Höret zu, alle Völker; merket auf, alle, die in dieser Zeit leben, einfache Leute und Herren, Reich und Arm, miteinander! (Psalm 49)

Mandelblüte in Gimmeldingen (Neustadt) an der deutschen Weinstraße (MRN-News.de)

Höret zu, alle Völker; merket auf, alle, die in dieser Zeit leben, 3 einfache Leute und Herren, Reich und Arm, miteinander! 4 Mein Mund soll Weisheit reden, und was mein Herz sagt, soll verständig sein. 5 Ich will einem Spruch mein Ohr neigen und mein Rätsel kundtun beim Klang der Harfe. 6 Warum sollte ich mich fürchten in bösen Tagen, wenn mich die Missetat meiner Widersacher umgibt, 7 die sich verlassen auf Hab und Gut und pochen auf ihren großen Reichtum? 8 Kann doch keiner einen andern auslösen oder für ihn an Gott ein Sühnegeld geben 9 – denn es kostet zu viel, ihr Leben auszulösen; er muss davon abstehen ewiglich –, 10 dass er immer weiterlebe und die Grube nicht sehe. 11 Denn man wird sehen: Auch die Weisen sterben, / so wie die Toren und Narren umkommen; sie müssen ihr Gut andern lassen. 12 Gräber sind ihre Häuser immerdar, ihre Wohnungen für und für, wenn sie auch ihre Namen ausrufen über Länder. 13 Der Mensch kann nicht bleiben in seiner Pracht, sondern muss davon wie das Vieh. 14 Dies ist der Weg derer, die so voll Torheit sind, und das Ende aller, denen ihr Reden so wohl gefällt. Sela. 15 Sie liegen im Totenreich wie Schafe, der Tod weidet sie, aber die Frommen werden am Morgen über sie herrschen; ihre Gestalt wird vom Totenreich verschlungen; sie hat keinen Bestand. 16 Aber Gott wird mich erlösen aus des Todes Gewalt; denn er nimmt mich auf. Sela. 17 Fürchte dich nicht, wenn einer reich wird, wenn die Herrlichkeit seines Hauses groß wird. 18 Denn er wird nichts bei seinem Sterben mitnehmen, und seine Herrlichkeit wird ihm nicht nachfahren. 19 Er freut sich wohl dieses guten Lebens, und man preist dich, wenn es dir gut geht. 20 Aber doch fahren sie ihren Vätern nach und sehen das Licht nimmermehr. 21 Der Mensch kann nicht bleiben in seiner Pracht, sondern muss davon wie das Vieh. 

Ein Psalm der Korachiter, vorzusingen, nach der Weise »Jugend« in der revidierten Übersetzung Dr. Martin Luthers 2017

Des Morgens, wenn Du aufstehst, kannst Du Dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen: 

Das walte Gott Vater + Sohn und Heiliger Geist! Amen

Apostolische Glaubensbekenntnis 

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. 

Und an Jesum Christum, seinen einigen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist von dem Heiligen Geist, geboren aus Maria der Jungfrau, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, niedergefahren zur Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten, aufgefahren gen Himmel; sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dannen er kommen wird zu richten die Lebendigen und die Toten. 

Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige christliche Kirche, die Gemeinde der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben. Amen.

Vaterunser 

Vater unser im Himmel
Geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen (Luthers Morgensegen)

Ich danke Dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, Deinen lieben Sohn, daß Du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte Dich, Du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, daß Dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in Deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde.

Als dann mit Freuden an Dein Werk gegangen und etwa ein Lied gesungen oder was Dir Deine Andacht eingibt.

Kollekte an Reminiszere

Allmächtiger Gott, Du hast Deinen Sohn in die Hände der Menschen gegeben, die ihn getötet haben: Wir bitten Dich, vergib uns alles Widerstreben gegen Deine unbegreifliche Liebe und laß uns teilhaben an dem ewigen Heil, das Du der Welt geschenkt hast. Durch ihn unseren Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. 

Gedenke, Herr, an Deine Barmherzigkeit und an Deine Güte, die von Ewigkeit her gewesen sind. 

Psalm 25,6

Lied aus dem lutherischen Kirchengesangbuch

Wenn meine Sünd mich kränken, o mein Herr Jesu Christ, so laß mich wohl bedenken, wie Du gestorben bist und alle meine Schuldenlast am Stamm des heilgen Kreuzes auf Dich genommen hast.

O Wunder ohne Maßen, wer es betrachtet recht; es hat sich martern lassen der Herr für seinen Knecht; es hat sich selbst der wahre Gott für mich verlornen Menschen gegeben in den Tod.

Was kann mir denn nun schaden der Sünden große Zahl? Ich bin bei Gott in Gnaden, die Schuld ist allzumal bezahlt durch Christi teures Blut, daß ich nicht mehr darf fürchten der Höllen Qual und Glut.

Drum sag ich Dir von Herzen, jetzt und mein Leben lang, für Deine Pein und Schmerzen, o Jesu, Lob und Dank, für Deine Not und Angstgeschrei, für Dein unschuldig Sterben, für Deine Lieb und Treu.

Herr, laß Dein bitter Leiden mich reizen für und für, mit allem Ernst zu meiden die sündliche Begier, daß mir nie komme aus dem Sinn, wie viel es Dich gekostet, daß ich erlöset bin.

Mein Kreuz und meine Plagen, sollts auch sein Schmach und Spott, hilf mir geduldig tragen; gib, o mein Herr und Gott, daß ich verleugne diese Welt und folge dem Exempel, das Du mir vorgestellt.

Laß mich an andern üben, was Du an mir getan; und meinen Nächsten lieben, gern dienen jedermann, ohn Eigennutz und Heuchelschein und, wie Du mir erwiesen, aus reiner Lieb allein.

Laß endlich Deine Wunden mich trösten kräftiglich, in meiner letzten Stunden und des versichern mich; weil ich auf Dein Verdienst nur trau, Du werdest mich annehmen, daß ich dich ewig schau.

Justus Gesenius 1646 (LKG 137)

Fortlaufende Lese

Wenn dein Bruder neben dir verarmt und sich nicht mehr halten kann, so sollst du dich seiner annehmen wie eines Fremdlings oder Beisassen, dass er neben dir leben könne;  36 und du sollst nicht Zinsen von ihm nehmen noch Aufschlag, sondern sollst dich vor deinem Gott fürchten, dass dein Bruder neben dir leben könne.  37 Denn du sollst ihm dein Geld nicht auf Zinsen leihen noch Speise geben gegen Aufschlag.  38 Ich bin der HERR, euer Gott, der euch aus Ägyptenland geführt hat, um euch das Land Kanaan zu geben und euer Gott zu sein. 

39 Wenn dein Bruder neben dir verarmt und sich dir verkauft, so sollst du ihn nicht als Sklaven dienen lassen;  40 sondern wie ein Tagelöhner, wie ein Beisasse soll er bei dir sein und bis an das Erlassjahr bei dir dienen.  41 Dann soll er von dir frei ausgehen und seine Kinder mit ihm und soll zurückkehren zu seiner Sippe und wieder zum Besitz seiner Väter kommen.  42 Denn sie sind meine Knechte, die ich aus Ägyptenland geführt habe. Darum soll man sie nicht wie einen Sklaven verkaufen.  43 Du sollst nicht mit Gewalt über sie herrschen, sondern dich fürchten vor deinem Gott. 

3. Mose (Leviticus) 25,35-43

Morgenlese

ls er aber am Morgen wieder in die Stadt ging, hungerte ihn. 19 Und er sah einen Feigenbaum an dem Wege, ging hinzu und fand nichts daran als Blätter und sprach zu ihm: Nie mehr wachse Frucht auf dir in Ewigkeit! Und der Feigenbaum verdorrte sogleich. 20 Und als das die Jünger sahen, verwunderten sie sich und sprachen: Wie ist der Feigenbaum so plötzlich verdorrt? 21 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr solches nicht allein mit dem Feigenbaum tun, sondern, wenn ihr zu diesem Berge sagt: Heb dich und wirf dich ins Meer!, so wird’s geschehen. 22 Und alles, was ihr bittet im Gebet: so ihr glaubt, werdet ihr’s empfangen.

23 Und als er in den Tempel kam und lehrte, traten die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes zu ihm und sprachen: Aus welcher Vollmacht tust du das, und wer hat dir diese Macht gegeben? 24 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch eine Sache fragen; wenn ihr mir die sagt, will ich euch auch sagen, aus welcher Vollmacht ich das tue. 25 Woher war die Taufe des Johannes? War sie vom Himmel oder von den Menschen? Da bedachten sie’s bei sich selbst und sprachen: Sagen wir, sie war vom Himmel, so wird er zu uns sagen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt? 26 Sagen wir aber, sie war von Menschen, so müssen wir uns vor dem Volk fürchten, denn sie halten alle Johannes für einen Propheten. 27 Und sie antworteten Jesus und sprachen: Wir wissen’s nicht. Da sprach er zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, aus welcher Vollmacht ich das tue.

28 Was meint ihr aber? Es hatte ein Mann zwei Söhne und ging zu dem ersten und sprach: Mein Sohn, geh hin und arbeite heute im Weinberg. 29 Er antwortete aber und sprach: Ich will nicht. Danach aber reute es ihn, und er ging hin. 30 Und der Vater ging zum andern Sohn und sagte dasselbe. Der aber antwortete und sprach: Ja, Herr!, und ging nicht hin. 31 Wer von den beiden hat des Vaters Willen getan? Sie sprachen: Der erste. Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Die Zöllner und Huren kommen eher ins Reich Gottes als ihr. 32 Denn Johannes kam zu euch und wies euch den Weg der Gerechtigkeit, und ihr glaubtet ihm nicht; aber die Zöllner und Huren glaubten ihm. Und obwohl ihr’s saht, reute es euch nicht, sodass ihr ihm danach geglaubt hättet. 

Matthäus 21,18-32

Abendlese

 Und zu der Zeit, als der Knabe Samuel dem HERRN diente unter Eli, war des HERRN Wort selten, und es gab kaum noch Offenbarung. 2 Und es begab sich zur selben Zeit, dass Eli lag an seinem Ort, und seine Augen fingen an, schwach zu werden, sodass er nicht mehr sehen konnte. 3 Die Lampe Gottes war noch nicht verloschen. Und Samuel hatte sich gelegt im Tempel des HERRN, wo die Lade Gottes war. 4 Und der HERR rief Samuel. Er aber antwortete: Siehe, hier bin ich!, 5 und lief zu Eli und sprach: Siehe, hier bin ich! Du hast mich gerufen. Er aber sprach: Ich habe nicht gerufen; geh wieder hin und lege dich schlafen. Und er ging hin und legte sich schlafen. 6 Der HERR rief abermals: Samuel! Und Samuel stand auf und ging zu Eli und sprach: Siehe, hier bin ich! Du hast mich gerufen. Er aber sprach: Ich habe nicht gerufen, mein Sohn; geh wieder hin und lege dich schlafen. 7 Aber Samuel kannte den HERRN noch nicht, und des HERRN Wort war ihm noch nicht offenbart. 8 Und der HERR rief Samuel wieder, zum dritten Mal. Und er stand auf und ging zu Eli und sprach: Siehe, hier bin ich! Du hast mich gerufen. Da merkte Eli, dass der HERR den Knaben rief. 9 Und Eli sprach zu Samuel: Geh wieder hin und lege dich schlafen; und wenn du gerufen wirst, so sprich: Rede, HERR, denn dein Knecht hört. Samuel ging hin und legte sich an seinen Ort. 10 Da kam der HERR und trat herzu und rief wie vorher: Samuel, Samuel! Und Samuel sprach: Rede, denn dein Knecht hört.

1. Samuel 3,1-10

Bekenntnislese

Über dieses einige Sühnopfer, nämlich den Tod Christi, sind nun ander Opfer, die sind alle nur Dankopfer, als alles Leiden, Predigen, gute Werke der Heiligen. Dasselbe sind nicht solche Opfer, dadurch wir versöhnt werden, die man für ander tun könne, oder die da verdienen ex opere operato Vergebung der Sünden oder Versöhnung. Denn sie geschehen von denjenigen, so schon durch Christum versöhnt sind. Und solche Opfer sind unsere Opfer in Neuen Testament, wie Petrus der Apostel 1 Pet. 2 sagt: „Ihr seid ein heilig Priestertum, daß ihr opfert geistliche Opfer.“

Und im Neuen Testament gilt kein Opfer ex opere operato sine bono motu utentis, das ist, das Werk ohne einen guten Gedanken im Herzen. Denn Christus spricht Joh. am 4. : „Die rechten Anbeter werden den Vater anbeten im Geist und in der Wahrheit“, das ist, mit Herzen, mit herzlicher Furcht und herzlichem Glauben. Darum ist’s eitel teuflische, pharisäische und antichristliche Lehre und Gottesdienst, daß unsere Widersacher lehren, ihre Messe verdiene Vergebung der Schuld und Pein ex opere operato. Die Juden verstanden ihre Zeremonien auch nicht recht und meinten, sie wären vor Gott fromm, wenn sie die Werke getan hätten, ex opere operato. Dawider schreien die Propheten aufs allerernstlichste, damit sie die Leute von eigenen Werken auf die Zusage Gottes wiesen und sie zum Glauben und rechten Gottesdienst brächten. Also steht Jer. am 7.: „Ich habe nicht mit euren Vätern von Opfern geredet oder Brandopfern, da ich sie aus Ägyptenland führte, sondern dies Wort habe ich ihnen geboten: Höret meine Stimme, und ich will euer Gott sein“ usw. Was werden wohl die halsstarrigen Juden zu dieser Predigt und Lehre gesagt haben, die da ganz öffentlich wider das Gesetz und Mose scheint? Denn es war je öffentlich, daß Gott den Vätern von Opfern geboten hatte, das konnte Jeremias nicht leugnen. Jeremias aber verdammt ihren Irrtum von den Opfern, von welchen kein Gottesbefehl war, nämlich daß sie meinten, daß die Opfer ex opere operato Gott versöhnten und gefielen. Darum setzt Jeremias das dazu vom Glauben, das Gott geboten hat: Hört mich, das ist, glaubt mir, daß ich eure Gott bin, daß ich euch erhalte, mich euer erbarme, euch alle Stunden helfe, und bedarf eurer Opfer nicht; glaubt, daß ich euer Gott bin, der euch gerecht macht und heilig, nicht um eures Verdienstes willen, sondern um meiner Zusage willen; darum sollt ihr von mir allen Trost und Hilfe erwarten.

Auch so verwirft die heidnische Opinion vom opere operato der 50. Psalm, da er sagt: „Meinest du, daß ich Ochsenfleisch essen wolle oder Bocksblut trinken? Rufe mich an in der Zeit der Not“ usw. Da wird das opus operatum verworfen und sagt: „Rufe mich an!“ Da zeigt er den höchsten Gottesdienst an, wenn wir ihn von Herzen anrufen.

Item im 40. Psalm: „Du hast keine Lust am Opfer und Speisopfer; aber die Ohren hast du mir aufgetan“, das ist, du hast mir ein Wort gegeben, das ich hören soll, und forderst, daß ich deinem Wort glauben soll und deinen Zusagen, daß du mir helfen willst. Item Ps. 51: „Du hast nicht Lust zum Opfer, ich gäbe dir es sonst“ usw. : „Die Opfer Gottes sind ein zerbrochener Geist“ usw. Item im 4. Psalm: „Opfert Opfer der Gerechtigkeit und hoffet auf den Herrn.“ Da befiehlt er, daß wir sollen auf den Herrn hoffen, und nennt das ein recht Opfer. Da zeigt er an, daß die andern nicht rechte Opfer seien usw. Item Ps. 116: „Dir will ich Dankopfer opfern und es Herrn Namen anrufen“ usw.

Und die ganze Schrift ist voll solcher Sprüche, die da anzeigen, daß kein Opfer, kein Werk ex opere operato Gott versöhnt. Darum lehrt sie, daß im Neuen Testament die Opfer des Gesetzes Mosis abgetan seien, und seien eitel reine Opfer, ohne Makel, nämlich der Glaube gegen Gott, Danksagung, Gottes Lob, Predigt des Evangelii, Kreuz und Leiden der Heiligen und dergleichen.

Und von diesen Opfern redet Maleachi, da er sagt: „Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang ist mein Name groß unter den Heiden, und an allen Orten soll meinem Namen geopfert werden ein rein Opfer.“ Denselben Spruch deuten die Widersacher fälschlich und närrisch, von der Messe zu verstehen, und ziehen die alten Väter an. Es ist aber da bald geantwortet: Wenngleich Maleachi von der Messe redet, als er nicht tut, so folgt doch daraus nicht, daß die Messe ex opere operato uns vor Gott fromm mache, oder daß man Messe könne halten für andere, denselben Vergebung der Sünden zu erlangen. Der keines sagt der Prophet, sondern die Sophisten und Mönche erdichten’s unverschämt aus ihrem eigenen Hirn. Die Worte aber des Propheten bringen selbst den rechten Verstand mit. Denn erst sagt der Prophet, es solle der Name des Herrn groß werden; das geschieht durch die Predigt des Evangelii. Denn durch dieselbe wird der Name Christi bekannt, und wird bekannt die Gnade, in Christo verheißen. Durch die Predigt aber des Evangelii kommen die Leute zum Glauben; die rufen dann Gott recht an, die danken Gott, die leiden um Gottes willen Verfolgung, die tun gute Werke. Darum nennt’s der Prophet das reinen Opfer, nicht die Zeremonie der Messe allein ex opere operato, sondern alle geistlichen Opfer, durch welche Gottes Name groß wird. Nämlich ein rein, heilig Opfer ist die Predigt des Evangelii, der Glaube, Anrufen, Gebet, das Evangelium und Christum vor der Welt bekennen usw. 

Apologie XXIV, 25-32: Von der Messe (Was Opfer sei)

Es segne und behüte Euch Gott, der allmächtige und barmherzige, der Vater, Sohn + Heiliger Geist

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About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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