Singet fröhlich Gott, der unsre Stärke ist, jauchzet dem Gott Jakobs! 3 Stimmt an den Gesang und lasst hören die Pauken, liebliche Zithern und Harfen! 4 Blaset am Neumond die Posaune, am Vollmond, am Tag unsres Festes! 5 Denn das ist eine Satzung für Israel und eine Ordnung des Gottes Jakobs. 6 Das hat er zum Zeugnis gesetzt für Josef, als Er auszog wider Ägyptenland. Eine Sprache höre ich, die ich bisher nicht kannte: 7 »Ich habe ihre Schultern von der Last befreit, und ihre Hände wurden den Tragkorb los. 8 Als du mich in der Not anriefst, half ich dir heraus und antwortete dir aus Wolke und Donner und prüfte dich am Haderwasser. Sela.
Höre, mein Volk, ich will dich ermahnen. Israel, du sollst mich hören! 10 Kein andrer Gott sei unter dir, und einen fremden Gott sollst du nicht anbeten! 11 Ich bin der HERR, dein Gott, / der dich aus Ägyptenland geführt hat: Tu deinen Mund weit auf, lass mich ihn füllen! 12 Aber mein Volk gehorcht nicht meiner Stimme, und Israel will mich nicht. 13 So hab ich sie dahingegeben in die Verstocktheit ihres Herzens, dass sie wandeln nach eigenem Rat. 14 Wenn doch mein Volk mir gehorsam wäre und Israel auf meinem Wege ginge! 15 Dann wollte ich seine Feinde bald demütigen und meine Hand gegen seine Widersacher wenden! 16 Und die den HERRN hassen, müssten sich vor ihm beugen, aber Israels Zeit würde ewiglich währen, 17 und ich würde es mit dem besten Weizen speisen und mit Honig aus dem Felsen sättigen.«
Psalm 81. Von Asaf, vorzusingen, auf der Gittit. Übersetzung Dr. Martin Luthers 2017.
Des Morgens, wenn Du aufstehst, kannst Du Dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen:
Das walte Gott Vater + Sohn und Heiliger Geist! Amen
Apostolische Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesum Christum, seinen einigen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist von dem Heiligen Geist, geboren aus Maria der Jungfrau, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, niedergefahren zur Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten, aufgefahren gen Himmel; sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dannen er kommen wird zu richten die Lebendigen und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige christliche Kirche, die Gemeinde der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben. Amen.
Vaterunser
Vater unser im Himmel
Geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen (Luthers Morgensegen)
Ich danke Dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, Deinen lieben Sohn, daß Du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte Dich, Du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, daß Dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in Deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde.
Als dann mit Freuden an Dein Werk gegangen und etwa ein Lied gesungen oder was Dir Deine Andacht eingibt.
Kollekte an Okuli (Das Lamm Gottes)
Allmächtiger, ewiger Gott, der Du für uns Deinen Sohn des Kreuzes Pein hast lassen leiden, auf daß Du des Feines Gewalt von uns triebest, verleihe uns, sein Leiden also zu begehen, daß wir dadurch Vergebung der Sünden und Erlösung vom ewigen Tode erlangen, durch Deinen Sohn Jesus Christus, unseren Herrn, der mit Dir und dem Heiligen Geiste lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Orate fratres S. 126
Des Menschen Sohn ist nicht gekommen, daß er sich dienen lasse, sondern daß er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele.
Matthäus 20,28
Lied aus dem lutherischen Kirchengesangbuch
Ich will hier bei Dir stehen, verachte mich doch nicht; von Dir will ich nicht gehen, wenn Dir Dein Herze bricht; wenn Dein Haupt wird erblassen im letzten Todesstoß, alsdann will ich Dich fassen in meinen Arm und Schoß.
Es dient zu meinen Freuden und tut mir herzlich wohl, wenn ich in Deinem Leiden, mein Heil, mich finden soll. Ach möcht ich, o mein Leben, an Deinem Kreuze hier mein Leben von mir geben, wie wohl geschähe mir!
Ich danke Dir von Herzen, o Jesu, liebster Freund, für Deines Todes Schmerzen, da Du’s so gut gemeint. Ach gib, dass ich mich halte zu Dir und Deiner Treu und, wenn ich nun erkalte, in Dir mein Ende sei.
Wenn ich einmal soll scheiden, so scheide nicht von mir, wenn ich den Tod soll leiden, so tritt Du dann herfür; wenn mir am allerbängsten wird um das Herze sein, so reiß mich aus den Ängsten kraft Deiner Angst und Pein.
Erscheine mir zum Schilde, zum Trost in meinem Tod, und lass mich sehn Dein Bilde in Deiner Kreuzesnot. Da will ich nach Dir blicken, da will ich glaubensvoll Dich fest an mein Herz drücken.
Wer so stirbt, der stirbt wohl.Nach dem “Salve caput cruentatum” des Arnulf von Löwen (um 1200-12500) von Paul Gerhardt 1656 (LKG 141,6-10)
Fortlaufende Lese
Und sie beobachteten ihn und sandten Leute aus, die sich stellen sollten, als wären sie gerecht; die sollten ihn fangen in seinen Worten, damit man ihn überantworten könnte der Obrigkeit und Gewalt des Statthalters. 21 Und sie fragten ihn und sprachen: Meister, wir wissen, dass du aufrichtig redest und lehrst und achtest nicht das Ansehen der Menschen, sondern du lehrst den Weg Gottes wahrhaftig. 22 Ist’s recht, dass wir dem Kaiser Steuern zahlen, oder nicht? 23 Er aber merkte ihre List und sprach zu ihnen: 24 Zeigt mir einen Silbergroschen! Wessen Bild und Aufschrift hat er? Sie sprachen: Des Kaisers. 25 Er aber sprach zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! 26 Und sie konnten ihn in seinen Worten nicht fangen vor dem Volk und wunderten sich über seine Antwort und schwiegen still.
Lukas 20,20-26
Morgenlese
Denn ich meine, Gott hat uns Apostel als die Allergeringsten hingestellt, wie zum Tode Verurteilte. Denn wir sind ein Schauspiel geworden der Welt und den Engeln und den Menschen. 10 Wir sind Narren um Christi willen, ihr aber seid klug in Christus; wir schwach, ihr aber stark; ihr herrlich, wir aber verachtet. 11 Bis auf diese Stunde leiden wir Hunger und Durst, sind nackt und werden geschlagen und haben keine sichere Stätte 12 und mühen uns ab mit unsrer Hände Arbeit. Schmäht man uns, so segnen wir; verfolgt man uns, so dulden wir’s; 13 verlästert man uns, so reden wir freundlich. Wir sind geworden wie der Abschaum der Menschheit, jedermanns Kehricht, bis heute.
14 Nicht um euch zu beschämen, schreibe ich dies; sondern ich ermahne euch als meine lieben Kinder. 15 Denn wenn ihr auch zehntausend Erzieher hättet in Christus, so habt ihr doch nicht viele Väter; denn ich habe euch gezeugt in Christus Jesus durch das Evangelium. 16 Darum ermahne ich euch: Folgt meinem Beispiel!
1. Korinther 4,9-16
Abendlese
Seid so unter euch gesinnt, wie es der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht:[1] 6 Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, 7 sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. 8 Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. 9 Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, 10 dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, 11 und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.
Philipper 2,5-11
Bekenntnislese
Wir haben in unserer Konfession gesagt, daß man Vergebung der Sünden ohne Verdienst durch den Glauben an Christum erlangen müsse. Ist das nicht das lautere, reine Evangelium, wie es die Apostel gepredigt, ist das nicht die Stimme des Evangelii des ewigen Vaters, welche du, Herr, der du sitzest im Schoß des Vaters, der Welt offenbart hast, so sollen wir billig gestraft werden. Aber, dein herber, bitterer Tod am Kreuz, dein Heiliger Geist, welchen du reichlich ausgeteilt hast, deine ganze heilige, christliche Kirche gibt stark, gewaltig und gewiß Gezeugnis, welches so hell und offenbar ist als die Sonne, daß dies die Summa, der Kern des Evangelii ist, daß wir Vergebung der Sünden erlangen nicht um unsers Verdienstes Willen, sondern durch den Glauben an Christum.
Wenn Paulus darf sagen, daß wir durch das heilige, göttliche Gesetz Mosis und seine Werke nicht verdienen Vergebung der Sünden, so will er, daß wir viel weniger das tun durch menschliche Satzungen, und das zeigt er zu den Kolossern klar genug an. Denn so die Werke des Gesetzes Mosis, welches durch Gott war offenbart, nicht verdienen Vergebung der Sünden, wieviel weniger werden’s tun die närrischen Werke, Möncherei, Rosenkränze und dergleichen, die auch zu weltlichem Leben nicht not noch nütze sind, viel weniger geben sie der Seele ewiges Leben.
Die Widersacher erdichten ihnen selbst einen Traum, daß Christus das Gesetz Mosis habe abgetan und sei gekommen also nach Mose und ein neu, gut Gesetz gebracht, dadurch man Vergebung der Sünden erlangen müsse. Durch den schwärmerischen, närrischen Gedanken drücken sie Christum unter und seine Wohltat. Danach erdichten sie weiter, daß unter denen, welche die neuen Gesetze Christi halten, die Mönche Christo und den Aposteln am nächsten ähnlich leben und wandeln durch ihren Gehorsam, Armut und Keuschheit, so doch die ganze Möncherei eitel unverschämte, schändliche Heuchelei ist. Sie sagen von Armut, so sie doch vor großem Überfluß nie haben erfahren können, wie einem rechten Armen zu Herzen ist. Sie rühmen ihren Gehorsam, so kein Volk auf Erden freier ist denn die Mönche, welche aus Bischofs= und Fürstengehorsam sich meisterlich geschlossen haben. Von ihrer heiligen, großen, gefährlichen Keuschheit mag ich nicht sagen; ich will es Gerson sagen lassen, der auch von denjenigen, so ernstlich sich geflissen, keusch zu leben, wahrlich nicht viel Reinigkeit und Heiligkeit sagt; wiewohl das mehrere Teil ist Heuchelei und unter tausend nicht einer, der mit Ernst gedenkt, rein und keusch zu leben, daß wir inwendig der Herzen Gedanken schweigen.
Soll nun das die große Heiligkeit sein? Heißt das Christo und dem Evangelio gemäß gelebt? Christus ist nicht also nach Mose gekommen, neue Gesetze zu bringen, daß er um unserer Werke willen die Sünden vergebe, sondern sein Verdienst, seine eigenen Werke setzt er gegen Gottes Zorn für uns, daß wir ohne Verdienst Gnade erlangen. Wer aber ohne die Versöhnung Christi seine eigenen Werke gegen Gottes Zorn setzt und um seines eigenen Verdienstes willen Vergebung der Sünden erlangen will, er bringe die Werke des Gesetzes Mosis, der zehn Gebote, der Regeln Benedicti, Augustini oder andere Regeln, so wirst er hinweg die Verheißung Christi, fällt ab von Christo und seiner Gnade.
Hier wollen aber Kaiserliche Majestät, alle Fürsten und Stände des Reichs merken, wie überaus unverschämt die Widersacher sind, daß sie trotziglich dürfen sagen, es sei alles gottlos, was wir wider die Möncherei haben vorgebracht, so wir doch ganz gewisse und klare Sprüche Pauli angezogen haben, und je nichts klarer, gewisser in der ganzen Bibel ist, denn daß wir Vergebung der Sünden erlangen allein durch den Glauben an Christum. Und diese gewisse, göttliche Wahrheit dürfen die Meister der Konfutation, die verzweifelten Bösewichter und heillosen Buben, gottlose Lehre heißen. Wir haben aber keinen Zweifel, wo Kaiserliche Majestät und die Fürsten des verwarnt werden, sie werden eine solche öffentliche Gotteslästerung lassen aus der Konfutation tilgen und ausreißen.
Dieweil wir aber hier oben reichlich angezeigt, daß es ein Irrtum sei, daß wir Vergebung der Sünden um unsers Verdienstes willen erlangen sollten, so wollen wir hier desto kürzer reden. Denn ein jeder verständiger Leser kann leichtlich abnehmen, daß wir durch die elenden Mönchswerke nicht können vom Tode und des Teufels Gewalt erlöst werden und Vergebung der Sünden verdienen. Darum ist auch das gotteslästerliche, häßliche Wort, welches Thomas schreibt, in keinem Wege zu leiden, daß ins Kloster gehen solle eine neue Taufe sein oder der Taufe gleich sein. Denn es ist eine teuflische Wüterei und Irrtum, daß man eine heillose menschliche Satzung und Gebot, welches weder Gottes Gebot noch Zusage hat, der heiligen Taufe vergleichen sollte, dabei eine Zusage oder Verheißung Gottes ist.
Zum andern, so sind diese Stücke, willige Armut, Gehorsam, Keuschheit, wenn sie anders nicht unrein ist, eitel Adiaphora und leibliche Übung, darin weder Sünde noch Gerechtigkeit zu suchen ist. Darum haben die Heiligen derselben viel anders gebraucht, als St. Bernhard, Franciskus und andere, denn jetzund die Mönche. Denn dieselben haben solches Dinges gebraucht zur Übung des Leibes, daß sie desto leichter warten könnten Lehrens, Predigens und anderer dergleichen, nicht daß solche Werke Gottesdienste sollten sein, vor Gott gerecht zu machen oder das ewige Leben zu verdienen, sondern die Werke malet Paulus recht ab, da er sagt: „Leibliche Übung ist wenig nütze.“ Und es ist möglich, daß in etlichen Klöstern noch etliche fromme Leute sind, welche lesen und studieren, die solcher Regeln und Satzungen brauchen ohne Heuchelei und mit diesem Bericht, daß sie ihre Möncherei nicht für Heiligkeit halten. Das aber halten, das dieselben Werke ein Gottesdienst seien, dadurch wir vor Gott fromm werden und das ewige Leben verdienen, das ist stracks wider das Evangelium und wider Christum. Denn das Evangelium lehrt, daß wir durch den Glauben an Christum gerecht werden und das ewige Leben erlangen. So ist es auch stracks wider das Wort Christi: „Sie dienen mir vergeblich mit Menschengeboten.“ So ist es wider diesen Spruch Pauli: „Alles, was nicht aus dem Glauben ist, das ist Sünde.“ Wie können sie aber sagen, daß es Gottesdienste sind, die Gott gefallen und angenehm seien vor ihm, so sie kein Gotteswort noch Befehl haben?
Apologie XXVII,13-23 (Von den Klostergelübden)
