Gedenk, daß Dich Dein Herr und Gott zu seinem Bild erschaffen hat, daß Du ihn erkennest
Und lieb habest aus Herzengrund, bekennest auch mit Deinem Mund, sein also genießest.
Weil Du nun seinen Geist gekost’, und seiner Gnad genossen hast, so dank ihm von Herzen.
Sei munter, bet mit Fleiß und wach, sieh, daß Du stets in Deiner Sach treu werdest befunden.
Du weißt nicht, wenn der Herre kömmt, denn er Dir keine Zeit bestimmt, sondern stets heißt wachen.
So üb Dich nun in Seinem Bund, lob ihn mit Herzen, Tat und Mund, dank ihm seine Wohltat.
Sprich: “O Vater von Ewigkeit, ich dank Dir für all Gütigkeit, mir bisher erzeiget.
Durch Jesum Christum, Deinen Sohn, welchem samt Dir im höchsten Thron all Engel lobsingen.
Hilf, Herr, daß ich Dich gleicherweis von nun an allzeit lob und preis in Ewigkeit. Amen.
Michael Weiße 1531 (LKG 269,7-15)
Montag nach dem vorletzten Sonntag des Kirchenjahres (Weltgericht)
Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi
2. Korinther 5,10
Kollekte
Herr Gott, regiere unsere Herzen und Gedanken durch Deinen Heiligen Geist, daß wir allezeit bedenken mögen unseres Lebens und dieser irdischen Welt Ende und Dein gerechtes Gericht, und erwecke uns dadurch zu einem göttlichen Leben, in dieser Zeit, auf daß wir dort mit Dir bleiben mögen, durch unseren Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir und dem Heiligen Geiste lebet und regieret von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Orate fratres 3.Aufl. Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen, 1970. S.161
Fortlaufende Lese
Simon Petrus, Knecht und Apostel Jesu Christi, an alle, die mit uns denselben kostbaren Glauben empfangen haben durch die Gerechtigkeit unseres Gottes und Heilands Jesus Christus: 2 Gott gebe euch viel Gnade und Frieden durch die Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn!
3 Alles, was zum Leben und zur Frömmigkeit dient, hat uns seine göttliche Kraft geschenkt durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch seine Herrlichkeit und Kraft. 4 Durch sie sind uns die kostbaren und allergrößten Verheißungen geschenkt, damit ihr durch sie Anteil bekommt an der göttlichen Natur, wenn ihr der Vergänglichkeit entflieht, die durch Begierde in der Welt ist. 5 So wendet allen Fleiß daran und erweist in eurem Glauben Tugend und in der Tugend Erkenntnis 6 und in der Erkenntnis Mäßigkeit und in der Mäßigkeit Geduld und in der Geduld Frömmigkeit 7 und in der Frömmigkeit Brüderlichkeit und in der Brüderlichkeit die Liebe. 8 Denn wenn dies alles reichlich bei euch ist, wird’s euch nicht faul und unfruchtbar sein lassen in der Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus. 9 Wer dies aber nicht hat, der ist blind und tappt im Dunkeln und hat vergessen, dass er rein geworden ist von seinen früheren Sünden. 10 Darum, Brüder und Schwestern, bemüht euch umso eifriger, eure Berufung und Erwählung festzumachen. Denn wenn ihr dies tut, werdet ihr niemals straucheln, 11 und so wird euch reichlich gewährt werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilands Jesus Christus.
2. Petrus 1,1-11
Tageslese
Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut in gleicher Weise auch der Sohn. 20 Denn der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er tut, und wird ihm noch größere Werke zeigen, sodass ihr euch verwundern werdet. 21 Denn wie der Vater die Toten auferweckt und macht sie lebendig, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will. 22 Denn der Vater richtet niemand, sondern hat alles Gericht dem Sohn übergeben, 23 damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. 24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.
Johannes 5,19-24
Gebet zum Beginn der Arbeit
Ewiger, barmherziger Gott, ich will nun wieder an meine Arbeit gehen und die Werke meines Berufes mit den Kräften, die Du mir gegeben hast, ausrichten, um meinem Nächsten dadurch zu dienen und mein Brot erwerben. Darum bitte ich Dich herzlich, Du wollest mir nach Deiner Verheißung Weisheit und Verstand, Heil, Segen und Gesundheit verleihen, damit ich mein Tun durch Deine väterliche Hilfe, wie sich´s für ein Gotteskind gebühret, ausführe und meines Amtes jederzeit in Deiner Furcht mit reinem Gewissen treulich warte. Dir befehle ich meine Werke; laß mir gelingen, was ich in Deinem Namen vornehme, Dir zu Lob und Preis und mir und meinem Nächsten zugute. Durch Deinen lieben Sohn Jesum Christum, unseren Herrn. Amen.
Evangelisch-lutherisches Gesangbuch der Hannoverschen Landeskirche (1937): Gebete zum täglichen Gottesdienste. S. 18
