Frohe Weihnachten: 2. Christtag

Rudolf Schäfer (16.September 1878 – 25. Oktober 1961)

Das Volk, so im Finstern wandelt, siehet ein großes Licht, und über die, die da wohnen im finstern Lande, scheinet es helle. Vor Dir wird man sich freuen, wie man sich freuet in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeilet. Der Herr ist König und herrlich geschmückt, der Herr ist geschmückt und hat ein Reich angefangen, so weit die Welt ist.

Jesaja 9,1-2; Psalm 93,1

Introitus

Singet dem Herrn ein neues Lied; singet dem Herrn, alle Welt! 2Singet dem Herrn und lobet seinen Namen, verkündet von Tag zu Tag sein Heil! 3Erzählet unter den Heiden von seiner Herrlichkeit, unter allen Völkern von seinen Wundern!

Ihr Völker, bringet dar dem Herrn, bringet dar dem Herrn Ehre und Macht! 8Bringet dar dem Herrn die Ehre seines Namens, bringet Geschenke und kommt in seine Vorhöfe! 9Betet an den Herrn in heiligem Schmuck; es fürchte ihn alle Welt!

10Sagt unter den Heiden: Der Herr ist König. Er hat den Erdkreis gegründet, dass er nicht wankt. Er richtet die Völker recht. 11Der Himmel freue sich, und die Erde sei fröhlich, das Meer brause und was darinnen ist; 12das Feld sei fröhlich und alles, was darauf ist; jauchzen sollen alle Bäume im Walde 13vor dem Herrn; denn er kommt, denn er kommt, zu richten das Erdreich. Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker mit seiner Wahrheit.

Psalm 96,1-3.7-13

Alttestamentliche Lesung

Und der Herr redete abermals zu Ahas und sprach: 11Fordere dir ein Zeichen vom Herrn, deinem Gott, es sei drunten in der Tiefe oder droben in der Höhe! 12Aber Ahas sprach: Ich will’s nicht fordern, damit ich den Herrn nicht versuche.

13Da sprach Jesaja: Wohlan, so hört, ihr vom Hause David: Ist’s euch zu wenig, dass ihr Menschen müde macht? Müsst ihr auch meinen Gott müde machen? 14Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel.

Jesaja 7,10-14

Kollekte

Hilf, lieber Herre Gott: daß wir der neuen leiblichen Geburt Deines lieben Sohnes teilhaftig werden und bleiben und unsrer alten südlichen Geburt ledig werden. Durch unseren Herrn Jesum Christum, Deinen Sohn, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert in Ewigkeit. Amen.

Agende für evangelisch-lutherische Kirchen und Gemeinden. Bd.1. Der Hauptgottesdienst mit Predigt und heiligem Abendmahl und die sonstigen Predigt- und Abendmahlsgottesdienste. Ausgabe für den Pfarrer. Lutherisches Verlagshaus: Berlin, 1955. S.17

Epistel

Nachdem Gott vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, 2hat er zuletzt in diesen Tagen zu uns geredet durch den Sohn, den er eingesetzt hat zum Erben über alles, durch den er auch die Welten gemacht hat. 3Er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort und hat vollbracht die Reinigung von den Sünden und hat sich gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe 4und ist so viel höher geworden als die Engel, wie der Name, den er ererbt hat, höher ist als ihr Name.

5Denn zu welchem Engel hat Gott jemals gesagt Ps 2,7: »Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt«? Und wiederum 2. Sam 7,14: »Ich werde sein Vater sein und er wird mein Sohn sein«? 6Und abermals, wenn er den Erstgeborenen einführt in die Welt, spricht er Ps 97,7: »Und es sollen ihn alle Engel Gottes anbeten.« 7Von den Engeln spricht er zwar Ps 104,4: »Er macht seine Engel zu Winden und seine Diener zu Feuerflammen«, 8aber von dem Sohn Ps 45,7-8: »Gott, dein Thron währt von Ewigkeit zu Ewigkeit, und das Zepter der Gerechtigkeit ist das Zepter deines Reiches. 9Du hast geliebt die Gerechtigkeit und gehasst die Ungerechtigkeit; darum hat dich, o Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl wie keinen deiner Gefährten.« 10Und Ps 102,26-28: »Du, Herr, hast am Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk. 11Sie werden vergehen, du aber bleibst. Und sie werden alle veralten wie ein Gewand; 12und wie einen Mantel wirst du sie zusammenrollen, wie ein Gewand werden sie gewechselt werden. Du aber bist derselbe, und deine Jahre werden nicht aufhören.« 13Zu welchem Engel aber hat er jemals gesagt Ps 110,1: »Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel unter deine Füße lege«? 14Sind sie nicht allesamt dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die ererben sollen die Seligkeit?

Hebräer 1

Halleluja Vers

Halleluja. Er gedenket an seine Gnade und Wahrheit dem Hause Israel; aller Welt Enden sehen das Heil unseres Gottes. Halleluja. 

Psalm 98,3

Das heilige Evangelium

Die Geburt Jesu Christi geschah aber so: Als Maria, seine Mutter, dem Josef vertraut war, fand es sich, ehe sie zusammenkamen, dass sie schwanger war von dem Heiligen Geist. 19Josef aber, ihr Mann, der fromm und gerecht war und sie nicht in Schande bringen wollte, gedachte, sie heimlich zu verlassen.

20Als er noch so dachte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sprach: Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was sie empfangen hat, das ist von dem Heiligen Geist. 21Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden. 22Das ist aber alles geschehen, auf dass erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht Jes 7,1423»Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben«, das heißt übersetzt: Gott mit uns.

24Als nun Josef vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich. 25Und er erkannte sie nicht, bis sie einen Sohn gebar; und er gab ihm den Namen Jesus.

Matthäus 1,18-25

Graduallied zum 2. Christtag

2. Sünd und Hölle mag sich grämen, Tod und Teufel mag sich schämen; wir, die unser Heil annehmen, werfen allen Kummer hin.

3. Sehet, was hat Gott gegeben: seinen Sohn zum ewgen Leben. Dieser kann und will uns heben aus dem Leid ins Himmels Freud.

4. Seine Seel ist uns gewogen, Lieb und Gunst hat ihn gezogen, uns, die Satan hat betrogen, zu besuchen aus der Höh.

5. Jakobs Stern ist aufgegangen, stillt das sehnliche Verlangen, bricht den Kopf der alten Schlangen und zerstört der Höllen Reich.

6. Unser Kerker, da wir saßen und mit Sorgen ohne Maßen uns das Herze selbst abfraßen, ist entzwei, und wir sind frei.

7. O du hochgesegnete Stunde, da wir das von Herzensgrunde glauben und mit unserm Munde danken Dir, o Jesulein.

8. Schönstes Kindlein in dem Stalle, sei uns freundlich, bring uns alle dahin, da mit süßem Schalle Dich der Engel Heer erhöht.

Text: Paul Gerhardt 166 Musik: DEN DIE HIRTEN LOBETEN SEHRE (NR. 29, I. TEIL) EG 39 LKG 105

Bekenntnis der Christenheit

Ich glaube an den Einen Gott, den allmächtigen Vater, Schöpfer Himmels und der Erden, all des, das sichtbar und unsichtbar ist.

Und an den Einen Herrn Jesus Christus,  Gottes eingeborenen Sohn,  der vom Vater geboren ist vor aller Zeit und Welt,  Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrhaftigen Gott vom wahrhaftigen Gott, geboren, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater, durch welchen alles geschaffen ist; welcher um uns Menschen und um unserer Seligkeit willen vom Himmel gekommen ist und leibhaft geworden durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und Mensch geworden; auch für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, gelitten und begraben und am dritten Tage auferstanden nach der Schrift, und ist aufgefahren gen Himmel und sitzet zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen mit Herrlichkeit, zu richten die Lebendigen und die Toten; dessen Reich kein Ende haben wird.

Und an den Herrn, den Heiligen Geist, der da lebendig macht, der von dem Vater und dem Sohn ausgeht, der mit dem Vater und dem Sohne zugleich angebetet und zugleich geehret wird, der durch die Propheten geredet hat.

Und die Eine, heilige, christliche, apostolische Kirche.  Ich bekenne die Eine Taufe zur Vergebung der Sünden Und warte auf die Auferstehung der Toten und das Leben der zukünftigen Welt.

Nizänische Glaubensbekenntnis.

Gebet am 2. Christtag

Wir stehen an deiner Krippe,
Jesus, Kind der Maria,
Abbild der Liebe.

Du ruhst in Marias Schoß,
wir bitten dich um Rettung für 
die Ruhelosen,
die Sehnsüchtigen,
die Aufbrechenden.

Zu dir kommen die Weisen.
Wir bitten dich um Menschenfreundlichkeit für
die Mächtigen in dieser Welt,
die Einflussreichen,
die Starken.

Dich beten die Hirten an.
Wir bitten dich um neuen Lebensatem für
die Müden und Erschöpften,
die Schwachen und Kranken 
die, die unbemerkt anderen helfen.

Zu deiner Geburt haben die Engel gesungen.
Wir bitten dich um Frieden für 
Bethlehem und den Nahen Osten,
für die von Kriegen erschütterte Welt,
für die Verwundeten und Traumatisierten,
für unsere Kinder. 

An deiner Krippe stehen Ochs und Esel.
Wir bitten dich um Ehrfurcht 
vor dem Leben der Tiere und aller Arten,
für die bedrohte Schöpfung,
das Zusammenleben von Mensch und Natur.

Deine Geburt ist unsere große Freude.
Wir bitten dich um Hoffnung 
für die Hoffnungslosen,
für die Trauernden
und alle, die in Angst leben.

Jesus, Kind der Maria,
du Liebe und Lebenskraft.
In diesen Weihnachtstagen beten wir Dich an 
mit allen, die zu Deiner Krippe kommen
mit der ganzen Christenheit 
und mit der ganzen Schöpfung.
Amen.

VELKD 2. Weihnachtstag

Schlußkollekte

Kündlich groß ist das gottselige Geheimnis, Halleluja. Gott ist geoffenbart im Fleisch. Halleluja. 

Wir danken Dir, allmächtiger Herre Gott, daß Du uns durch diese heilsame Gabe erquickt hast und bitten Deine Barmherzigkeit bereite Du selbst durch diese himmlische Speise unsre Herzen, auf daß wir in der Gemeinschaft Deines Sohnes Dich allezeit mit fröhlichem Munde rühmen und preisen. Durch unseren Herrn IX, Deinen Sohn, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert in Ewigkeit. Amen. 

ebd. S.18. 

+ Der Herr sei mit Euch +

Der Herr segne und behüte Dich. Der Herr lasse Sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig. Der Herr erhebe Sein Angesicht auf Dich und schenke Dir Seinen Frieden.

4. Mose 6,24-26

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About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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