“Flucht nach Ägypten” Meuhlhäusener Altar, Bamberger Dom
Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.
Johannes 1,14b
Introitus
HERR, ich traue auf dich, lass mich nimmermehr zuschanden werden. 2 Errette mich durch deine Gerechtigkeit und hilf mir heraus, neige deine Ohren zu mir und hilf mir! 3 Sei mir ein starker Hort, dahin ich immer fliehen kann, / der du zugesagt hast, mir zu helfen; denn du bist mein Fels und meine Burg.
12 Gott, sei nicht ferne von mir; mein Gott, eile, mir zu helfen!
14 Ich aber will immer harren und mehren all deinen Ruhm. 15 Mein Mund soll verkündigen deine Gerechtigkeit, täglich deine Wohltaten, die ich nicht zählen kann. 16 Ich gehe einher in der Kraft Gottes des HERRN; ich preise deine Gerechtigkeit allein. 17 Gott, du hast mich von Jugend auf gelehrt, und noch jetzt verkündige ich deine Wunder. 18 Auch verlass mich nicht, Gott, im Alter, wenn ich grau werde, bis ich deine Macht verkündige Kindeskindern und deine Kraft allen, die noch kommen sollen.
Psalm 71,1-3.12.14-18
Alttestamentliche Lese
Jauchzet, ihr Himmel; freue dich, Erde! Lobet, ihr Berge, mit Jauchzen! Denn der HERR hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Elenden. 14 Zion aber sprach: Der HERR hat mich verlassen, der Herr hat meiner vergessen. 15 Kann auch eine Frau ihr Kindlein vergessen, dass sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie seiner vergäße, so will ich doch deiner nicht vergessen. 16 Siehe, in die Hände habe ich dich gezeichnet; deine Mauern sind immerdar vor mir.
Jesaja 49,13-16
Kollekte
O allmächtiger, ewiger Gott: regiere all unser Werk und Tun nach Deinem Wohlgefallen auf Daß wir durch Deinen lieben Sohn reich werden an guten Werken. Durch unseren Herrn Jesum Christum, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert in Ewigkeit. Amen.
Agende für evangelisch-lutherische Kirchen und Gemeinden. Bd.1. Lutherisches Verlagshaus: Berlin, 1955. S.28
Epistolische Lektion
Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir gesehen haben mit unsern Augen, was wir betrachtet haben und unsre Hände betastet haben, vom Wort des Lebens – 2 und das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das Leben, das ewig ist, das beim Vater war und uns erschienen ist –, 3 was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus. 4 Und dies schreiben wir, auf dass unsere Freude vollkommen sei.
1. Johannes 1,1-4
Halleluja Vers
Halleluja. Er gedenket an seine Gnade und Wahrheit dem Hause Israel; aller Welt Enden sehen das Heil unsers Gottes. Halleluja.
Psalm 98,3
Evangelium
Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz des Mose um waren, brachten sie ihn hinauf nach Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen, 23 wie geschrieben steht im Gesetz des Herrn: »Alles Männliche, das zuerst den Mutterschoß durchbricht, soll dem Herrn geheiligt heißen«, 24 und um das Opfer darzubringen, wie es gesagt ist im Gesetz des Herrn: »ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben« 25 Und siehe, ein Mensch war in Jerusalem mit Namen Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war auf ihm. 26 Und ihm war vom Heiligen Geist geweissagt worden, er sollte den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christus[4] des Herrn gesehen. 27 Und er kam vom Geist geführt in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, um mit ihm zu tun, wie es Brauch ist nach dem Gesetz, 28 da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach: 29 Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; 30 denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, 31 das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern, 32 ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zum Preis deines Volkes Israel. 33 Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich über das, was von ihm gesagt wurde. 34 Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist dazu bestimmt, dass viele in Israel fallen und viele aufstehen, und ist bestimmt zu einem Zeichen, dem widersprochen wird – 35 und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen –, damit aus vielen Herzen die Gedanken offenbar werden. 36 Und es war eine Prophetin, Hanna, eine Tochter Phanuëls, aus dem Stamm Asser. Sie war hochbetagt. Nach ihrer Jungfrauschaft[5] hatte sie sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt 37 und war nun eine Witwe von vierundachtzig Jahren; die wich nicht vom Tempel und diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht. 38 Die trat auch hinzu zu derselben Stunde und pries Gott und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. 39 Und als sie alles vollendet hatten nach dem Gesetz des Herrn, kehrten sie wieder zurück nach Galiläa in ihre Stadt Nazareth. 40 Das Kind aber wuchs und wurde stark, voller Weisheit, und Gottes Gnade lag auf ihm.
Lukas 2,22-40
Predigttext
Als sie aber hinweggezogen waren, siehe, da erschien der Engel des Herrn dem Josef im Traum und sprach: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und flieh nach Ägypten und bleib dort, bis ich dir’s sage; denn Herodes hat vor, das Kindlein zu suchen, um es umzubringen. 14 Da stand er auf und nahm das Kindlein und seine Mutter mit sich bei Nacht und entwich nach Ägypten 15 und blieb dort bis nach dem Tod des Herodes, auf dass erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: »Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.« 16 Als Herodes nun sah, dass er von den Weisen betrogen war, wurde er sehr zornig und schickte aus und ließ alle Knaben in Bethlehem töten und in der ganzen Gegend, die zweijährig und darunter waren, nach der Zeit, die er von den Weisen genau erkundet hatte. 17 Da wurde erfüllt, was gesagt ist durch den Propheten Jeremia, der da spricht: 18 »In Rama hat man ein Geschrei gehört, viel Weinen und Wehklagen; Rahel beweinte ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen, denn es war aus mit ihnen.« 19 Als aber Herodes gestorben war, siehe, da erschien der Engel des Herrn dem Josef im Traum in Ägypten 20 und sprach: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und zieh hin in das Land Israel; sie sind gestorben, die dem Kindlein nach dem Leben getrachtet haben. 21 Da stand er auf und nahm das Kindlein und seine Mutter mit sich und kam in das Land Israel. 22 Als er aber hörte, dass Archelaus in Judäa König war anstatt seines Vaters Herodes, fürchtete er sich, dorthin zu gehen. Und im Traum empfing er einen Befehl und zog ins galiläische Land 23 und kam und wohnte in einer Stadt mit Namen Nazareth, auf dass erfüllt würde, was gesagt ist durch die Propheten: Er soll Nazoräer[4] heißen.
Matthäus 2,13-23
Graduallied
2. Siehe, siehe, meine Seele, wie Dein Heiland kommt zu Dir, brennt in Liebe für und für, dass er in der Krippen Höhle harte lieget Dir zugut, Dich zu lösen durch sein Blut. Freude, Freude über Freude: Christus wehret allem Leide. Wonne, Wonne über Wonne: Christus ist die Gnadensonne.
3. Jesu, wie soll ich Dir danken? Ich bekenne, dass von Dir meine Seligkeit herrühr, so lass mich von Dir nicht wanken. Nimm mich Dir zu Eigen hin, so empfindet Herz und Sinn Freude, Freude über Freude: Christus wehret allem Leide. Wonne, Wonne über Wonne: Christus ist die Gnadensonne.
4. Jesu, nimm Dich Deiner Glieder ferner noch in Gnaden an; schenke, was man bitten kann, und erquick uns alle wieder; gib der ganzen Christenschar Frieden und ein seligs Jahr. Freude, Freude über Freude: Christus wehret allem Leide. Wonne, Wonne über Wonne: Christus ist die Gnadensonne.
Christian Keimann 1646
Bekenntnis der Christenheit
Ich glaube an den Einen Gott, den allmächtigen Vater, Schöpfer Himmels und der Erden, all des, das sichtbar und unsichtbar ist.
Und an den Einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, der vom Vater geboren ist vor aller Zeit und Welt, Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrhaftigen Gott vom wahrhaftigen Gott, geboren, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater, durch welchen alles geschaffen ist; welcher um uns Menschen und um unserer Seligkeit willen vom Himmel gekommen ist und leibhaft geworden durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und Mensch geworden; auch für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, gelitten und begraben und am dritten Tage auferstanden nach der Schrift, und ist aufgefahren gen Himmel und sitzet zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen mit Herrlichkeit, zu richten die Lebendigen und die Toten; dessen Reich kein Ende haben wird.
Und an den Herrn, den Heiligen Geist, der da lebendig macht, der von dem Vater und dem Sohn ausgeht, der mit dem Vater und dem Sohne zugleich angebetet und zugleich geehret wird, der durch die Propheten geredet hat.
Und die Eine, heilige, christliche, apostolische Kirche. Ich bekenne die Eine Taufe zur Vergebung der Sünden Und warte auf die Auferstehung der Toten und das Leben der zukünftigen Welt.
Nizänische Glaubensbekenntnis.
Kirchengebet
Du hast überlebt, Du bist unser Leben, Jesus Christus, Du Kind in der Krippe. Auf Dich hoffen wir und rufen zu Dir: Hilf uns aus allem Leide, rettet von Sünd und Tod.
Du hast die Mörder überlebt, weil Josef wachsam war. Wir bitten dich für die Wachsamen, die die Zeichen der Zeit erkennen, die bedrohtes Leben beschützen, die aufbrechen.
Wir bitten dich für die Fürsorglichen, die ihre Herzen für die Bedrohten öffnen, die Orte der Barmherzigkeit schaffen, die den Worten der Engel Gottes trauen. Wir rufen zu dir: Hilf uns aus …
Du hast überlebt, während andere Kinder ihr Leben verloren. Wir bitten dich für die Kinder in Gefahr, bedroht von Bomben und Drohnen, auf der Flucht vor Hunger und Gewalt, verloren in Sprachlosigkeit und Schmerz.
Wir bitten dich für die Eltern, die sich um das Leben ihrer Kinder sorgen, die verzweifelt hoffen, die weinen und trauern. Wir rufen zu dir: Hilf uns aus …
Du hast Herodes überlebt, weil auch die Tage von Gewaltherrschern gezählt sind. Wir bitten dich für die Opfer der Diktatoren, die verschleppt, gefoltert und ermordet werden. Wir bitten dich für die Mutigen, die sich selbst befreien und die Macht der brutalen Herrscher abschütteln.
Wir bitten dich für die Mächtigen, die das Morden beenden können, die dem Frieden dienen, die deine Gebote achten. Wir bitten dich Wir rufen zu dir: Hilf uns aus …
Du hast überlebt, damit wir leben. Wir bitten dich für unsere Kranken, für die Trauernden, die Einsamen und die, denen diese Feiertage zur Qual werden. Wir bitten dich für unsere Kinder um Schutz und Geborgenheit, wie du sie erfahren hast. Wir bitten dich für alle, die uns lieb sind.
Du hast überlebt und mit allen, die an dich glauben, freuen wir uns über dein Wort und Leben. Wir rufen zu dir: Hilf uns aus … Amen.
Der Herr segne und behüte Dich. Der Herr lasse Sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig. Der Herr erhebe Sein Angesicht auf Dich und schenke Dir Seinen Frieden.