Gott ist unsre Zuversicht und Stärke (Psalm 46)

Magdeburger Dom

Introitus

Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben. 3 Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge und die Berge mitten ins Meer sänken, 4 wenngleich das Meer wütete und wallte und von seinem Ungestüm die Berge einfielen. Sela. 

Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben mit ihren Brünnlein, da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind.6 Gott ist bei ihr drinnen, darum wird sie fest bleiben; Gott hilft ihr früh am Morgen. 7 Die Völker müssen verzagen und die Königreiche fallen, das Erdreich muss vergehen, wenn er sich hören lässt. 8 Der HERR Zebaoth ist mit uns, der Gott Jakobs ist unser Schutz. Sela. 

Kommt her und schauet die Werke des HERRN, der auf Erden solch ein Zerstören anrichtet, 10 der den Kriegen ein Ende macht in aller Welt, der Bogen zerbricht, Spieße zerschlägt und Wagen mit Feuer verbrennt. 11 Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin! Ich will mich erheben unter den Völkern, ich will mich erheben auf Erden. 12 Der HERR Zebaoth ist mit uns, der Gott Jakobs ist unser Schutz. Sela. 

Psalm 46 von Dr. Martin Luther übersetzt.

Des Morgens, wenn Du aufstehst, kannst Du Dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen: 

Das walte Gott Vater + Sohn und Heiliger Geist! Amen

Apostolische Glaubensbekenntnis 

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. 

Und an Jesum Christum, seinen einigen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist von dem Heiligen Geist, geboren aus Maria der Jungfrau, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, niedergefahren zur Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten, aufgefahren gen Himmel; sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dannen er kommen wird zu richten die Lebendigen und die Toten. 

Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige christliche Kirche, die Gemeinde der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben. Amen.

Vaterunser 

Vater unser im Himmel
Geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen (Luthers Morgensegen)

Ich danke Dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, Deinen lieben Sohn, daß Du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte Dich, Du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, daß Dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in Deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde.

Als dann mit Freuden an Dein Werk gegangen und etwa ein Lied gesungen oder was Dir Deine Andacht eingibt.

Kollekte an Estomihi: Sonntag vor Aschermittwoch (Hinauf nach Jerusalem) 

Heiliger, ewiger Gott und Vater. Du nässest uns eintreten in die Gemeinschaft des heiligen Leidens und Sterbens Deines lieben Sohnes Jesu Christi; verleihe uns, daß wir in wahrer Andacht das Gedächtnis seiner Leiden begehen, in seiner Nachfolge das Kreuz auf uns nehmen und also Deinen Willen erfüllen, durch Deinen lieben Sohn unseren Herrn, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert in Ewigkeit. Amen. 

Orate fratres, S. 124. 

 Sehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, das geschrieben ist durch die Propheten von des Menschen Sohn. 

Lukas 18,31

Aus dem lutherischen Gesangbuch

Such, wer da will, ein ander Ziel, die Seligkeit zu finden; mein Herz allein bedacht soll sein, auf Christus sich zu gründen. Sein Wort sind wahr, sein Werk sind klar, sein heilger Mund hat Kraft und Grund, all Feind zu überwinden.

Such, wer da will, Nothelfer viel, die uns doch nichts erworben: hier ist der Mann, der helfen kann, bei dem nie was verdorben. Uns wird das Heil durch ihn zuteil, uns macht gerecht der treue Knecht, der für uns ist gestorben.

Ach sucht doch den, laßt alles stehn, die Ihr das Heil begehret; er ist der Herr, und keiner mehr, der euch das Heil gewähret. Sucht ihn all Stund von Herzensgrund, sucht ihn allein; denn wohl wird sein dem, der ihn herzlich ehret.

Meins Herzens Kron, mein Freudensonn sollst Du, Herr Jesu, bleiben; laß mich doch nicht von Deinem Licht durch Eitelkeit vertreiben; bleib Du mein Preis, Dein Wort mich speis, bleib Du mein Ehr, Dein Wort mich lehr, an Dich stets fest zu glauben.

Wend von mir nicht Dein Angesicht, laß mich im Kreuz nicht zagen; weich nicht von mir, mein höchste Zier, hilf mir mein Leiden tragen. Hilf mir zur Freud nach diesem Leid; hilf, daß ich mag nach dieser Klag dort ewig Dir Lob sagen.

Georg Weissel 1642 (LKG 234)

Fortlaufende Lese

Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu werfen; was wollte ich lieber, als dass es schon brennte!  50 Aber ich muss mich taufen lassen mit einer Taufe, und wie ist mir so bange, bis sie vollendet ist!  51 Meint ihr, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf Erden? Ich sage euch: Nein, sondern Zwietracht.  52 Denn von nun an werden fünf in einem Hause uneins sein, drei gegen zwei und zwei gegen drei.  53 Es wird der Vater gegen den Sohn sein und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen die Schwiegertochter und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter. 

Lukas 12,49-53

Morgenlese

Wenn ihr fastet, sollt ihr nicht sauer dreinsehen wie die Heuchler; denn sie verstellen ihr Gesicht, um sich vor den Leuten zu zeigen mit ihrem Fasten. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. 17 Wenn du aber fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Gesicht, 18 damit du dich nicht vor den Leuten zeigst mit deinem Fasten, sondern vor deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.

19 Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo Motten und Rost sie fressen und wo Diebe einbrechen und stehlen. 20 Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motten noch Rost sie fressen und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen. 21 Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. 

Matthäus 6,16-21

Abendlese

Doch auch jetzt noch, spricht der HERR, kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen! 13 Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider und kehrt um zu dem HERRN, eurem Gott! Denn er ist gnädig, barmherzig, geduldig und von großer Güte, und es reut ihn bald die Strafe. 14 Wer weiß, ob er nicht umkehrt und es ihn reut und er Segen zurücklässt, sodass ihr opfern könnt Speisopfer und Trankopfer dem HERRN, eurem Gott. 15 Blast die Posaune zu Zion, sagt ein heiliges Fasten an, ruft einen Feiertag aus! 16 Versammelt das Volk, heiligt die Gemeinde, sammelt die Ältesten, bringt zusammen die Kinder und die Säuglinge! Der Bräutigam gehe aus seiner Kammer und die Braut aus ihrem Gemach! 17 Lasst die Priester, des HERRN Diener, weinen zwischen Vorhalle und Altar und sagen: HERR, schone dein Volk und lass dein Erbteil nicht zuschanden werden, dass Völker über sie herrschen! Warum willst du unter den Völkern sagen lassen: Wo ist nun ihr Gott?

18 Da eiferte der HERR um sein Land und verschonte sein Volk. 

Joel 2,12-18

Bekenntnislese

Den einundzwanzigsten Artikel verdammen die Widersacher ganz, daß wir vom Anrufen der Heiligen nichts lehren, und sie handeln kein Stück so gar mit weitläufigem Geschwätze und richten doch nichts aus, denn daß sie sagen, man solle die Heiligen ehren. Item, sie beweisen, die lebendigen Heiligen beten einer für den andern; daraus schließen sie, daß man die toten Heiligen solle und müsse anrufen. Sie ziehen an Cyprianum, der habe Cornelium, da er noch gelebt, gebeten, daß er wenn er gestorben wäre, für die Brüder bitten wolle. Damit beweisen sie, daß man die toten Heiligen müsse anrufen. Auch ziehen sie an Hieronymum wider Vigilantium und sagen: In dieser Sache hat vor tausend Jahren Hieronymus Vigilantium überwunden. Also gehen sie überhin, meinen, sie haben weit gewonnen, und sehen die groben Esel nicht, daß im Hieronymo wider Vigilantium keine Silbe steht vom Anrufen der Heiligen. Hieronymus redet nicht vom Anrufen der Heiligen, sondern von Heiligen ehren. Auch so haben die alten Lehrer vor Gregorius’ Zeiten des Anrufens der Heiligen nicht gedacht. Und die Anrufung der Heiligen wie auch die applicatio des Verdienstes der Heiligen, davon die Widersacher lehren, hat gar keinen Grund in der Schrift.

In unserer Konfession leugnen wir nicht, daß man die Heiligen ehren soll. Denn dreierlei Ehre ist, damit man die Heiligen ehrt. Für das erste, daß wir Gott danksagen, daß er uns an den Heiligen Exempel seiner Gnade hat dargestellt, daß er hat Lehrer in der Kirche und andere Gaben gegeben, und die Gaben, weil sie groß sind, soll man sie noch preisen, auch die Heiligen selbst loben, die solche Gaben wohl gebraucht haben, wie Christus im Evangelio lobt die treuen Knechte. Die andere Ehre, so wir den Heiligen tun mögen, ist, daß wir an ihrem Exempel unsern Glauben stärken; als wenn ich sehe, daß Petro aus so reicher Gnade die Sünde vergeben ist, da er Christum verleugnet, wird mein Herz und Gewissen gestärkt, daß ich glaube, daß die Gnade mächtiger sei denn die Sünde. Für das dritte ehren wir die Heiligen, wenn wir ihres Glaubens, ihrer Liebe, ihrer Geduld Exempel nachfolgen, ein jeder nach seinem Beruf. Von dieser rechten Ehre der Heiligen reden die Widersacher gar nichts; allein von dem Anrufen der Heiligen, welches, wenn es auch ohne Gefahr der Gewissen wäre, doch nicht not ist, da zanken sie von.

Darüber so geben wir ihnen nach, daß die Engel für uns bitten. Denn Zach. 1 steht geschrieben, daß der Engel bittet: „Herr Zebaoth, wie lange willst du dich nicht erbarmen über Jerusalem?“ Und wiewohl wir nachgeben, daß gleichwie die lebendigen Heiligen für die ganze Kirche bitten insgemein oder in genere. Doch hat solches kein Zeugnis in der Schrift denn allein den Traum, der genommen ist aus dem andern Buch Maccabaeorum.

Weiter, ob die Heiligen gleich beten für die Kirche, so folgt doch daraus nicht, daß man die Heiligen solle anrufen; wiewohl unsere Konfession allein dies setzt: In der Schrift steht nichts von dem Anrufen der Heiligen, oder daß man Hilfe suchen sollen bei den Heiligen. So man nun weder Gebot noch Zusage noch Exempel aus der Schrift mag vorbringen, so folgt, daß kein Herz noch Gewissen darauf sich verlassen kann. Denn dieweil ein jeglich Gebet soll aus dem Glauben geschehen, woher will ich denn wissen, daß Gott sich gefallen läßt das Anrufen der Heiligen, wenn ich nicht Gottes Wort davon habe? Wodurch werde ich gewiß, daß die Heiligen mein Gebet und eines jeden insbesondere hören? Etliche machen geradezu Götter aus den Heiligen und sagen, sie können unsere Gedanken wissen und uns ins Herz sehen. Dasselbe erdichten sie, nicht daß sie ihre Kretschmerei und Jahrmarkt, welcher ihnen Geld einträgt, verteidigen. Wir sagen noch wie vorhin: In Gottes Wort, in der Schrift, steht nicht, daß die Heiligen unser Anrufen verstehen, und ob sie es verstünden, daß Gott ihm sich solch Anrufen gefallen lasse; so hat’s je keinen Grund. Dawider können die Widersacher nichts aufbringen; darum sollten die Widersacher uns zu ungewissen Dingen nicht zwingen oder dringen; denn ein Gebet ohne Glauben ist nicht ein Gebet. Denn daß sie sagen, die Kirche habe es im Gebrauch, so ist es doch gewiß, daß solches ein neuer Gebrauch in der Kirche ist, denn die alten Kollekten, ob sie wohl der Heiligen gedenken, so rufen sich doch die Heiligen nicht an.

Darüber reden die Widersacher nicht allein vom Anrufen der Heiligen, sondern sagen auch, das Gott der Heiligen Verdienst annehme für unsere Sünde, und machen also aus den Heiligen nicht allein Fürbitter, sondern Mittler und Versöhner. Das ist nun gar nicht zu leiden; denn da geben sie die Ehre, so Christo allein gebührt, den Heiligen; denn sie machen aus ihnen Mittler und Versöhner. Und wiewohl sie wollen Unterschied machen unter Mittlern, die für uns bitten, und dem Mittler, der uns erlöst und Gott versöhnt hat, so mache sie doch aus den Heiligen Mittler, dadurch die Leute versöhnt werden. Und daß sie sagen, die Heiligen sind Mittler, für uns zu bitten, das sagen sie auch ohne alle Schrift; Und wenn man schon davon aufs glimpflichste reden will, so wird doch Christus und seine Wohltat durch solche Lehre unterdrückt, und vertrauen sie da auf die Heiligen, da sie auf Christum vertrauen sollten. Denn die erdichten sich selbst einen Wahn, als sei Christus ein strenger Richter und die Heiligen gnädige, gütige Mittler; fliehen also zu den Heiligen, scheuen sich vor Christo wie vor einem Tyrannen, vertrauen mehr auf die Güte der Heiligen denn auf die Güte Christi, laufen von Christo und suchen der Heiligen Hilfe. Also machen sie im Grunde doch mediatores redemptionis aus den Heiligen.

Derhalben wollen wir beweisen, daß sie aus den Heiligen machen nicht allein Fürbitter, sondern Versöhner und mediatores redemptionis. wir reden hier noch nicht von groben Mißbräuchen, wie der gemeine Pöbel mit den Heiligen und Wallfahrten öffentlich Abgötterei treibt: wir reden, was ihre Gelehrten von diesem Stücke predigen, schreiben und in ihren Schulen lehren. Das andere, als die groben Mißbräuche, können auch unerfahrene, grobe Leute urteilen und richten.

Apologie XXI,1-16 (Vom Anrufen der Heiligen)

Es segne und behüte Euch Gott, der allmächtige und barmherzige, der Vater, Sohn + Heiliger Geist

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About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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