

Buß- und Bettag
Kollekte
Herr Gott, himmlischer Vater, der Du nicht Lust hast an der armen Sünder Tode, nässest sie auch nicht gern verderben, sondern willst, daß sie bekehret werden und leben:
Wir bitten Dich herzlich, Du wollest die wohlverdiente Strafe unserer Sünde gnädig abwenden und zu unserer Besserung Deine Barmherzigkeit verleihen.
Durch unseren Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir und dem Heiligen Geiste lebet und regieret von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Orate fratres 3.Aufl. Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen, 1970. S.161
Fortlaufende Lese
Es waren aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch sein werden falsche Lehrer, die verderbliche Irrlehren einführen und verleugnen den Herrn, der sie losgekauft hat; die werden über sich selbst herbeiführen ein schnelles Verderben. 2 Und viele werden ihnen folgen in ihren Ausschweifungen; um ihretwillen wird der Weg der Wahrheit verlästert werden. 3 Und aus Habsucht werden sie euch mit erdichteten Worten zu gewinnen suchen. Das Urteil über sie wirkt seit Langem, und ihr Verderben schläft nicht. 4 Denn Gott hat selbst die Engel, die gesündigt haben, nicht verschont, sondern hat sie mit Ketten der Finsternis in die Hölle gestoßen und übergeben, damit sie zum Gericht aufbewahrt werden; 5 und hat die frühere Welt nicht verschont, sondern bewahrte mit Noah, dem Prediger der Gerechtigkeit, nur acht Menschen, als er die Sintflut über die Welt der Gottlosen brachte; 6 und hat die Städte Sodom und Gomorra in Schutt und Asche gelegt und zum Untergang verurteilt und damit ein Beispiel gesetzt für die Gottlosen in späteren Zeiten; 7 und hat den gerechten Lot errettet, dem die schändlichen Leute viel Leid antaten mit ihrem ausschweifenden Wandel. 8 Denn der Gerechte, der unter ihnen wohnte, musste alles mit ansehen und anhören und seine gerechte Seele von Tag zu Tag quälen lassen durch ihre unrechten Werke. 9 Der Herr weiß die Frommen aus der Versuchung zu erretten, die Ungerechten aber aufzubewahren für den Tag des Gerichts, um sie zu strafen, 10 am meisten aber die, die nach dem Fleisch leben in unreiner Begierde und die Macht des Herrn verachten. Frech und eigensinnig schrecken sie nicht davor zurück, himmlische Mächte zu lästern, 11 wo doch nicht einmal die Engel, die größere Stärke und Macht haben, ein Urteil wegen Lästerung gegen sie vor den Herrn bringen.
2. Petrus 2,1-11
Tageslese
Es waren aber zu der Zeit einige da, die berichteten Jesus von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit ihren Opfern vermischt hatte. 2 Und er antwortete und sprach zu ihnen: Meint ihr, dass diese Galiläer mehr gesündigt haben als alle andern Galiläer, weil sie das erlitten haben? 3 Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen. 4 Oder meint ihr, dass die achtzehn, auf die der Turm von Siloah fiel und erschlug sie, schuldiger gewesen seien als alle andern Menschen, die in Jerusalem wohnen? 5 Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen.
6 Er sagte ihnen aber dies Gleichnis: Es hatte einer einen Feigenbaum, der war gepflanzt in seinem Weinberg, und er kam und suchte Frucht darauf und fand keine. 7 Da sprach er zu dem Weingärtner: Siehe, drei Jahre komme ich und suche Frucht an diesem Feigenbaum und finde keine. So hau ihn ab! Was nimmt er dem Boden die Kraft? 8 Er aber antwortete und sprach zu ihm: Herr, lass ihn noch dies Jahr, bis ich um ihn herum grabe und ihn dünge; 9 vielleicht bringt er doch noch Frucht; wenn aber nicht, so hau ihn ab.Lukas 13,1-9
Gebet
Ach Herr Gott, gnädig und barmherzig, von großer Güte und Treue, wir erkennen Deinen gerechten Zorn, den wir mit unsern Sünden wider Dich erweckt haben.
Ach verschone uns, lieber Vater, um Deines lieben Sohnes Jesu Christi willen. Strafe uns nicht in Deinem Zorn und züchtige uns nicht in Deinem Grimm.
Ach Herr, sei uns gnädig nach Deiner Güte und tilge unsere Sünde nach Deiner großen Barmherzigkeit. Wende Deine Plage von uns, daß wir nicht verschmachten unter Deiner strafenden Hand. Wende Dich, o Herr, wieder zu uns und errette uns. Hilf uns um Deiner Güte willen.
Heile, Herr, alle Schwachen und Kranken. Sei bei ihnen in der Not. Reiße sie heraus und zeige ihnen Dein Heil. Nimm Dich ihrer Seelen herzlich an und vergib ihnen alle ihre Sünde.
Lehre uns alle bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug werden. Laß uns, wenn unser Stündlein kommt, an Deinem Worte festhalten, in Frieden heimfahren und den Tod nicht sehen ewiglich.
Erhöre uns, erhöre uns, erhöre unsere Bitte, Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist, hochgelobt in Ewigkeit. Amen.
Evangelisch-lutherisches Gesangbuch der Hannoverschen Landeskirche (1937): Gebete zum täglichen Gottesdienste. S. 30