehst, kannst Du Dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen:
Das walte Gott Vater + Sohn und Heiliger Geist! Amen
Apostolische Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesum Christum, seinen einigen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist von dem Heiligen Geist, geboren aus Maria der Jungfrau, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, niedergefahren zur Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten, aufgefahren gen Himmel; sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dannen er kommen wird zu richten die Lebendigen und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige christliche Kirche, die Gemeinde der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben. Amen.
Vaterunser
Vater unser im Himmel Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen (Luthers Morgensegen)
Ich danke Dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, Deinen lieben Sohn, daß Du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte Dich, Du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, daß Dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in Deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde.
Als dann mit Freuden an Dein Werk gegangen und etwa ein Lied gesungen oder was Dir Deine Andacht eingibt.
Kollekte an Palmarum (Der Schmerzensmann)
Gütiger Gott, Dein Sohn hat die Niedrigkeit unseres menschlichen Lebens auf sich genommen und die Todesqual am Kreuz erlitten: Präge uns seine Kraft und seine Demut ein und laß uns teilhaben an seiner Erlösung. Du wirst gepriesen mit ihm in der Einheit des Heiligen Geistes von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Der Menschensohn muß erhöht werden, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.
Johannes 3,14b.15.
Lied aus dem lutherischen Kirchengesangbuch
Wie soll ich Dich empfangen und wie begegn ich Dir, o aller Welt Verlangen, o meiner Seelen Zier? O Jesu, Jesu, setze mir selbst die Fackel bei, damit, was Dich ergötze, mir kund und wissend sei.
Dein Zion streut dir Palmen und grüne Zweige hin, und ich will Dir in Psalmen ermuntern meinen Sinn. Mein Herze soll Dir grünen in stetem Lob und Preis und Deinem Namen dienen, so gut es kann und weiß.
Was hast Du unterlassen zu meinem Trost und Freud, als Leib und Seele saßen in ihrem größten Leid? Als mir das Reich genommen, da Fried und Freude lacht, da bist Du, mein Heil, kommen und hast mich froh gemacht.
Ich lag in schweren Banden, Du kommst und machst mich los; ich stand in Spott und Schanden, Du kommst und machst mich groß und hebst mich hoch zu Ehren und schenkst mir großes Gut, das sich nicht lässt verzehren, wie irdisch Reichtum tut.
Nichts, nichts hat Dich getrieben zu mir vom Himmelszelt als das geliebte Lieben, damit Du alle Welt in ihren tausend Plagen und großen Jammerlast, die kein Mund kann aussagen, so fest umfangen hast.
Das schreib Dir in Dein Herze, Du hochbetrübtes Heer, bei denen Gram und Schmerze sich häuft je mehr und mehr; seid unverzagt, Ihr habet die Hilfe vor der Tür; der Eure Herzen labet und tröstet, steht allhier.
Ihr dürft Euch nicht bemühen noch sorgen Tag und Nacht, wie Ihr ihn wollet ziehen mit Eures Armes Macht. Er kommt, er kommt mit Willen, ist voller Lieb und Lust, all Angst und Not zu stillen, die ihm an Euch bewusst.
Auch dürft Ihr nicht erschrecken vor Eurer Sünden Schuld; nein, Jesus will sie decken mit seiner Lieb und Huld. Er kommt, er kommt den Sündern zu Trost und wahrem Heil, schafft, dass bei Gottes Kindern verbleib ihr Erb und Teil.
Was fragt Ihr nach dem Schreien der Feind und ihrer Tück? Der Herr wird sie zerstreuen in einem Augenblick. Er kommt, er kommt, ein König, dem wahrlich alle Feind auf Erden viel zu wenig zum Widerstande seind.
Er kommt zum Weltgerichte: zum Fluch dem, der ihm flucht, mit Gnad und süßem Lichte dem, der ihn liebt und sucht. Ach komm, ach komm, o Sonne, und hol uns allzumal zum ewgen Licht und Wonne in Deinen Freudensaal.
Paul Gerhardt 1653 (LKG 79)
Morgenlese
Dein Wort ward meine Speise, sooft ich’s empfing, und dein Wort ist meines Herzens Freude und Trost; denn ich bin ja nach deinem Namen genannt, HERR, Gott Zebaoth. Ich saß nicht im Kreis der Fröhlichen und freute mich, sondern saß einsam, gebeugt von deiner Hand; denn du hast mich erfüllt mit Grimm. Warum währt doch mein Leiden so lange und ist meine Wunde so schlimm, dass sie nicht heilen will? Du bist mir geworden wie ein trügerischer Born, der nicht verlässlich Wasser gibt. Darum, so spricht der HERR: Wenn du dich zu mir hältst, so will ich mich zu dir halten, und du sollst mein Prediger bleiben. Und wenn du recht redest und nicht leichtfertig, so sollst du mein Mund sein. Sie sollen sich zu dir kehren, doch du kehre dich nicht zu ihnen! Denn ich mache dich für dies Volk zur festen, ehernen Mauer. Wenn sie auch wider dich streiten, sollen sie dir doch nichts anhaben; denn ich bin bei dir, dass ich dir helfe und dich errette, spricht der HERR, und ich will dich erretten aus der Hand der Bösen und erlösen aus der Hand der Tyrannen.
Jeremia 15,16-21
Abendlese
Es war aber nahe das Fest der Ungesäuerten Brote, das Passa heißt. Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten trachteten danach, wie sie ihn töten könnten; denn sie fürchteten sich vor dem Volk.
Es fuhr aber der Satan in Judas, genannt Iskariot, der zur Zahl der Zwölf gehörte. Und er ging hin und redete mit den Hohenpriestern und mit den Hauptleuten darüber, wie er ihnen Jesus überantworten könnte. Und sie wurden froh und kamen überein, ihm Geld zu geben. Und er sagte es zu und suchte eine Gelegenheit, dass er ihn an sie ausliefere ohne Aufsehen.
Es kam nun der Tag der Ungesäuerten Brote, an dem man das Passalamm opfern musste.
Lukas 22,1-7
Und die ganze Versammlung stand auf, und sie führten ihn vor Pilatus und fingen an, ihn zu verklagen, und sprachen: Wir haben gefunden, dass dieser unser Volk aufhetzt und verbietet, dem Kaiser Steuern zu geben, und spricht, er sei Christus, ein König. Pilatus aber fragte ihn und sprach: Bist du der Juden König? Er antwortete ihm und sprach: Du sagst es. Pilatus sprach zu den Hohenpriestern und zum Volk: Ich finde keine Schuld an diesem Menschen. Sie aber beharrten darauf und sprachen: Er wiegelt das Volk auf damit, dass er lehrt im ganzen jüdischen Land, angefangen von Galiläa bis hierher.
Als aber Pilatus das hörte, fragte er, ob der Mensch aus Galiläa wäre. Und als er vernahm, dass er unter die Herrschaft des Herodes gehörte, sandte er ihn zu Herodes, der in diesen Tagen auch in Jerusalem war. Als aber Herodes Jesus sah, freute er sich sehr; denn er hätte ihn längst gerne gesehen; denn er hatte von ihm gehört und hoffte, er würde ein Zeichen von ihm sehen. Und er fragte ihn mancherlei. Er antwortete ihm aber nichts. Die Hohenpriester aber und die Schriftgelehrten standen dabei und verklagten ihn hart. Aber Herodes mit seinen Soldaten verachtete und verspottete ihn, legte ihm ein weißes Gewand an und sandte ihn zurück zu Pilatus. An diesem Tag wurden Herodes und Pilatus Freunde; denn vorher waren sie einander feind.
Pilatus aber rief die Hohenpriester und die Oberen und das Volk zusammen und sprach zu ihnen: Ihr habt diesen Menschen zu mir gebracht als einen, der das Volk aufwiegelt; und siehe, ich habe ihn vor euch verhört und habe an diesem Menschen keine Schuld gefunden, deretwegen ihr ihn anklagt; Herodes auch nicht, denn er hat ihn uns zurückgesandt. Und siehe, er hat nichts getan, was den Tod verdient. Darum will ich ihn züchtigen lassen und losgeben. Da schrien sie alle miteinander: Hinweg mit diesem! Gib uns Barabbas los! Der war wegen eines Aufruhrs, der in der Stadt geschehen war, und wegen eines Mordes ins Gefängnis geworfen worden. Da redete Pilatus abermals auf sie ein, weil er Jesus losgeben wollte. Sie riefen aber: Kreuzige, kreuzige ihn! Er aber sprach zum dritten Mal zu ihnen: Was hat denn dieser Böses getan? Ich habe keine Schuld an ihm gefunden, die den Tod verdient; darum will ich ihn züchtigen lassen und losgeben. Aber sie setzten ihm zu mit großem Geschrei und forderten, dass er gekreuzigt würde. Und ihr Geschrei nahm überhand. Und Pilatus urteilte, dass ihre Bitte erfüllt würde, und ließ den los, der wegen Aufruhr und Mord ins Gefängnis geworfen war, um welchen sie baten; aber Jesus übergab er ihrem Willen.
Und als sie ihn abführten, ergriffen sie einen, Simon von Kyrene, der vom Feld kam, und legten das Kreuz auf ihn, dass er’s Jesus nachtrüge.Es folgte ihm aber eine große Volksmenge und viele Frauen, die klagten und beweinten ihn. Jesus aber wandte sich um zu ihnen und sprach: Ihr Töchter von Jerusalem, weint nicht über mich, sondern weint über euch selbst und über eure Kinder. Denn siehe, es wird die Zeit kommen, in der man sagen wird: Selig sind die Unfruchtbaren und die Leiber, die nicht geboren haben, und die Brüste, die nicht genährt haben! Dann werden sie anfangen zu sagen zu den Bergen: Fallt über uns!, und zu den Hügeln: Bedeckt uns! Denn wenn man das tut am grünen Holz, was wird am dürren werden?
Es wurden aber auch andere hingeführt, zwei Übeltäter, dass sie mit ihm hingerichtet würden. Und als sie kamen an die Stätte, die da heißt Schädelstätte, kreuzigten sie ihn dort und die Übeltäter mit ihm, einen zur Rechten und einen zur Linken. Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun! Und sie verteilten seine Kleider und warfen das Los darum. Und das Volk stand da und sah zu. Aber die Oberen spotteten und sprachen: Er hat andern geholfen; er helfe sich selber, ist er der Christus, der Auserwählte Gottes. Es verspotteten ihn auch die Soldaten, traten herzu und brachten ihm Essig und sprachen: Bist du der Juden König, so hilf dir selber! Es war aber über ihm auch eine Aufschrift: Dies ist der Juden König. Aber einer der Übeltäter, die am Kreuz hingen, lästerte ihn und sprach: Bist du nicht der Christus? Hilf dir selbst und uns! Da antwortete der andere, wies ihn zurecht und sprach: Fürchtest du nicht einmal Gott, der du doch in gleicher Verdammnis bist? Wir sind es zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsre Taten verdienen; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. Und er sprach: Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst! Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein. Und es war schon um die sechste Stunde, und es kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde, und die Sonne verlor ihren Schein, und der Vorhang des Tempels riss mitten entzwei. Und Jesus rief laut: Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände! Und als er das gesagt hatte, verschied er. Als aber der Hauptmann sah, was da geschah, pries er Gott und sprach: Fürwahr, dieser Mensch ist ein Gerechter gewesen! Und als alles Volk, das dabei war und zuschaute, sah, was da geschah, schlugen sie sich an ihre Brust und kehrten wieder um. Es standen aber alle seine Bekannten von ferne, auch die Frauen, die ihm aus Galiläa nachgefolgt waren, und sahen das alles.
Lukas 23,1-48
Bekenntnislese
41] Hiervon weiss Papst, Theologen, Juristen noch kein Mensch nichts, sondern ist eine Lehre vom Himmel, durchs Evangelium offenbart, und muss Ketzerei heissen bei den gottlosen Heiligen.
42] Wiederum, ob etliche Rottengeister kommen würden, wie vielleicht etliche bereits da vorhanden sind und zur Zeit des Aufruhrs mir selbst vor Augen kamen, die da halten, daß alle die, so einmal den Geist der Vergebung der Sünden empfangen hätten oder gläubig [ge]worden wären, wenn dieselben hernach sündigten, so blieben sie gleichwohl im Glauben und schadete ihnen solche Sünde nicht, und schrien also: Tu, was du willst, glaubst du, so ist’s alles nichts, der Glaube vertilgt alle Sünden usw. Sagen dazu: wo jemand nach dem Glauben und Geist sündigte, so habe er den Geist und Glauben nie recht gehabt. Solcher unsinnigen Menschen habe ich viel vor mir gehabt und [ich] sorge, daß noch in etlichen solcher Teufel stecke.
43] Darum so ist vonnöten zu wissen und zu lehren, daß, wo die heiligen Leute über das, so sie die Erbsünde noch haben und fühlen, dawider auch täglich büssen und streiten, etwa in öffentliche Sünde fallen, als David in Ehebruch, Mord und Gotteslästerung, daß alsdann der Glaube und Geist ist weg gewesen. 44] Denn der Heilige Geist lässt die Sünde nicht walten und überhand gewinnen, daß sie vollbracht werde, sondern steürt und wehrt, daß sie nicht muss [darf] tun, was sie will. Tut sie aber, was sie will, so ist der Heilige Geist und Glaube nicht dabei; denn es heisst, wie St. Johannes sagt: “Wer aus Gott geboren ist, der sündigt nicht und kann nicht sündigen.” Und ist doch auch die Wahrheit (wie derselbe St. Johannes schreibt): “So wir sagen, daß wir nicht Sünde haben, so lügen wir, und Gottes Wahrheit ist nicht in uns.”
IV. Vom Evangelium.
Wir wollen nun wider zum Evangelio kommen, welches gibt nicht einerlei Weise Rat und Hilfe wider die Sünde; denn Gott ist überschwenglich reich in seiner Gnade: erstlich durchs mündliche Wort, darin gepredigt wird Vergebung der Sünden in aller Welt, welches ist das eigentliche Amt des Evangelii; zum andern durch die Taufe; zum dritten durchs heilige Sakrament des Altars; zum vierten durch die Kraft der Schlüssel und auchper mutuum colloquium et consolationem fratrum, Matth. 18: Ubi duo fuerint congregati etc.
V. Von der Taufe.
1] Die Taufe ist nichts anderes denn Gottes Wort im Wasser, durch seine Einsetzung befohlen, oder wie St. Paulus sagt Eph. 5: lavacrum in verbo; wie auch Augustinus sagt: Accedat verbum ad elementum, et fit sacramentum. 2] Und darum halten wir’s nicht mit Thomas [Aquinas] und den Predigermönchen, die des Wortes (Gottes Einsetzung) vergessen und sagen, Gott habe eine geistliche Kraft ins Wasser gelegt, welche die Sünde durchs Wasser abwasche; 3] auch nicht mit Scotus und den Barfüssermönchen, die da lehren, daß die Taufe die Sünde abwasche aus Beistehen göttliches Willens, also daß diese Abwaschung geschieht allein durch Gottes Willen, gar nicht durchs Wort oder Wasser.
4] Von der Kindertaufe halten wir, daß man die Kinder taufen solle; denn sie gehören auch zu der verheissenen Erlösung, durch Christum geschehen, und die Kirche soll sie [die Taufe] ihnen.
VI. Von Sakrament des Altars.
1] Vom Sakrament des Altars halten wir, daß Brot und Wein im Abendmahl sei der wahrhaftige Leib und Blut Christi und werde nicht allein gereicht und empfangen von frommen, sondern auch von bösen Christen.
2] Und daß man nicht soll einerlei Gestalt allein geben. Und wir bedürfen der hohen Kunst nicht, die uns lehre, daß unter einer Gestalt so viel sei als unter beiden, wie uns die Sophisten und das Konzilium zu Konstanz lehren. 3] Denn ob’s gleich wahr wäre, daß unter einer so viel sei als unter beiden, so ist doch die einige Gestalt nicht die ganze Ordnung und Einsetzung, durch Christum gestiftet und befohlen. 4] Und sonderlich verdammen und verfluchen wir in Gottes Namen diejenigen, so nicht allein beide[rlei] Gestalt lassen anstehen, sondern auch gar herrlich [selbstherrlich] daher verbieten, verdammen, lästern als Ketzerei und setzen sich damit wider und über Christum, unsern Heren und Gott usw.
5] Von der Transsubstantiation achten wir der spitzigen Sophisterei gar nichts, da sie lehren, daß Brot und Wein verlassen oder verlieren ihr natürlich Wesen, und bleibe allein Gestalt und Farbe des Brots und nicht rechtes Brot. Denn es reimt sich mit der Schrift aufs beste, daß Brot da sei und bleibe, wie es St. Paulus selbst nennt: “Das Brot, das wir brechen”, und: “Also, esse er von dem Brot.”
Schmalkadische Artikel 3:III:41-VI:5
Es segne und behüte Euch Gott, der allmächtige und barmherzige, der Vater, Sohn + Heiliger Geist