Was für ein Volk, was für ein edle Schar kommt dort gezogen schon?

Nicolò und Giovanni, Jüngstes Gericht

Was für ein Volk, was für ein edle Schar kommt dort gezogen schon?
Was in der Welt von Auserwählten war, seh ich, die beste Kron,
die Jesus mir, der Herre, entgegen hat gesandt,
da ich noch war so ferne in meinem Tränenland.

Propheten groß und Patriarchen hoch, auch Christen insgemein,
die weiland dort trugen des Kreuzes Joch und der Tyrannen Pein,
schau ich in Ehren schweben, in Freiheit überall,
mit Klarheit hell umgeben, mit sonnenlichtem Strahl.

Wenn dann zuletzt ich angelanget bin im schönen Paradeis,
von höchster Freud erfüllet wird der Sinn, der Mund von Lob und Preis.
Das Halleluja reine man spielt in Heiligkeit,
das Hosianna feine ohn End in Ewigkeit

mit Jubelklang, mit Instrumenten schön, in Chören ohne Zahl,
daß von dem Schall und von dem süßen Ton erbebt der Freudensaal,
mit hunderttausend Zungen, mit Stimmen noch viel mehr,
wie von Anfang gesungen das himmlische Heer.

Johann Matthäus Meyfart 1626 zu Offenbarung 21 (LKG 370,5-8)

Letzter Freitag im Kirchenjahr (Ewige Seligkeit)  

Ich aber will schauen Dein Ansitz in Gerechtigkeit; ich will satt werden, wenn ich erwache nach Deinem Bilde. 

Psalm 17,15

Kollekte

Herr Christe, erwecke Deine Gewalt und komm: und was Du Deiner Kirche verheißen hast bis an der Welt Ende, das laß auch in Gnaden geschehen. Der Du mit dem Vater und dem Heiligen Geiste lebest und regierest von Ewigkeit zu Ewigkeit. 

Agende für evangelisch-lutherische Kirchen und Gemeinden Bd.1. Der Hauptgottesdienst mit Predigt und heiligem Abendmahl und die sonstigen Predigt- und Abendmahlsgottesdienste. Ausgabe für den Pfarrer. Lutherisches Verlagshaus, Berlin 1955, S.199.

Fortlaufende Lese

Rufe laut, halte nicht an dich! Erhebe deine Stimme wie eine Posaune und verkündige meinem Volk seine Abtrünnigkeit und dem Hause Jakob seine Sünden!  2 Sie suchen mich täglich und wollen gerne meine Wege wissen, als wären sie ein Volk, das die Gerechtigkeit schon getan und das Recht seines Gottes nicht verlassen hätte. Sie fordern von mir Recht, sie wollen, dass Gott ihnen nahe sei.  3 »Warum fasten wir und du siehst es nicht an? Warum kasteien wir unseren Leib und du willst’s nicht wissen?« Siehe, an dem Tag, da ihr fastet, geht ihr doch euren Geschäften nach und bedrückt alle eure Arbeiter.  4 Siehe, wenn ihr fastet, hadert und zankt ihr und schlagt mit gottloser Faust drein. Ihr sollt nicht so fasten, wie ihr jetzt tut, wenn eure Stimme in der Höhe gehört werden soll.  5 Soll das ein Fasten sein, an dem ich Gefallen habe, ein Tag, an dem man sich kasteit oder seinen Kopf hängen lässt wie Schilf und in Sack und Asche sich bettet? Wollt ihr das ein Fasten nennen und einen Tag, an dem der HERR Wohlgefallen hat?  6 Ist nicht das ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: Lass los, die du mit Unrecht gebunden hast, lass ledig, auf die du das Joch gelegt hast! Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg!  7 Heißt das nicht: Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut!  8 Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird schnell voranschreiten, und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des HERRN wird deinen Zug beschließen.  9 Dann wirst du rufen und der HERR wird dir antworten. Wenn du schreist, wird er sagen: Siehe, hier bin ich. Wenn du in deiner Mitte niemand unterjochst und nicht mit Fingern zeigst und nicht übel redest, 

Jesaja 58,1-9

Tageslese

Wir haben einen Altar, von dem zu essen denen nicht erlaubt ist, die am Zelt dienen. 11 Denn die Leiber der Tiere, deren Blut durch den Hohenpriester als Sündopfer in das Heilige getragen wird, werden außerhalb des Lagers verbrannt. 12 Darum hat auch Jesus, damit er das Volk heilige durch sein eigenes Blut, gelitten draußen vor dem Tor. 13 So lasst uns nun zu ihm hinausgehen vor das Lager und seine Schmach tragen. 14 Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. 15 So lasst uns nun durch ihn Gott allezeit das Lobopfer darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen. 16 Gutes zu tun und mit andern zu teilen vergesst nicht; denn solche Opfer gefallen Gott.

Hebräer 13,10-16

Am Freitag

Herr Jesus Christe, wir danken Dir, daß Du als unser Hoherpriester Gebet und Flehen für uns geopfert und Dein Leben zum Lösegeld dargebracht hast.

Wir bitten Dich: erwecke uns durch Deine Liebe zum rechten Glauben und verleihe uns durch Dein bitteres Leiden, daß wir alle Sünde und böse Lust meiden mögen.

Nimm von uns alle Trägheit und Sicherheit, hilf uns wachen und beten, auf daß wir in der Stunde der Versuchung nicht fallen, sondern durch Deine Kraft den Sieg behalten.

Der Du mit dem Vater und dem Heiligen Geiste lebest und regierest in Ewigkeit. Amen.

Agende s.o. S. 355

Es segne und behüte Euch Gott, der allmächtige und barmherzige, der Vater, Sohn + Heiliger Geist  + Friede sei mit Euch +  Amen. Amen


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About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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