
Er sandte seinen Knecht Mose und Aaron, den er erwählt hatte. Die taten seine Zeichen unter ihnen und seine Wunder im Lande Hams.
Er sandte Finsternis und machte es finster; doch sie blieben ungehorsam seinen Worten. Er verwandelte ihre Wasser in Blut und tötete ihre Fische. Ihr Land wimmelte von Fröschen bis in die Kammern ihrer Könige. Er gebot, da kam Ungeziefer, Stechmücken in all ihr Gebiet. Er gab ihnen Hagel statt Regen, Feuerflammen in ihrem Lande und schlug ihre Weinstöcke und Feigenbäume und zerbrach die Bäume in ihrem Gebiet.
Er gebot, da kamen Heuschrecken und Käfer ohne Zahl; sie fraßen alles Gras in ihrem Lande, und fraßen auch die Frucht ihres Ackers. Er schlug alle Erstgeburt in Ägypten, alle Erstlinge ihrer Kraft. Er führte sie heraus mit Silber und Gold; es war kein Gebrechlicher unter ihren Stämmen. Ägypten wurde froh, dass sie auszogen; denn Furcht vor ihnen war auf sie gefallen.
Er breitete eine Wolke aus, sie zu decken, und ein Feuer, die Nacht zu erleuchten. Sie baten, da ließ er Wachteln kommen, und er sättigte sie mit Himmelsbrot. Er öffnete den Felsen, da strömten Wasser heraus, sie flossen dahin als Strom in der Wüste. Denn er gedachte an sein heiliges Wort und an Abraham, seinen Knecht.
So führte er sein Volk in Freuden heraus und seine Auserwählten mit Jubel und gab ihnen die Länder der Völker, dass sie die Güter der Nationen gewannen, damit sie hielten seine Gebote und seine Gesetze bewahrten. Halleluja!
Des Morgens, wenn Du aufstehst, kannst Du Dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen:
Das walte Gott Vater + Sohn und Heiliger Geist! Amen
Apostolische Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesum Christum, seinen einigen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist von dem Heiligen Geist, geboren aus Maria der Jungfrau, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, niedergefahren zur Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten, aufgefahren gen Himmel; sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dannen er kommen wird zu richten die Lebendigen und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige christliche Kirche, die Gemeinde der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben. Amen.
Vaterunser
Vater unser im Himmel
Geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen (Luthers Morgensegen)
Ich danke Dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, Deinen lieben Sohn, daß Du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte Dich, Du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, daß Dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in Deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde.
Als dann mit Freuden an Dein Werk gegangen und etwa ein Lied gesungen oder was Dir Deine Andacht eingibt.
Kollekte an Invokavit
Herr Gott, himmlischer Vater, Du hast Deinen Sohn in die Welt gesandt, daß er des Teufels Tyrannei wehren und uns wider den Feind schützen möge. Wir bitten Dich, Du wollest uns in aller Anfechtung erhalten und uns Deinen Geist geben, daß wir dem Satan Widerstand leisten, ihn durch Dein Wort von uns treiben und den Sieg über ihn davontragen, durch unsern Herrn Jesus Christus Deinen Sohn, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert in Ewigkeit. Amen.
Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, daß er die Werke des Teufels zerstöre.
1. Johannes 3,8
Lied aus dem lutherischen Kirchengesangbuch
O Welt, sieh hier Dein Leben am Stamm des Kreuzes schweben, Dein Heil sinkt in den Tod. Der große Fürst der Ehren läßt willig sich beschweren, mit Schlägen, Hohn und großem Spott.
Tritt her und schau mit Fleiße: sein Leib ist ganz mit Schweiße des Blutes überfüllt; aus seinem edlen Herzen vor unerschöpften Schmerzen ein Seufzer nach dem andern quillt.
Wer hat Dich so geschlagen, mein Heil, und Dich mit Plagen so übel zugericht’? Du bist ja nicht ein Sünder, wie wir und unsre Kinder, von Übeltaten weißt Du nicht.
Ich, ich und meine Sünden, die sich wie Körnlein finden des Sandes an dem Meer, die haben Dir erreget das Elend, das Dich schläget und das betrübte Marterheer.
Ich bin’s, ich sollte büßen an Händen und an Füßen gebunden in der Höll; die Geißeln und die Bande, und was Du ausgestanden, das hat verdienet meine Seel.
Du nimmst auf Deinen Rücken die Lasten, die mich drücken viel schwerer, als ein Stein. Du wirst ein Fluch, dagegen verehrst du mir den Segen, Dein Schmerzen muß mein Labsal sein.
Paul Gerhardt 1647 (LKG 139,1-6)
Fortlaufende Lese
ls sie nun zuhörten, sagte er ein weiteres Gleichnis; denn er war nahe bei Jerusalem und sie meinten, das Reich Gottes werde sogleich offenbar werden. 12 Und er sprach: Ein Mann von edler Herkunft zog in ein fernes Land, um ein Königtum zu erlangen und dann zurückzukommen. 13 Der ließ zehn seiner Knechte rufen und gab ihnen zehn Pfund und sprach zu ihnen: Handelt damit, bis ich wiederkomme! 14 Seine Bürger aber waren ihm feind und schickten eine Gesandtschaft hinter ihm her und ließen sagen: Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche. 15 Und es begab sich, als er wiederkam, nachdem er das Königtum erlangt hatte, da ließ er die Knechte zu sich rufen, denen er das Geld gegeben hatte, um zu erfahren, was sie erhandelt hätten. 16 Da trat der erste herzu und sprach: Herr, dein Pfund hat zehn Pfund eingebracht. 17 Und er sprach zu ihm: Recht so, du guter Knecht; weil du im Geringsten treu gewesen bist, sollst du Macht haben über zehn Städte. 18 Der zweite kam auch und sprach: Herr, dein Pfund hat fünf Pfund erbracht. 19 Zu dem sprach er auch: Und du sollst über fünf Städte sein. 20 Und der dritte kam und sprach: Herr, siehe da, hier ist dein Pfund, das ich in einem Tuch verwahrt habe; 21 denn ich fürchtete mich vor dir, weil du ein harter Mann bist; du nimmst, was du nicht angelegt hast, und erntest, was du nicht gesät hast. 22 Er sprach zu ihm: Mit deinen eigenen Worten richte ich dich, du böser Knecht. Wusstest du, dass ich ein harter Mann bin, nehme, was ich nicht angelegt habe, und ernte, was ich nicht gesät habe, 23 warum hast du dann mein Geld nicht zur Bank gebracht? Und wenn ich zurückgekommen wäre, hätte ich’s mit Zinsen eingefordert. 24 Und er sprach zu denen, die dabeistanden: Nehmt das Pfund von ihm und gebt’s dem, der zehn Pfund hat. 25 Und sie sprachen zu ihm: Herr, er hat doch schon zehn Pfund. 26 Ich sage euch aber: Wer da hat, dem wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat. 27 Doch diese meine Feinde, die nicht wollten, dass ich über sie herrsche, bringt her und macht sie vor mir nieder.
Lukas 19,11-27
Morgenlese
Hört ein anderes Gleichnis: Es war ein Hausherr, der pflanzte einen Weinberg und zog einen Zaun darum und grub eine Kelter darin und baute einen Turm und verpachtete ihn an Weingärtner und ging außer Landes. 34 Als nun die Zeit der Früchte herbeikam, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, damit sie seine Früchte empfingen. 35 Da nahmen die Weingärtner seine Knechte: Den einen schlugen sie, den zweiten töteten sie, den dritten steinigten sie. 36 Abermals sandte er andere Knechte, mehr als die ersten; und sie taten mit ihnen dasselbe. 37 Zuletzt aber sandte er seinen Sohn zu ihnen und sagte sich: Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen. 38 Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie zueinander: Das ist der Erbe; kommt, lasst uns ihn töten und sein Erbe an uns bringen! 39 Und sie nahmen ihn und stießen ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn. 40 Wenn nun der Herr des Weinbergs kommen wird, was wird er mit diesen Weingärtnern tun? 41 Sie sprachen zu ihm: Er wird den Bösen ein böses Ende bereiten und seinen Weinberg andern Weingärtnern verpachten, die ihm die Früchte zur rechten Zeit geben. 42 Jesus sprach zu ihnen: Habt ihr nie gelesen in der Schrift: »Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. Vom Herrn ist das geschehen, und er ist ein Wunder vor unsern Augen«? 43 Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volk gegeben werden, das seine Früchte bringt. 44 Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf wen aber er fällt, den wird er zermalmen.
Matthäus 21,33-44
Abendlese
So spricht der HERR, der Erlöser Israels, sein Heiliger, zu dem, der verachtet ist von den Menschen und verabscheut vom Volk, zu dem Knecht der Tyrannen: Könige sollen sehen und aufstehen, und Fürsten sollen niederfallen um des HERRN willen, der treu ist, um des Heiligen Israels willen, der dich erwählt hat. 8 So spricht der HERR: Ich habe dich erhört zur Zeit der Gnade und habe dir am Tage des Heils geholfen und habe dich bereitet und zum Bund für das Volk bestellt, dass du das Land aufrichtest und das verwüstete Erbe zuteilst, 9 zu sagen den Gefangenen: Geht heraus!, und zu denen in der Finsternis: Kommt hervor! Am Wege werden sie weiden und auf allen kahlen Höhen ihre Weide haben. 10 Sie werden weder hungern noch dürsten, sie wird weder Hitze noch Sonne stechen; denn ihr Erbarmer wird sie führen und sie an die Wasserquellen leiten. 11 Ich will alle meine Berge zum ebenen Wege machen, und meine Pfade sollen gebahnt sein. 12 Siehe, diese werden von ferne kommen, und siehe, jene vom Norden und diese vom Meer und jene vom Lande Sinim[2]. 13 Jauchzet, ihr Himmel; freue dich, Erde! Lobet, ihr Berge, mit Jauchzen! Denn der HERR hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Elenden.
Jesaja 49,7-13
Bekenntnislese
Darum, wenn sie so sagen, es müsse im Neuen Testament ein Priester sein, der da opfert, so ist das allein von Christo nachzugeben und zu verstehen. Und darauf dringt und damit stimmt stark die ganze Epistel zu den Hebräern. Und das hieße auch gar andere Mittler darstellen und eindringen neben Christo, wenn wir eine andere Satisfaktion für die Sünden zuließen und Versöhnung denn den Tod Christi. Und dieweil das Priestertum des Neuen Testaments ein Amt ist, dadurch der Heilige Geist wirkt, kann kein Opfer sein, das ex opere operato andern helfe. Denn wo nicht eigener Glaube und Leben durch den Heiligen Geist gewirkt wird, kann mich eines andern opus operatum nicht fromm und selig machen. Darum kann die Messe nicht für andere gelten: das ist ja klar und gewiß.
Wir haben nun Ursache angezeigt, warum die Messe niemand vor Gott gerecht mache ex opere operato, warum auch Messen für andere nicht können gehalten werden; denn beides ist stracks wider den Glauben und die Lehre von Christo. Denn es ist unmöglich, daß Sünden sollten vergeben werden, oder daß die Schrecken des Todes, der Hölle sollten durch eines andern Werk überwunden werden denn allein durch den Glauben an Christum, wie der Spruch lautet Röm. 5: „So wir gerecht sind worden, so haben wir Frieden mit Gott“ usw.
Dazu haben wir angezeigt, das die Sprüche der Schrift, welche man wider uns anzieht, auch nichts beweisen für die heidnische und antichristliche Lehre der Widersacher vom opere operato. Und das können nun alle gottesfürchtigen, ehrbaren Leute in aller Welt, in allen Nationen merken und urteilen. Darum ist zu verwerfen der Irrtum Thomä, der da schreibt, das der Leib des Herrn einmal am Kreuz geopfert sei für die Erbsünde und werde täglich für die täglichen Sünden geopfert auf dem Altar, daß also die Kirche habe ein Opfer, täglich Gott zu versöhnen. Auch sind die andern Irrtümer zu verwerfen, das die Messe zugute komme ex opere operato dem, der sie halt. Item, wenn man Messe hält für andere, die nicht obicem setzen, wenn sie gleich gottlos sind, das dieselben Vergebung der Sünden und Erlösung von Pein und Schuld erlangen. Das alles sind eitel Irrtümer und falsch und von eitel ungelehrten, heillosen Mönchen erdichtet, die doch vom Evangelio, von Christo und dem Glauben gar nichts wissen.
Aus diesem Irrtum von solchen Mißbräuchen der Messen sind unzählige andere erwachsen, nämlich daß sie disputieren, ob eine Messe, wenn sie für viele gehalten wird, auch so kräftig sei, als wenn eine jede Person eine eigene Messe für sich halten läßt. Aus dieser Disputation sind die Messen gewachsen und je höher verkauft worden. Weiter, so halten sie noch Messe für die Toten, zu erlösen die Seelen aus dem Fegefeuer (welches ein schändlicher Jahrmarkt ist), so doch das Sakrament weder den Lebendigen noch den Toten nütze ist ohne den Glauben. Und die Widersacher können aus der Schrift nicht einen Buchstaben, nicht eine Silbe vorbringen zur Bestätigung der Träume und Fabeln, welche sie doch ohne alle Scheu und Scham mit großem Geschrei in großem Ansehen predigen, so sie doch darüber weder der Kirche noch der Väter Zeugnis haben. Darum sind es heillose, verblendete Leute, welche die öffentliche Wahrheit Gottes wissentlich Verachten und mit Füßen treten.
Was die alten Lehrer oder Väter vom Opfer schreiben.
Nachdem wir die Sprüche, so die Widersacher aus der Schrift angezogen, recht ausgelegt und verantwortet haben, so müssen wir auch auf der alten Väter Sprüche, welche sie anziehen, antworten. Wir wissen wohl, daß die Väter die Messe ein Opfer nennen; aber der Väter Meinung ist nicht, daß man durch Messehalten ex opere operato Vergebung der Sünden erlange, oder daß man Messe halten solle für Lebendige und Tote, ihnen Vergebung der Sünden, Ablaß von Pein und Schuld zu erlangen. Denn sie werden nimmermehr beweisen, daß von solchem Greuel wider alle Schrift die Väter etwas gelehrt, sondern der Väter Bücher reden von Danksagung und Dankopfer, darum nennen sie die Messe eucharistiam. Wir haben aber hier oben angezeigt, daß die Dankopfer uns nicht Vergebung der Sünden erlangen, sondern geschehen von denjenigen, die schon versöhnt sind durch den Glauben an Christum. Gleichwie Kreuz und Trübsale nicht Versöhnung gegen Gott verdienen, sondern sind Dankopfer, wenn diejenigen, so versöhnt sind, solche Trübsale tragen und leiden.
Und diese kurzen Worte sind Antwort genug wider die Sprüche der Väter, schützen uns auch genug wider unsere Widersacher. Denn es ist gewiß, daß die Träume vom opere operato nirgend in der Väter Büchern oder Schriften gefunden werden. Aber damit diese ganze Sache und Handel von der Messe desto klarer zu verstehen sei, so wollen wir auch vom rechten Gebrauch des Sakraments reden, und also, wie es in der Heiligen Schrift und in allen Schriften der Väter auch zu finden.
Vom rechten Gebrauch des Sakraments und von dem Opfer.
Etliche vorwitzige Gelehrte erdichten ihnen selbst, das Abendmahl des Herrn sei um zweierlei Ursache willen eingesetzt. Erstlich, daß es sei eine Losung und Zeichen eines Ordens, wie die Mönchskappen ihrer Orden Unterschiede und Zeichen sind. Danach gedenken sie, Christus habe sonderlich Wohlgefallen, dieselbe Losung durch ein Essen oder Abendmahl zu geben oder anzurichten, daß er anzeigte die Freundschaft brüderlicher Verwandtnis, so unter den Christen sein soll: denn miteinander essen und trinken ist ein Zeichen der Freundschaft. Aber das ist ein menschlicher Gedanke und zeigt nicht den rechten Gebrauch des Sakraments an. Da wird allein von Liebe und Freundschaft geredet, welches weltliche Leute auch verstehen. Da ist aber vom Glauben nichts geredet oder von der Verheißung Gottes, welches das Größte ist; welcher Glaube ein viel höher, größer Ding ist, denn man gedenkt.
Die Sakramente aber sind Zeichen des göttlichen Willens gegen uns und sind nicht allein Losungen oder Zeichen, dabei sich die Leute kennen; und diejenigen sagen recht die da sagen, die Sakramente sind signa gratiae. das ist, die Sakramente sind Zeichen der Gnade. Und dieweil im Sakrament zwei Dinge sind, das äußerliche Zeichen und das Wort, so ist im Neuen Testament das Wort die Verheißung der Gnade, welche dem Zeichen angeheftet ist. Und dieselbe Verheißung im Neuen Testament ist eine Verheißung der Vergebung der Sünden, wie der Text sagt: „Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das ist der Kelch des Neuen Testaments in meinem Blut, welches vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden.“ Das Wort bietet uns an Vergebung der Sünden. Das äußerliche Zeichen ist wie ein Siegel und Bekräftigung der Worte und Verheißung, wie es Paulus auch nennt. Darum, wie die Verheißung vergeblich ist, wenn sie nicht durch den Glauben gefaßt wird, also ist auch die Zeremonia oder äußerliche Zeichen nicht nütze, es sei denn der Glaube da, welcher wahrhaftig dafürhält, daß uns Vergebung der Sünden widerfährt. Und derselbe Glaube tröstet die erschrockenen Gewissen. Und wie Gott die Verheißung gibt, solchen Glauben zu erwecken, also ist auch das äußerliche Zeichen daneben gegeben und vor die Augen gestellt, daß es die Herzen zu Glauben bewege und dem Glauben stärke. Denn durch die zwei, durchs Wort und äußerliche Zeichen, wirkt der Heilige Geist.
Apologie XXIV,58-70: Von der Messe (Was Opfer sei)