
Wir liegen vor Dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf Deine große Barmherzigkeit.
Daniel 9,18
Introitus
Wie groß ist deine Güte, HERR, die du bewahrt hast denen, die dich fürchten, und erweisest vor den Menschen denen, die auf dich trauen! Du birgst sie im Schutz deines Angesichts vor den Rotten der Leute, du verbirgst sie in der Hütte vor den zänkischen Zungen. Gelobt sei der HERR; denn er hat seine wunderbare Güte mir erwiesen in einer festen Stadt. Ich sprach wohl in meinem Zagen: Ich bin von deinen Augen verstoßen. Doch du hörtest die Stimme meines Flehens, als ich zu dir schrie. Liebet den HERRN, alle seine Heiligen! Die Gläubigen behütet der HERR und vergilt reichlich dem, der Hochmut übt. Seid getrost und unverzagt alle, die ihr des HERRN harret.
Psalm 31,20-25
Alttestamentliche Lese
So spricht der HERR: Ein Weiser rühme sich nicht seiner Weisheit, ein Starker rühme sich nicht seiner Stärke, ein Reicher rühme sich nicht seines Reichtums. Sondern wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, dass er klug sei und mich kenne, dass ich der HERR bin, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden; denn solches gefällt mir, spricht der HERR.
Jeremia 9,22-23
Kollekte
Herr Gott, himmlischer Vater, wir können mit allem, was wir tun, vor Dir nicht bestehen: darum bitten wir Dich, hilf uns, daß wir uns allein auf Deine Gnade verlassen und mit Deiner Hilfe die Macht des Bösen überwinden. Durch unsern Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn der mit Dir und dem Heiligen Geiste lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Evangelisch-Lutherische Kirchenagende hg.v.d. Kirchenleitung der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche Bd.1. Herder: Freiburg u.a. 1996. S.54
Epistel
Also, meine Lieben, – wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht allein in meiner Gegenwart, sondern jetzt noch viel mehr in meiner Abwesenheit – schaffet, dass ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern. Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.
Philipper 2,12-13
Hallelujavers
Seid getrost und unverzagt alle, die Ihr des Herrn harret!
Psalm 31,25
Evangelium
Denn das Himmelreich gleicht einem Hausherrn, der früh am Morgen ausging, um Arbeiter anzuwerben für seinen Weinberg. Und als er mit den Arbeitern einig wurde über einen Silbergroschen als Tagelohn, sandte er sie in seinen Weinberg. Und er ging aus um die dritte Stunde und sah andere auf dem Markt müßig stehen und sprach zu ihnen: Geht ihr auch hin in den Weinberg; ich will euch geben, was recht ist. Und sie gingen hin. Abermals ging er aus um die sechste und um die neunte Stunde und tat dasselbe. Um die 11 Stunde aber ging er aus und fand andere stehen und sprach zu ihnen: Was steht ihr den ganzen Tag müßig da? Sie sprachen zu ihm: Es hat uns niemand angeworben. Er sprach zu ihnen: Geht ihr auch hin in den Weinberg. Als es nun Abend wurde, sprach der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter und gib ihnen den Lohn und fang an bei den letzten bis zu den ersten. Da kamen, die um die elfte Stunde angeworben waren, und jeder empfing seinen Silbergroschen. Als aber die Ersten kamen, meinten sie, sie würden mehr empfangen; und sie empfingen auch ein jeder seinen Silbergroschen. Und als sie den empfingen, murrten sie gegen den Hausherrn und sprachen: Diese Letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, doch du hast sie uns gleichgestellt, die wir des Tages Last und die Hitze getragen haben. Er antwortete aber und sagte zu einem von ihnen: Mein Freund, ich tu dir nicht Unrecht. Bist du nicht mit mir einig geworden über einen Silbergroschen? Nimm, was dein ist, und geh! Ich will aber diesem Letzten dasselbe geben wie dir. Oder habe ich nicht Macht zu tun, was ich will, mit dem, was mein ist? Siehst du darum scheel, weil ich so gütig bin? So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein.
Matthäus 20,1-16
Bekenntnis der Christenheit
Ich glaube an den Einen Gott, den allmächtigen Vater, Schöpfer Himmels und der Erden, all des, das sichtbar und unsichtbar ist.
Und an den Einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, der vom Vater geboren ist vor aller Zeit und Welt, Gott von Gott, Licht vom Licht,wahrhaftigen Gott vom wahrhaftigen Gott, geboren, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater, durch welchen alles geschaffen ist; welcher um uns Menschen und um unserer Seligkeit willen vom Himmel gekommen ist und leibhaft geworden durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und Mensch geworden; auch für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, gelitten und begraben und am dritten Tage auferstanden nach der Schrift, und ist aufgefahren gen Himmel und sitzet zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen mit Herrlichkeit, zu richten die Lebendigen und die Toten; dessen Reich kein Ende haben wird.
Und an den Herrn, den Heiligen Geist, der da lebendig macht, der von dem Vater und dem Sohn ausgeht, der mit dem Vater und dem Sohne zugleich angebetet und zugleich geehret wird, der durch die Propheten geredet hat.
Und die Eine, heilige, christliche, apostolischeKirche. Ich bekenne die Eine Taufe zur Vergebung der Sünden Und warte auf die Auferstehung der Toten und das Leben der zukünftigen Welt.
Nizänum
Graduallied
Es ist das Heil uns kommen her von Gnad und lauter Güte; die Werk, die helfen nimmermehr, sie können nicht behüten. Der Glaub sieht Jesus Christus an, der hat für uns genug getan, er ist der Mittler worden.
Was Gott im G’setz geboten hat, da man es nicht konnt halten, erhob sich Zorn und große Not vor Gott so mannigfalten; vom Fleisch wollt nicht heraus der Geist, vom G’setz erfordert allermeist; es war mit uns verloren.
Es war ein falscher Wahn dabei, Gott hätt sein G’setz drum geben, als ob wir möchten selber frei nach seinem Willen leben; so ist es nur ein Spiegel zart, der uns zeigt an die sünd’ge Art, in unserm Fleisch verborgen.
Nicht möglich war es, diese Art aus eignen Kräften laßen. Wiewohl es oft versuchet ward, doch mehrt sich Sünd ohn Maßen; denn Gleisnerswerk Gott hoch verdammt, und je dem Fleisch der Sünde Schand allzeit war angeboren.
Doch mußt’ das G’setz erfüllet sein, sonst wärn wir all verdorben. Drum schickt’ Gott seinen Sohn herein, der selber Mensch ist worden; das ganz Gesetz hat er erfüllt, damit seins Vaters Zorn gestillt, der über uns ging alle.
Und wenn es nun erfüllet ist durch den, der es konnt halten, so lerne jetzt ein frommer Christ des Glaubens recht Gestalte. Nicht mehr denn: „Lieber Herre mein, Dein Tod wird mir das Leben sein, Du hast für mich bezahlet!“
Daran ich keinen Zweifel trag, Dein Wort kann nicht betrügen. Nun sagst du, daß kein Mensch verzag, das wirst du nimmer lügen –: „Wer glaubt an mich und wird getauft, demselben ist der Himmel erkauft, daß er nicht werd verloren.“
Es ist gerecht vor Gott allein, der diesen Glauben fasset; der Glaub gibt einen hellen Schein, wenn er die Werk nicht lasset; mit Gott der Glaub ist wohl daran, dem Nächsten wird die Lieb Guts tun, bist Du aus Gott geboren.
Es wird die Sünd durchs G’setz erkannt und schlägt das G’wissen nieder, das Evangelium kommt zuhand und stärkt den Sünder wieder und spricht: „Nur kreuch zum Kreuz herzu, Im G’setz ist weder Rast noch Ruh Mit allen seinen Werken!“
Die Werk, die kommen g’wißlich her aus einem rechten Glauben; denn das nicht rechter Glaube wär, wolltst ihn der Werk berauben. Doch macht allein der Glaub gerecht, die Werke sind des Nächsten Knecht, dran wir den Glauben merken.
Die Hoffnung wart’ der rechten Zeit, was Gottes Wort zusage; wann das geschehen soll zur Freud, setzt Gott kein gwisse Tage. Er weiß wohl, wanns am besten ist, und braucht an uns kein arge List; des solln wir ihm vertrauen.
Ob sichs anließ, als wollt er nicht, laß Dich es nicht erschrecken, denn wo er ist am besten mit, da will ers nicht entdecken. Sein Wort laß Dir gewisser sein, und ob Dein Fleisch spräch lauter Nein, so laß doch Dir nicht grauen.
Sei Lob und Ehr mit hohem Preis um dieser Gutheit willen Gott Vater, Sohn, und Heilgem Geist. Der woll mit Gnad erfüllen, was er in uns ang’fangen hat zu Ehren seiner Majestät, daß heilig werd sein Name;
sein Reich zukomm; sein Will auf Erd g’scheh wie im Himmelsthrone; das täglich Brot noch heut uns werd; woll unsrer Schuld verschonen, wie wir auch unsern Schuldnern tun; laß uns nicht in Versuchung stehn; lös uns vom Übel. Amen.
Paul Speratus 1524 (LKG 227)
Predigttext
Dies alles hab ich gesehen in den Tagen meines eitlen Lebens: Da ist ein Gerechter, der geht zugrunde in seiner Gerechtigkeit, und da ist ein Gottloser, der lebt lange in seiner Bosheit. 16 Sei nicht allzu gerecht und nicht allzu weise, damit du dich nicht zugrunde richtest. 17 Sei nicht allzu gottlos und sei kein Tor, damit du nicht stirbst vor deiner Zeit. 18 Es ist gut, wenn du dich an das eine hältst und auch jenes nicht aus der Hand lässt; denn wer Gott fürchtet, der entgeht dem allen.
Prediger 7,15-18
Meine Predigt dazu:
Kirchengebet
Ewiger,
du Licht und Wahrheit.
Die Weisen hören deine Stimme,
die Menschen guten Willens achten auf dein Wort.
Sprich zu uns und bewege uns.Die Armen warten darauf,
dass die Mächtigen deine Stimme hören.
Sieh, wie Kriege
blühende Landschaften,
reiche Ernten,
Städte voller Schönheit und Wohlstand zerstören.
Sieh, wie Kinder
hungernd um Brot betteln,
ängstlich zum Himmel blicken,
vor Schmerzen weinen.
Berühre die Herzen der Mächtigen.
Auf deine Gerechtigkeit hoffen wir.
Zu dir beten wir:
Erbarme dich.Die Erniedrigten warten darauf,
dass deine Gerechtigkeit stark wird.
Sieh, wie die Habgierigen
gewissenlos Gesetze brechen,
die Schwächsten verachten
und die Schöpfung ausplündern.
Sieh, wie Feindschaft
neuen Hass gebiert,
die Verschleppten quält,
und den Mut erstickt.
Verwandele die Herzen der Gewalttäter.
Auf deine Gerechtigkeit hoffen wir.
Zu dir beten wir:
Erbarme dich.Die Müden und Erschöpften warten darauf,
dass die Einflussreichen auf deine Gebote achten.
Sieh den Streit in unserem Land,
wie unversöhnlich die einen über die anderen reden,
wie Lügen wirksamer sind als die Wahrheit,
wie Gewalt um sich greift.
Sieh die Sorge,
um gerechte Löhne,
sichere Arbeitsplätze,
und die Zukunft unserer Kinder.
Bewege die Herzen der Verantwortlichen.
Auf deine Gerechtigkeit hoffen wir.
Zu dir beten wir:
Erbarme dich.Auf deine Weisheit, Ewiger,
wartet deine Kirche in aller Welt.
Sieh die Gemeinden,
die in Angst leben,
in denen Streit herrscht,
die sich überfordert fühlen.
Sieh auf uns
und die Menschen in unserer Nachbarschaft,
die Kranken,
die Trauernden,
die Sterbenden.
Sieh auf unsere Gemeinde und unseren Glauben.
Mache uns zu Menschen guten Willens.
Öffne unsere Herzen für deine Weisheit
und segne uns in diesen Tagen
durch Jesus Christus, dein lebendiges Wort.
Amen.
Segen
+ Der Herr sei mit Euch +
Der Herr segne und behüte Dich. Der Herr lasse Sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig. Der Herr erhebe Sein Angesicht auf Dich und schenke Dir Frieden +