Okuli (3. Passionssonntag)

Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.

Lukas 9,62

Introitus

Die Augen des HERRN merken auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien. Das Antlitz des HERRN steht wider alle, die Böses tun, dass er ihren Namen ausrotte von der Erde. Wenn die Gerechten schreien, so hört der HERR und errettet sie aus all ihrer Not. Der HERR ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben. Der Gerechte muss viel leiden, aber aus alledem hilft ihm der HERR. Er bewahrt ihm alle seine Gebeine, dass nicht eines von ihnen zerbrochen wird.  Den Frevler wird das Unglück töten, und die den Gerechten hassen, fallen in Schuld. Der HERR erlöst das Leben seiner Knechte, und alle, die auf ihn trauen, werden frei von Schuld.

Psalm 34,16-23

Kollekte

Allmächtiger Gott, Du läßt uns das Leiden und Sterben Deines Sohnes zu unserm Heil verkündigen: wir bitten Dich, gib uns ein offenes Herz, daß wir seine Liebe und seinen Gehorsam erkennen und ihm nachfolgen: unserm Herrn Jesus Christus, Deinem Sohn, der mit Dir und dem Heiligen Geiste lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Evangelisch-Lutherische Kirchenagende (SELK) Bd.1. Herder: Freiburg u.a. 1996. S.69

Alttestamentliche Lesung

Und Ahab sagte Isebel alles, was Elia getan hatte und wie er alle Propheten Baals mit dem Schwert umgebracht hatte. Da sandte Isebel einen Boten zu Elia und ließ ihm sagen: Die Götter sollen mir dies und das tun, wenn ich nicht morgen um diese Zeit dir tue, wie du diesen getan hast! 3 Da fürchtete er sich, machte sich auf und lief um sein Leben und kam nach Beerscheba in Juda und ließ seinen Diener dort. 4 Er aber ging hin in die Wüste eine Tagereise weit und kam und setzte sich unter einen Ginster und wünschte sich zu sterben und sprach: Es ist genug, so nimm nun, HERR, meine Seele; ich bin nicht besser als meine Väter. 5 Und er legte sich hin und schlief unter dem Ginster. Und siehe, ein Engel rührte ihn an und sprach zu ihm: Steh auf und iss! 6 Und er sah sich um, und siehe, zu seinen Häupten lag ein geröstetes Brot und ein Krug mit Wasser. Und als er gegessen und getrunken hatte, legte er sich wieder schlafen. 7 Und der Engel des HERRN kam zum zweiten Mal wieder und rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! Denn du hast einen weiten Weg vor dir. 8 Und er stand auf und aß und trank und ging durch die Kraft der Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Berg Gottes, dem Horeb.

1. Könige 19,1-8

Epistel

So ahmt nun Gott nach als geliebte Kinder 2 und wandelt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat und hat sich selbst für uns gegeben als Gabe und Opfer, Gott zu einem lieblichen Geruch. (3 Von Unzucht aber und jeder Art Unreinheit oder Habsucht soll bei euch nicht einmal die Rede sein, wie es sich für die Heiligen gehört, 4 auch nicht von schändlichem Tun und von närrischem oder losem Reden, was sich nicht ziemt, sondern vielmehr von Danksagung. 5 Denn das sollt ihr wissen, dass kein Unzüchtiger oder Unreiner oder Habsüchtiger – das ist ein Götzendiener – ein Erbteil hat im Reich Christi und Gottes. 6 Lasst euch von niemandem verführen mit leeren Worten; denn um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Ungehorsams. 7 Darum seid nicht ihre Mitgenossen.) 8 Denn ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts; 9 die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.

Epheser 5,1-2 (3-7) 8-9

Heiliges Evangelium

Und als sie auf dem Wege waren, sprach einer zu ihm: Ich will dir folgen, wohin du gehst. Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege. Und er sprach zu einem andern: Folge mir nach! Der sprach aber: Herr, erlaube mir, dass ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe. Er aber sprach zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes! Und ein andrer sprach: Herr, ich will dir nachfolgen; aber erlaube mir zuvor, dass ich Abschied nehme von denen, die in meinem Hause sind. Jesus aber sprach zu ihm: Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.

Lukas 9,57-62

Der christliche Glaube

Ich glaube an den Einen Gott, den allmächtigen Vater, Schöpfer Himmels und der Erden, all des, das sichtbar und unsichtbar ist.

Und an den Einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, der vom Vater geboren ist vor aller Zeit und Welt, Gott von Gott, Licht vom Licht,wahrhaftigen Gott vom wahrhaftigen Gott, geboren, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater, durch welchen alles geschaffen ist; welcher um uns Menschen und um unserer Seligkeit willen vom Himmel gekommen ist und leibhaft geworden durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und Mensch geworden; auch für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, gelitten und begraben und am dritten Tage auferstanden nach der Schrift, und ist aufgefahren gen Himmel und sitzet zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen mit Herrlichkeit, zu richten die Lebendigen und die Toten; dessen Reich kein Ende haben wird.

Und an den Herrn, den Heiligen Geist, der da lebendig macht, der von dem Vater und dem Sohn ausgeht, der mit dem Vater und dem Sohne zugleich angebetet und zugleich geehret wird, der durch die Propheten geredet hat.

Und die Eine, heilige, christliche, apostolischeKirche. Ich bekenne die Eine Taufe zur Vergebung der Sünden Und warte auf die Auferstehung der Toten und das Leben der zukünftigen Welt.

Nizänum

Graduallied

Christe, Du Beistand Deiner Kreuzgemeine, eile mit Hilf und Rettung uns erscheine; steure den Feinden, ihre Blutgerichte mache zu nichte, mache zu nichte.

Streite doch selber für uns arme Kinder, wehre dem Teufel, seine Macht verhinder; alles, was kämpfet wider Deine Glieder, stürze darnieder, stürze darnieder.

Frieden bei Kirch und Schule uns beschere, Friede zugleich der Obrigkeit gewähre. Friede dem Herzen, Friede dem Gewissen, gib zu genießen, gib zu genießen.

Also wird zeitlich Deine Güt erhoben, also wird ewig und ohn Ende loben Dich, o Du Wächter Deiner armen Heerde, Himmel und Erde, Himmel und Erde.

Matthäus Apelles von Löwenstern 1644 (LKG 58)

Predigttext

Herr, du hast mich überredet und ich habe mich überreden lassen. Du bist mir zu stark gewesen und hast gewonnen; aber ich bin darüber zum Spott geworden täglich, und jedermann verlacht mich. Denn sooft ich rede, muss ich schreien; »Frevel und Gewalt!« muss ich rufen. Denn des Herrn Wort ist mir zu Hohn und Spott geworden täglich. Da dachte ich: Ich will seiner nicht mehr gedenken und nicht mehr in seinem Namen predigen. Aber es ward in meinem Herzen wie ein brennendes Feuer, verschlossen in meinen Gebeinen. Ich mühte mich, es zu ertragen, aber konnte es nicht.

Denn ich höre, wie viele heimlich reden: »Schrecken ist um und um!« »Verklagt ihn!« »Wir wollen ihn verklagen!« Alle meine Freunde und Gesellen lauern, ob ich nicht falle: »Vielleicht lässt er sich überlisten, dass wir ihm beikommen können und uns an ihm rächen.« Aber der Herr ist bei mir wie ein starker Held, darum werden meine Verfolger fallen und nicht gewinnen. Sie müssen ganz zuschanden werden, weil es ihnen nicht gelingt. Ewig wird ihre Schande sein und nie vergessen werden.

Und nun, Herr Zebaoth, der Du die Gerechten prüfst, Nieren und Herz durchschaust: Lass mich Deine Rache an ihnen sehen; denn Dir habe ich meine Sache befohlen. Singet dem Herrn, rühmet den Herrn, der des Armen Leben aus den Händen der Boshaften errettet!

Jeremia 20,7-11a (11b-13)

Meine Predigt dazu:

Wochengebet

Du unser Gott, du leidest mit deiner Schöpfung.
Du fühlst die Schmerzen der Geplagten, du hörst das Weinen und unser hilfloses Fragen.
Dir können wir unsere Furcht eingestehen und unsere Angst zeigen.
Wir bitten dich: Kyrie eleison

Schau auf die Gerechten, die sich gegen die stellen, die das Recht brechen und dein Gesetz verachten.
Schau auf die Gerechten, die der Lüge widersprechen und an der Wahrheit festhalten.
Schau auf die Gerechten, die bedrängt und bedroht werden und auf Hilfe warten.
Deine Augen merken auf die Gerechten. Stehe ihnen bei.
Wir bitten dich: Kyrie eleison

Höre den Schrei nach Frieden,  der diese Welt füllt.
Höre die Trauernden, deren Liebste von Bomben und Drohnen getötet wurden.
Höre die Familien, die um das Schicksal ihrer verschleppten Kinder bangen.
Höre die Getrennten, die ohne Nachricht voneinander verzweifeln und auf Hilfe warten.
Deine Ohren merken auf das Schreien der Gerechten. Stehe ihnen bei.
Wir bitten dich: Kyrie eleison

Sieh die Sehnsucht der Erschöpften, die müde und ratlos sind.
Sieh die Kranken, die sich nach Heilung sehnen.
Sieh auf die Trauernden, die die Liebe vermissen.
Sieh auf die Überforderten, die sich vor Kritik und Verachtung fürchten und auf Hilfe warten. Du bist den zerbrochenen Herzen nahe. Stehe ihnen bei.
Wir bitten dich: Kyrie eleison

Du rufst uns in die Nachfolge. Du sprichst zu deiner Kirche. Sprich zu uns und unseren Kindern. Sprich heute, damit die Menschen guten Willens  dich hören und dich bezeugen.
Dir können wir unsere Hoffnung eingestehen und unsere Liebe zeigen.
In Jesu Namen bitten wir dich heute und alle Tage. Kyrie eleison. Amen.

VELKD: Wochengebet

+ Der Herr sei mit Euch +

Der Herr segne und behüte Dich. Der Herr lasse Sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig. Der Herr erhebe Sein Angesicht auf Dich und schenke Dir Frieden +

4. Mose 6,24-26

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About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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