Der Bräutigam wird bald rufen: “Kommt all, Ihr Hochzeitsgäste!”

Der Bräutigam wird bald rufen: “Kommt all, Ihr Hochzeitsgäst!” Hilf Gott, daß wir nicht schlafen, in Sünden schlummern fest, bald habn in unsern Händen die Lampen, Öl and Licht und dürfen uns nicht wenden von Deinem Angesicht. 

Dann wird der Herr Christ führen, uns, die wir ihm vertraut, mit großem Jubilieren zum Vater, seine Braut;  da werden wir Gott schauen von hellem Angesicht, leiblich mit unsern Augen das ewig wahre Licht.

Gott wird sich zu uns kehren, ein´m jedem setzen auf ein gülden Kron der Ehren, uns herzen freundlich drauf, wird uns an sein Brust drücken aus Lieb ganz väterlich, an Leib und Seel uns schmücken mit Gaben mildiglich.

Also wird Gott erlösen uns gar von aller Not, vom Teufel, allem Bösen, von Trübsal, Angst und Spott, von Trauern, Weh und Klagen, von Krankheit, Schmerz und Leid, von Schwermut, Sorg und Zagen, von aller bösen Zeit.

Johann Walter 1552 (LKG 73) 

Freuet Euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet Euch! Eure Lindigkeit lasset kund sein allen Menschen. Der Herr ist nahe. Sorget Euch um nichts, sondern in allen Dingen lasset Eure Bitten mit Gebet und Flehen vor Gott kund werden. 

Kollekte

O Herr, wir bitten Dich: neige Dein Ohr zu unseren Gebeten und erleuchte die Finsternis unserer Herzen durch die Heimsuchung Deiner Gnade. Der Du mit dem Vater und dem Heiligen Geiste lebest und regierest von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Agende für evangelisch-lutherische Kirchen und Gemeinden. Bd.1. Der Hauptgottesdienst mit Predigt und heiligem Abendmahl und die sonstigen Predigt- und Abendmahlsgottesdienste. Ausgabe für den Pfarrer. Lutherisches Verlagshaus: Berlin, 1955. S.8

Fortlaufende Lese

Denn siehe, der HERR wird kommen mit Feuer und seine Wagen wie ein Wetter, dass er vergelte im Grimm seines Zorns und mit Schelten in Feuerflammen.  16 Denn der HERR wird durchs Feuer richten und durch sein Schwert alles Fleisch, und der vom HERRN Getöteten werden viele sein.  17 Die sich heiligen und reinigen bei den Gärten für den einen, der in der Mitte ist, und die Schweinefleisch essen, gräuliches Getier und Mäuse, die sollen miteinander weggerafft werden, spricht der HERR.  18 Ich kenne ihre Werke und ihre Gedanken und komme, um alle Völker und Zungen zu versammeln, dass sie kommen und meine Herrlichkeit sehen.  19 Und ich will ein Zeichen unter ihnen aufrichten und einige von ihnen, die errettet sind, zu den Völkern senden, nach Tarsis, nach Pul und Lud, nach Meschech, Tubal und Jawan und zu den fernen Inseln, wo man nichts von mir gehört hat und die meine Herrlichkeit nicht gesehen haben; und sie sollen meine Herrlichkeit unter den Völkern verkündigen.  20 Und sie werden alle eure Brüder aus allen Völkern herbringen dem HERRN zum Weihgeschenk auf Rossen und Wagen, in Sänften, auf Maultieren und Dromedaren nach Jerusalem zu meinem heiligen Berge, spricht der HERR, gleichwie die Israeliten die Opfergaben in reinem Gefäße zum Hause des HERRN bringen.  21 Und ich will auch aus ihnen Priester und Leviten nehmen, spricht der HERR.  22 Denn wie der neue Himmel und die neue Erde, die ich mache, vor mir Bestand haben, spricht der HERR, so soll auch euer Geschlecht und Name Bestand haben.  23 Und alles Fleisch wird einen Neumond nach dem andern und einen Sabbat nach dem andern kommen, um vor mir anzubeten, spricht der HERR.  24 Und sie werden hinausgehen und schauen die Leichname derer, die von mir abtrünnig waren; denn ihr Wurm wird nicht sterben, und ihr Feuer wird nicht verlöschen, und sie werden allem Fleisch ein Gräuel sein. 

Jesaja 66,15-24

Morgenlese

Wahrlich, ich sage euch: Unter allen, die von einer Frau geboren sind, ist keiner aufgetreten, der größer ist als Johannes der Täufer; der aber der Kleinste ist im Himmelreich, ist größer als er. 12 Aber von den Tagen Johannes des Täufers bis heute leidet das Himmelreich Gewalt, und die Gewalt tun, reißen es an sich. 13 Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis hin zu Johannes; 14 und wenn ihr’s annehmen wollt: Er ist Elia, der da kommen soll. 15 Wer Ohren hat, der höre! 

Matthäus 11,11-15

Abendlese

 Zu der Zeit kam Johannes der Täufer und predigte in der Wüste von Judäa 2 und sprach: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen! 3 Denn dieser ist’s, von dem der Prophet Jesaja gesprochen und gesagt hat: »Es ist eine Stimme eines Predigers[1] in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg und macht eben seine Steige!« 4 Er aber, Johannes, hatte ein Gewand aus Kamelhaaren an und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Speise aber waren Heuschrecken und wilder Honig. 5 Da ging zu ihm hinaus Jerusalem und ganz Judäa und das ganze Land am Jordan 6 und ließen sich taufen von ihm im Jordan und bekannten ihre Sünden. 7 Als er nun viele Pharisäer und Sadduzäer sah zu seiner Taufe kommen, sprach er zu ihnen: Ihr Otterngezücht, wer hat euch gewiss gemacht, dass ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet? 8 Seht zu, bringt rechtschaffene Frucht der Buße! 9 Denkt nur nicht, dass ihr bei euch sagen könntet: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott vermag dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken. 10 Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt. Darum: Jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. 11 Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, und ich bin nicht wert, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. 12 Er hat die Worfschaufel in seiner Hand und wird die Spreu vom Weizen trennen und seinen Weizen in die Scheune sammeln; aber die Spreu wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer. 

Matthäus 3,1-12

Bekenntnislese: Augsburgisches Bekenntnis 27,27-48

Zweitens: Warum schätzen denn unsere Gegner die verpflichtende Verbind-
lichkeit von Gelübden so hoch ein, während sie gleichzeitig verschweigen,
wie ein Gelübde beschaffen sein muss? Es muss nämlich einhaltbar sein;
außerdem soll es freiwillig und aus eigenem Antrieb nach Beratung gegeben
werden. 28Wie wenige Menschen zu dauerhafter Enthaltsamkeit fähig sind, ist
kein Geheimnis. Und wie groß ist wohl der Anteil derer, die ihre Gelübde aus
eigenem Antrieb nach Beratung abgelegt haben? 29Da werden Mädchen und
junge Männer, die noch gar nicht urteilsfähig sind, zum Geloben gedrängt, ja
manchmal sogar gezwungen. 30Deswegen ist es unangemessen, die Verbind-
lichkeit so streng zu verteidigen. Es müssen doch alle zugeben, dass es dem
Sinn eines Gelübdes widerspricht, wenn es unfreiwillig und ohne Beratung
geleistet wird. 31Viele Kirchengesetze gebieten die Aufhebung von Gelübden,
die vor dem 15. Lebensjahr gegeben worden sind. Es ist nämlich nicht zu
erkennen, dass jemand schon vorher umfassend beurteilen kann, ob er zu so
einer lebenslangen Bindung fähig ist. 32Ein anderes Kirchengesetz schätzt die
menschliche Unmündigkeit noch höher ein und fügt ein paar Jahre hinzu: Es
verbietet Klostergelübde vor dem 18. Lebensjahr. Aber welcher dieser beiden
Richtlinien folgen wir? 33In jedem Fall könnten die meisten Ordensleute mit
gutem Grund die Klöster verlassen, weil sie ihre Gelübde abgelegt haben, als
sie jünger waren.
34Und schließlich: Auch wenn man die Verletzung eines Gelübdes kritisieren
kann, so muss man daraus offensichtlich nicht gleich folgern, dass die (danach
geschlossenen) Ehen der betreffenden Personen aufzulösen sind. 35In seiner

Causa (Quaestio I, Kapitel „Nuptiarum“) bestreitet Augustinus, dass sie
aufgelöst werden müssen. Aufgrund seiner Autorität wiegt diese Meinung
schwer, auch wenn andere später anders geurteilt haben.
36Gottes Gebot über die Ehe entbindet also offensichtlich die meisten Mönche
und Nonnen von ihren Gelübden. Darüber hinaus führen wir aber noch einen
weiteren Grund dafür an, dass Klostergelübde ungültig sind: Jeder Akt der
Gottesverehrung, den man ohne Gottes Gebot eingeführt hat und mit dem man
Rechtfertigung und Gnade erlangen will, ist gottlos. Hier trifft Christi Wort
zu: „Vergeblich dienen sie mir mit Menschengeboten“ (Matth. 15,9). 37Und
Paulus lehrt überall, dass wir nicht mit unserer Einhaltung erdachter Vor-
schriften und mit religiösen Handlungen nach der Gerechtigkeit vor Gott
trachten sollen; vielmehr wird sie denen zuteil, die glauben, dass man wegen
Christus aus Gnade von Gott angenommen wird. 38Nun haben aber Mönche
ganz gewiss gelehrt, dass religiöse Übungen Sünden sühnen sowie Gnade und
Rechtfertigung verdienen. Was ist das anderes als Christus die Ehre nehmen
sowie die Glaubensgerechtigkeit verdunkeln und verleugnen? 39Daraus folgt:
Die üblichen Klostergelübde sind gottlose religiöse Handlungen und daher
ungültig. 40Ein gottloses und gegen Gottes Gebote gegebenes Gelübde kann
ja keine Gültigkeit haben. So heißt es auch im kanonischen Recht, dass ein
Gelübde nicht zu etwas Unrechtem verpflichten darf. 41Paulus sagt: „Ihr habt
Christus verloren, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollt, und seid aus
der Gnade gefallen“ (Gal. 5,4). 42Folglich verlieren die, die durch Gelübde
gerechtfertigt werden wollen, ebenfalls Christus und fallen aus der Gnade.
43Denn diejenigen, die den Gelübden die Fähigkeit zur Rechtfertigung zu-
schreiben, schreiben ihren eigenen Werken etwas zu, was nur Christus und
seiner Herrlichkeit zusteht. 44Man kann es wirklich nicht abstreiten: Die
Mönche haben tatsächlich gelehrt, dass sie durch die Gelübde und ihre Ein-
haltung von Vorschriften gerechtfertigt werden und Vergebung der Sünden
verdienen. Sie haben sogar etwas noch Absurderes hinzugefügt und sich ge-
rühmt, dass andere am Verdienst ihrer Werke teilhaben können. 45Wenn
jemand böswillig auf diesem Thema herumreiten wollte, wieviel könnte er da
zusammentragen! Inzwischen schämen sich die Mönche schon selbst dafür.
46Obendrein machen sie den Leuten weis, der Stand der christlichen Voll-
kommenheit bestünde aus religiösen Übungen. 47Bedeutet das etwa nicht, die
Rechtfertigung von Werken abhängig zu machen? 48Das ist kein kleines
Ärgernis in der Kirche: dem Kirchenvolk eine bestimmte religiöse Handlung
vorzulegen, die ohne göttliche Weisung von Menschen erdacht wurde, und
dann zu lehren, dass so eine Handlung die Menschen gerecht macht. Auf diese
Weise wird die Glaubensgerechtigkeit verdunkelt, von der in der Kirche doch
am meisten geredet werden sollte. Das kommt dabei heraus, wenn jene wun-
derlichen „Engelstaten“, nämlich geheuchelte Armut, Demut und Enthaltsam-
keit, den Leuten groß vor Augen geführt werden.

49Und dann noch dies: Wenn die Leute hören, dass sich nur die Mönche im
Stand der Vollkommenheit befinden, werden Gottes Weisungen und die rech-
te Gottesverehrung verdunkelt. Christliche Vollkommenheit bedeutet nämlich
etwas anderes: Gott ernsthaft fürchten; dabei großes Vertrauen haben; sich
darauf verlassen, dass Gott durch Christus versöhnt ist; von Gott in allen
Dingen und Lebensumständen Hilfe erbitten sowie fest mit dieser Hilfe
rechnen; dabei im öffentlichen Leben fleißig gute Werke tun und so dienen,
wie es dem jeweiligen Beruf entspricht. 50Aus eben solchem Verhalten besteht
die christliche Vollkommenheit und rechte Gottesverehrung, nicht aus Ent-
haltsamkeit, Bettelei[, schwarzen oder grauen Kappen] und schäbiger Klei-
dung. 51Aber gerade aufgrund dieser falschen Lobeshymnen auf das Mönchs-
leben entwickelt das Kirchenvolk viele schädliche Ansichten. 52Die Leute
hören, dass Enthaltsamkeit maßlos gelobt wird, und haben deswegen beim
Eheleben ein schlechtes Gewissen. 53Sie hören, dass nur Bettelmönche
vollkommen sind, und haben deswegen beim Besitz von Eigentum und beim
Handel ein schlechtes Gewissen. 54Auch hört man, dass es nur ein „Evange-
lischer Rat“ sei, sich nicht zu rächen, und deshalb scheuen sich einige nicht,
jemandem im Privatleben etwas heimzuzahlen – hören sie doch, dass das
Rache-Verbot eben nur ein Ratschlag ist und kein Gebot. 55Auf der anderen
Seite irrt man sich noch viel mehr, wenn man meint, dass alle Regierungen
und öffentlichen Ämter der Christen unwürdig und nicht mit dem „Evange-
lischen Rat“ vereinbar seien. [Etliche meinen, Rache gezieme Christen in
keinem Fall, auch nicht der Regierung.] 56Man liest auch von Menschen, die
ihre Ehen und öffentliche Ämter verließen und sich in Klöster zurückgezogen
haben. 57Sie nannten das Weltflucht und Trachten nach geheiligtem Leben.
Dabei erkannten sie nicht, dass man Gott nach den von ihm selbst gegebenen
Geboten dienen muss, nicht nach von Menschen erdachten Geboten. 58Gut
und vollkommen ist ein Leben nur dann, wenn es mit Gottes Gebot in Ein-
klang steht. [Dagegen ist eine Lebensweise, die nicht Gottes Gebot auf ihrer
Seite hat, schädlich.] 59Entsprechend müssen die Leute unterwiesen werden.
60Bereits in früherer Zeit tadelte Gerson den Irrtum der Mönche bezüglich
ihrer Vollkommenheit. Er bezeugt, dass man erst in seiner Zeit begann, das
Klosterleben als einen Stand der Vollkommenheit zu bezeichnen.
61So sind die Klostergelübde mit vielen gottlosen Ansichten behaftet: dass sie
rechtfertigen; dass sie christliche Vollkommenheit bedeuten; dass die Mönche
besondere „Räte“ und Gebote halten sollen; dass sie einen Überschuss an
guten Werken bewirken. 62Weil das alles falsch und nutzlos ist, gelten
Klostergelübde nicht.

Gebet im Advent 

Herr Gott, himmlischer Vater, wir preisen Dich, daß Du Deinen Sohn Jesum Christum uns zugut in die Welt gesandt hast und Dich ihm aller Menschen herzlich annimmst. 

Dir sei Dank, daß Du unsere harten Herzen und unsere Untreue nicht ansiehst und zu uns kommst in Wort und Sakrament. 

Herr, entziehe uns Deine Gnade nicht, laß sie neu werden über Deiner Kirche und mehre unter uns Dein Reich. 

Erfülle die Diener des Evangeliums mit dem Geist der Wahrheit, der Liebe und der Kraft, daß sie mit Freuden Dein Heil verkündigen und in Lauterkeit ihren Wandel führen. 

Pflanze durch Dein Wort den Glauben in unsere Herzen, daß wir in rechter Furcht vor Dir wandeln. Die im Schlaf der Sicherheit liegen, wecke auf; die geistlich Toten rufe zum Leben. Denen, die sich reich und satt dünken, zeige ihre Armut. 

Führe wieder herzu, die untreu geworden sind. Vollende in uns alle das angefangene Werk. Stärke die Schwachen, tröste die Traurigen, gib Sieg den Kämpfenden, bewahre die Treuen. 

Du Gott des Friedens, heilige uns durch und durch, auf daß unser Geist ganz samt Seele und Leib unsträflich bewahret werde auf die Zukunft unseres Herrn Jesu Christi. Getreu bist Du, der Du uns berufen hast; Du wirst es auch tun. Dir sei Ehre in Ewigkeit! Amen. 

Agende s.o. S. 356

Es segne und behüte Euch Gott, der allmächtige und barmherzige, der Vater, Sohn + Heiliger Geist  + Friede sei mit Euch +  Amen. Amen

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About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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