
Herzlich lieb hab ich Dich, o Herr. Ich bitt, wollst sein von mir nicht fern mit Deiner Güt und Gnaden. Die ganze Welt erfreut mich nicht, nach Erd und Himmel frag ich nicht, wenn ich nur Dich kann haben. Und wenn mir gleich mein Herz zerbricht, so bist doch Du mein Zuversicht, mein Teil und meines Herzens Trost, der mich durch sein Blut hat erlöst. Herr Jesu Christ, mein Gott und Herr, mein Gott und Herr, in Schanden lass mich nimmermehr.
Es ist ja, Herr, Dein Gschenk und Gab mein Leib und Seel und was ich hab in diesem armen Leben. Damit ichs brauch zum Lobe Dein, zu Nutz und Dienst des Nächsten mein, wollst mir Dein Gnade geben. Behüt mich, Herr, vor falscher Lehr, des Satans Mord und Lügen wehr; in allem Kreuz erhalte mich, auf daß ichs trag geduldiglich. Herr Jesu Christ, mein Herr und Gott, mein Herr und Gott, tröst mir mein Herz in Todesnot.
Ach Herr, lass Dein lieb Engelein an meinem End die Seele mein in Abrahams Schoß tragen. Der Leib in seim Schlafkämmerlein gar sanft ohn einge Qual und Pein ruh bis zum Jüngsten Tage. Alsdann vom Tod erwecke mich, daß meine Augen sehen Dich in aller Freud, o Gottes Sohn, mein Heiland und mein Gnadenthron. Herr Jesu Christ, erhöre mich, erhöre mich. Ich will Dich preisen ewiglich.
Martin Schelling 1571 (LKG 229)
Donnerstag nach dem 21. Sonntag nach Trinitatis (Geistliche Waffenrüstung)
So jemand auch kämpfet, wird er doch nicht gekrönt, er kämpfe denn recht.
2. Timotheus 2,5
Kollekte
Allmächtiger Gott, barmherziger Vater, der Du die Schar Deiner Gläubigen bewahrest in Deiner starken Hand, wir bitten Dich: Laß uns in allem Kampf gegen den bösen Feind auf Christus schauen und durch ihn den Sieg gewinnen, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebst und regieret von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Orate fratres 3.Aufl. Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen, 1970. S.156
Fortlaufende Lese
Als ich aber nach Troas kam, zu predigen das Evangelium Christi, und mir eine Tür aufgetan war in dem Herrn, 13 da hatte ich keine Ruhe in meinem Geist, weil ich Titus, meinen Bruder, nicht fand; sondern ich nahm Abschied von ihnen und fuhr nach Makedonien. 14 Gott aber sei gedankt, der uns allezeit im Triumph mitführt in Christus und offenbart den Geruch seiner Erkenntnis durch uns an allen Orten! 15 Denn wir sind für Gott ein Wohlgeruch Christi unter denen, die gerettet werden, und unter denen, die verloren werden: 16 diesen ein Geruch des Todes zum Tode, jenen aber ein Geruch des Lebens zum Leben. Und wer ist dazu tüchtig? 17 Wir sind ja nicht wie die vielen, die mit dem Wort Gottes Geschäfte machen; sondern wie man aus Lauterkeit und aus Gott redet, so reden wir vor Gott in Christus.
2. Korinther 2,12-17
Tageslese
Du aber rede, wie sich’s ziemt nach der heilsamen Lehre: 2 Den alten Männern sage, dass sie nüchtern seien, ehrbar, besonnen, gesund im Glauben, in der Liebe, in der Geduld; 3 desgleichen den alten Frauen, dass sie sich verhalten, wie es Heiligen ziemt, nicht verleumderisch, nicht dem Trunk ergeben, fähig, Gutes zu lehren, 4 damit sie die jungen Frauen zur Besonnenheit anhalten, dass sie ihre Männer lieben, ihre Kinder lieben, 5 verständig seien, keusch, häuslich, gütig und sich ihren Männern unterordnen, damit nicht das Wort Gottes gelästert werde. 6 Desgleichen ermahne die jungen Männer, dass sie besonnen seien 7 in allen Dingen. Dich selbst aber erweise als Vorbild guter Werke, ohne Falsch in der Lehre und ehrbar, 8 mit heilsamem und untadeligem Wort, damit der Widersacher beschämt werde, weil er nichts Schlechtes über uns sagen kann. 9 Die Sklaven ermahne, dass sie sich ihren Herren in allen Dingen unterordnen, ihnen gefällig seien, nicht widersprechen, 10 nichts veruntreuen, sondern sich stets als gut und treu erweisen, damit sie in allem die Lehre Gottes, unseres Heilands, schmücken.
Titus 2,1-10
Gebet am Donnerstagmorgen (Kirche, Volk und Obrigkeit)
Herr, wir warten auf Dich. Füge zu neuer Gemeinschaft, was unter uns zerrissen ist. Heile, was krank ist. Belebe, was tot ist und unfruchtbar. Gib uns Kraft und Zuversicht, Dir zu dienen. Laß Deine Gemeinde zum Segen werden für unser Volk. Baue Deine Kirche zur Stätte des Friedens, zum Hause der Gnade. Beschütze Heimat und Vaterland. Leite die Mächtigen der Welt heute, daß sie Deinen Willen fürchten und tun nach Deinen Geboten. Wehre allem Missbrauch von Macht und schenke Gerechtigkeit und Frieden. Gib Treue und Zucht, redliche Herzen, Mut zur Wahrheit, Willigkeit zum Opfer. Gib brüderlichen Sinn. Schaffe unter uns ein Volk zu Deinem Eigentum. Herr, wir glauben, hilf unserem Unglauben. Amen.
Evangelisch-lutherisches Gesangbuch der Hannoverschen Landeskirche (1937): Gebete zum täglichen Gottesdienste. S. 11