Aus Gnaden soll ich selig werden!

Klosterruine Oybin von Caspar David Friedrich (1810)

Aus Gnaden soll ich selig werden! Herz, glaubst Du’s oder glaubst Du’s nicht? Was willst Du Dich so zag gebärden? Ists Wahrheit, was die Schrift verspricht, so muß auch dieses Wahrheit sein: aus Gnaden ist der Himmel Dein.

Aus Gnaden! Hier gilt kein Verdienen, die eignen Werke fallen hin; Gott, der aus Lieb im Fleisch erschienen, bringt uns den seligen Gewinn, daß uns sein Tod das Heil gebracht und uns aus Gnaden selig macht.

Aus Gnaden! Dieser Grund wird bleiben, solange Gott wahrhaftig heißt. Was alle Knechte Jesu schreiben, was Gott in seinem Worte preist, worauf all unser Glaube ruht,
ist: Gnade durch des Lammes Blut.

Aus Gnaden! Hierauf will ich sterben; ich fühle nichts, doch mir ist wohl. Ich kenn mein sündliches Verderben, doch auch den, der mich heilen soll. Mein Geist ist froh, die Seele lacht, weil mich die Gnade selig macht.

Christian Ludwig Scheidt 1742 (LKG 240)

Sonnabend nach dem 23. Sonntag nach Trinitatis (Die Kirche in der Welt) 

Dem König aller Könige und Herrn aller Herren, der allein Unsterblichkeit hat, dem sei Ehre und ewiges Reich.

1.Timotheus 6,15-16

Kollekte

Herr Gott, himmlischer Vater, der Du heiligen Mut, guten Rat und rechte Werke schaffst, gib Deinen Dienern Frieden, den die Welt nicht geben kann, auf daß unsere Herzen an Deinen Geboten hangen, und wir unsere Zeit durch Deinen Schutz sicher vor Feinden leben mögen. Durch unseren Herrn Jesus Christus, der mit Dir und dem Heiligen Geiste lebet und regieret von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. 

Orate fratres 3.Aufl. Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen, 1970. S.157

Fortlaufende Lese

Ich selbst aber, Paulus, ermahne euch bei der Sanftmut und Güte Christi, der ich in eurer Gegenwart unterwürfig sein soll, aber kühn gegen euch, wenn ich fern bin.  2 Ich bitte aber, dass ich, wenn ich bei euch bin, nicht kühn sein muss in der Festigkeit, mit der ich gegen einige vorzugehen gedenke, die unsern Wandel für fleischlich halten.  3 Denn obwohl wir im Fleisch wandeln, kämpfen wir doch nicht auf fleischliche Weise.  4 Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. Absichten zerstören wir  5 und alles Hohe, das sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alles Denken in den Gehorsam gegen Christus.  6 So sind wir bereit, zu strafen allen Ungehorsam, sobald euer Gehorsam vollkommen geworden ist.  7 Seht, was vor Augen liegt! Verlässt sich jemand darauf, dass er Christus angehört, der bedenke wiederum auch dies bei sich, dass, wie er Christus angehört, so auch wir!  8 Auch wenn ich mich noch mehr rühmte der Vollmacht, die uns der Herr gegeben hat, euch zu erbauen und nicht zu zerstören, so würde ich nicht zuschanden werden.  9 Das sage ich aber, damit es nicht scheint, als wollte ich euch mit den Briefen schrecken.  10 Denn seine Briefe, sagen sie, wiegen schwer und sind stark; aber wenn er selbst anwesend ist, ist er schwach und seine Rede kläglich.  11 Wer so redet, der bedenke: Wie wir abwesend durch das Wort unserer Briefe wirken, so auch anwesend mit der Tat. 

2. Korinther 10,1-11

Tageslese

Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? 17 Wenn jemand den Tempel Gottes zerstört, den wird Gott zerstören, denn der Tempel Gottes ist heilig – der seid ihr.

18 Niemand betrüge sich selbst. Wer unter euch meint, weise zu sein in dieser Welt, der werde ein Narr, dass er weise werde. 19 Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott. Denn es steht geschrieben: »Die Weisen fängt er in ihrer List«, 20 und wiederum: »Der Herr kennt die Gedanken der Weisen, dass sie nichtig sind.« 21 Darum rühme sich niemand eines Menschen; denn alles ist euer: 22 Es sei Paulus oder Apollos oder Kephas, es sei Welt oder Leben oder Tod, es sei Gegenwärtiges oder Zukünftiges, alles ist euer, 23 ihr aber seid Christi, Christus aber ist Gottes. 

2. Korinther 3,16-23

Abendgebet am Samstag

Nun die Woche zu Ende ist, danken wir Dir, Herr, für alles, was Du uns darin an Gottes erwiesen hast. Wir preisen Dich auch in all dem Schweren und Harten, das Du uns aufgelegt hast. Bist Du doch nicht von uns gewichen und hast Dein Licht uns und den Unseren nicht verlöschen lassen.

Herr, Deine Güte ist es, daß wir nicht gar aus sind, und Deine Barmherzigkeit hat noch kein Ende. vergib uns die Sünde und Schuld der vergangenen Woche um Christi willen.

Gib uns Deine Gnade zu erkennen, auch wenn manche Not von einer Woche zur anderen mit uns geht. Hilf uns fest glauben, daß das Ende Deiner Wege mit uns doch der Lobpreis der Vollendeten sein wird, daß Du alles wohlgemacht hast. So nimm auch heute schon unser Lob in Gnaden an: Gelobet seist Du, Herr, ewiglich! Amen.

Evangelisch-lutherisches Gesangbuch der Hannoverschen Landeskirche (1937): Gebete zum täglichen Gottesdienste. S. 16

Es segne und behüte Euch Gott, der allmächtige und barmherzige, der Vater, Sohn + Heiliger Geist  + Friede sei mit Euch +  Amen. Amen

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About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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