Groß ist der HERR und hoch zu rühmen in der Stadt unsres Gottes, auf seinem heiligen Berge. (Psalm 48)

Dorfkirche in Lausa (1690)

Groß ist der HERR und hoch zu rühmen in der Stadt unsres Gottes, auf seinem heiligen Berge. 3 Schön ragt empor sein Gipfel, daran sich freut die ganze Welt, der Berg Zion fern im Norden, die Stadt des großen Königs. 4 Gott ist in ihren Palästen, er ist bekannt als Schutz. 5 Denn siehe, Könige waren versammelt und miteinander herangezogen. 6 Sie haben sich verwundert, da sie solches sahen; sie haben sich entsetzt und sind davongestürzt. 7 Zittern hat sie daselbst gepackt, Angst wie eine Gebärende. 8 Du zerbrichst die großen Schiffe durch den Sturm vom Osten. 9 Wie wir’s gehört haben, so sehen wir’s an der Stadt des HERRN Zebaoth, an der Stadt unsres Gottes: Gott erhält sie ewiglich. Sela. 10 Gott, wir gedenken deiner Güte in deinem Tempel. 11 Gott, wie dein Name, so ist auch dein Ruhm bis an der Welt Enden. Deine Rechte ist voll Gerechtigkeit. 12 Es freue sich der Berg Zion, und die Töchter Juda seien fröhlich um deiner Rechte willen. 13 Ziehet um den Zion herum und umschreitet ihn, zählt seine Türme; 14 habt gut acht auf seine Mauern, / durchwandert seine Paläste, dass ihr den Nachkommen davon erzählt: 15 Dieser ist Gott, unser Gott für immer und ewig. Er ist’s, der uns führet. 

Psalm 48

Des Morgens, wenn Du aufstehst, kannst Du Dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen: 

Das walte Gott Vater + Sohn und Heiliger Geist! Amen

Apostolische Glaubensbekenntnis 

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. 

Und an Jesum Christum, seinen einigen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist von dem Heiligen Geist, geboren aus Maria der Jungfrau, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, niedergefahren zur Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten, aufgefahren gen Himmel; sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dannen er kommen wird zu richten die Lebendigen und die Toten. 

Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige christliche Kirche, die Gemeinde der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben. Amen.

Vaterunser 

Vater unser im Himmel
Geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen (Luthers Morgensegen)

Ich danke Dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, Deinen lieben Sohn, daß Du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte Dich, Du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, daß Dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in Deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde.

Als dann mit Freuden an Dein Werk gegangen und etwa ein Lied gesungen oder was Dir Deine Andacht eingibt.

Kollekte an Invokavit 

Herr Gott, himmlischer Vater, Du hast Deinen Sohn in die Welt gesandt, daß er des Teufels Tyrannei wehren und uns wider den Feind schützen möge. Wir bitten Dich, Du wollest uns in aller Anfechtung erhalten und uns Deinen Geist geben, daß wir dem Satan Widerstand leisten, ihn durch Dein Wort von uns treiben und den Sieg über ihn davontragen, durch unsern Herrn Jesus Christus Deinen Sohn, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert in Ewigkeit. Amen. 

Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, daß er die Werke des Teufels zerstöre. 

1. Johannes 3,8

Lied aus dem lutherischen Kirchengesangbuch

Ehre sei Dir, Christe, der Du littest Not, an dem Stamm des Kreuzes für uns bittern Tod, herrschest mit dem Vater in der Ewigkeit: hilf uns armen Sündern zu der Seligkeit. Kyrie eleison, Christe eleison, Kyrie eleison.

Nach dem Gesang “Laus tibi Christe” (14.Jhd) 1560 (LKG 131).

Fortlaufende Lese

Und am achten Tage rief Mose Aaron und seine Söhne und die Ältesten in Israel  2 und sprach zu Aaron: Nimm dir einen jungen Stier zum Sündopfer und einen Widder zum Brandopfer, beide ohne Fehler, und bringe sie vor den HERRN.  3 Und rede mit den Israeliten und sprich: Nehmt einen Ziegenbock zum Sündopfer und ein Kalb und ein Lamm, beide ein Jahr alt und ohne Fehler, zum Brandopfer  4 und einen Stier und einen Widder zum Dankopfer, dass wir sie vor dem HERRN opfern, und ein Speisopfer, mit Öl vermengt. Denn heute wird euch der HERR erscheinen.  5 Und sie brachten, was Mose geboten hatte, vor die Stiftshütte, und es trat herzu die ganze Gemeinde und stellte sich auf vor dem HERRN.  6 Da sprach Mose: Das ist’s, was der HERR geboten hat, dass ihr es tun sollt, auf dass euch des HERRN Herrlichkeit erscheine.  7 Und Mose sprach zu Aaron: Tritt zum Altar und bringe dar dein Sündopfer und dein Brandopfer und entsühne dich und das Volk. Danach bringe dar die Opfergabe des Volks und entsühne es auch, wie der HERR geboten hat.  8 Und Aaron trat zum Altar und schlachtete den jungen Stier als sein Sündopfer.  9 Und seine Söhne brachten das Blut zu ihm, und er tauchte mit seinem Finger ins Blut und tat es auf die Hörner des Altars und goss das Blut an den Fuß des Altars.  10 Aber das Fett und die Nieren und den Lappen an der Leber vom Sündopfer ließ er in Rauch aufgehen auf dem Altar, wie der HERR es Mose geboten hatte.  11 Und das Fleisch und das Fell verbrannte er mit Feuer draußen vor dem Lager.  12 Danach schlachtete er das Brandopfer; und Aarons Söhne brachten das Blut zu ihm, und er sprengte es ringsum an den Altar.  13 Und sie brachten das Brandopfer zu ihm, Stück um Stück, und den Kopf, und er ließ es in Rauch aufgehen auf dem Altar.  14 Und er wusch die Eingeweide und die Schenkel und ließ sie in Rauch aufgehen oben auf dem Brandopfer auf dem Altar.  15 Danach brachte er herzu die Opfergabe des Volks und nahm den Bock, das Sündopfer des Volks, und schlachtete ihn und machte ein Sündopfer daraus wie das vorige.  16 Und brachte das Brandopfer herzu und tat damit der Ordnung gemäß.  17 Und brachte herzu das Speisopfer und nahm eine Handvoll und ließ es in Rauch aufgehen auf dem Altar, außer dem Brandopfer am Morgen.  18 Danach schlachtete er den Stier und den Widder als Dankopfer des Volks. Und seine Söhne brachten ihm das Blut; das sprengte er ringsum an den Altar.  19 Aber das Fett vom Stier und vom Widder, den Fettschwanz und das Fett am Eingeweide und die Nieren und den Lappen an der Leber,  20 all dieses Fett legten sie auf die Brust, und er ließ das Fett auf dem Altar in Rauch aufgehen.  21 Aber die Brust und die rechte Keule schwang Aaron als Schwingopfer vor dem HERRN, wie der HERR es Mose geboten hatte.  22 Und Aaron hob seine Hände auf zum Volk und segnete sie und stieg herab, nachdem er das Sündopfer, Brandopfer und Dankopfer dargebracht hatte.  23 Und Mose und Aaron gingen in die Stiftshütte. Und als sie wieder herauskamen, segneten sie das Volk. Da erschien die Herrlichkeit des HERRN allem Volk.  24 Und ein Feuer ging aus von dem HERRN und verzehrte das Brandopfer und das Fett auf dem Altar. Da alles Volk das sah, frohlockten sie und fielen auf ihr Antlitz. 

3. Mose (Leviticus) 9,1-24

Morgenlese

Weil wir denn einen großen Hohenpriester haben, Jesus, den Sohn Gottes, der die Himmel durchschritten hat, so lasst uns festhalten an dem Bekenntnis. 15 Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde. 16 Darum lasst uns freimütig hinzutreten zu dem Thron der Gnade, auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden und so Hilfe erfahren zur rechten Zeit. 

Hebräer 4,14-16

Abendlese

Und der HERR sprach zu Mose: Komm herauf zu mir auf den Berg und bleib daselbst, dass ich dir gebe die steinernen Tafeln, Gesetz und Gebot, die ich geschrieben habe, um sie zu unterweisen. 13 Da machte sich Mose auf mit seinem Diener Josua. Und Mose stieg auf den Berg Gottes. 14 Aber zu den Ältesten sprach er: Bleibt hier, bis wir zu euch zurückkommen. Siehe, Aaron und Hur sind bei euch; hat jemand eine Rechtssache, der wende sich an sie. 15 Da nun Mose auf den Berg kam, bedeckte die Wolke den Berg, 16 und die Herrlichkeit des HERRN ließ sich nieder auf dem Berg Sinai, und die Wolke bedeckte ihn sechs Tage; und er rief Mose am siebenten Tag aus der Wolke. 17 Und die Herrlichkeit des HERRN war anzusehen wie ein verzehrendes Feuer auf dem Gipfel des Berges vor den Augen der Israeliten. 18 Und Mose ging mitten in die Wolke hinein und stieg auf den Berg und blieb auf dem Berge vierzig Tage und vierzig Nächte. 

2. Mose 24,12-18

Bekenntnislese

Für das dritte sagt Paulus: „Zu vermeiden die Hurerei, habe ein jeglicher sein eigen Eheweib.“ Das ist ein gemeiner Befehl und Gebot und geht alle diejenigen an, die nicht vermögen, ohne Ehe zu bleiben. Die Widersacher fordern, wir sollen Gottes Gebot zeigen, da er gebiete, daß die Priester sollen Weiber nehmen, gleich als seien die Priester nicht Menschen. Was die Schrift insgemein vom ganzen menschlichen Geschlecht redet, das geht wahrlich die Priester mit an. Paulus gebiete da, daß diejenigen sollen Weiber nehmen, so nicht haben die Gabe der Jungfrauschaft; denn er legt sich bald hernach selbst aus, da er sagt: „Es ist besser ehelich werden, denn brennen.“ Und Christus sagt klar: „Sie fassen nicht alle das Wort, sondern denen es gegeben ist.“ Dieweil nun nach Adams Fall in uns allen die beiden beieinander sind, die natürliche Neigung und angeborne böse Lust, welche die natürliche Neigung noch stärker macht, also daß des Ehestandes mehr vonnöten ist, denn da die Natur unverderbt war: darum redet Paulus also von der Ehe, daß damit unserer Schwachheit geholfen werde, und solch Brennen zu vermeiden, gebietet er, das diejenigen, so es bedürfen, sollen ehelich werden. Und dies Wort: „Es ist besser, ehelich zu werden, denn brennen“, kann durch kein Menschengesetz, durch kein Klostergelübde weggetan werden. Denn kein Gesetz kann die Natur anders machen, denn sie geschaffen oder geartet ist. Darum haben wir Freiheit und Macht, ehelich zu werden, alle, so das Brennen fühlen; Und alle, die nicht recht rein und keusch vermögen zu bleiben, die sind schuldig, diesem Gebot und Wort Pauli zu folgen: „Es soll ein jeglicher sein eigen Weib haben, zu vermeiden Hurerei.“ Darin hat ein jeder für sich sein Gewissen zu prüfen.

Denn daß die Widersacher sagen, man solle Gott um Keuschheit bitten und anrufen, man solle den Leib mit Fasten und Arbeit kasteien, sollten sie billig solch Kasteien anfangen. Aber wie ich hier oben gesagt, die Widersacher meinen diese Sache nicht mit Ernst; sie spielen und scherzen ihres Gefallens. Wenn Jungfrauschaft einem jeden möglich wäre, so bedürfte es keiner besonderen Gottesgabe. Nun sagt der Herr Christus Mat. 19, es sei eine besondere hohe Gottesgabe, und: „nicht jedermann fasse das Wort.“ Die andern nun, will Gott, daß sie sollen gebrauchen des Ehestandes den Gott eingesetzt. Denn Gott will nicht, daß man sein Geschöpf und Ordination verachten soll; so will er dennoch, daß dieselben auch sollen keusch sein, nämlich, daß sie des Ehestandes gebrauchen, welchen er eheliche Reinigkeit und Keuschheit zu erhalten hat eingesetzt; wie er auch will, daß wir sollen der Speise und des Tranks gebrauchen die er uns zur Leibeserhaltung geschaffen hat. Und Gerson, der zeigt an, daß viel fromme, große Leute gewesen sind, die durch Leibeskasteien haben wollen Keuschheit halten und haben dennoch nichts geschafft. Darum sagt auch St. Ambrosius recht: „Allein die Jungfrauschaft ist ein solch Ding, die man raten mag und nicht gebieten.“ Ob jemand hier nun sagen wollte, der Herr Christus lobt diejenigen redet, welche die Gabe der Jungfrauschaft haben; denn darum setzt er dazu: „Wer es fassen kann, der fasse es.“ Denn dem Herrn Christo gefällt solche unreine Keuschheit nicht, wie in Stiften und Klöstern ist. Wir lassen auch rechte Keuschheit eine feine, edle Gottesgabe sein. Wir reden aber hier davon, daß solch Gesetz und Verbot der Ehe unrecht ist, und von denen, die Gottes Gabe nicht haben. Darum soll es frei sein, und sollen nicht solche Stricke den armen Gewissen angeworfen werden.

Zum vierten, so ist auch dasselbe Papstgesetz wider die Canones und alten Konzilien. Denn die alten Canones verbieten nicht die Ehe, sie zerreißen auch nicht den Ehestand begeben, ihres geistlichen Amtes entsetzen. Das war die Zeit nach Gelegenheit mehr eine Gnade denn eine Strafe. Aber die neuen Canones, die nicht in den Conciliis, sondern durch die Päpste gemacht sind, die verbieten die Ehe und zerreißen die iam contracta matrimonia usw. So ist’s nun am Tage, daß solches wider die Schrift, auch wider Christi Gebot ist, da er sagt: „Die Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.“ Die Widersacher schreien sehr , daß der Zölibat oder Keuschheit der Priester geboten seit in den Conciliis. Wir fechten die Concilia des Teils nicht an, denn sie verbieten die Ehe nicht; sondern das neue Gesetz fechten wir an, welches die Päpste wider die Concilia gemacht haben. Also gar verachten die Päpste selbst die Concilia, so sie doch andern bei Gottes Zorn und ewiger Verdammnis dürfen gebieten, die Konzilien zu halten. Darum ist das Gesetz, dadurch die Priesterehe verboten, ein recht Papstgesetz der römischen Tyrannei. Denn der Prophet Daniel hat das antichristliche Reich also abgemalt, daß es solle Ehestand und Eheweiber, ja das weibliche Geschlecht verachten lehren.

Zum fünften, wiewohl sie das ungöttliche Gesetz nicht Heiligkeit halben, oder aus Unwissenheit verteidigen (denn sie wissen wohl, daß sie Keuschheit nicht halten), so geben sie doch Ursache zu unzähliger Heuchelei, dieweil sie einen Schein der Heiligkeit vorwenden. Sie sagen, daß darum die Priester sollen Keuschheit halten, denn sie müssen heilig und rein sein; gleich als sei der Ehestand eine Unreinigkeit, gleich als werde man eher heilig und gerecht vor Gott durch den Zölibat denn durch den Ehestand. Und dazu ziehen sie an die Priester im Gesetz Mosis. Denn sie sagen, wenn die Priester haben im Tempel gedient, haben sie sich ihrer Weiber müssen enthalten: darum, so im Neuen Testament die Priester allezeit beten sollen, sollen sie sich auch allezeit keusch halten. Solch ungeschickt, närrisch Gleichnis ziehen sie an als einen ganz klaren, gewissen Grund, dadurch schon erstritten sei, daß die Priester schuldig seien, ewige Keuschheit zu halten, so sie doch, wenn auch das Gleichnis hier taugte oder sich reimte, nichts mehr damit beweisen, denn daß die Priester sich ihrer Weiber allein eine Zeitlang enthalten sollten, nämlich wenn sie Kirchendienst vorhätten. Auch so ist ein ander Ding beten, ein ander Ding, in der Kirche priesterlich Amt tun. Denn viel Heilige haben wohl gebetet, wenn sie gleich nicht im Tempel gedient, und hat sie eheliche Beiwohnung daran nichts gehindert.

Apologie XXIII,14-27

Es segne und behüte Euch Gott, der allmächtige und barmherzige, der Vater, Sohn + Heiliger Geist

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About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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