
Danket dem HERRN; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. 2 So sollen sagen, die erlöst sind durch den HERRN, die er aus der Not erlöst hat, 3 die er aus den Ländern zusammengebracht hat von Osten und Westen, von Norden und Süden. 4 Die irregingen in der Wüste, auf ungebahntem Wege, und fanden keine Stadt, in der sie wohnen konnten, 5 die hungrig und durstig waren und deren Seele verschmachtete, 6 die dann zum HERRN riefen in ihrer Not und er errettete sie aus ihren Ängsten 7 und führte sie den richtigen Weg, dass sie kamen zur Stadt, in der sie wohnen konnten: 8 Die sollen dem HERRN danken für seine Güte / und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut, 9 dass er sättigt die durstige Seele und die Hungrigen füllt mit Gutem. 10 Die da sitzen mussten in Finsternis und Dunkel, gefangen in Zwang und Eisen, 11 weil sie Gottes Worten ungehorsam waren und den Ratschluss des Höchsten verachtet hatten, 12 sodass er ihr Herz durch Unglück beugte und sie stürzten und ihnen niemand half, 13 die dann zum HERRN riefen in ihrer Not und er half ihnen aus ihren Ängsten 14 und führte sie aus Finsternis und Dunkel und zerriss ihre Bande: 15 Die sollen dem HERRN danken für seine Güte / und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut, 16 dass er zerbrach eherne Türen und zerschlug eiserne Riegel. 17 Die Toren, die geplagt waren um ihrer Übertretung und um ihrer Sünde willen, 18 dass ihnen ekelte vor aller Speise und sie nahe waren den Pforten des Todes, 19 die dann zum HERRN riefen in ihrer Not und er half ihnen aus ihren Ängsten, 20 er sandte sein Wort und machte sie gesund und errettete sie, dass sie nicht starben: 21 Die sollen dem HERRN danken für seine Güte / und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut, 22 und sollen Dank opfern und erzählen seine Werke mit Freuden.
Psalm 107,1-22. “Danklied der Erlösten” verdeutscht von Dr. Martin Luther (Revision 2017)
Des Morgens, wenn Du aufstehst, kannst Du Dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen:
Das walte Gott Vater + Sohn und Heiliger Geist! Amen
Apostolische Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesum Christum, seinen einigen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist von dem Heiligen Geist, geboren aus Maria der Jungfrau, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, niedergefahren zur Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten, aufgefahren gen Himmel; sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dannen er kommen wird zu richten die Lebendigen und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige christliche Kirche, die Gemeinde der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben. Amen.
Vaterunser
Vater unser im Himmel
Geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen (Luthers Morgensegen)
Ich danke Dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, Deinen lieben Sohn, daß Du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte Dich, Du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, daß Dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in Deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde.
Als dann mit Freuden an Dein Werk gegangen und etwa ein Lied gesungen oder was Dir Deine Andacht eingibt.
Kollekte an Judika (Der Hohepriester)
Gütiger Gott und Vater, Du hast Deinen Sohn leiden und sterben lassen, um uns zu erretten. Laß uns sein Opfer bedenken und alle Zeit in Deiner Liebe bleiben, die Du in ihm offenbart hast, Deinem Sohn Jesus Christus, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Evangelisches Gottesdienstbuch. Berlin, 1999: S.305
Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele
Matthäus 20,28
Lied aus dem lutherischen Kirchengesangbuch
O Lamm Gottes, unschuldig am Stamm des Kreuzes geschlachtet, allzeit erfunden geduldig, wiewohl Du warest verachtet: all Sünd hast Du getragen, sonst müßten wir verzagen. Erbarm Dich unser, o Jesu.
O Lamm Gottes, unschuldig am Stamm des Kreuzes geschlachtet, allzeit erfunden geduldig, wiewohl Du warest verachtet: all Sünd hast Du getragen, sonst müßten wir verzagen. Erbarm Dich unser, o Jesu.
O Lamm Gottes, unschuldig am Stamm des Kreuzes geschlachtet, allzeit erfunden geduldig, wiewohl Du warest verachtet: all Sünd hast Du getragen, sonst müßten wir verzagen. Gib Dein´ Frieden, o Jesu.
Nikolaus Decius 1531 (LKG 126)
Fortlaufende Lese
Sie ergriffen ihn aber und führten ihn ab und brachten ihn in das Haus des Hohenpriesters. Petrus aber folgte von ferne. 55 Da zündeten sie ein Feuer an mitten im Hof und setzten sich zusammen; und Petrus setzte sich mitten unter sie. 56 Da sah ihn eine Magd im Licht sitzen und sah ihn genau an und sprach: Dieser war auch mit ihm. 57 Er aber leugnete und sprach: Frau, ich kenne ihn nicht. 58 Und nach einer kleinen Weile sah ihn ein anderer und sprach: Du bist auch einer von denen. Petrus aber sprach: Mensch, ich bin’s nicht. 59 Und nach einer Weile, etwa nach einer Stunde, bekräftigte es ein anderer und sprach: Wahrhaftig, dieser war auch mit ihm; denn er ist auch ein Galiläer. 60 Petrus aber sprach: Mensch, ich weiß nicht, was du sagst. Und alsbald, während er noch redete, krähte der Hahn. 61 Und der Herr wandte sich und sah Petrus an. Und Petrus gedachte an des Herrn Wort, wie er zu ihm gesagt hatte: Ehe heute der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. 62 Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich.
Lukas 22:54-62
Morgenlese
Denn du, HERR, bist die Hoffnung Israels. Alle, die dich verlassen, müssen zuschanden werden, und die Abtrünnigen müssen auf die Erde geschrieben werden; denn sie verlassen den HERRN, die Quelle des lebendigen Wassers.
Heile du mich, HERR, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen; denn du bist mein Ruhm. Siehe, sie sprechen zu mir: »Wo ist denn des HERRN Wort? Soll es doch kommen!« Aber ich habe dich nie gedrängt, Unheil kommen zu lassen; auch hab ich den bösen Tag nicht herbeigewünscht, das weißt du. Was ich gepredigt habe, das liegt offen vor dir. Sei du mir nur nicht schrecklich, meine Zuversicht in der Not!
Lass die zuschanden werden, die mich verfolgen, und nicht mich; lass sie erschrecken, und nicht mich. Lass den Tag des Unheils über sie kommen und zerschlage sie zwiefach!
Jeremia 17:13-18
Abendlese
So sprach der HERR zu mir: Geh hin und tritt ins Tor des Volks, durch das die Könige von Juda aus und ein gehen, und in alle Tore Jerusalems und sprich zu ihnen: Höret des HERRN Wort, ihr Könige Judas und ganz Juda und alle Einwohner Jerusalems, die durch diese Tore gehen!
So spricht der HERR: Hütet euch um eures Lebens willen und bringt keine Last am Sabbattag durch die Tore Jerusalems und tragt keine Last am Sabbattag aus euren Häusern und tut keine Arbeit, sondern heiligt den Sabbattag, wie ich euren Vätern geboten habe. Aber sie hörten nicht und neigten ihre Ohren nicht, sondern blieben halsstarrig, dass sie ja nicht auf mich hörten noch Zucht annähmen.
Wenn ihr nun auf mich hören werdet, spricht der HERR, dass ihr am Sabbattag keine Last durch die Tore dieser Stadt tragt, sondern den Sabbat heiligt, dass ihr an diesem Tage keine Arbeit tut, so sollen auch durch die Tore dieser Stadt aus und ein gehen Könige und Fürsten, die auf dem Thron Davids sitzen und die mit Ross und Wagen fahren, sie und ihre Fürsten, die Männer Judas und die Einwohner Jerusalems; und diese Stadt soll für immer bewohnt werden. Und sie sollen kommen aus den Städten Judas und aus der Gegend von Jerusalem und aus dem Lande Benjamin, aus dem Hügelland und vom Gebirge und vom Südland, die da bringen Brandopfer, Schlachtopfer, Speisopfer und Weihrauch und die da Dankopfer bringen zum Hause des HERRN.
Werdet ihr aber nicht auf mein Gebot hören, den Sabbattag zu heiligen und keine Last am Sabbattag zu tragen durch die Tore Jerusalems, so will ich ein Feuer in ihren Toren anzünden, das die festen Häuser Jerusalems verzehrt und nicht gelöscht werden kann.
Jeremia 17:19-27
Bekenntnislese
III. Von der Busse
1] Solch Amt [*des Gesetzes] behält das Neü Testament und treibet’s auch, wie St. Paulus Röm. 1 tut und spricht: “Gottes Zorn wird vom Himmel offenbart über alle Menschen”; item 3: “Alle Welt ist vor Gott schuldig” und “Kein Mensch ist vor ihm gerecht.” Und Christus Joh. 16: “Der Heilige Geist wird die Welt strafen um die Sünde.”
2] Das ist nun die Donneraxt [der Blitzstrahl] Gottes, damit er beide die offenbarlichen Sünder und falschen Heiligen in einen Haufen schlägt und lässt keinen recht haben, treibt sie allesamt in das Schrecken und Verzagen. Das ist der Hammer (wie Jeremias spricht): “Mein Wort ist ein Hammer, der die Felsen zerschmettert.” Das ist nicht activa contritio, eine gemachte Reü, sondern passiva contritio, das rechte Herzeleid, Leiden und Fühlen des Todes.
3] Und das heisst denn die rechte Busse anfangen, und muss der Mensch heir hören solch Urteil: Es ist nichts mit euch allen; ihr seid öffentliche Sünder oder Heilige, ihr müsst alle anders werden und anders tun, weder [als] ihr jetzt seid und tut, ihr seid, wer und wie gross, weise, mächtig und heilig, als ihr wollt; hier ist niemand fromm.
4] Aber zu solchem Amt tut das Neü Testament flugs die tröstliche Verheissung der Gnade durchs Evangelium, der man glauben solle, wie Christus spricht Marci 1: “Tut Busse und glaubet dem Evangelio”, das ist, werdet und macht’s anders und glaubt meiner Verheissung. 5] Und vor ihm her Johannes wird genannt ein Prediger der Busse, doch zur Vergebung der Sünden, das ist er sollte sie alle strafen und zu Sündern machen, auf daß sie wüssten, was sie vor Gott wären, und sich erkennten als verlorne Menschen und also dem Heren bereitet würden, die Gnade zu empfangen und der Sünden Vergebung von ihm [zu] gewarten und an[zu]nehmen. 6] Also sagt auch Christus Luk. am 24. selbst: “Man muss in meinem Namen in alle Welt predigen Busse und Vergebung der Sünden.”
7] Wo aber das Gesetz solch sein Amt allein treibt ohne Zutun des Evangelii, da ist der Tod und die Hölle, und muss der Mensch verzweifeln wie Saul und Judas, 8] wie St. Paulus sagt: “Das Gesetz tötet durch die Sünde.” Wiederum gibt das Evangelium nicht einerlei Weise Trost und Vergebung, sondern durchs Wort, Sakramente und dergleichen, wie wir hören werden, auf daß die Erlösung ja reichlich sei bei Gott, wie der 130. Psalm sagt, wider das grosse Gefängnis der Sünden.
9] Aber jetzt müssen wir die falsche Busse der Sophisten gegen die rechte Busse halten, damit sie beide desto bass [besser] verstanden werden.
Von der falschen Busse der Papisten
10] Unmöglich ist’s gewesen, daß sie sollten recht von der Busse lehren, weil sie die rechten Sünden nicht erkannten. Denn (wie droben gesagt) sie halten von der Erbsünde nicht recht, sondern sagen, die natürlichen Kräfte des Menschen seien ganz und unverderbt [ge]blieben, die Vernunft könne recht lehren, und der Wille könne recht danach tun, daß Gott gewisslich seine Gnade gibt, wenn ein Mensch tut, soviel an ihm ist, nach seinem freien Willen.
11] Hieraus musste nun folgen, daß sie allein die wirklichen Sünden büssten, als: böse bewilligte Gedanken (denn böse Bewegung, Lust, Reizung war nicht Sünde), böse Worte, böse Werke, die der freie Wille wohl hätte können lassen.
12] Und zu solcher Busse setzen sie drei Teile: Reü, Beichte, Genugtun, mit solcher Vertröstung und Zusage, wo der Mensch recht reute, beichtete, genugtäte, so hätte er damit Vergebung verdient und die Sünde vor Gott bezahlt. Weiseten [wiesen] also die Leute in der Busse auf Zuversicht eignener Werke. 13] Daher kam das Wort auf der Kanzel, wenn man die gemeine Beichte dem Volke vorsprach: “Friste mir, Her Gott, mein Leben, bis ich meine Sünde büsse und mein Leben bessere!”
14] Hier war kein Christus und nichts vom Glauben gedacht, sondern man hoffte mit eigenen Werken die Sünde vor Gott zu überwinden und zu tilgen; der Meinung [mit dieser Absicht] wurden wir auch Pfaffen und Mönche, daß wir uns selbst wider die Sünde legen wollten.