Es wird die Sünd durchs Gsetz erkannt und schlägt das Gwissen nieder; das Evangelium kommt zuhand und stärkt den Sünder wieder …

Lucas Cranach d.J (Gotha): Gericht und Gnade.

Es wird die Sünd durchs Gsetz erkannt und schlägt das Gwissen nieder; das Evangelium kommt zuhand und stärkt den Sünder wieder und spricht: “Nun kreucht zum Kreuz herzu, im Gsetz ist weder Rast noch Ruh mit allen seinen Werken.”

Die Werk die kommen gwißlich her aus einem rechten Glauben; denn das nicht rechter Glauben wär, wolltest ihn der Werk berauben. Doch macht allein der Glaub gerecht; die Werk die sind des Nächsten Knecht, dabei wir´n Glauben merken.

Die Hoffnung wart´ der rechten Zeit was Gottes Wort zusage; wann das geschehen soll zur Freud, setzt Gott kein gwisse Tage. Er weiß wohl, wanns am besten ist, und braucht an uns kein arge List; des solln wir ihm vertrauen.

Ob sichs anließ, als wollt er nicht, laß Dich es nicht erschrecken, denn wo er ist am besten mit, da will ers nicht entdecken. Sein Wort laß Dir gewisser sein, und ob Dein Fleisch spräch lauter Nein, so laß doch Dir nicht grauen.

Paul Speratus 1524 (LKG 227,9-12)

Freitag nach dem 20. Sonntag nach Trinitatis (Das Mahl des Herrn) 

Christus spricht: “Wer überwindet, der soll mit weißen Kleidern angetan werden, und ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.” 

Offenbarung 3,5

Kollekte

HerrJesus Christus, der Du uns für würdig erachtest, Gäste an Deinem Tische zu sein: Laß Deine Gnade Macht über uns gewinnen, daß wir in unserem Leben erneuert, mit allen Vollendeten an Deinem ewigen Freudenmahl teilnehmen mögen, der Du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und regieret von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. 

Orate fratres 3.Aufl. Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen, 1970. S.155

Fortlaufende Lese 

Wenn man alle Gefangenen auf Erden unter die Füße tritt  35 und eines Mannes Recht vor dem Allerhöchsten beugt  36 und eines Menschen Sache verdreht, – sollte das der Herr nicht sehen?  37 Wer darf denn sagen, dass solches geschieht ohne des Herrn Befehl  38 und dass nicht Böses und Gutes kommt aus dem Munde des Allerhöchsten?  39 Was murren denn die Leute im Leben, ein jeder über die Folgen seiner Sünde?  40 Lasst uns erforschen und prüfen unsern Wandel und uns zum HERRN bekehren!  41 Lasst uns unser Herz samt den Händen aufheben zu Gott im Himmel!  42 Wir, wir haben gesündigt und sind ungehorsam gewesen, darum hast du nicht vergeben.  43 Du hast dich in Zorn gehüllt und uns verfolgt und ohne Erbarmen getötet.  44 Du hast dich mit einer Wolke verdeckt, dass kein Gebet hindurchkonnte.  45 Du hast uns zu Kehricht und Unrat gemacht unter den Völkern.  46 Alle unsere Feinde reißen ihr Maul auf über uns.  47 Wir werden gedrückt und geplagt mit Schrecken und Angst.  48 Wasserbäche rinnen aus meinen Augen über den Jammer der Tochter meines Volks.  49 Meine Augen fließen und können’s nicht lassen, und es ist kein Aufhören da,  50 bis der HERR vom Himmel herabschaut und darein sieht.  51 Mein Auge macht mir Schmerzen wegen all der Töchter meiner Stadt.  52 Meine Feinde haben mich ohne Grund gejagt wie einen Vogel.  53 Sie haben mein Leben in der Grube zunichtegemacht und Steine auf mich geworfen.  54 Wasser hat mein Haupt überschwemmt; da sprach ich: Nun bin ich verloren.  55 Ich rief aber deinen Namen an, HERR, unten aus der Grube,  56 und du erhörtest meine Stimme: »Verbirg deine Ohren nicht vor meinem Seufzen und Schreien!«  57 Du nahtest dich zu mir, als ich dich anrief, und sprachst: Fürchte dich nicht!  58 Du führst, Herr, meine Sache und erlöst mein Leben.  59 Du siehst, HERR, wie mir Unrecht geschieht; hilf mir zu meinem Recht!  60 Du siehst, wie sie Rache üben wollen, und kennst alle ihre Gedanken gegen mich.  61 HERR, du hörst ihr Schmähen und alle ihre Anschläge gegen mich,  62 die Reden meiner Widersacher und ihr Geschwätz über mich den ganzen Tag.  63 Sieh doch: Ob sie sitzen oder aufstehen, singen sie über mich Spottlieder.  64 Vergilt ihnen, HERR, wie sie verdient haben!  65 Lass ihnen das Herz verstockt werden, lass sie deinen Fluch fühlen!  66 Verfolge sie mit Grimm und vertilge sie unter dem Himmel des HERRN. 

Klagelieder 3,34-66

Tageslese

Und auch ihr als lebendige Steine erbaut euch zum geistlichen Hause und zur heiligen Priesterschaft, zu opfern geistliche Opfer, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus. 6 Darum steht in der Schrift: »Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten, kostbaren Eckstein; und wer an ihn glaubt, der soll nicht zuschanden werden.« 7 Für euch nun, die ihr glaubt, ist er kostbar. Für die aber, die nicht glauben, ist er »der Stein, den die Bauleute verworfen haben; der ist zum Eckstein geworden« 8 und »ein Stein des Anstoßes und ein Fels des Ärgernisses« Sie stoßen sich an ihm, weil sie nicht an das Wort glauben, wozu sie auch bestimmt sind. 9 Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk zum Eigentum, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat aus der Finsternis in sein wunderbares Licht; 10 die ihr einst nicht sein Volk wart, nun aber Gottes Volk seid, und einst nicht in Gnaden wart, nun aber in Gnaden seid. 

1. Petrus 2,5-10

Morgengebet am Freitag

Herr, Du führest uns in Tiefen und ersparst uns keine Not. Du lässest uns den Weg des Leidens gehen. Laß uns nicht anschauen nach trügenden Zielen, noch uns halten an Hilfe, die nicht befreit. Laß uns mit Deinem Sohne den Weg des Gehorsams gehen, so wirst Du uns helfen, und Deine Gnade wird unser Trost sein. Herr, wir glauben, hilf unserem Unglauben. Amen.

Evangelisch-lutherisches Gesangbuch der Hannoverschen Landeskirche (1937): Gebete zum täglichen Gottesdienste. S. 11

Es segne und behüte Euch Gott, der allmächtige und barmherzige, der Vater, Sohn + Heiliger Geist  + Friede sei mit Euch +  Amen. Amen

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About Wilhelm Weber

Pastor at the Old Latin School in the Lutherstadt Wittenberg
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