Mit einem Wort: Er ist die Pforte zu dieses und des andern Lebens Freuden.

Portal der Dominikanischen Kirche in Colmar (Frankreich)

Denn eben drum hat er den Grimm des Kreuzes auch am Leibe wollen tragen, daß seine Pein ihm möge sein ein unverrückt Erinnrung unsrer Plagen.

Mit einem Wort: Er ist die Pforte zu dieses und des andern Lebens Freuden. Er macht behend ein selig End an alle dem, was fromme Herzen leiden.

Laß aller Welt ihr Gut und Geld und siehe nur, daß dieser Schatz Dir bleibe. Wer den hier fest hält und nicht läßt, den ehrt und krönt er dort an Seel und Leibe.

Paul Gerhardt 1653 LKG 103,13-15

Kollekte

Allmächtiger, ewiger Gott, Du hast unseren Herrn Jesus Christus bei seiner Taufe am Jordan als Deinen lieben Sohn offenbart und den Geist auf ihn herabgesandt: wir bitten Dich, gib, daß auch wir als Deine getauften Kinder in Deinem Wohlgefallen stehen und von Deinem Geist geleitet werden. Durch unseren Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. 

Evangelisch-Lutherische Kirchenagende (SELK). Bd.1. Herder: Freiburg u.a. 1997. S.42

Fortlaufende Lese

Und danach ging er hinaus und sah einen Zöllner mit Namen Levi am Zoll sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach!  28 Und er verließ alles, stand auf und folgte ihm nach.  29 Und Levi richtete ihm ein großes Mahl zu in seinem Haus, und viele Zöllner und andre saßen mit ihm zu Tisch.  30 Und die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten murrten und sprachen zu seinen Jüngern: Warum esst und trinkt ihr mit den Zöllnern und Sündern?  31 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken.  32 Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße. 

Lukas 5,27-32

Morgenlese

Einen Propheten wie mich wird dir der HERR, dein Gott, erwecken aus dir und aus deinen Brüdern; dem sollt ihr gehorchen. 16 Ganz so wie du es von dem HERRN, deinem Gott, erbeten hast am Horeb am Tage der Versammlung und sprachst: Ich will hinfort nicht mehr hören die Stimme des HERRN, meines Gottes, und dies große Feuer nicht mehr sehen, damit ich nicht sterbe. 17 Und der HERR sprach zu mir: Sie haben recht geredet. 18 Ich will ihnen einen Propheten, wie du bist, erwecken aus ihren Brüdern und meine Worte in seinen Mund geben; der soll zu ihnen reden alles, was ich ihm gebieten werde. 19 Doch wer meine Worte nicht hören wird, die er in meinem Namen redet, von dem will ich’s fordern. 20 Doch wenn ein Prophet so vermessen ist, dass er redet in meinem Namen, was ich ihm nicht geboten habe, und wenn einer redet in dem Namen anderer Götter, dieser Prophet soll sterben. 21 Wenn du aber in deinem Herzen sagen würdest: Wie kann ich merken, welches Wort der HERR nicht geredet hat? – 22 wenn der Prophet redet in dem Namen des HERRN und es wird nichts daraus und es tritt nicht ein, dann ist das ein Wort, das der HERR nicht geredet hat. Der Prophet hat’s aus Vermessenheit geredet; darum scheue dich nicht vor ihm. 

Deuteronomium (5. Mose) 18,15-22

Abendlese

Als nun Jesus am Galiläischen Meer entlangging, sah er zwei Brüder, Simon, der Petrus genannt wird, und Andreas, seinen Bruder; die warfen ihre Netze ins Meer; denn sie waren Fischer. 19 Und er sprach zu ihnen: Kommt, folgt mir nach! Ich will euch zu Menschenfischern machen. 20 Sogleich verließen sie ihre Netze und folgten ihm nach. 21 Und als er von dort weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, im Boot mit ihrem Vater Zebedäus, wie sie ihre Netze flickten. Und er rief sie. 22 Sogleich verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten ihm nach. 23 Und er zog umher in ganz Galiläa, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte alle Krankheiten und alle Gebrechen im Volk. 24 Und die Kunde von ihm erscholl durch ganz Syrien. Und sie brachten zu ihm alle Kranken, mit mancherlei Leiden und Qualen behaftet, Besessene, Mondsüchtige und Gelähmte; und er machte sie gesund. 25 Und es folgte ihm eine große Menge aus Galiläa, aus den Zehn Städten, aus Jerusalem, aus Judäa und von jenseits des Jordans. 

Matthäus 4,18-25

Bekenntnislese

Auch ziehen sie den Spruch aus dem Apostel Jakobo an und sagen: „Sehet ihr nun, daß wir nicht allein durch den Glauben, sondern durch Werke vor Gott gerecht werden?“ Und sie wollen wähnen, der Spruch sei fest, stark wider unsere Lehre. Aber wenn die Widersacher allein ihre Träume außen lassen und nicht hinanflicken, was sie wollen, so ist die Antwort leicht. Denn des Apostels Jakobi Spruch hat wohl seinen einfältigen Verstand, aber die Widersacher erdichten das dazu, daß wir durch unsere Werke verdienen Vergebung der Sünden; item, daß die guten Werke eine Versöhnung seien, dadurch uns Gott gnädig wird; item, daß wir durch die guten Werke überwinden können die große Macht des Teufels, des Todes und der Sünde; item, daß unsere guten Werke an ihnen selbst vor Gott so angenehm und groß geachtet seien, daß wir des Mittlers Christi nicht bedürfen. Der keines ist dem Apostel Jakobo in sein Herz gekommen, welches doch alles die Widersacher sich zu erhalten unterstehen durch den Spruch Jakobi.

So müssen wir nun erst dieses merken, daß dieser Spruch mehr ist wider die Widersacher denn für sie. Denn die Widersacher lehren, der Mensch werde vor Gott fromm und gerecht durch die Liebe und Werke. Von dem Glauben, dadurch wir uns hatten an den Mittler Christum, reden sie nichts. Und das mehr ist, von dem Glauben wollen sie nichts hören noch sehen, unterstehen sich, diese Lehre vom Glauben mit dem Schwert und Feuer zu tilgen. Jakobus aber tut anders; er läßt den Glauben nicht außen, sondern redet vom Glauben, damit läßt er Christum den Schatz und den Mittler bleiben, dadurch wir vor Gott gerecht werden, wie auch Paulus, das er die Summa setzt christlichen Glaubens, setzt er Glauben und Liebe zusammen, 1 Tim. 1, 5: „Die Summa des Gesetzes ist die Liebe aus ungefärbtem Glauben.“

Zum andern zeigt die Sache an ihr selbst an, daß er von Werken redet, welche dem Glauben folgen; denn er zeigt an, daß des Glaube nicht müsse tot, sondern lebendig, kräftig, geschäftig und tätig im Herzen sein. Darum ist Jakobi Meinung nichtgewesen, daß wir durch Werke Gnade oder Vergebung der Sünden verdienen. Denn er redet von Werken derjenigen, welche schon durch Christum gerecht geworden sind, welche schon Gott versöhnt sind und Vergebung der Sünden durch Christum erlangt haben. Darum irren die Widersacher weit, wenn sie aus dem Spruche schließen wollen, daß wir durch gute Werke Gnade und Vergebung der Sünden verdienen, oder daß Jakobus dies wolle, daß wir durch unsere Werke einen Zugang zu Gott haben ohne den Mittler und Versöhner Christum.

Zum dritten, so hatte St. Jakobus zuvor gesagt von der geistlichen Wiedergeburt, daß sie durch des Evangelium geschieht. Denn also sagt er im 1. Kapitel: „Er hat uns gezeuget nach seinem Willen durch das Wort der Wahrheit, auf daß wir wären Erstlinge seiner Kreaturen.“ So er nun sagt, daß wir durch das Evangelium neugeboren seien, so will er, daß wir durch den Glauben gerecht seien vor Gott geworden. Denn die Verheißung von Christo faßt man allein durch den Glauben, wenn wir durch dieselbe getröstet werden wider die Schrecken des Todes, der Sünde usw. Darum ist seine Meinung nicht, daß wir durch unsere Werke sollten neugeboren werden.

Aus diesem allem ist klar genug, daß der Spruch Jakobi nicht wider uns ist. Denn er schilt da etliche faule Christen, welche allzu sicher waren geworden, machten ihnen Gedanken, sie hätten den Glauben, so sie doch ohne Glauben waren. Darum macht er Unterschied zwischen lebendigem und totem Glauben.

Den toten Glauben nennt er, wo nicht allerlei gute Werke und Früchte des Geistes folgen: Gehorsam, Geduld, Keuschheit, Liebe, usw. Lebendigen Glauben nennt er, das gute Früchte folgen. Nun haben wir gar oft gesagt, was wir glauben nennen. Denn wir nennen daß nicht Glauben, daß man die schlechte Historie wisse von Christo, welches auch in Teufeln ist, sondern das neue Licht und die Kraft, welche der Heilige Geist in den Herzen wirkt, durch welche wir die Schrecken des Todes, der Sünde usw. überwinden. Das heißen wir Glauben.

Ein solch recht christlicher Glaube ist nicht so ein leicht, schlecht Ding, als die Widersacher wähnen wollen. Wie sie denn sagen: Glaube, Glaube, wie bald kann ich glauben! usw. Es ist auch nicht ein Menschengedanke, den ich mir selbst machen könne, sondern ist eine göttliche Kraft im Herzen, dadurch wir neugeboren werden, dadurch wir die große Gewalt des Teufels und des Todes überwinden, wie Paulus sagt zu den Kolossern: „In welchem ihr auch seid auferstanden durch den Glauben, den Gott wirkt“ usw. Derselbe Glaube, dieweil es ein neu göttliche Licht und Leben im Herzen ist, dadurch wir andern Sinn und Mut kriegen, ist lebendig, geschäftig und reich an guten Werken. Darum ist das recht geredet, daß der Glaube nicht recht ist, der ohne Werke ist.

Und ob er sagte, daß wir durch den Glauben und Werke gerecht werden, so sagt er doch nicht, daß wir durch die Werke neugeboren werden; so sagt er auch nicht, daß Christus halb der Versöhner sei, halb unsere Werke, sondern er redet von Christen, wie sie sein sollen, nachdem sie nun neugeboren sind durch das Evangelium. Denn er redet von Werken, die nach dem Glauben folgen sollen; da ist’s recht geredet:

Wer Glauben und gute Werke hat, der ist gerecht. Ja, nicht um der Werke willen, sondern um Christus’ willen, durch den Glauben. Und wie ein guter Baum gute Früchte tragen soll, und doch die Früchte machen den Baum nicht gut, also müssen gute Werke folgen nach der neuen Geburt, wiewohl sie den Menschen nicht vor Gott angenehm machen, sondern wie der Baum zuvor gut sein muß, also müsse der Mensch zuvor Gott angenehm sein durch den Glauben, um Christus’ willen.

Die Werke sind viel zu gering dazu, daß uns Gott um ihretwillen gnädig sein sollte, wo er uns nicht um Christus’ willen gnädig wäre. Also ist Jakobus St. Paulo nicht entgegen, sagt auch nicht, daß wir durch die Werke verdienen Vergebung der Sünden; sagt nicht, daß unsere Werke des Teufels Macht, den Tod, die Sünde, der Hölle Schrecken überwinden und dem Tode Christi gleich seien; er sagt nicht, daß wir durch Werke Gott angenehm werden; er sagt nicht daß unsere Werke die Herzen zur Ruhe bringen und Gottes Zorn überwinden, oder daß wir Barmherzigkeit nicht bedürfen, wenn wir Werke haben: der keines sagt Jakobus, welchen Zusatz doch die Widersacher hinzuflicken an die Worte Jakobi.

Auch führen sie noch mehr Sprüche wider uns, als diesen: Danielis am 4. sagt der Text: „Deine Sünden löse mit Gerechtigkeit und deine Übertretungen mit Almosen gegen die Armen.“ Und Jesaias am 58.: „Brich den Hungrigen dein Brot.“ Item, Luk. 6: „Vergebet, so wird euch vergeben werden.“ Und Matthäi am 5.: „Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden die Barmherzigkeit erlangen.“ Auf diese Sprüche und dergleichen von den Werken antworten wir erstlich dieses, nämlich daß (wie wir oben gesagt) das Gesetz niemand halten kann ohne Glauben, so kann niemand Gott gefallen ohne Glauben an Christum, wie er sagt: „ohne mich könnt ihr nichts tun“; item, wie Paulus sagt: „Durch Christum haben wir einen Zugang zu Gott durch den Glauben.“ Darum, sooft die Schrift der Werke gedenkt, so will sie allenthalben das Evangelium von Christo und den Glauben mit gemeint haben. Zum andern, so sind die Sprüche aus Daniel und andern (so jetzund erzählt) fast alle Predigten von der Buße. Erstlich predigen sie das Gesetz, zeigen die Sünde an und vermahnen zur Besserung und guten Werken. Zum andern ist daneben eine Verheißung, daß Gott wolle gnädig sein. Nun ist es gewiß, daß zu einer rechten Buße nicht genug ist, allein das Gesetz zu predigen, denn es schreckt allein die Gewissen; sondern es muß dazukommen auch das Evangelium, nämlich daß die Sünden ohne Verdienst vergeben werden um Christus’ willen, daß wir durch den Glauben erlangen Vergebung der Sünden. Das ist so gewiß und also klar, daß, wo die Widersacher das werden anfechten und Christum und den Glauben von der Buße scheiden, sie billig für Lästerer des Evangelii und Christi geachtet werden.

Apologie IV,244-255

Apostolische Glaubensbekenntnis 

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Und an Jesum Christum, seinen einigen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist von dem Heiligen Geist, geboren aus Maria der Jungfrau, gelitten unter Pontius Pilato, gekreuzigt, gestorben und begraben, niedergefahren zur Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten, aufgefahren gen Himmel; sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dannen er kommen wird zu richten die Lebendigen und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige christliche Kirche, die Gemeinde der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben. Amen.

LKG S. 13f

Vaterunser 

Vater unser im Himmel
Geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Matthäus 6,9-13

Segen

+ Der Herr sei mit Euch +

Der Herr segne und behüte Dich.  Der Herr lasse Sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig.  Der Herr erhebe Sein Angesicht auf Dich und schenke Dir Seinen Frieden.

4. Mose 6,24-26

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About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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