3. Advent: Tröste uns, Gott unser Heiland

St. Johannes der Täufer

Herr, der Du bist vormals gnädig gewesen Deinem Land und hast die Gefangenen Israels erlöset, tröste uns, Gott unser Heiland, und laß ab von Deiner Ungnade über uns. Willst Du uns denn nicht wieder erquicken, daß sich Dein Volk über Dich freuen möge? Doch ist ja Gottes Hilfe nahe denen, die ihn fürchten, daß in unserem Land seine Ehre wohne, daß Güte und Treue einander begegnen, Gerechtigkeit und Friede sich küssen, daß Treue auf der Erde wache und Gerechtigkeit vom Himmel schaue.

Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und in Ewigkeit. Amen.

Psalm 85,2.5.7.10ff

Kollekte

O Herr, wir bitten Dich: neige Dein Ohr zu unseren Gebeten und erleuchte die Finsternis unserer Herzen durch die Heimsuchung Deiner Gnade. Der Du mit dem Vater und dem Heiligen Geiste lebest und regierest von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Alttestamentliche Lese

Tröstet, tröstet mein Volk!, spricht euer Gott. 2 Redet mit Jerusalem freundlich und predigt ihr, dass ihre Knechtschaft ein Ende hat, dass ihre Schuld vergeben ist; denn sie hat die volle Strafe empfangen von der Hand des HERRN für alle ihre Sünden. 3 Es ruft eine Stimme: In der Wüste bereitet dem HERRN den Weg, macht in der Steppe eine ebene Bahn unserm Gott! 4 Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden, und was uneben ist, soll gerade, und was hügelig ist, soll eben werden; 5 denn die Herrlichkeit des HERRN soll offenbart werden, und alles Fleisch miteinander wird es sehen; denn des HERRN Mund hat’s geredet. 6 Es spricht eine Stimme: Predige!, und ich sprach: Was soll ich predigen? Alles Fleisch ist Gras, und alle seine Güte ist wie eine Blume auf dem Felde. 7 Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt; denn des HERRN Odem bläst darein. Ja, Gras ist das Volk! 8 Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, aber das Wort unseres Gottes bleibt ewiglich. 9 Zion, du Freudenbotin, steig auf einen hohen Berg; Jerusalem, du Freudenbotin, erhebe deine Stimme mit Macht; erhebe sie und fürchte dich nicht! Sage den Städten Judas: Siehe, da ist euer Gott; 10 siehe, da ist Gott der HERR! Er kommt gewaltig, und sein Arm wird herrschen. Siehe, was er gewann, ist bei ihm, und was er sich erwarb, geht vor ihm her. 11 Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte. Er wird die Lämmer in seinen Arm sammeln und im Bausch seines Gewandes tragen und die Mutterschafe führen.

Jesaja 40,1-11

Epistolische Lektion

Dafür halte uns jedermann: für Diener Christi und Haushalter über Gottes Geheimnisse. 2 Nun fordert man nicht mehr von den Haushaltern, als dass sie für treu befunden werden. 3 Mir aber ist’s ein Geringes, dass ich von euch gerichtet werde oder von einem menschlichen Gericht; auch richte ich mich selbst nicht. 4 Ich bin mir zwar keiner Schuld bewusst, aber darin bin ich nicht gerechtfertigt; der Herr ist’s aber, der mich richtet. 5 Darum richtet nicht vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch ans Licht bringen wird, was im Finstern verborgen ist, und das Trachten der Herzen offenbar machen wird. Dann wird auch einem jeden von Gott Lob zuteilwerden. 

1. Korinther 4,1-5

Hallelujavers

Halleluja. Der Herr ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn mit Ernst anrufen. Halleluja.

Psalm 145,18

Graduallied

Mit Ernst, o Menschenkinder, das Herz in Euch bestellt; bald wird das Heil der Sünder, der wunderstarke Held, den Gott aus Gnad allein der Welt zum Licht und Leben versprochen hat zu geben, bei allen kehren ein.

Bereitet doch sein tüchtig den Weg dem großen Gast, macht seine Steige richtig, laßt alles, was er haßt; macht alle Bahnen recht, die Tal laßt sein erhöhet, macht niedrig, was hoch stehet, was krumm ist, gleich und schlecht.

Ein Herz, das Demut liebet, bei Gott am höchsten steht; ein Herz, das Hochmut übet, mit Angst zu Grunde geht; ein Herz, das richtig ist und folget Gottes Leiten, das kann sich recht bereiten, zu dem kommt Jesus Christ.

Das war Johannis Stimme, das war Johannis Lehr: Gott strafet den mit Grimme, der ihm nicht gibt Gehör. O Herr Gott, mach auch mich zu Deines Kindes Krippen, so sollen meine Lippen  mit Ruhm erheben Dich.

Valentin Thilo 1642 (LKG 77)

Evangelium

Da aber Johannes im Gefängnis von den Werken Christi hörte, sandte er seine Jünger 3 und ließ ihn fragen: Bist du, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten? 4 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und sagt Johannes wieder, was ihr hört und seht: 5 Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium gepredigt; 6 und selig ist, wer sich nicht an mir ärgert.
7 Als sie fortgingen, fing Jesus an, zu dem Volk über Johannes zu reden: Was wolltet ihr sehen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid? Ein Schilfrohr, das vom Wind bewegt wird? 8 Oder was wolltet ihr sehen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Menschen in weichen Kleidern? Siehe, die weiche Kleider tragen, sind in den Häusern der Könige. 9 Oder was wolltet ihr sehen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Propheten? Ja, ich sage euch: Er ist mehr als ein Prophet. 10 Dieser ist’s, von dem geschrieben steht: »Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg vor dir bereiten soll.«

Matthäus 11,2-10

Glaubensbekenntnis der einen heiligen christlichen Kirche

Ich glaube an den Einen Gott, den allmächtigen Vater, Schöpfer Himmels und der Erden, all des, das sichtbar und unsichtbar ist.

Und an den Einen Herrn Jesus Christus,  Gottes eingeborenen Sohn,  der vom Vater geboren ist vor aller Zeit und Welt,  Gott von Gott, Licht vom Licht,wahrhaftigen Gott vom wahrhaftigen Gott, geboren, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater, durch welchen alles geschaffen ist; welcher um uns Menschen und um unserer Seligkeit willen vom Himmel gekommen ist und leibhaft geworden durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und Mensch geworden; auch für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, gelitten und begraben und am dritten Tage auferstanden nach der Schrift, und ist aufgefahren gen Himmel und sitzet zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen mit Herrlichkeit, zu richten die Lebendigen und die Toten; dessen Reich kein Ende haben wird.

Und an den Herrn, den Heiligen Geist, der da lebendig macht, der von dem Vater und dem Sohn ausgeht, der mit dem Vater und dem Sohne zugleich angebetet und zugleich geehret wird, der durch die Propheten geredet hat.

Und die Eine, heilige, christliche, apostolische Kirche.  Ich bekenne die Eine Taufe zur Vergebung der Sünden Und warte auf die Auferstehung der Toten und das Leben der zukünftigen Welt.

Nizänische Glaubensbekenntnis

Wochengebet zum 3. Advent

Unruhig ist unsere Welt, unruhig ist unser Herz.
Dass es stiller wird in uns, dass Friede herrscht in unserer Welt –
danach sehnen wir uns, guter Gott.
So bringen wir vor dich:
uns selbst und all die Gehetzten und Zerstreuten.

Viel liegt im Argen, nicht alles wird heil werden.
Dennoch hoffen wir darauf, dass Gerechtigkeit kommen wird
und ein Ende der Gewalt.
So bringen wir vor dich:
uns selbst und all die Verletzten und Verstörten.

Sorgen werden groß, Krisen wachsen über den Kopf.
Umso mehr brauchen wir das Vertrauen,
dass du unsere Gedanken lenkst und unsere Schritte begleitest.
So bringen wir vor dich:
uns selbst und all die Verängstigten und Überforderten.

Macht und Geld regieren die Welt, wie immer schon.
Aber wir wollen einander annehmen,
wie du uns angekommen hast.
So bringen vor dich:
uns selbst und all die Sanftmütigen und Barmherzigen.

Weihnachten wird kommen, wie jedes Jahr.
Wir freuen uns auf das Fest deiner Liebe.
So bringen wir vor dich:
uns selbst und alle, die das Licht Christi brauchen.

Wir stehen vor dir mit leeren Händen und offenem Sinn,
mit unseren Gedanken und Gefühlen
und jetzt – für einen Moment – mit unserem Schweigen.

Freude und Frieden im Glauben. 
Du Gott, kommst in unsere Welt.
Du richtest uns auf.
Wir sehen dir entgegen.
Darauf vertrauen wir.
Und bitten dich:
Für die Müden und Enttäuschten,
dass sie Mut fassen und vorangehen.

Du Gott, kommst in unsere Welt.
Du richtest uns auf.
Wir sehen dir entgegen.
Darauf vertrauen wir.
Und bitten dich:
Für die Lahmen und Beladenen,
dass sie Kraft finden und sich aufrichten.

Du Gott, kommst in unsere Welt.
Du richtest uns auf.
Wir sehen dir entgegen.
Darauf vertrauen wir.
Und bitten dich:
Für die Wankenden und Verängstigten,
dass sie Mut schöpfen und anpacken.

Du Gott, kommst in unsere Welt.
Du richtest uns auf.
Wir sehen dir entgegen.
Darauf vertrauen wir.
Und bitten dich:
Für die Verstummten und Ungetrösteten,
dass sie Zuversicht finden und ihre Stimme erheben.

Du Gott, kommst in unsere Welt.
Du richtest uns auf.
Wir sehen dir entgegen.
Darauf vertrauen wir.
Und bitten dich:
Für uns und alle Menschen in der Stille…

VELKD Wochengebet

+ Der Herr sei mit Euch +

Der Herr segne und behüte Dich. Der Herr lasse Sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig. Der Herr erhebe Sein Angesicht auf Dich und schenke Dir Seinen Frieden.

4. Mose 6,24-26

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About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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