Nun ist es Zeit, zu singen hell, geboren ist Immanuel

Die drei Könige aus dem Morgenland

Nun ist es Zeit zu singen hell, geboren ist Immanuel von Maria, der reinen Magd, wie uns Jesaja hat gesagt.

Der Freude ist kein Maß noch Ziel, geboren ist Immanuel. Gott ist mit uns in gleichem Fleisch, doch ohne Sünden worden Mensch.

Die Welt vergeh nun, wann sie will, geboren ist Immanuel. Bei Gott sollen wir ewig sein, eia, ihm sei der Preis allein.

Ludwig Helmbold 1575 (LKG 95)

Kollekte 

Herr Gott, himmlischer Vater, der Du die Erstlinge der Heiden durch Deinen Stern zur Krippe geleitet und ihnen Deinen Sohn offenbaret hast: verleihe uns, die wir Dich im Glauben erkannt haben, daß wir auch zum Schauen Deiner Majestät und Herrlichkeit geführt werden. Durch unseren Herrn Jesum Christum, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert in Ewigkeit. Amen. 

Agende für evangelisch-lutherische Kirchen und Gemeinden. Bd.1. Lutherisches Verlagshaus: Berlin, 1955. S.36

Fortlaufende Lese

Jesus aber, voll Heiligen Geistes, kam zurück vom Jordan. Und er wurde vom Geist in der Wüste umhergeführt  2 vierzig Tage lang und von dem Teufel versucht. Und er aß nichts in diesen Tagen, und als sie ein Ende hatten, hungerte ihn.  3 Der Teufel aber sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so sprich zu diesem Stein, dass er Brot werde.  4 Und Jesus antwortete ihm: Es steht geschrieben: »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.«  5 Und der Teufel führte ihn hoch hinauf und zeigte ihm alle Reiche der ganzen Welt in einem Augenblick  6 und sprach zu ihm: Alle diese Macht will ich dir geben und ihre Herrlichkeit; denn sie ist mir übergeben und ich gebe sie, wem ich will.  7 Wenn du mich nun anbetest, so soll sie ganz dein sein.  8 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Es steht geschrieben: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.«  9 Und er führte ihn nach Jerusalem und stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich von hier hinunter;  10 denn es steht geschrieben: »Er wird befehlen seinen Engeln für dich, dass sie dich bewahren.«  11 Und: »Sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.«  12 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Es ist gesagt: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.«  13 Und als der Teufel alle Versuchung vollendet hatte, wich er von ihm bis zur bestimmten Zeit. 

Lukas 4,1-13

Morgenlese

Denn ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts; 9 die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. 10 Prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist, 11 und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis; deckt sie vielmehr auf. 

Epheser 5,8-11

Abendlese

Mit Freuden 12 sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht. 13 Er hat uns errettet aus der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines geliebten Sohnes, 14 in dem wir die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden.
15 Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. 16 Denn in ihm wurde alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen. 17 Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm. 18 Und er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde. Er ist der Anfang, der Erstgeborene von den Toten, auf dass er in allem der Erste sei. 19 Denn es hat Gott gefallen, alle Fülle in ihm wohnen zu lassen 20 und durch ihn alles zu versöhnen zu ihm hin, es sei auf Erden oder im Himmel, indem er Frieden machte durch sein Blut am Kreuz. 

Kolosser 1,12-20

Bekenntnislese Apologie der Augsburger Konfession IV,136-151

Darum sagen wir auch, daß man muß das Gesetz halten, und ein jeder Gläubiger fängt an, es zu halten, und nimmt je länger, je mehr zu in Liebe und Furcht Gottes, welches ist recht Gottes Gebote erfüllt. Und wenn wir vom Gesetzhalten reden oder von guten Werken, begreifen wir beides, das gute Herz inwendig und die Werke auswendig. Darum tun uns die Widersacher unrecht, da sie uns schuld geben, wir lehrten nicht von guten Werken; so wir nicht allein sagen, man müsse gute Werke tun, sondern sagen auch eigentlich, wie das Herz müsse dabei sein, damit es nicht lose, taube, kalte Heuchlerwerke seien.

Es lehrt die Erfahrung, daß die Heuchler, wiewohl sie sich unterstehen, aus ihren Kräften das Gesetz zu halten, daß sie es nicht vermögen, noch mit der Tat beweisen. Denn wie fein sind sie ohne Haß, Neid, Zank, Grimm, Zorn, ohne Geiz, Ehebruch usw.! Also, daß nirgend die Laster größer sind denn in Klöstern und Stiften.

Es sind alle menschlichen Kräfte viel zu schwach dem Teufel, daß sie seiner List und Stärke aus eigenem Vermögen widerstehen sollten, welcher alle diejenigen gefänglich hält, die nicht durch Christum erlöst werden.

Es muß göttliche Stärke sein und Christus’ Auferstehung, die den Teufel überwinde. Und so wir wissen, daß wir Christi Stärke, seines Sieges durch den Glauben teilhaftig werden, können wir auf die Verheißung, die wir haben, Gott bitten, daß er uns durch seines Geistes Stärke beschirme und regiere, daß uns der Teufel nicht fälle oder stürze; sonst fielen wir alle Stunden in Irrtum und greuliche Laster. Darum sagt Paulus nicht von uns, sondern von Christo Eph. 4, 8: „Er hat das Gefängnis gefangen geführt.“ Denn Christus hat den Teufel überwunden und durchs Evangelium verheißen den Heiligen Geist, daß wir durch Hilfe desselben auch alles Übel überwinden. Und 1 Joh. 3, 8 ist geschrieben: „Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, daß er auflöse die Werke des Teufels.“

Darum so lehren wir nicht allein, wie man das Gesetz halte, sondern auch wie es Gott gefalle alles, was wir tun, nämlich, nicht daß wir in diesem Leben das Gesetz so vollkommen und rein halten können, sondern daß wir in Christo sind, wie wir hernach wollen sagen. So ist es nun gewiß, daß die unsern auch von guten Werken recht lehren.

Und wir setzen noch dazu, daß es unmöglich sei, daß rechter Glaube der das Herz tröstet und Vergebung der Sünden empfängt, ohne die Liebe Gottes sei. Denn durch Christum kommt man zum Vater, und wenn wir durch Christum Gott versöhnt sind, so glauben und schließen wir dann erst recht gewiß im Herzen, daß ein wahrer Gott lebe und sei, daß wir einen Vater im Himmel haben, der auf uns allzeit steht, der zu fürchten sei, der um so unsägliche Wohltat zu lieben sei, dem wir sollen allezeit herzlich danken, ihm Lob und Preis sagen, welcher unser Gebet, auch unser Sehnen und Seufzen erhört, wie denn Johannes in seiner ersten Epistel sagt, 1 Joh. 4, 19: „Wir lieben ihn, denn er hat uns zuvor geliebet.“ Uns nämlich; denn er hat seinen Sohn für uns gegeben und uns Sünde vergeben. Da zeigt Johannes genug an, daß der Glaube also vorgehe und die Liebe alsdann folge.

Item, dieser Glaube ist in denen, da rechte Busse ist, das ist, da ein erschrocken Gewissen Gottes Zorn und seine Sünde fühlt, Vergebung der Sünden und Gnade sucht. Und in solchem Schrecken, in solchen Ängsten und Nöten beweist sich erst der Glaube und muß auch also bewährt werden und zunehmen.

Darum kann der Glaube nicht sein in fleischliche, sicheren Leuten, welche nach des Fleisches Lust und Willen dahinleben. Denn also sagt Paulus Röm. 8, 1: „So ist nun nichts Verdammliches an denen, die in Christo Jesu sind, die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist.“ Item, V. 12.13: „So sind wir nun Schuldner, nicht dem Fleisch, daß wir nach dem Fleisch leben; denn wo ihr nach dem Fleisch lebet, so werdet ihr sterben müssen; wo ihr aber durch den Geist des Fleisches Geschäfte tötet, so werdet ihr leben.“

Derhalben kann der Glaube, welcher allein in den Herzen und Gewissen ist, denen ihre Sünde herzlich leid sind, nicht zugleich neben einer Todsünde sein, wie die Widersacher lehren. So kann er auch nicht in denjenigen sein, die nach der Welt fleischlich, nach des Satans und des Fleisches Willen leben.

Aus diesen Früchten und Werken des Glaubens klauben die Widersacher nur ein Stück, nämlich die Liebe, und lehren, daß die Liebe vor Gott gerecht mache; also sind sie nichts anderes denn Werkprediger und Gesetzlehrer. Sie lehren nicht erst, daß wir Vergebung der Sünden erlangen durch den Glauben. Sie lehren nichts von dem Mittler Christo, daß wir durch denselben einen gnädigen Gott erlangen, sondern reden von unserer Liebe und unsern Werken und sagen doch nicht, was es für eine Liebe sei, und können es auch nicht sagen.

Sie rühmen, sie könnten das Gesetz erfüllen oder halten, so doch die Ehre niemand gehört denn Christo, und halten also ihr eigen Werk gegen Gottes Urteil, sagen, sie verdienten de condigno Gnade und ewiges Leben. Das ist doch ein ganz vergeblich und gottlos Vertrauen auf eigene Werke. Denn in diesem Leben können auch Christen und die Heiligen selbst Gottes Gesetz nicht vollkommen halten; denn es bleiben immer böse Neigungen und Lüste in uns, wiewohl der Heilige Geist denselben widersteht.

Es möchte aber jemand unter ihnen fragen: So wir selbst bekennen, daß die Liebe eine Frucht des Geistes sei, und so die Liebe dennoch ein heilig Werk und Erfüllung des Gesetzes genannt wird, warum wir denn auch nicht lehren, daß sie vor Gott gerecht mache? Antwort: Erstlich ist das gewiß, daß wir Vergebung der Sünden nicht empfangen weder durch die Liebe noch um der Leibe willen, sondern allein durch den Glauben um Christus’ willen.

Denn allein der Glaube im Herzen steht auf Gottes Verheißung; und allein der Glaube ist die Gewißheit, da das Herz Gewiß drauf steht, daß Gott gnädig ist, daß Christus nicht umsonst gestorben sei usw. Und derselbe Glaube überwindet allein das Schrecken des Todes und der Sünde.

Denn wer noch wankt oder zweifelt, ob ihm die Sünden vergeben seien, der vertraut Gott nicht und verzagt an Christo; denn er hält seine Sünde für größer und stärker denn den Tod und Blut Christi, so doch Paulus sagt zu den Römern am 5, 20, „die Gnade sei mächtiger denn die Sünde“, das ist, kräftiger, reicher und stärker.

So nun jemand meint, daß er darum Vergebung der Sünden will erlangen, daß er die Liebe hat, der schmäht und schändet Christum und wird am letzten Ende, wenn er vor Gottes Gericht stehen soll, finden, daß solch Vertrauen vergeblich ist. Darum ist es gewiß, daß allein der Glaube gerecht macht.

Apostolische Glaubensbekenntnis 

Credo in Deum,
Patrem omnipotentem,
Creatorem caeli et terrae.

Et in Iesum Christum,
Filium eius unicum, Dominum nostrum:
qui conceptus est de Spiritu Sancto,
natus ex Maria virgine,
passus sub Pontio Pilato,
crucifixus, mortuus, et sepultus,
descendit ad inferos:
tertia die resurrexit a mortuis;
ascendit ad caelos;
sedet ad dexteram Dei
Patris omnipotentis:
inde venturus est
iudicare vivos et mortuos.

Credo in Spiritum Sanctum,
sanctam Ecclesiam catholicam,
Sanctorum communionem,
remissionem peccatorum,
carnis resurrectionem,
vitam aeternam.
Amen.

Textfassung aus dem Missale Romanum von 1970.

Vaterunser 

Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.

Matthäusevangelium 6, 9-13

+ Der Herr sei mit Euch +

Der Herr segne und behüte Dich.  Der Herr lasse Sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig.  Der Herr erhebe Sein Angesicht auf Dich und schenke Dir Seinen Frieden.

4. Mose 6,24-26

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About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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